Cine4Home Edition: |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Vorteile aber auch Nachteile der neuen X-Serie |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Alle Messdaten wurden danach aus den einzelnen Ergebnissen gemittelt und repräsentieren somit den Serienschnitt, den wir in diesem Special unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Was hat sich in diesem Jahr getan und wie groß ist die Serienstreuung? Gibt es evtl. Probleme? Wir geben die Antworten.
JVC hat bei seinen Produktankündigungen mehr Licht und mehr Kontrast versprochen. Erreicht werden soll dies durch verbesserte Polarisationsweichen (Wire Grids) und D-ILA Panels sechster Generation. Diese sollen eine ebenere Oberfläche mit kleineren „Spaltmaßen“ aufweisen und so eine effektivere Lichtreflexion erlauben (rund 10%). Überraschend ist es dabei aber, dass lediglich die beiden größeren Modelle X700 und X900 in den technischen Daten davon „offiziell“ profitieren, denn sie sind nun mit 1300 Lumen statt 1200 Lumen (Vorgängergeneration) angegeben. Der X500 hingegen wird weiterhin mit 1300 Lumen (wie X55) beworben, ist also nicht heller geworden. Anders sieht es beim Kontrast aus, der bei allen Modellen nun inflationär in die Höhe geschnellt ist: Sage und schreibe 600,000:1 (X500) bzw. 1,200,000:1 (X700) Kontrastumfang sollen die Modelle erzielen. Dafür hat man bei JVC die „Anti-Adaptive Iris“ Politik aufgegeben und nun selbst eine solche integriert. Dafür hat man die von den Vorgängermodellen ohnehin schon vorhandene Iris im Brennpunkt der Iris nun automatisiert.
Die Iris pass sich nun auf Wunsch automatisch Immer heller, immer plastischer, das verspricht eigentlich jeder Hersteller jedes Jahr bei jeder neuen Beamergeneration. Die Frage ist, was von diesen angeblichen Verbesserungen tatsächlich real, sprich bei normaler Heimkinoanwendung, übrig bleibt. Um diese Frage zu klären, haben wir die Geräte messtechnisch untersucht.
Wie immer überprüfen wir für die „Cine4Home Edition“ jedes einzelne Gerät individuell auf die Einhaltung der serientypischen Toleranzen, im Falle der X500 / X700 können wir dabei folgende Beobachtungen machen…
Pixelfehler ist nicht gleich Pixelfehler: Während grüne oder rote Leuchtpunkte dunkle Filmszenen nachhaltig stören können, bleiben dunkelblaue in der Regel unbemerkt und stellen keine Beeinträchtigung der Bildqualität dar. Dennoch beharren viele Anwender auf eine „Null Fehler Toleranz“ und suchen das absolut pixelfehlerfreie Gerät. Dies kann aber unter Umständen schwierig werden, denn die Hersteller garantieren diese keineswegs per se. Konkret nimmt der Hersteller JVC in seiner neuen Verkaufs-Broschüre zur aktuellen X-Serie zu dem Thema offiziell Stellung. Im Kleingedruckten heißt es wörtlich:
Hier springen jetzt viele Fachhändler ein, denn sie werben mit „Pixel-Checks“, versprechen also stellvertretend für den Hersteller die Fehlerfreiheit bei der Übergabe. Im Zweifel verlagert sich dadurch die Verantwortung vom Hersteller auf den Fachhändler, die selbst auferlegte Garantie dem Kunden gegenüber zu erfüllen, unabhängig davon, ob der Hersteller sich letztendlich kulant zeigt, oder nicht. Auch bei der Cine4Home Edition bleibt der Pixelfehlercheck fester Bestandteil, der wie folgt durchgeführt wird:
Die Ergebnisse dieses Checks sind durchwachsen: Viele X500 weisen in schwarz ein bis zwei blau leuchtende Pixelfehler auf, manche hell, andere dunkel.
Bei den von uns getesteten X700 sind hingegen bislang noch keine Pixelfehler zu beobachten gewesen. Anscheinend macht sich hier die zusätzliche Panel-Selektion positiv bemerkbar.
