Test: LCD Projektor Panasonic PT-AE1000 |
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Die LCD-Referenz dank FullHD und Hollywood Tuning? |
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Es hat dabei lange gedauert bis die konservativen und rückständigen hiesigen Fernsehanstalten Notiz von dem Standard, der schon mehrere Jahre alt ist, nahmen. Jahrelang klang es wie Hohn, wenn Programmdirektoren und Entscheidungsträger herkömmliche PAL-Signale mit niedrigen Datenraten als "ausreichend" oder gar "gleichwertig" bezeichneten. Doch mittlerweile tut sich etwas: HDTV kommt, sowohl im Fernsehen als auch auf dem Homevideomarkt. Denn spätestens seit der Einführung der Blu-ray und der HD-DVD ist FullHD für jeden Heimkinofan erschwinglich zu erwerben. Zu den HD-Medien gehört ein Projektor mit passender Auflösung, da bietet es sich an, jetzt schon an Zukunftssicherheit zu denken und einen Projektor mit der höchstmöglichen HD-Auflösung, 1920x1080, anzuschaffen. Schließlich ist so ein Modell auf Jahre "sicher" und muss somit nicht so schnell ersetzt werden. Doch die Auswahl ist bislang nicht üppig, denn nur wenig bezahlbare FullHD Beamer sind derzeit am Markt. Besonders attraktiv bei Full-HD sind derzeit die LCD-Varianten, da sie eine hervorragende Bildqualität zum fairen Preis bieten. Die Luxusvariante von Panasonic, PT-AE1000, wollen wir in diesem Test ausführlich untersuchen. Panasonic stand bislang immer für hochwertige LCD-Projektoren zum fairen Preis, wird dies in der neuen "Luxusklasse" ebenso sein? Aufgrund des besonders großen Umfangs dieses Tests wird dieser in drei Teilen veröffentlicht - Teil zwei und drei folgen im Laufe der Woche.
Wir beginnen mit der Vorstellung des Designs, das im Falle des Panasonic PT-AE1000 sicherlich als ausgefallen zu bezeichnen ist. Entgegen dem allgemeinen Trend runder Formen in hellen Farben präsentiert sich das Panasonic Topmodell in schlichtem Mattschwarz und kantigem Gehäuse.
Wirklich überzeugend ist die Verarbeitung des Projektionsriesen: Die verwendeten Materialien sind durchweg hochwertig und passgenau zusammengefügt. Somit wird bei dem PT-AE1000 der sonst übliche "Plastiklook" effektiv vermieden. Die besonders große Objektivfassung ist sogar komplett aus Metall gedreht und schwarz eloxiert. Einzig der "doppelte" Deckel, der den Lampenschacht abdeckt, hätte besser verankert werden können. Dazu mehr im nächsten Kapitel...
1.1 Technik (Know How Link hier) Wie immer untersuchen wir vor unserem großen Bildtest den inneren Aufbau eines jeden Projektors. Im Falle eines LCD-Modells macht dies besonders viel Sinn, da hier zusätzliche Gefahren wie Staub das Bild langfristig trüben können. Noch immer leiden auch aktuelle Top-Modelle nicht selten unter störenden Staubablagerungen auf den LCD-Panels, die einfach vermieden werden könnten. Aus diesem Grund schauen wir ab sofort bei jedem Test besonders genau hin, wie gut die Belüftungswege konstruiert sind, um maximalen Staubschutz zu bieten.
Öffnet man den Gerätedeckel, so kommt ein vorbildlich modularer Aufbau zum Vorschein. Im Bild oben sind die einzelnen Komponenten und ihre klare Trennung voneinander gut zu erkennen: Unten rechts befindet sich der Lampenschacht, der Beginn des Lichtweges. Links daneben liegt die Light-Engine, die von der Signalelektronik verdeckt wird. In der linken oberen Ecke, neben Optik und Lensshift, ist die Stromversorgung untergebracht. Das Netzteil ist vorbildlich abgeschirmt und wirkt solide und zuverlässig. Dies ist gut, denn eine lange Lampenlebensdauer ist vornehmlich von einem hochwertigen Netzteil abhängig.
1.1.1 Optischer Aufbau Um einen besseren Überblick über den modularen Aufbau zu geben, haben wir die Signalelektronik entfernt und den Lichtweg geöffnet. Im Zentrum ist das Herz des Projektors, der optische Block zu erkennen. Im Bild oben erkennt man die drei einzelnen LC-Displays, die fest an ein Glasprisma montiert sind. Jedes dieser Displays verfügt über mehr als 2 Millionen Pixel und ist dabei gerade einmal zwei Quadratzentimeter groß.
