Panasonic PT-AE3000: Die echte Cinemascope Projektion
Lensmemory vs. Anamorphoptik

Welche Lösung ist für Ihre Anforderungen besser geeignet?

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In unserem ausführlichen Preview-Special hatten wir die neue Funktion bereits vorgestellt: Der Panasonic PT-AE3000 verfügt erstmals über eine Speicherfunktion, mit der verschiedene Zoom- & Fokuseinstellungen bequem per Fernbedienung abgerufen werden können, indem der Projektor sich vollautomatisch per motorisierter Optik an die gewünschten Projektionsformate anpasst.

Der Sinn einer solch einfachen wie genialen Funktion liegt darin, Breitbild-Cinemascope Formate, die mittlerweile den mit Abstand größten Teil der Kinofilme ausmachen, daheim ohne großen Aufwand mit entsprechenden Leinwandformaten möglich zu machen. Denn wenn man im Heimkino überwiegend Spielfilme schaut, dann macht eine Cinemascope-Leinwand durchaus mehr Sinn, als die herkömmliche 16:9 Variante, die in ihrem Bildformat gar keinem Kinoformat entspricht. Gerade im Zeitalter von FullHD sind verkürzte Betrachtungsabstände und damit größere Bildbreiten bei gleicher Bildhöhe möglich.



Das Cinemascope-Format bietet zusätzliche Reserven in der Bildbreite
bei gleicher Bildhöhe


Warum fanden dann bislang nur marginal wenige Cinemascope-Leinwände den Einzug in die Heimkinos? Die Gründe sind offensichtlich: Preise und Umständlichkeit. Denn abgesehen von vereinzelten unbezahlbaren High-End Lösungen gab es bislang keinen Projektor, der motorisiert verschiedene Zoom-Einstellungen anfahren konnte. Zudem wird die Cinemascope-Projektion oft nur in Verbindung mit überaus teuren Anamorph-Optiken gesetzt, die den Preis des Projektors meist deutlich übersteigen. "Last but not least" waren Cinemascope Leinwände als Nischenprodukt oft ebenfalls hoffnungslos überteuert. Dies alles erleichterte den Griff zur herkömmlichen 16:9 Leinwand, denn hier hatte man keine Zusatzkosten, keine umständliche manuelle Nachjustage und auch keine hässlichen Optiken vor dem Beamer - aber eben auch kein echtes Kinoformat!

 

Anamorph-Optik vs. Bildzoom per Lens Memory

In diesem ausführlichen Special wollen wir die beiden Möglichkeiten zur Cinemascope Projektion, die der PT-AE3000 unterstützt, genau gegenüber stellen und die Vor- bzw. Nachteile der jeweiligen Techniken genau erläutern. Auf der einen Seite beschäftigen wir uns mit der "Einfachlösung" des Aufzoomens des Bildes per Lens-Memory-Funktion, auf der anderen Seite mit der Installation einer anamorphen Vorsatzoptik. Welche Lösung ist für wen die beste?

 


1. Der Aufbau

Wie bereits erläutert, geht es bei der Cinemascope-Projektion darum, die maximal mögliche Bildbreite zu erzeugen, um dem wahren Kinoerlebnis möglichst nahe zu kommen. In unserem Versuchsaufbau verwenden wir den Panasonic PT-AE3000 als Projektor, als Bildquelle einen modernen Blu-ray Player von Denon und als Leinwand eine 2,5m breite, mattweiße Leinwand mit einem Gain von 1.0, wie sie für das abgedunkelte Heimkino in der Regel am besten geeignet ist.

 

1.1 Bildzoom - Methode

In der einfachen Variante zoomen wir das Bild mittels der Lens-Memory Funktion auf das volle Cinemascope Format auf und speichern diese Einstellung ab. Das Gleiche machen wir für das 16:9 Format. Die ganze Prozedur des Einstellens und Abspeicherns der Bildformate dauert nur wenige Minuten. Einmal justiert, können alle Formate per Fernbedienung stets abgerufen werden. Bei dieser Variante entstehen keine zusätzlichen Mühen für die Cinemascope-Projektion, alles bleibt wie gewohnt. Zusatzhardware ist ebenfalls nicht notwendig.

Wie schon in unserem Preview testeten wir vorab, wie genau der Projektor diese abgespeicherten Einstellungen automatisch einhält, wenn man oft die Bildformate wechselt. Schließlich muss der Projektor jedes Mal möglichst genau mechanisch die abgespeicherten Ausgangspunkte in Zoom & Fokus rekonstruieren.


Die Optik ist voll motorisiert und verschiedene Zoom & Fokuseinstellungen
können abgespeichert und abgerufen werden


Wir wurden positiv überrascht: Die Toleranzen der Mechanik liegen im unsichtbaren Bereich, dem Projektor gelang es stets, die Ausgangsschärfe einzuhalten. Auch nach mehrmaligem Wechsel blieben Zoom und Fokus genau auf die Leinwand angepasst. Damit wurde die Grundvoraussetzung der Zuverlässigkeit dieser neuen Funktion erfüllt.