Bei JVC D-ILA Projektoren handelt es sich um klassische 3Chip Modelle. Das bedeutet, dass das weiße Licht der Projektionslampe in seine drei Grundfarben aufgespaltet wird und drei einzelne D-ILA Panels jede Grundfarbe gesondert modulieren.
Kurz gefasst: Ausnahmslos jeder 3Chip Projektor unterliegt einer leichten Schwankung in der Color-Uniformity des Bildes. Wenn also grundsätzlich unvermeidbar, gilt es, nicht störende Toleranzen einzuhalten, die wir messtechnisch untersuchen:
Unsere aktuellen Tests führen erneut zu den selben Ergebnissen, wie bei der Vorgänger-Generation: Grundsätzlich war zu beobachten, dass der Zoom-Faktor einen leichten Einfluss auf die Color-Uniformity hat, weshalb wir uns entschieden haben, eine Einstellung im am häufigsten verwendeten oberen Drittel des Zooms zu wählen, um möglichst praxisgerechte Ergebnisse zu erzielen. Die meisten X500/X700 liegen im tolerablen Rahmen von <290K Abweichung, nutzen dafür aber diesen nicht selten auch aus. Anders formuliert: Ausreißer, die diese Grenzen überschreiten (und so auch bei Filmen sichtbar werden), gibt es bei JVC äußerst selten, aber Geräte mit fast perfekt homogener Farbtemperatur finden sich ebenso selten. Hier ist die direkte Konkurrenz von Sony (HW55) derzeit überlegen.
Für eine möglichst hohe Praxistreue ermitteln wir die Lumenleistung und den Kontrast nach der Kalibrierung bei verschiedenen Zoomfaktoren sowohl im leisen Standard-Lampenmodus, als auch im helleren hohen Modus.
DLA-X500
JVC bedient sich einer solchen Optik-Iris. Welches das beste Verhältnis zwischen Lichtverlust und Kontrastgewinn darstellt, liegt im individuellen Auge des Betrachters, weshalb die Iris in verschiedenen Öffnungsgraden frei vom Nutzer konfiguriert werden kann. Alle Modelle weisen diese Iris auf, die vom Anwender in ihrem Öffnungsgrad frei konfiguriert werden kann (elektrisch per Bildmenü). Neu ist allerdings ein adaptiver Modus, bei dem die Iris im Objektiv automatisch in Abhängigkeit vom Bildinhalt gesteuert wird: Sie schließt sich bei dunklen Szenen und öffnet sich bei hellen. Dadurch wird der Dynamikumfang auf rund das Zehnfache gesteigert. Durch den hohen D-ILA typischen nativen Kontrast fällt die Gamma-Anpassung sehr effektiv aus und störendes Bildpumpen wird vermieden. So arbeitet die adaptive Blende schon in dieser ersten Generation gut.
Soweit die Theorie, es verbleiben die realen Messergebnisse im Serienschnitt, die wir im Rahmen der Cine4Home Edition ermittelt haben:
Messergebnisse / Serienschnitt
Unsere ausführliche Messtabelle beweist, dass der neue X500 in der Helligkeit und dem nativen Kontrast durchschnittlich rund 10% gegenüber seinem direkten Vorgänger X55 zugelegt hat. Auch die Herstellerangabe von 60,000:1 wird vorbildlich erreicht, wenn auch nur unter erheblichem Lichtverlust und bei falscher Farbtemperatur. Die adaptive Blende steigert den Dynamikumfang auf durchschnittliche 350,000:1, was von der Werksangabe zwar deutliche entfernt ist, aber in Anbetracht der guten Praxistauglichkeit einen hervorragenden Wert darstellt. Verbleibt die maximal übliche Serien-Toleranz, die wir für die Cine4Home Edition zu Grunde legen: Ein X500 muss hierfür mindestens 950 Lumen in der kalibrierten Helligkeit erreichen (großer Zoom) und diese mit einem Kontrast von 25:0001 kombinieren. Anhand dieser Werte sieht man, dass die Serienschwankung im den Durchschnitt auch in dieser Generation bei ca. 10% liegt.