Im Bild oben sind die Fixieraufhängungen der Polfilter zu erkennen. Gehalten werden sie durch Schrauben, die durch Unterlegscheiben beim Festziehen von den Schiebeführungen getrennt sind. Das System ist vorbildlich durchdacht und wesentlich leichter zu justieren, als bei den Varianten von Mitsubishi oder Epson.
1.1.2 Adaptive Blende und Pure Color Filter Der optische Aufbau des PT-AE1000 bietet zwei technische Besonderheiten: Eine adaptive Lichtblende und einen integrierten Cinema-Filter. Beide Komponenten befinden sich direkt vor der Lampe am Anfang des Lichtweges.
Im oberen Bild erkennt man die Funktionsweise sehr deutlich: Zwei Aluminiumflügel sind über zwei Zahnräder direkt mit einem Induktionsmotor gekoppelt. Der Vorteil dieses Motors ist, dass er absolut lautlos arbeitet und eine schnelle Reaktionszeit ermöglicht, schneller als unser Auge. Soll die Blende geschlossen werden (bei dunklem Bildinhalt), drehen sich die Flügel um ihre Längsachse und schmälern den Lichtweg, wie zwei sich schließende Türen:
Hier sieht man die Blende in "geschlossenem" Zustand. Durch den Spalt gelangt wesentlich weniger Licht in den Kanal und der Schwarzwert wird deutlich verbessert. Der besondere Vorteil dieser Mechanik liegt in ihrer Schnelligkeit: Durch direkte Induktion ist es möglich, die Blende in "Echtzeit", das heißt 50 oder 60-mal pro Sekunde, zu steuern. Damit leidet die Panasonic-Variante nicht unter der üblichen Blendenkrankheit des Nachdunkelns und Nachhellens. Die Blende arbeitet so schnell, dass sie vom Auge gänzlich unbemerkt bleibt, mehr dazu noch in unserem Bildtest.
Die Ingenieure haben die Idee der Farbfilterung nun ebenfalls aufgegriffen, um die neueste Projektorengeneration bereits ab Werk auf das Leistungsmaximum zu trimmen. Der Farbfilter, in diesem Fall "Pure Color Filter" genannt, wird nicht wie bei der nachträglichen Variante auf die Optik gesteckt, sondern mechanisch per Knopfdruck in den Lichtweg vor die Optik geschoben. Dies ändert aber nichts am Prinzip, das wir im Folgenden erläutern: Im Bild oben ist der ausgebaute Farbfilter des Projektors zu erkennen. Es handelt sich dabei um einen dichroitischen Spiegel, der ungewünschte Spektralanteile des Lampenlichtes reflektiert, während er die gewünschten hindurch lässt. Im Bild oben wirkt die Farbe des Filters grünbläulich, Zyan. Hierbei handelt es sich um die Farbe, die vom Filter reflektiert wird. Invertiert man das Foto, so sieht man die "eigentliche" Farbe des Spiegelfilters: Im Bild oben erkennt man nun, dass es sich bei dem Cinemalfilter um eine rot / blaue Variante (=rosa) handelt, die Lampe erhält sozusagen eine Rosa-Brille. Dies macht Sinn, denn die verwendete UHP-Lampe zeigt ein überwiegend grünlastiges natives Farbspektrum. Der Filter korrigiert dieses Spektrum auf die für die Videodarstellung erforderliche Farbtemperatur von 6500K / D65 und verbessert zeitgleich den Schwarzwert. So ist es möglich, das gesamte Kontrastpotenzial des Projektors ohne Einbußen in der Farbdarstellung zu nutzen. Auch der Name dieser Technik erinnert an unseren Service, Panasonic nennt die optische Farbkorrektur "Hollywood-Tuning", weil sie in der Entwicklung von einem bekannten Color-Timer aus Hollywood technisch betreut wurde, David Bernstein. Hat er seine Arbeit richtig gemacht, so braucht der PT-AE1000 kein nachträgliches Tuning mehr, im Bildtest werden wir dies genauer untersuchen.
1.1.3 Signalelektronik Neben dem optischen Aufbau muss bei einem modernen Projektor auch die Signalverarbeitung stimmen, damit der Projektor seine maximale Leistungsfähigkeit entfalten kann. So hängen vor allem die Bildschärfe und die Detaildarstellung von einer hochwertigen Elektronik ab.