 


1.2 Anamorph-Optik

Im zweiten Versuchsaufbau untersuchen wir die Bildqualität mittels vorgestellter Anamorphoptik. Um eine hohe Qualität zu erreichen, wollen wir für diese Variante eine möglichst gute Optik auswählen. Gleichzeitig macht es aber keinen Sinn, unbezahlbare Lösungen, die den Wert des Projektors um ein Vielfaches übersteigen, heranzuziehen. Unsere Wahl fiel letztendlich auf die "Cine-Digitar" Vorsatzoptik von Schneider, ausgerüstet mit motorischem Schlitten. Mit einem Preis von mehreren tausend Euros ist dies ebenfalls nicht als Billig-Lösung anzusehen

Die Montage einer solchen Vorsatzoptik gestaltet sich als äußerst diffizil, besonders bei der Deckenmontage. Zunächst muss der Schlitten so montiert werden, dass die Optik möglichst nahe am Panasonic Projektor vorbeifahren kann. Im nächsten Schritt müssen der Lensshift des Projektors und der Neigungswinkel der Optik so genau aufeinander abgestimmt werden, dass sowohl das Bild genau auf die Leinwand passt, als auch möglichst keine Kissenverzerrungen (krumme Bildränder) das Bild verfremden. Beides ist in der Konstellation PT-AE3000 + Schneider Optik möglich. Im nächsten Schritt müssen der Fokus des Projektors und die manuelle Schärfeeinstellung der Optik ebenfalls aufeinander abgestimmt werden, um eine möglichst hohe Bildschärfe zu gewährleisten, und zwar für die gesamte Bildfläche. Auch dies ist möglich, doch erfordert es ein hohes Maß an Geduld.



PT-AE3000 mit vorgeschalteter Anamorph-Optik


Insgesamt ist die Installation dieser Variante wesentlich aufwändiger und nur bei einer Festmontage an der Decke überhaupt sinnvoll. Zudem ist die schwarze Optik vor dem Projektor nicht unbedingt designtechnisch "schön" und daher in Wohnzimmern als grenzwertig anzusehen. Doch in diesem Vergleich soll es nicht um Ästhetik gehen, sondern um die erzielbare Bildqualität, und hier haben die anamorphen Vorsatzoptiken einen guten Ruf und gleichsam eine gewisse Tradition...



In der mehreren Tausend Euro teuren Luxusvariante
kann die Optik motorisch aus dem Lichtweg gefahren werden

 

 

2. Bildkriterien

Was untersuchen und vergleichen wir nun in diesem Test? Wie regelmäßige Leser von Cine4Home wissen, wird die Bildqualität vor allem durch folgende Punkte signifikant bestimmt:

- Farbreproduktion
- Angemessene Bildhelligkeit
- Guter Schwarzwert
- Resultierend hoher Kontrast
- Scharfe Abbildung
- Detailgerechte Wiedergabe

Farblich glaubwürdig, plastisch und scharf detailliert soll das Bild also sein. Die meisten dieser Faktoren werden selbstredend von der Qualität des verwendeten Projektors bestimmt. Diese erläutern wir stets in unseren ausführlichen 50-Seiten Tests, der vom PT-AE3000 wird in Kürze erscheinen. In diesem Special beschäftigen wir uns ausschließlich auf die Faktoren, die von der Anamorph-Optik beeinflusst werden können. Nur in diesen Faktoren können sich auch Unterschiede in der Bildqualität einstellen. Welche Faktoren sind dies?

 

2.1 Bildschärfe

Zoomt man das Bild mittels der eingebauten Optik des Projektors auf das Maximum auf, so wird diese an ihre Grenzen gebracht. Nicht selten zeigen Optiken in ihren Grenzbereichen Schwächen, daher ist es sinnvoll, die optische Schärfe des PT-AE3000 bei maximalem Zoom zu untersuchen. Gleiches gilt für die Verwendung einer Vorsatzoptik. Ein Anamorphot besteht aus vielen Elementen, die teilweise zur optischen Verzerrung speziell gewölbt und geschliffen sind. Auch hier können schnell Verfremdungen in der Bildschärfe auftreten. Die optische Schärfe nimmt direkten Einfluss auf die Bildqualität, deshalb ist sie ein wichtiger zu untersuchender Faktor.

Ebenfalls Einfluss auf die Bildschärfe nimmt die Konvergenz der Grundfarben. Als 3-Chip Projektor unterliegt der Panasonic-PT-AE 3000 einer gewissen Toleranz in der Deckung der Grundfarben. Durch die Optik können aber zusätzliche Farbsäume durch Brechung an den Glasoberflächen entstehen. Besonders bei dem Einsatz einer anamorphen Optik, die das Bild zusätzlich verzerrt, ist das Risiko von Farbsäumen groß.

 


2.2 Farbdarstellung / -justage

Wenn man zusätzliche optische Komponenten in den Lichtweg stellt, so können diese auch einen Einfluss auf die Farben haben. Zwar sollten sich oberflächenvergütete Gläser in teuren Optiken möglichst farblich neutral verhalten, doch Kontrolle ist besser. Im Falle des Bildzooms alleine, ohne Anamorphot, sind selbstverständlich keine Veränderungen der Farbdarstellung zu verzeichnen.

 


2.3 Maximale Helligkeit

Hier kommen wir nun zu einem der vielversprochenen Vorteile der Anamorph-Optik. Langjährige Heimkinofans werden wissen, dass Anamorph-Optiken bei der Cinemascope-Projektion die Lichtausbeute signifikant erhöhen sollen. Der Grund ist ganz einfach: Jeder HD-Heimkinoprojektor am Markt verteilt seine Lichtleistung auf sein natives 16:9 Format. Bei der Cinemascope-Projektion wird dieses Format aber nicht voll ausgenutzt, ein Teil des Bilds bleibt ungenutzt und wird einfach durch schwarze Balken ausgeblendet.



Ein Cinemascopefilm nutzt nicht
die gesamte Panelauflösung des Projektors


Verwendetet man nun einen Anamorphoten, so wird das Bild vertikal auf die volle Panelgröße des Projektors gestreckt, so dass keine Bild- / Lichtreserven verloren gehen. Anschließend wird das Bild horizontal gestreckt, um die richtigen Proportionen wiederzuerlangen.