DLA-X700
Legt man hingegen den Schwerpunkt auf eine maximale Lichtausbeute, so darf man obigen Streulichtblenden nicht einsetzen, denn jede Kontraststeigerung per Blende bedeutet natürlich auch einen Helligkeitsverlust, es handelt sich also um einen Tausch „Kontrast gegen Licht“. Ergo: Um den Werksangaben in Sachen Helligkeit nahe zu kommen, müssen alle Iris-Schleusen geöffnet werden. Durch das doppelte Iris-System kann der Anwender die individuell gewünschte Balance aus Helligkeit und Kontrast wählen. Hier die entsprechenden Ergebnisse im Serienschnitt:
Messergebnisse / Serienschnitt
Anmerkung: Der interne Grünfilter in bestimmten Bildmodi (erweiterte Farbräume) bewirkt einen moderaten Lichtverlust von 20%
Je nach Aufstellung (Zoom Maximum, Iris offen) erreicht ein X700 abzüglich Serienstreuung zwischen 28000:1 (Zoom Maximum, Iris offen) und ca.73000:1 (Zoom Min), beides nach der Kalibrierung wohlgemerkt. Dies sind auch die Schwellen, die die Cine4Home Edition einhalten muss und die messtechnisch für das Protokoll individuell ermittelt werden. Auch der DLA-X700 verfügt über das adaptive Blendensystem, welches den Kontrastvorteil dieses größeren Modells wieder relativiert, denn: Auch beim X700 wird ausschließlich die Optik-Iris automatisch angesteuert, die Lampeniris bleibt statisch. Bei voll geöffneten Blenden erreicht der X700 daher auch denselben Dynamikumfang, wie sein kleiner Bruder, ca. 350,000:1. Wer die höheren nativen Kontrastleistungen des 700ers auch adaptiv nutzen möchte, kommt um ein Schließen des maximalen Öffnungsgrades nicht herum. Dies ist aber wiederum mit einem Lichtverlust verbunden.
Allgemein gilt (für alle Modelle): a) Die von JVC versprochenen Werte im nativen Maximalkontrast werden auch im Serienschnitt vorbildlich eingehalten: Auch nach der Kalibrierung zeigt sich ein moderater Verlust in Kontrast, der nach wie vor die Referenz im Heimkinosegment darstellt. Die Werksangaben zum dynamischen Kontrastumfang werden aber klar verfehlt (sind aber dennoch hervorragend). b) Die Messdaten machen ebenfalls klar, dass die jeweiligen Spitzenwerte nicht miteinander kombiniert werden können: Eine Kontraststeigerung durch Streulichtfilterung bedeutet immer auch gleichzeitig einen Helligkeitsverlust im selben Verhältnis wie der Gewinn. Der maximale native Kontrast ist lediglich mit einer Helligkeit von ca. 250 Lumen verbunden. Der Schwarzwert profitiert dadurch zwar doppelt (er ist insgesamt ca. 8x dunkler als ohne Blenden), doch die möglichen Leinwandgrößen werden durch den Lichtverlust stark eingeschränkt. Dies relativiert natürlich die Praxistauglichkeit der Werksangaben, auch wenn sie vorbildlich eingehalten werden. c) Der ANSI (Schachbrett) Kontrast hat sich in der neuen Generation nicht geändert, er liegt im Serienschnitt bei 250:1 (alle Modelle). Technisch bedingt hat die LCOS-Technologie ihre Schwächen in der kontraststarken Abgrenzung direkt benachbarter Hell/Dunkelflächen, doch Sony Konkurrenztechnik SXRD erreicht hier inzwischen wesentlich höhere Werte. d) In den gebotenen Helligkeiten bewegt sich die neue X-Serie auf einem guten Niveau, hinkt aber anderen Spitzenmodellen (z.B. Sony) mehr und mehr hinterher. Und obwohl der native Kontrast der D-ILA Projektoren nach wie vor unangefochten an der Spitze liegt, so zeigt sich, dass gut programmierte adaptive Blendensysteme in der Bilddynamik kaum noch nachstehen. Hier wäre JVC gut beraten, in zukünftigen Generationen einen Teil des nativen Kontrastes gegen eine höhere Lichtausbeute einzutauschen und den Schwarzwertverlust wieder durch die adaptive Blende auszugleichen. e) Wer die besondere Farbenpracht des Projektors (nur X700 / 900) nutzen will, der muss einen moderaten Lichtverlust von 20% in Kauf nehmen. Durch die Filterung besonders reiner Grün-Spektralanteile ist dieser unvermeidbar. Ausgleichen kann man den Verlust nahezu 1:1 mit dem höheren Lampenmodus, der aber wiederum etwas mehr Lüfter-Lautstärke verursacht.