Die Signalverarbeitung des Projektors verarbeitet Farbinformationen im 14-Bit Verfahren. Demnach stehen jedem Farbkanal nicht mehr "nur" 256 Helligkeitsstufen zur Verfügung (8Bit), sondern gleich 16384 Abstufungen. In der Theorie sind so 4,398,046,511,104 also rund vier Billionen Farbtöne möglich. Dies klingt zwar auf dem Papier sehr beeindruckend, doch leider wird dabei vernachlässigt, dass der derzeitige Videostandard eine derartige Farbtiefe gar nicht unterstützt und auch die analoge Ansteuerung der LCDs nicht fein genug agiert. Somit werden sich die sichtbaren Vorteile dieser Signalverarbeitung vermutlich nicht gravierend auf der Leinwand widerspiegeln.
Wesentlich vielversprechender ist da die neue Skalierungselektronik: Eingehende PAL-Signale werden nicht durch eine einfache Skalierung auf die native Auflösung des Projektors umgerechnet, vielmehr wird eine intelligente Bildanalyse durchgeführt, die die benachbarten Bildinformation in die Berechnung der "fehlenden" Pixel miteinfließen lässt. Dadurch ist eine sichtbare Verbesserung der Bildschärfe möglich.
Von hochwertigen Scalern und DVD-.Playern ist dieses Feature bekannt: Durch eine intelligente Rauschreduzierung sollen typische MPEG Artefakte wie Block- und Moskitorauschen minimiert werden.
Auch der De-Interlacer und insbesondere der Filmmodus sollen laut Hersteller verbessert worden sein. Wie man aber schon am Namen erkennen kann, wurde der Schwerpunkt auf 60Hz NTSC-Material mit 3/2 Pulldown gelegt. Es bleibt daher spannend, wie gut der Projektor mit 50Hz PAL zurechtkommen wird.
Technisch sehr interessant erscheint der Ansatz der dynamischen Schärfekontrolle: Viele Heimkinofans kennen den Teufelskreis: Erhöht man die digitale Schärfe des Bildes zu stark, so schleichen sich störende Doppelkonturen ins Bild, die den natürlichen Filmcharakter stören. Je stärker der Kontrastübergang (zB. Schwarz ->Weiß), desto störender die Doppelkonturen ("Ringing"). Reduziert man die Schärfe allerdings zu sehr, wirkt das Bild subjektiv nicht so detailliert. Aus diesem Grund verfolgt Panasonic eine neuen Ansatz: Je stärker der Kontrastübergang, desto weniger wird "nachgeschärft". Somit sollen Doppelkonturen vermieden und dennoch, wo möglich, die Bildschärfe angehoben werden. Wie gut sich diese Technik in der Praxis bewährt, werden wir untersuchen. Gerade Panasonic Projektoren waren bislang für eine künstliche Überschärfung und Doppelkonturen bekannt, so dass die Technik eine willkommene Verbesserung wäre.
1.1.4 Belüftungssystem und Staubschutz Soweit die technischen "Bildraffinessen" des PT-AE1000, kommen wir nun zu dem Teil, der zwar nicht im direkten Zusammenhang mit der Bildqualität steht, aber dennoch ein wesentliches Qualitätsmerkmal eines jeden Projektors darstellt: Die Belüftung... Nach wie vor arbeiten Videoprojektoren mit herkömmlicher Quecksilberlampentechnologie, LEDs und Laser sind derzeit leider noch keine Alternative im Frontprojektionsbereich. Herkömmliche Lampen haben neben ihrer begrenzten Lebensdauer den großen Nachteil, dass sie einen großen Teil der zugeführten Energie nicht in Licht umsetzen, sondern in unerwünschte Wärme. Daher müssen sie angemessen gekühlt werden, wobei die notwendige Belüftung aber angenehm leise arbeiten soll und zugleich nicht zuviel Staub in das Geräteinnere leiten darf. Wie gut ist es Panasonic gelungen, diese Ansprüche zu erfüllen?