Das Bild wird auf volle Panelhöhe gestreckt (oben)
und dann durch die Optik in die Breite gezogen (unten)

Rund 25% Fläche und Helligkeit macht diese effektivere Nutzung aus. Um diesen Betrag lässt sich der Lichtverlust theoretisch reduzieren. Die Betonung liegt dabei auf "theoretisch", denn in der Praxis beeinflussen die Glaselemente und der Zoom der jeweiligen Lösung ebenfalls die Bildhelligkeit, so dass die Nettowerte im Lichtgewinn abweichen. Wir werden dies ausführlich anhand unseres Aufbaus untersuchen.

Bei der herkömmlichen "Zoomvariante" mittels Lens-Memory Funktion bleibt nach wie vor, wie oben beschrieben, ein Teil des LCD-Panels ungenutzt. Hier sind daher Vorteile bei der Anamorph-Variante zu erwarten.

 


2.4 Skalierung

Bei derzeitigen Heimkinoprojektionen haben wir es vornehmlich mit zwei verschiedenen Zuspielstandards für Cinemascope-Spielfilme zu tun: Die herkömmliche PAL- (576i/p) Norm (z.B. von DVD) und die neue HDTV- (1080i/p) Norm (z.B. von Blu-ray). Mit einer nativen Auflösung von 1920x1080 Pixeln entspricht der Panasonic PT-AE3000 pixelgenau dieser HDTV-Norm. Je nach Zuspielung ergeben sich daher unterschiedliche Anforderungen:

Bei herkömmlicher Zuspielung von DVD werden Cinemascope-Filme mit einer Auflösung von ca. 720x450 Pixeln aufgezeichnet (der Rest bleibt durch die schwarzen Balken nicht genutzt). Ohne Anamorphoptik werden zur Darstellung des Filmes ca. 1920x820 Pixel genutzt, das entspricht rund der 5-fachen (!) PAL Auflösung. Die Skalierungselektronik des Projektors oder Zuspielers muss demnach die Ausgangsauflösung signifikant erhöhen, ohne dass dies störende Nebeneffekte provozieren soll. Im Idealfall wird die höhere native Zielauflösung dazu genutzt, Bildartefakte wie Treppenstufen zu reduzieren und so das Bild zwar nicht detaillierter, aber natürlicher und glaubwürdiger zu gestalten.

Nutzt man eine Anamorph-Optik, so wird sogar die gesamte Projektoren-Auflösung (1920x1080) für die Cinemascope-Darstellung genutzt, dies entspricht nun sogar einer 6,5-fachen PAL-Auflösung. Es sind also Unterschiede zwischen den verschiedenen Varianten in der Skalierung von PAL-DVDs zu erwarten.

Ein gänzlich anderes Bild zeigt sich bei der 1080p-Zuspielung von Blu-ray. Hier entspricht die Auflösung pixelgenau der des Projektors, eine Skalierung findet bei normalem Zoom nicht statt. Beim Einsatz einer Anamorph-Optik hingegen, muss die vertikale Cinemascope-Auflösung von ca. 820 Zeilen auf die vollen 1080 Zeilen umgerechnet werden. Man handelt sich hierbei also eine zusätzliche Skalierung mit all ihren Risiken (Skalierungsartefakte, Linearitätsschwankungen) ein. Inwieweit dies die Detailauflösung beeinflusst, werden wir untersuchen.

 


2.5 Bildgeometrie

Grundsätzlich sollte das Kinobild rechtwinklig mit geraden Kanten projiziert werden. Weder durch die Projektionsoptik des Beamers, noch durch eine eventuelle anamorphe Vorsatzoptik, sollte diese Bildgeometrie signifikant beeinträchtigt werden.

 


2.6 Kontrast

Als letzter wesentlicher Aspekt, der durch Zusatzoptiken beeinflusst werden kann, betrachten wir den Kontrast. Regelmäßige Leser wissen, dass es zwei Arten von Kontrast gibt: Den On/Off-Kontrast, der das Dynamikpotenzial eines Projektors umschreibt, und den Inbild-Kontrast, der den Unterschied zwischen Hell und Dunkel innerhalb ein und desselben Bildes angibt.

Der On/Off-Kontrast kann durch den Zoom der Optik beeinflusst werden. Gerade bei Projektoren mit großem Zoombereich zeigt sich oft, dass ein großer Zoom mit maximaler Bildgröße weniger Kontrast gewährleistet, als ein Zoom mit kleinstmöglichem Bild. Dieser Aspekt betrifft aber hauptsächlich die Projektionsoptik des Beamers, nicht die anamorphe Zusatzlinse, die den On/Off-Kontrast nicht signifikant beeinflussen kann. Sehr wohl zu untersuchen ist aber der InBild-Kontrast: Durch die zusätzlichen Glaselemente in der Vorsatzlinse kann weiteres Streulicht entstehen, dass die Bildplastizität verringert. Eine besondere Form der Inbild-Kontrastmessung ist der ANSI-Kontrast, der mit einem Schachbrett ermittelt wird. Er repräsentiert gleichsam den niedrigst möglichen Inbild-Kontrast. Wir werden diese Methode für unseren Test heranziehen.