1.4 Farbraum Gemäß unserer Qualitätsauffassung (und der der meisten Heimkinofans) sollte ein HighEnd-Projektor der €5000.- bis €10000 Preisklasse vollständig auf die Videonorm kalibrierbar sein. Um dies zu erreichen, bieten die drei Modelle X500,700 und 900 ein komplettes Color-Management im Bildmenü, mit dem alle Primär- und Sekundärfarben in Helligkeit, Farbton und Sättigung beeinflusst werden kann. Dieses ColoManagement funktioniert auch gut und die meisten von uns überprüften Geräte konnten komplett auf die HD/Rec709 Videonorm kalibriert werden. Die Betonung liegt auf „die meisten“, denn leider gab es auch diverse Ausreißer in dieser Hinsicht:
1.5 Optische Schärfe In vergangenen Generationen (X70/75) sind uns bei unseren Qualitätschecks immer wieder Geräte aufgefallen, die eine zu starke Schlierenbildung bei starken Kontrastübergängen aufwiesen, die wir konsequent ausgemustert haben. Diesen Mangel hat man in der aktuellen X-Serie deutlich verbessert, Geräte mit starker Schlierenbildung sind uns bislang nicht untergekommen.
1.6 HDMI Handshake Probleme Alle ausgelieferten Geräte der ersten Charge zeigten Probleme bei HDMI-Verbindungen. Scheinbar zufällig akzeptierten sie Auflösungswechsel oder Neuverbindungen nicht und zeigten lediglich ein schwarzes Bild (oder andere Fehler), was nur durch ein Ausschalen und Trennung vom Netz behoben werden konnte. Seit wenigen Tagen hat JVC nun Abhilfe durch ein Firmware Update geschaffen, das ausschließlich vom autorisieren Fachhandel eingespielt werden sollte. Für die Cine4Home Edition haben wir alle Geräte mit diesem Software-Update auf den neuesten Stand gebracht.
Eine Grundkalibrierung setzt das Abgleichen des Projektors auf die Videonormen voraus. Ist der Projektor in seinen Grundfarben, der Farbtemperatur und im Gamma auf diese Normen abgestimmt, so gibt er neutral die Bildinformationen aus Fernsehen, von DVD oder Bluray wieder. Die Einhaltung der Videonormen ist daher unter vielen Heimkinofans ein notwendiges Qualitätsmerkmal in der Farbdarstellung. Selbstverständlich gehört eine Norm-Kalibrierung zum Grund-Repertoire der Cine4Home Edition.
2.1 Normkalibrierung Der DLA-X500/X700 bietet bereits ab Werk Presets, die den Normen sehr nahe kommen, aber in den üblichen Fabriktoleranzen liegen. Überraschenderweise sind die besten Ausgangspresets für eine Kalibrierung meist unterschiedlich: Unsere Unersuchungen haben ergeben, dass es der Serienstreuung unterliegt, welches Preset sich am besten zur Optimierung eignet. Für die Cine4Home Edition wird im ersten Schritt das „beste“ Preset ermittelt und mittels des ColorManagements weiter verfeinert, bis die Videonorm genau eingehalten wird. An dieser Stelle werden von uns auch alle X500 ausgemustert, die im Grünpunkt nicht kalibrierbar sind (vgl. Kapitel 1.4),
Parallel zur Farbraumoptimierung erfolgt die Kalibrierung der Farbtemperatur, dafür stehen die typischen RGB-Regler für Gain und Offset zur Verfügung. Mit ihnen ist ein schneller Abgleich für einen geübten Kalibrierer möglich, insbesondere, wenn das Gerät ab Werk nicht stark vom Soll abweicht. Die beste Vorgehensweise zur Kalibrierung ergibt sich aus der individuellen Serienstreuung des Projektors. Grundsätzlich wird der maximale Weißpegel mittels der Gain Regler im RGB Menü justiert. Als Basis muss die Farbtemperatur gewählt werden, die die beste Lichtausnutzung bietet.