Für das notwendige Licht im PT-AE1000 sorgt eine 165Watt UHM-Lampe mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 2000 Stunden. Zwar ist diese Angabe nicht so hoch, wie bei manch anderem Modell, doch erscheint sie uns als äußerst "ehrlich". 2000 Stunden entsprechen einer Laufzeit von rund 1200 Spielfilmen, selbst bei täglichem Filmgenuss sind dies fast vier Jahre, bis ein Tausch notwendig wird. Wird es nach ein paar Jahren dann dennoch Zeit für einen Wechsel, so muss der Gerätedeckel des PT-AE1000 aufgeklappt werden. Unter dem Deckel befindet sich ein "doppelter Boden", in dem der Lampenschacht integriert ist. Der Vorteil dieser Lösung liegt darin, dass für einen Lampentausch der Projektor nicht aus seiner Deckenhalterung genommen werden muss. Allerdings wirkt der Deckel ein wenig zu locker verankert und man muss schon genau aufpassen, dass er beim Öffnen nicht nach unten fällt. Die Notsicherung ist anschließend auch recht schwierig wieder einzuhängen. Insgesamt kann ein Lampentausch aber in wenigen Minuten durchgeführt werden.
Wie funktioniert nun das Kühlsystem? In der Praxis hat sich in den letzten Jahren das "duale" System besonders gut bewährt, Paradebeispiel hierfür ist der Sony HS50/60, bei dem die Lampenkühlung räumlich klar von der Lichtwegkühlung getrennt war. Aufgrund der großzügigen Bauweise hatte Panasonic beim PT1000 viel Platz, es ebenso zu machen: Wir haben die beiden Luftwege nachgezeichnet: Im Bild oben sind die zwei Belüftungswege des Panasonic Beamers zu erkennen: Absolut direkt ist der Kühlweg der Lampe. Die Luft wird an der Geräterückseite angesaugt, sofort durch den Lampenschacht geführt und ebenso direkt wieder vorne rechts aus dem Projektor geblasen (gelbe Pfeile). Die Kühlluft für den optischen Block durchläuft dagegen einen ganz anderen Weg: Sie wird hinten links angesaugt, durch einen Turm aus Lüftern nach unten geleitet und zieht so von unten an den LCDs und dem Glasprisma vorbei (hellblaue Pfeile).
Die klare Trennung der beiden Luftwege ist ein erster Schritt zur Minimierung des Staubproblems. Der zweite wichtige Aspekt ist eine komplette Verkapselung. Mit anderen Worten: Der Luftweg der Optical Engine sollte vom Anfang bis zum Ende keinerlei Ritzen oder Lücken aufweisen, durch die sich Feinstaub "hindurchschummeln" könnte. Wir haben besonders genau hingeschaut und waren positiv überrascht.
Soweit so gut, jetzt bleibt noch ein kritischer Aspekt, der Luftfilter. Durch ihn wird die gesamte Kühlluft angesaugt und so hängt es von ihm ab, wie staubsicher der Projektor in der Praxis ist. Der Staubfilter des PT-AE1000 ist genauso aufgebaut wie bei den kleineren Brüdern AX100 oder PT900, nur seine Abmessungen sind ein wenig größer.
Das Modul besteht aus zwei Schichten: Die der Außenseite zugewandte Schicht besteht aus feinem Schaumstoff, wie man ihn bei Projektoren oft zu Gesicht bekommt. Dieser Schaumstoff filtert bereits 90% des Staubes. Sollte aber besonders feiner Staub sich dennoch seinen Weg durch den Schaumstoff bahnen, so gelangt er auf die zweite Schicht, die aus einem elektrostatischen Faserstoff besteht (Bild oben). Dieser Filter zieht die winzigen Staubkörner wie ein Magnet an. So wird insgesamt doppelter Ansaugschutz geboten. Wichtige Grundvoraussetzung für einen effektiven Staubschutz ist eine regelmäßige Reinigung des Filters, wofür dieser aus dem Projektor genommen werden muss. Auch hier haben die Ingenieure eine Deckenmontage berücksichtigt, der Filter kann praktisch seitlich aus dem Gerät herausgezogen werden.
Die digitale Bildübertragung ist im Kommen. Aus diesem Grund sollte bei einem modernen Projektor dieser Preisklasse nicht an Digitaleingängen gespart werden. Zeitgleich können aber herkömmliche analoge Signalvarianten nicht vernachlässigt werden, denn auch sie gehören nach wie vor zum Alltag im Heimkino.
525i (480i), 525p (480p), 625i (576i), Dazu gehören mittlerweile auch 1920x1080p und, was in Hinblick auf HD-DVD und Bluray besonders erfreulich ist, auch 1080/24p. Damit wird es endlich möglich, Filme in ihrer originalen Geschwindigkeit auch hierzulande zu genießen.