 


3. Der Vergleich: Zoom vs. Anamorph-Optik

Nachdem wir die "kritischen" Bildaspekte, die durch die unterschiedlichen Installationsarten beeinflusst werden können, im letzten Kapitel ermittelt haben, kommen wir nun zum praktischen, spannenden Teil. Welche Lösung hat welche Vor- bzw. Nachteile und zeigt sich in ihrer Gesamtleistung als die bessere Wahl? Oder welche Lösung entspricht besser Ihren persönlichen Anforderungen? Die folgenden Kapitel geben Aufschluss:


Anmerkung:
Alle Ergebnisse beziehen sich auf die verwendete Optik aus dem Hause Schneider. Andere Fabrikate können sich evtl. anders verhalten. Eine individuelle Überprüfung ist in jedem Falle zu empfehlen.

 


3.1 Farbdarstellung

Lens Memory / Zoom
Heimkino-Fans wissen, die akkurate Farbdarstellung eines Projektors hängt von der Genauigkeit des Farbraumes und der richtigen Abstimmung der Grundfarben in ihrer Mischung, der normgerechten Farbtemperatur von 6500K / D65, ab. Bereits in unserem Preview haben wir festgestellt, dass der PT-AE3000 zumindest im Color1-Modus diese Kriterien sehr gut erfüllt:


Farbraum des Color1 Modus

Hier ist der Farbraum des Projektors absolut perfekt auf unsere Videonorm getrimmt. Legt man Wert auf videogerechte Farbdarstellung, bietet der Panasonic einen klaren Vorteil gegenüber vielen seiner Konkurrenten, die ab Werk weniger genau abgestimmt sind. Jeder Farbton erscheint beim PT3000 so, wie von den Videomachern beabsichtigt.


Ebenfalls wichtig für die natürliche Farbdarstellung ist der Weißabgleich, alle neutralen Graustufen müssen auf die von der Videonorm festgelegte Farbtemperatur von 6500K/D65 abgestimmt sein, damit das Mischverhältnis der Grundfarben stimmt. Und auch hier erbt der PT-AE3000 die Präzision seiner Vorgänger. Sowohl der Cinema1-Modus als auch der Color1-Modus zeigen Präzision:


Ab Werk ohne Korrekturen:
Verblüffend genauer Weißabgleich


Derart vorbildliche Werkskalibrierungen der Kino-Modi sind bei Panasonic schon seit dem PT-AE500 Tradition. Hier wird dem Anwender viel Arbeit erspart. Diese Ergebnisse sind vom Zoom unabhängig, so dass das Aufzoomen mittels Lens-Memory Funktion diese hervorragenden Ergebnisse beibehält.

 

Anamorphot
Im nächsten Schritt schieben wir den Schneider Anamorphoten in den Lichtweg, und messen den Farbraum erneut nach. Es zeigen sich keine signifikanten Messunterschiede, die Grundfarben bleiben von der Optik unberührt. Anders sieht es aber bei der Farbtemperatur aus: Die Glaselemente absorbieren einen Teil des Blauanteils und lassen so die Bilddarstellung wärmer ausfallen. Im Ergebnis fehlen dem Bild rund 10% Blau.



Die Schneider-Optik absorbiert Blau


Wer großen Wert auf eine akkurate Farbreproduktion legt, der kommt um eine Nachkalibrierung nicht herum. Glücklicherweise stellt dies kein großes Problem dar und bewirkt auch keinen Kontrastverlust, da der PT-AE3000 noch Blau-Reserven zur Verfügung hat, die mittels der B-Gain und -Bias Regler des erweiterten Bildmenüs aktiviert werden können.


Hier kann der Blaumangel ausgeglichen werden


Im Endergebnis ist auch mit Anamorphoptik eine akkurate Farbdarstellung möglich. Somit geht diese erste Disziplin im Endergebnis unentschieden aus, nur der Weg dorthin ist unterschiedlich: Wer eine Anamorph-Optik einsetzt, sollte das Bild nachkalibrieren.


Erster Zwischenstand: 1 - 1

 

 

3.2 Optische Schärfe

Gerade von HDTV Projektoren mit der vollen Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten verspricht man sich eine besonders scharfe und detailreiche Darstellung. Die hohe Auflösung kann aber nur angemessen übermittelt werden, wenn es die Projektionsoptik zulässt. Neben der gleichmäßigen Schärfe der Optik über das gesamte Bild spielt die Konvergenz eine große Rolle: Nur wenn die Farben weitgehend deckungsgleich abgebildet werden, wird eine maximale Schärfe in kleinen Details erreicht.


Lens Memory / Zoom
Um die Optik des PT-AE3000 möglichst stark zu fordern, haben wir das Bild auf maximale Größe aufgezoomt. Dies ist auch ein praxisnaher Ansatz, denn mit einer Cinemascope-Projektion möchte man schließlich die maximale Bildbreite realisieren. Nicht selten zeigen preiswerte LCD-Projektoren in dieser Konstellation Schwächen. Beim 3000er wurden wir aber positiv überrascht:

Nach Justage per Fernbedienung zeigte sich bei unserem Testgerät eine absolut gleichmäßige Schärfe, bis zu den Ecken. In keinem Bildviertel wirkte das Bild unscharf oder weich. Die Konvergenz liegt in den üblichen 3LCD-Toleranzen, die Grundfarbe Rot erscheint in den Randbereichen um rund einen halben Pixel versetzt.



Das projizierte Bild ist bis in die Randbereiche scharf...


Aus normalen Betrachtungsabständen ist der leichte Farbsaum nicht auszumachen, auch nicht bei großem Zoom. Im Endergebnis ist das Bild scharf und eines FullHD-Projektors angemessen.