Die Farbtemperatur lässt sich genau justieren
Auf Kontrast und Durchzeichnung optimiertes 2,2 Gamma
Aus diesem Grund werden bei der Cine4Home Edition des X700/900 verschiedene Modi kalibriert, zwischen denen der Kunde per Speicherabruf bequem wechseln kann.
Wie in diversen Cine4Home Specials bereits erläutert, bieten ausschließlich die X7er und 9er Serie spezielle Kinomodi, die einen wesentlich größeren Farbraum als die Videonorm abbilden und somit dem Kinooriginal näher kommen. Der Haken: Die Film-Software ist für erweiterte Farbräume nicht ausgelegt und zu bunte Naturfarben und vor allem Gesichtsfarben sind normalerweise die Folge. Um dies auszugleichen, haben die Ingenieure für diese Kinomodi spezielle Farbprofile entwickelt, die in Kombination mit einem Color-Management, bei dem Orange (Hauttöne) separat korrigiert werden, nachträglich noch weiter optimiert werden können.
Selektierte Korrektur von Orangetönen
Oben: Norm-kalibriertes Bild
Cinema-Modi: Die DLA-X70 /75 / 700/ X90 / X95 / 900 erreichen dank ihres speziellen Farbfilters einen kinoähnlichen Farbraum.
2.3 3D Kalibrierung In der 3D Darstellung sind bei JVC erneute Fortschritte gemacht worden, vor allem in der Signalverarbeitung und (überfälligen) Zwischenbildberechnung. Die weiterhin verwendete Shutter-Brillentechnik bewirkt aber nicht nur nach wie vor einen gravierenden Helligkeitsverlust, sondern beeinflusst auch die Farbdarstellung, denn die Polfiltergläser der Brille sind keinesfalls farbneutral, sondern wirken sich wie ein externer Farbfilter auf die Darstellung aus. Eine gewissenhafte Kalibrierung muss daher die Brille mit in die Messung einbeziehen. Die eigentliche Messung gestaltet sich allerdings als sehr schwierig: Einfach durch die Brille messen funktioniert aufgrund des gepulsten Verfahrens und des Lichtverlustes nicht akkurat, die meisten Sensoren geben in dieser Konstellation lediglich Phantasiewerte an. Es gilt also, mittels Spezialverfahren die passenden Zielfarbtöne zu ermitteln und diese anschließend bei der Kalibrierung ohne Brille im Lichtweg zu kalibrieren. Diese Ergebnisse fließen ebenfalls ausschließlich in die kalibrierte Cine4Home Edition ein. Dies verhindert signifikante Abweichungen beim nachträglichen Kauf zusätzlicher Brillen. Anhand von Dutzenden von 3D-tauglichen D-ILA Projektoren haben wir die Farbtönung der Brillen ermittelt und die Kalibrierung der Graustufen dementsprechend angepasst. So gewährleistet die Cine4Home Edition auch in 3D eine akkurate Farbdarstellung. Besonders wichtig ist auch die Gamma-Kalibrierung, weil durch den hohen Lichtverlust der Brille eine feine Durchzeichnung nahe an Schwarz erschwert wird. Hier hilft die spezielle Filmtone-Funktion, die gezielt eine Verbesserung der Durchzeichnung auch in 3D erlaubt. Bei unserer eingehenden Untersuchung haben wir andere Einflussmöglichkeiten auf das Gamma (ohne den inaktiven Equalizer) eruiert und nutzen diese, um das Videonorm-Gamma von 2,2 auf eine bessere Durchzeichnung zu trimmen. Im Endeffekt bietet der 3D-Modus der Cine4Home Edition eine genauere Farbdarstellung und eine wesentlich bessere Durchzeichnung, als die Werkspresets.