Wir wenden uns dem dritten und letzten Kapitel der Technik-Rubrik zu, den Aufstellungseigenschaften. Hier wachsen die Ansprüche an LCD-Projektoren von Generation zu Generation: Ein modernes Modell muss ebenso einen großen Zoombereich aufweisen, wie eine horizontalen und einen vertikalen optischen Lensshift. Auch bei Panasonic war man bemüht, eine größtmögliche Flexibilität zu gewährleisten. Dies gestaltet sich bei einem FullHD Beamer besonders schwierig, da hier die Bildschärfe aufgrund der hohen Auflösung nicht leiden darf. Aus diesem Grund hat man im PT-AE1000 eine besonders hochwertige Glasoptik verbaut, die aus 16 verschiedenen Elementen besteht.
Zusammen mit einem neu entwickelt Glasprisma soll die Optik auch bei Nutzung des Lensshifts keine störenden Farbsäume provozieren. Hier hatten bisherige Panasonic-Modelle Schwächen, weshalb wir auf die Ergebnisse unseres Bildtests besonders gespannt sind.
Auf den der Preisklasse entsprechenden Luxus wurde beim Zoom und Fokus nicht verzichtet: Beides ist motorisiert und lässt sich bequem per Fernbedienung justieren. In der Praxis zeigten sich aber leichte Schwächen: So reagiert die Mechanik teils zeitverzögert auf die Fernbedienung, so dass man eine Feinjustage nur durch kurzes Intervall-Drücken erreicht.
Bei dem Lensshift wird leider nicht der selbe Luxus geboten, wie bei Zoom und Fokus, er muss manuell an der Geräteoberseite mittels Drehräder justiert werden. Die Mechanik arbeitet vorbildlich präzise, so dass das Bild passgenau ohne Sprünge verschoben werden kann. Die Positionierung auf der Oberseite vereinfacht zudem die Justage bei der Deckenmontage. Ein elektrischer Lensshift, wie bei manch anderem Projektor dieser Preisklasse, wäre aber dennoch wünschenswert gewesen, besonders bei Verwendung einer 21:9 / Cinemascope Leinwand ist man hierauf angewiesen.
Alles in allem zeigt der PT-AE1000 in Sachen Aufstellungsflexibilität kaum Schwächen. Wie die Skizze unten belegt, ist seine Positionierung bei gleicher Bildlage und -größe nahezu universell: Ob nahe zur Leinwand auf einem Tisch, weit am gegenüberliegenden Ende auf einem Sideboard oder über der Sitzposition an der Decke, der PT-AE1000 lässt sich auf jeden gewünschten Standort einstellen. Somit zeigt der Projektor die für die LCD-Technik typischen Aufstellungs-Stärken, bei denen kein DLP-Projektor dieser Preisklasse mithalten kann.
1.4 Fazit Technik In diesem ersten Kapitel unseres großen Tests zeigt der Panasonic PT-AE1000 keine Schwächen: Er ist hervorragend verarbeitet, ausgefallen im Design und bietet einen vorbildlichen inneren modularen Aufbau.
Panasonic Projektoren glänzten bislang nicht mit besonderer Einstellvielfalt. Zwar waren die Bildparameter stets übersichtlich klar strukturiert, doch wurden insgesamt nicht viele Optionen geboten. Bei dem PT-AE1000 wurde diese Struktur nicht komplett verändert, aber überarbeitet:
2.1 Fernbedienung Besonders lobenswert ist die Fernbedienung ausgefallen. Es handelt sich hierbei um das Modell des PT-AE900, das beim AX100 leider dem Rotstift zum Opfer fiel. Da ist es umso erfreulicher, dass Panasonic sie für den neuen High-End Beamer "wiederbelebt" hat. Die Fernbedienung ist außergewöhnlich ansprechend gestaltet und vielseitig in ihrer Anwendung. Neben den Standardfunktionen zur Projektorensteuerung bietet sie auch Tasten zur Bedienung von anderen Komponenten im Wohnzimmer / Heimkino. Als „Multi-Brand“ Fernbedienung ist sie in der Lage, nahezu alle gängigen Marken und Geräte zu steuern, sogar lernfähig ist sie im Bedarfsfall. Das praktische LCD-Menü am Kopfende der Fernbedienung erleichtert die Steuerung dabei ungemein. Die Anordnung der Tasten ist für die jeweiligen Anwendungen durchdacht und ergonomisch, besonders das Steuerkreuz mit den großen Menü- und Navigationstasten ist lobend zu erwähnen. Für den Betrieb im dunklen Raum sind dabei alle Tasten sowie das Display elektrisch beleuchtbar:
Die Stärke des Infrarotsenders ist kräftig genug, um über lange Distanzen und reflektiv über die Leinwand zu funktionieren, damit ist eine schnelle und Frust-freie Bedienung gewährleistet. Insgesamt ist die Fernbedienung in jeder Hinsicht vorbildlich auf die praktische Nutzung im Wohnzimmer hin optimiert und sollte daher von anderen Herstellern für zukünftige Geräte als Beispiel genommen werden.