 

Anamorphot
Es folgt wieder der Einsatz des Anamorphoten: Im ersten Schritt stellen wir das Bild per Projektionsoptik scharf und stellen die Schneider-Optik in den Lichtweg. Nun ist eine gewisse Unschärfe im Bild zu erkennen. Mit Hilfe des sehr feinfühligen Drehrings der Anamorphoptik justieren wir diese auf unseren Projektionsabstand, bis die Schärfe in der Bildmitte wieder maximal hoch ist. In zwei weiteren Iterationsschritten justieren wir weiter die Schärfe des Projektors und der Optik nach. Zu zweit ist man rund 15 Minuten mit dieser Prozedur beschäftigt, bis sich das bestmögliche Ergebnis einstellt. Zum Glück muss man diese Einstellung bei einer festen Installation nur einmal durchführen.

Im Ergebnis gewährleistet die Optik ein beeindruckendes Ergebnis. Die optische Schärfe des Projektors wird bis zu den Eckbereichen nicht negativ beeinflusst. Ähnlich gut, aber nicht perfekt, sieht es bei der Konvergenz aus. Bis nah an die Bildränder wird die Konvergenz des Projektors nicht negativ beeinflusst. Doch in den äußersten Randbereichen und vor allem in den Ecken zeigen sich doch deutliche Konvergenzverschiebungen.



In der Bildmitte nur wenig Farbsäume...


Neben den unvermeidbaren leichten Rotsäumen des Projektors kommt nun eine Blauverschiebung mit ins Bild, die die Bildschärfe sichtbar reduziert.



Doch in äußeren Randbereichen zeigen blaue Säume
von ca. einem Pixel Breite


Beide Lösungen gewährleisten eine hohe optische Schärfeausbeute der HD-Quellen, zumindest für einen Großteil des Bildes. Während die Projektionsoptik des PT-AE3000 aber auch bei Ausreizung des Zooms eine gleich bleibende Schärfe bis in die äußersten Ecken erreicht, zeigen sich unter Einsatz der Anamorphoptik Unschärfen durch "Chromatic-Abberation", die sich durch Farbsäume äußern. In den Ecken muss man daher mit einem gewissen Schärfeverlust rechnen. Der Punkt geht daher an die Zoom-Lösung, da man mit ihr keine Kompromisse eingehen muss.


Zwischenstand: 2 - 1 für die Zoom-Lösung

 


3.3 Bildgeometrie

Es ist äußerst selten, dass moderne Heimkinoprojektoren eine schlechte Bildgeometrie mit "krummen" Kanten oder falschen Proportionen aufweisen, meist sind immer Installationsfehler der Grund für etwaige Probleme auf diesem Gebiet. Auch der PT-AE3000 zeigt eine perfekte Bildgeometrie, die vom Zoom und vom Lensshift unabhängig ist.


Anamorphot
Auch mit vorgesetzter Anamorph-Optik ist eine sehr gute Geometrie möglich. Es gilt aber erneut, die Optik in ihrem Winkel zum Projektor genau auszurichten. Besonders bei starker Nutzung des Lensshifts wird es zunehmend, schwerer, das Bild frei von Kissenverzügen in horizontalen Linien zu halten.


Die Neigung der Optik ist genau zu justieren...


Wenn man aber den Lens-Shift nicht zu sehr ausreizt, ist eine hervorragende Bildgeometrie mit nur minimalen Abweichungen möglich. Von einem klaren Gewinner dieser Disziplin kann man nicht reden, wir geben der Zoom-Lösung einen halben Punkt, da bei ihr die Konvergenz absolut frei von Verzerrungen ist und der Lensshift nicht beeinträchtigt wird.


Zwischenstand: 2,5 - 1 für die Zoom-Lösung

 


3.4 Lichtausbeute

Kommen wir nun zu der Domäne der Anamorph-Optik: Wie wir bereits im vorigen Kapitel erläutert haben, bietet sie das theoretische Potenzial zu einem Lichtunterschied von 25%. Was in der Praxis übrig bleibt, haben wir untersucht.


Lens Memory / Zoom
Ohne Anamorphot wird nicht die volle Lumenleistung des Projektors für das Cinemascope-Bild genutzt. In unserem Versuchsaufbau nutzen wir erneut den Zoom des Projektors maximal aus (größtmögliches Bild). Durch diesen großen Zoom werden die Lichtreserven des Projektors am effektivsten genutzt.

Wie groß die maximale Bildgröße ausfallen kann, ohne dass das Bild zu dunkel erscheint, hängt vom Bildmodus, den Raumbegebenheiten und dem persönlichen Empfinden ab. In den Cinema Modi mit internem Farbfilter bietet der Projektor eine Lichtleistung von rund 500 Lumen. Dies reicht für Bildbreiten bis 3m aus, vor allem in optimierten Räumen ohne Restlicht. "Strahlend hell" wirkt das Bild bei solchen Bildbreiten aber nicht mehr. Abhilfe schafft der "Normal"-Modus, bei dem der interne Farbfilter aus dem Lichtweg geschoben wird. Zwar erkauft man sich die zusätzliche Helligkeit mit einem leichten Kontrastverlust und einem helleren Schwarz, doch 800 bis 900 Lumen stellt der PT-AE3000 nun zur Verfügung. Dies sind genügend Lichtreserven, um auch Cinemascope-Leinwände jenseits der 3m auszuleuchten. In unserem Testversuch haben wir bei maximalem Zoom und unter Verwendung des Normal-Presets eine 2,5m breite Leinwand ausgeleuchtet. Unser Messgerät zeigte dabei eine Beleuchtungsstärke von 260 Lux. Mit internem Farbfilter erreichen wir 140 Lux.