2.4 ICC Profilierung Auf Sonderwunsch ist es auch möglich, gesonderte ICC Profile der Cine4Home Edition erstellen zu lassen. Dies erleichtert die Einbindung in Computersysteme, bei denen die farbliche Korrektur softwarebasierend durchgeführt wird. .
2.5 Spezialkalibrierung Auch spezielle Kalibrierungen auf andere Standards, wie zum Beispiel der Adobe RGB Farbraum für Fotografien, ist bei der Cine4Home Edition möglich. Die Modelle X700/X900 sind derzeit (neben Sonys VW1000/1100) nahezu die einzigen Heimkinobeamer am Markt, die Adobe effektiv und kalibrierbar unterstützen.
Wie immer haben wir die „wahren“ Leistungsdaten der neuen JVC X-Reihe objektiv ermittelt und in Bezug zum praxisorientierten Einsatz gesetzt. Die Ergebnisse unterteilen die Geräte in zwei Klassen:
Der DLA-X700/ 900 ist all denjenigen zu empfehlen, die den persönlichen Schwerpunkt auf einen möglichst hohen Schwarzwert und Kinofarbraum legen. Unter Einsatz der Iris-Blenden können Schwarzwert und Inbildkontast auf absolutes Referenzniveau weiter gesteigert werden, allerdings ergeben sich aufgrund der sinkenden Maximalhelligkeit Limitationen in der Bildgröße. Um das Potenzial des Projektors ausreizen zu können, sind gut kontrollierte Lichtverhältnisse im Kinoraum unerlässlich. Das gilt auch für den zusätzlichen Cinema-Filter, der kräftige Farbtöne Kino-ähnlicher macht, dafür aber etwas Licht kostet
Wenig erfreulich ist aber die Zunahme von (vornehmlich blauen) Pixelfehlern in Schwarz, nicht wenige Geräte mussten wir aussortieren und der manchmal nicht kalibrierbare Grünpunkt. Beide Mängel betreffen ausschließlich die X500 Serie, bei dem X700 konnten wir sie nicht feststellen. Außerdem übernimmt der Hersteller für beide Mängel offiziell keine Haftung.
- Check und Protokollierung von Pixelfehlern
Durch die Ermittlung des Serienschnittes für unseren Referenz-Test konnten wir einen realistische Toleranzen ermitteln und so gewährleisten, dass alle Cine4Home Editions der JVCs nahe an der Gerätetypischen Leistungsfähigkeit arbeiten und eine so gute Bildqualität liefern, wie in der Vorführung unserer Partner (siehe Liste unten).
- Normkalibrierung
Auch bei der Kalibrierung konnten wir das gesamte Leistungsspektrum der Cine4Home Edition ausschöpfen: - In dem Modus „C4HEd1“ zeigt sich der JVC DLA X500/700/900 von seiner normgerechten und farbneutralen Seite, weil hier gewissenhaft alle Parameter gemäß Norm kalibriert wurden (siehe Kapitel 2). - In dem Modus „C4HEd2“ (nur X700 / 900) hingegen werden die farbtechnischen Möglichkeiten des Projektors weiter ausgereizt und so eine intensivere Farbgebung ermöglicht, ohne große Kompromisse in der Natürlichkeit einzugehen. Hier spielen die großen Modelle besonders gut ihre Stärken gegenüber den kleineren X500 aus. - In dem Modus „3D“ bietet sich ein Bild, das trotz Einhaltung der Normen in der Durchzeichnung verbessert wurde und die Brillentönung in der Farbkalibrierung berücksichtigt.
Selbstverständlich handelt es sich bei unseren Partnern ausschließlich um JVC-geschulte DILA- Vertragshändler. Bitte berücksichtigen Sie außerdem: Die Cine4Home Edition zeichnet sich durch belastbare Protokolle inkl. Messwerten zu Helligkeit, Kontrast, Serienstreuung usw usw… aus, keine oberflächlichen Versprechungen à la „wir haben alles überprüft und Ihr Gerät passt schon“ (ohne jeglichen Mess-Beleg zu Helligkeit, Kontrast & Shading).
„Calibration only“ war gestern, die neuen Cine4Home Editions!
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||