Das Menükonzept wurde im Großen und Ganzen von den kleinen Brüdern übernommen. Einfach strukturiert präsentieren sich alle Optionen in wenigen Hauptkategorien. Allerdings wurden beim PT-AE 1000 ein paar neue Funktionen integriert. Im Screenshot oben ist das neue „Picture“-Menü zu sehen. Wer die Vorgänger-Modelle kennt, wird erkennen, dass sich außer dem Design nicht viel getan hat. Die gebotenen Funktionen beschränken sich weitgehend auf das absolut Notwendige (Kontrast, Helligkeit, Farbe, etc…). Neu ist allerdings der Waveform-Monitor, auf den wir mit einem eigenen Kapitel genauer eingehen, so außergewöhnlich und vielseitig ist dieses Feature. Erwähnenswert sind zudem die verschiedenen Picture-Modi, die gegenüber günstigeren Modellen mehr Auswahlvielfalt für den Anwender bieten:
- Cinema 2: In diesem Modus werden die Farben noch kräftiger herausgearbeitet, was besonders alten Filmklassikern zugute kommen soll, bei denen die Filmkopien nicht mehr die originale Farbenpracht bieten. - Cinema 3: Hier wurde der Schwerpunkt nicht auf Genauigkeit, sondern Kontrast und Leuchtstärke gelegt. Dies soll den Modus für Animationsfilme besonders empfehlenswert machen. - Color 1: Dieser Modus entspricht dem alten "Cinema"-Modus der Vorgängermodelle. Die Farbtemperatur ist auf die Videonorm von 6500K / D65 abgestimmt. Theoretisch sollte dieser Modus farblich am neutralsten sein. - Color 2: Ein interessanten Ansatz zeigt dieses Preset: Hier ist die Farbtemperatur auf 6300K abgestimmt, gemäß dem Cinema Distribution Master (DCDM) Standard. - Normal: Der Allround-Modus, der universell auch für das TV-Schauen einsetzbar sein soll. - Dynamic: Bei Dynamic werden alle Lichtreserven ungeachtet der Farbgenauigkeit ausgereizt. Daher ist dieser Modus nützlich, wenn in hellen Räumen ohne Abdunklung projiziert werden soll.
Neben den üblichen Kontrast- und Helligkeitsreglern für Rot, Grün und Blau sind (leider) wieder die drei Gamma-Parameter geblieben, von denen reell nur zwei benutzbar sind und nur wenige Einflussmöglichkeiten auf die Helligkeitsverteilung geben. Zusätzlich zu diesen Grundparametern kann der Anwender digitale Bildverbesserer zur Rauschreduktion von Signalquellen und MPEG-Artefakten aktivieren. Irreführend ist der Modus "Cinema Reality", er verleitet zu dem Glauben, dass der PTAE1000 zu einem "Reverse-Pulldown", sprich die Rückwandlung von 60Hz auf die originale Kinofrequenz von 24Hz, in der Lage sei. Dies ist aber nicht der Fall, es handelt sich hierbei lediglich um einen 60Hz optimierten De-Interlacer. Experten werden ihre Freude am "Colour Management" haben: Mit ihm ist es möglich, gezielt den Farbraum des Projektors zu beeinflussen. Mit Hilfe eines Zielkreuzes kann die gewünschte Farbe direkt im Bild ausgesucht und anschließend in Helligkeit und Farbe nachkorrigiert werden. Alle Anpassungen können anschließend in diversen Farbprofilen abgespeichert werden.
Die zweite Hauptkategorie "Position" bietet aller Parameter zur Bildgeometrie: Es können die Bildlage, das Bildformat und der Trapezausgleich (bei Schräglage des Projektors) justiert werden. .