 

Anamorphot
Auch wenn man einen Anamorphoten wie die Cine Digitar von Schneider einsetzt, ist der Zoom des Projektors entscheidend. Um eine maximale Lichtausbeute zu erreichen und so die Ergebnisse vergleichbar zu ermitteln, wollen wir auch in diesem Aufbau den Zoom auf maximale Bildgröße stellen. Dabei tritt allerdings ein Installationsproblem auf: Bei maximierten Zoom ist das Bild zu groß, um durch die relativ kleine Schneider-Optik zu passen. Im nächsten Schritt müssen wir also das Bild des Projektors kleiner zoomen, bis es durch die Anamorph-Optik passt. Im Endeffekt erhalten wir genau denselben Projektionsabstand zur Leinwand, wie bei maximalem Bildzoom ohne Vorsatzoptik. Auch wenn wir durch die Anpassung auf die Linsengröße ein wenig Licht verschenken, so ergeben die Messungen bei gleicher Bildbreite 301 Lux im Normal-Modus bzw. 160 Lux mit internem Farbfilter (Cinema- / Color Modi).


In dieser Disziplin wird der Anamorphot den Erwartungen gerecht. Durch die Bündelung des Lichtes bewirkt er eine Lichtsteigerung von immerhin 15%. Besonders bei den lichtschwächeren Cinema / Color Modi mit internem Pure Color Filter im Lichtweg werden so noch einmal Lichtreserven mobilisiert. Wenn man aber den PT-AE3000 im Normal-Modus betreibt oder gar mit Farbfilter "tuned", so bietet er mit über 900 Lumen genügend Lichtreserven für große Bildbreiten, auch ganz ohne Anamorphoten. Der Punkt geht aber dennoch an den Aufbau mit Anamorphoten.


Zwischenstand: 2,5 - 2 für die Zoom-Lösung

 


3.5 Inbild & ANSI Kontrast

Neu im Panasonic PT-AE3000 ist der Einsatz optischer Kompensationsfilter hinter den LCDs, von Panasonic werbewirksam "Pure Contrast Plates" genannt:


Funktionsweise der Pure Contrast Plates


Die Pure Contrast Plates unterstützen die Lichtpolarisation des LCDs und filtern störendes Streulicht, das vor allem den Schwarzwert vermindert. Im Ergebnis wird der Schwarzwert und damit der native(!) Kontrast des Projektors sichtbar verbessert, was den Inbild-Kontrast erhöht. Und auch im ANSI-Kontrast ist die Steigerung zu messen: Rund 340:1 erreichte unser Testgerät, deutlich mehr als die LCD-Beamer der letzten Generation. Bei installierter Anamorph-Optik blieb der ANSI-Kontrast zudem komplett erhalten. Die einzelnen Glaselemente der Schneider-Optik sind demnach so hochwertig vergütet, dass kein zusätzliches Streulicht entsteht. Beide Lösungen bekommen einen Punkt.


Zwischenstand: 3,5 - 3 für die Zoom-Lösung

 


3.6 Detailauflösung

Als abschließenden Höhepunkt dieses Vergleichs beschäftigen wir uns mit einem der interessantesten und wichtigsten Aspekte der Projektion, der Detailauflösung durch die Signalverarbeitung. Einen FullHD Projektor kauft man in erster Linie, um eine maximale Detaildarstellung zu erreichen. Welche der beiden Lösungen bietet hier die besseren Ergebnisse? Wir unterscheiden jeweils zwischen PAL- und FullHD-Zuspielung.


Lens Memory / Zoom
Füttert man den Projektor mit PAL-Material von DVD, so muss die interne Skalierelektronik die Auflösung auf die native Auflösung des Projektors umrechnen. Die horizontalen Skalierungseigenschaften des PTAE3000 liegen auf demselben guten Niveau wie bei den Vorgängern. Das Burst-Testsignal wird nahezu ohne Linearitätsschwankungen auf der Leinwand abgebildet.


Ebenfalls hervorragend ist die vertikale Skalierung. Hier profitiert der Projektor von seiner deutlich gesteigerten Auflösung von 1080 Zeilen, beinahe doppelt soviel wie unser PAL-Standard.

Eine Skalierung ist nicht zu bemerken, Linearitätsschwankungen liegen auf einem unmerklichen Niveau, wodurch gerade vertikale Kameraschwenks in Film und Fernsehen deutlich profitieren. Sogar einzeilige Details werden ohne Artefakte auf der Leinwand abgebildet, als würde keinerlei Skalierung stattfinden. So bleiben auch feine Strukturen im Filmbild vor Interferenzmustern verschont.


Perfekt, auch bei einzelnen PAL-Zeilen


Noch besser wird es bei der FullHD Zuspielung: Da hier die Auflösung der Quelle (z.B. Blu-ray) pixelgenau der des Projektors entspricht, findet keinerlei nachträgliche Skalierung statt. Dementsprechend pixelperfekt ist die Detailauflösung. Um dies zu veranschaulichen, haben wir den Projektor mit höchstauflösenden Testmustern gefüttert.

Im Screenshot oben kann man erkennen, wie genau einzeilige Linien abgebildet werden. Ohne jegliche Skalierung erscheinen sie mit maximaler Schärfe. Und selbst mit noch schwierigeren Testbildern, die aus einem Mikro-Schachbrett von schwarzen und weißen Pixeln bestehen, kann man den PT-AE3000 nicht in Verlegenheit bringen.


Pixelgenaue Ansteuerung, es findet keine Skalierung statt.
Unten: Muster mit jeweils zwei Pixeln Breite, ein Pixel Höhe

 

Die "Detail Clarity 2" Schaltung sorgt auch bei Kleinstdetails für einen hohen Pegel und Dynamikumfang, so dass die Schärfe und Detaildarstellung des Projektors angemessen ausgereizt wird. Die interne SmoothScreen-Technik kostet dabei keine Schärfe, wie im Screenshot oben zu erkennen.