2.3 Der Panasonic Waveform Monitor Aktiviert man die Funktion "Waveform Monitor" des Picture Menüs, so öffnet sich eine Art Oszilloskop, das eine Pegelanalyse des gerade ausgegebenen Bildes gibt. Im Screenshot oben ist das Ergebnis in der linken unteren Ecke zu erkennen, das dem aktuellen Filmbild entspricht. Auf den ersten Blick erscheint es wenig aussagekräftig, doch wenn man die Funktionsweise erst einmal verstanden hat, können nützliche Informationen anschaulich sichtbar gemacht werden. Zur Erklärung befassen wir uns zuerst mit den wählbaren Funktionen des Monitors:
Im Single Line Modus wird die Arbeitsweise des Monitors im Screenshot deutlicher: Die graue durchgezogene Linie im oberen Bilddrittel markiert die von uns ausgesuchte Bildzeile. Genau diese Zeile wird demnach vom Waveform Monitor analysiert. Im unteren Bilddrittel ist nun das Ergebnis in voller Bildbreite zu erkennen. Auf der X-Achse befinden sich dabei die einzelnen Bildpixel der ausgesuchten Zeile, auf der Y-Achse der Helligkeitspegel jedes Pixels, er entspricht dem Luminanzkanal des Komponentensignals (Y Pb Pr). Vergleichbar ist die Anzeige mit der Pegelmessung eines Oszilloskopes mit dem Unterschied, dass hier auch digitale Bildquellen untersucht werden können. Gehen wir das Bildbeispiel oben einmal durch: Am linken Randbereich unserer "Testzeile" befinden sich Himmel und ein Felsen mittlerer Helligkeit. Direkt darunter im Waveformmonitor ist der Helligkeitspegel angezeigt, er liegt knapp über 50% (1). Rechts neben dem Felsen ist die helle große Sonne, durch die sich unsere Testlinie zieht. Dies ist auch im Diagramm zu erkennen, der angezeigte Signalpegel liegt auf dem Maximalpegel von 100% (2). Weiter rechts im Bild folgt das Raumschiff mit den Passagieren. Hier sind vornehmlich dunkle Bildinhalte mit nur vereinzelten helleren Elementen (3/4) Im laufen Filmbild wie oben konnten wir also mit dem Waveform-Monitor schnell sehen, wie stark und in welchen Bereichen der Kontrastumfang des Projektors ausgereizt wurde. In diesem speziellen Filmbild wurde der Weißpegel des Projektors im Bereich der Sonne voll ausgenutzt, es kommen aber keine komplett schwarzen Partien vor, zumindest nicht in unserer Analyse-Zeile. Damit sind die Möglichkeiten des Waveform-Monitors aber noch nicht ausgereizt: Statt dem Luminanz(Y)- Pegels kann er auch die Intensitäten der drei Chrominanz- (Farb-) Pegel separat anzeigen:
Im Screenshot oben sehen wir, wie stark der Farbkanal "Grün" in jedem Pixel unserer Testzeile beigemischt wurde. Mit dem Waveform Monitor ist es also möglich, alle Kanäle unseres Bildsignals separat zu analysieren. Bisher haben wir uns dabei auf eine einzige Zeile beschränkt, doch unser PAL-Signal besteht z.B. aus 576 Zeilen. Sie alle einzeln durchzugehen wäre sehr mühsam. Daher bietet der "Full Scan"-Modus die Möglichkeit, die Pegel aller Pixel gleichzeitig anzuzeigen:
Dies ist ja alles schön und gut, doch wo liegt der praktische Nutzen des Waveform Monitors? Selbstverständlich kann man einen Projektor so nicht nach einzelnen Filmszenen kalibrieren. Interessant wird dies alles, wenn man stattdessen gezielt Testbilder zur Bildanalyse heranzieht: Wir beginnen mit einer simplen Grautreppe, wie sie auf jeder guten Test-DVD zu finden ist:
Praktisch ist es dabei, dass die Auswirkungen der Bildeinstellungen im Graphen direkt sichtbar werden. Somit kann man die Pegel ganz bequem "in Echtzeit" einstellen. Einfacher und bequemer geht es kaum.
Bei obiger Grautreppe mit feinen Abstufungen hilft der "Full-Scan"-Monitor ungemein: Er trägt zeitgleich die Pegel aller Graustufen in das Diagramm ein und man erkennt, dass alle Grautreppen differenziert dargestellt werden. Wer die Abstufungen genauer untersuchen möchte, wählt den Single-Line Modus und verschiebt die Testlinie einmal in den weißen, einmal in den schwarzen Bereich.
Das Testbild (Screenshot oben) besteht aus grauen Balken, von weiß nach schwarz nach weiß. Darüber zeigt der Waveformmonitor die dazugehörigen Signalpegel an. Im niedrigen Auflösungsbereich (links) ist die klare Wellenform gut zu erkennen. Bei höheren Auflösungen stößt der Waveformmonitor aber an seine Grenzen, er löst nicht klar genug auf, um die Pegel klar zu dokumentieren. Immerhin kann man aber bis zur höchsten Auflösung erkennen, dass kein Pegelabfall stattfindet. Dadurch haben einzeilige, kleine Details die selbe Helligkeit wir große.