 

Anamorphot
Nun setzen wir die Anamorph-Optik ein. Mit ihr wird stets die gesamte Pixelzahl des Projektors genutzt, das bedeutet, die volle 2 Megapixel Auflösung im Cinemascope-Format. Dies klingt erst einmal sehr gut und suggeriert eine höhere Detaildarstellung, da mehr Auflösung zur Verfügung steht. Doch die Praxis sieht anders aus:

Bei PAL-Zuspielung stoßen wir zunächst auf eine technische Limitation des Panasonic PT-AE3000: Er bietet die anamorphe Vorverzerrung nur für eingehende HD-Signale, nicht aber für 576i/p. Man ist also auf einen externen Scaler angewiesen oder man bedient sich eines DVD-Players, der das Bild auf 1080p hochskalieren kann. Wir entschieden uns für die letztere Lösung und nahmen nicht irgendeinen Player, sondern das Denon-Referenzgerät mit HQV-Signalverarbeitung. Sie skaliert das Bild höchstwertig auf HD um und füttert den Beamer mit 1080p.

Bei FullHD stellt der Projektor die V-Fit Vorverzerrung für Anamorph-Optiken zur Verfügung, die das Cinemascope Bild auf das volle 16:9 Format "hochzieht", bevor der Anamorphot dieses Bild wieder in die Breite zieht. Diese doppelte Skalierung funktioniert sehr gut, auch bei dieser Lösung zeigen sich keinerlei Linearitätsschwankungen oder Interferenzen. Die rund 250 Zeilen, die nun mehr zur Verfügung stehen, können aber keinen signifikanten Vorteil für PAL-Material bewirken. Dies ist in Anbetracht der hervorragenden Skalierung, die der PT-AE3000 bereits ab Werk für PAL bietet, keine Überraschung. Bis hierhin steht es also "Unentschieden" in der Detaildarstellung.

Kritischer wird es bei der FullHD-Zuspielung. Während der Projektor ohne Anamorphot pixelgenau angesteuert wird und dies hervorragend im Bild umsetzt (vgl. oben), muss beim Einsatz eines Anamorphoten das HD-Bild vertikal gestreckt werden, was eine zusätzliche Skalierung erforderlich macht. Diese erhöht die vertikale Pixelzahl um rund 250 Zeilen von 820 auf 1080. Ein so feiner Auflösungsunterschied ist meist nicht ohne Artefakte umzurechnen. Dies bestätigt sich dann auch bei unseren Testbildern. Schon bei halber vertikaler HD Auflösung (2 Pixel Breite) sind leichte Linearitätsschwankungen zu beobachten:


Signifikant werden die Schwankungen, wenn man einzeilige Linien projiziert. Jede zweite/dritte Linie erscheint dicker, unschärfer und sorgt so für leichte Interferenzen. Gerade bei bewegten Filmelementen können so störende Strukturen entstehen, die das Bild verfremden und digital wirken lassen.


In unserem Härtetest zeigt sich dann, wieviel Schärfe man bei Kleinstdetails verliert. Während der Projektor ohne Skalierung das Signal pixelperfekt darstellt, sind im Anamorph-Modus erhebliche Interferenzen zu erkennen:


Von pixelgenauer Ansteuerung kann kaum noch die Rede sein.
Unten: Muster mit jeweils zwei Pixeln Breite, ein Pixel Höhe


Besonders störend ist neben den Skalierungsartefakten der starke Pegelabfall: Kleine Details erreichen nicht mehr den vollen Dynamikumfang, was einen Schärfeverlust zur Folge hat. Trotz höherer Pixelzahl ist das Bild weicher, als ohne Anamorphot.

Die Spezialisten unter unseren Lesern werden jetzt die interne Skalierungselektronik des PT-AE3000 für die Artefakte verantwortlich machen. Mit dem Ziel, bessere Ergebnisse zu erreichen, haben wir einen hochwertigen Scaler der €3000.- Klasse herangezogen, den "DVDO iScan VP50", der für seine guten Leistungen bekannt ist. Aber auch ihm gelingt keine bessere Skalierung als Vorverzerrung, die Ergebnisse sind nahezu identisch zu denen der internen PT-AE3000 Signalverarbeitung. Die vertikale Skalierung gestaltet sich als so schwierig, dass auch teure externe Lösungen keine Perfektion gewährleisten.


Die notwendige zusätzliche Skalierung bei FullHD-Zuspielung handelt der Detaildarstellung mehr Nachteile ein, als die erhöhte Pixelzahl Vorteile bieten kann. Besonders bei feinen Strukturen in Filmen kann man die Nachteile der Skalierung erkennen. Kombiniert mit der Konvergenzverschiebung in den Randbereichen kostet die Anamorph-Optik gleich doppelt Schärfe. In dieser Disziplin geht der Punkt klar an die Zoom-Lösung per Lens-Memory.


Endstand:
4,5 Punkte: Zoom-Lösung / 3 Punkte: Anamorphot

 



4. Fazit

Als Panasonic die Lens-Memory Funktion für die praktische Nutzung von Cinemascope Leinwänden mit dem PT-AE3000 erstmals ankündigte, wurde sie von vielen Heimkinofans als "Billig-Lösung" belächelt. Als Hauptkritikpunkt wurde dabei meist angeführt, dass bei einem Aufzoomen des Bildes nicht die vollen Lichtreserven des Projektors genutzt werden. Tatsächlich liegt der Hauptvorteil einer anamorphen Vorsatzlinse darin, dass die volle Panelnutzung eine rund 15% hellere Bilddarstellung ermöglicht, wie in diesem Test belegt wurde. Doch bietet der Panasonic PT-AE 3000 durch seine diversen Bildmodi auch ohne Vorsatzoptik bis zu 900 Lumen bei guter Farbdarstellung, was auch für Bildbreiten jenseits der 3m ohne Einbußen geeignet ist.



Viel Licht und Komfort:
Ein praktischer Cinemascope-Projektor


Lediglich die Kombination der Cinema-Modi mit internem Farbfilter und großen Bildbreiten macht den Einsatz einer Vorsatzoptik sinnvoll, da hier die gewonnenen Lichtreserven der Brillanz des Bildes zu Gute kommen. Erkauft wird dieser Gewinn aber mit Einbußen in der optischen Schärfe und in der Detaildarstellung. Denn die höhere genutzte Pixelzahl bietet leider keine Vorteile, sondern bewirkt Skalierungsartefakte, die auch mit teuren Scalern nicht vermieden werden können. "Schärfefetischisten" werden sich an diesen Einbußen stören.


In unserer objektiven Gegenüberstellung aller Bildaspekte geht die Zoom-Variante mittels der praktischen Lens-Memory Funktion mit 4,5 zu 3 Punkten als Gewinner hervor. Sie ist die schärfere, einfacher zu realisierende und "last but not least" wesentlich billigere und elegantere Lösung, in den vollen Cinemascope-Genuss zu kommen. Doch egal für welche Variante Sie sich entscheiden, wir raten dazu, die 21:9 Breitbildprojektion als ernsthafte Alternative zur herkömmlichen 16:9 Leinwand in Betracht zu ziehen. So kommt man dem originalen Kinofeeling wesentlich näher und noch nie war es so einfach und praktisch, Breitbildprojektionen daheim zu realisieren, wie mit dem neuen PT-AE3000. Und auch Cinemascope-Leinwände müssen mittlerweile nicht mehr teurer sein, wir werden in Kürze über günstige, neue Leinwände berichten...

 

Ihr Cine4Home Team
Ekkehart Schmitt

 


5. Technische Daten (Herstellerangaben!)

 

 

PT-AE3000

Power consumption

240 W (Approx. 0.08 W in standby mode with fan stopped)

LCD
panel * 1

Panel size

0.74 (17.78 mm) diagonal

Aspect ratio

16:9 aspect ratio

Display method

Transparent LCD panels (x3 R/G/B)

Drive method

Active matrix

Pixels

2,073,600 (1,920 x 1,080) x 3, total of 6,220,800 pixels

Lens

Powered zoom (2x) / Powered focus, F 1.9 - 3.2, f 22.4 mm - 44.8 mm

Lamp * 2

165 W UHM ™ lamp

Brightness * 3

1,600 lumens

Contrast * 3

60,000:1 * 4 (full on/full off)

Projection size

1,016–5,080 mm (40-200 inches) diagonally, 16:9 aspect ratio

Throw distance

1.2 m -12.0 m (3'11"- 39'4")

Resolution

1,920 x 1,080 pixels

Screen aspect ratio

16:9 (4:3 compatible)

Scanning frequency

RGB

f H 30–70 kHz, f V 50– 87 Hz,
Dot clock: Less than 150 MHz

S-Video/Video

f H 15.75 kHz f V 60 Hz (NTSC, NTSC4.43, PAL-M, PAL60)
f H 15.63 kHz f V 50 Hz (PAL, PAL-N, SECAM)

YP BP R signal compatibility

480i (525i), 480p (525p), 576i (625i),
576p (625p), 720 (750)/50p,
720 (750)/60p, 1,080 (1,125)/24p,
1,080 (1,125)/50i, 1,080 (1,125)/50p,
1,080 (1,125)/60i, 1,080 (1,125)/60p

Color system

NTSC, NTSC 4.43, PAL, PAL-M, PAL-N, PAL 60, SECAM

Optical axis shift * 5

Horizontal ±40% and vertical ±100%

Keystone correction range

Vertical: approx. ±30°

Installation

Ceiling/floor, front/rear (menu selection)

OSD languages

English, French, German, Spanish,
Italian, Chinese, Korean, Russian,
Swedish, Danish, Norwegian, Polish,
Czech, Hungarian, Portuguese, Thai

Terminals

HDMI IN

Triple - line, 19 - pin HDMI connector

PC(RGB) IN

Single - line, D-sub HD 15-pin (female)
R.G.B.: 0.7V [p-p], 75 Ω
G.SYNC: 1.0V [p-p], 75 Ω
HD/SYNC: TTL high impedance, automatic positive/negative
                    polarity compatible
VD: TTL high impedance, automatic positive/negative polarity
        compatible

COMPONENT IN

Y, P B/C B, P R/C R: Single - line, RCA pin jack x 3
Y: 1.0V [p-p] (including sync), 75 Ω
P B/C B, P R/C R: 0.7V [p-p], 75 Ω

S-VIDEO IN

Single - line, Mini DIN 4p Y: 1.0V [p-p], C: 0.286 V [p-p], 75 Ω

VIDEO IN

Single - line, RCA pin jack 1.0V [p-p], 75 Ω

SERIAL

D-sub 9-pin x 1 (RS-232C based)

Power cord length

3m (9'10")

Cabinet material

ABS/PC

Dimensions * 6 (W x H x D)

460 x 130 x 300 mm (18-3/32" x 5-3/32" x 11-25/32")

Weight

7.3 kg

Operating environment

Temperature: 0° - 40°C (32° - 104°F)
Humidity: 20% - 80% (no condensation)

 

 


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