Obiges Testbild hat eine Besonderheit: Alle farbigen Felder stellen Primärfarben und Sekundärfarben mit Blau dar: Blau, Magenta (=Rot + Blau) und Zyan (=Grün + Blau). Das Testbild ist so angelegt, dass bei richtiger Sättigung der Blauanteil in allen Feldern genau gleich stark sein muss. Betrachtet man das Bild durch einen blauen Plastikfilter, sieht man nur den Blauanteil und kann so per Auge die Abstimmung vornehmen. Doch diese Methode ist nicht wirklich elegant, denn hier hängt das Ergebnis vom blauen Plastikfilter ab. Bei Digitalprojektoren gibt es nicht selten durch die Lampe bestimmte Toleranzen im Peakbereich der blauen Wellenlängen, so dass man sich nie sicher sein kann, auch wirklich den gesamten Blauanteil durch den Filter zu sehen. Eleganter und einfacher wird es da mit dem Waveformmonitor: Es reicht, den "B(lau)-Modus" Monitor zu aktivieren und die Testlinie durch die farbigen Felder "laufen zu lassen", schon bekommt man die Blaupegel übersichtlich angezeigt. Obigem Bild kann man leicht entnehmen, dass der Pegel der Farbe Blau unter dem von Magenta und Zyan liegt. Dies zeigt, dass in diesem Beispiel die Farbsättigung zu niedrig eingestellt ist. Erhöht man die Farbsättigung, so kann man in Echtzeit die Pegel genau aufeinander abstimmen: Die ganze Prozedur dauert nur wenige Sekunden, so einfach ließ sich die Sättigung bisher noch nie abstimmen. Im FullScan Modus kann man die Einstellung noch einmal überprüfen.
Nicht so beim PT-AE1000 mit seinem Waveform-Monitor. Mit dem entsprechenden Testbild kann man auch die "virtuelle" Rot- und Grünbrille aufsetzen.
Auch dieses Testbild ist so angelegt, dass die Farbpegel jeder Grundfarbe in den entsprechenden Primär- und Sekundärfarben gleich sein müssen. Im obigen Screenshot haben wir den R-Modus des Monitors aktiviert und sehen auf einen Blick: Die Rotpegel stimmen.
Bisher half uns der Waveformmonitor effektiv bei der Justage der Helligkeitspegel und der Farbsättigung. Zudem gab er uns einen beschränkten Überblick über die Detaildarstellung des Bildes. Dies allein sorgt für zahlreiche Pluspunkte im Justage-System des PT-AE1000. Doch damit sind seine Möglichkeiten immernoch nicht ausgeschöpft. Wir geben an dieser Stelle noch weitere Beispiele, welche "Spielereien" für Techniker noch in diesem interessanten Feature stecken: Mit folgendem Testbild lässt sich die Farbmatrix des Farbdekoders überprüfen. Ungeachtet der Farben muss das Bild über die gesamte Fläche die selbe Helligkeit aufweisen.
Mit Hilfe des Full-Modus des Wavemonitors kann man die Pegel leicht überprüfen. Wie man sieht ergeben sie in diesem Beispiel eine durchgezogene Linie, sie sind alle auf dem selben Niveau, so wie es sein soll.
Wieder belegt der FullScan Monitor (Y-Modus), dass der Luminanzpegel (Y) für alle Pixel absolut gleich ist. Betrachtet man aber einen der Farbkanäle (z.B. Grün) separat, sieht man, wie das Muster ins Bild kommt:
Im Bild oben sind deutlich die Pegel-Ausschläge von Grün zu erkennen, die sich zwischen 0% und ca. 70% bewegen. Interessant wird es dabei in den engen Bereichen an der Spitze der Pyramide, man kann die Farbauflösung überprüfen.
Je feiner der Pegelanstieg und je weniger Treppenstufen im Messdiagramm, desto besser die Auflösung des Bildausgabegerätes. Im Single Line Modus lässt sich dies noch besser beobachten:
Wie man leicht erkennt, der Panasonic Waveform-Monitor ist ein eingebautes Messgerät, das zahllose Anwendungen sowohl für den Anfänger als auch den fortgeschrittenen Nutzer erlaubt. Er ersetzt teilweise teures Messequipment und hat man die Funktionsweise und die Zusammenhänge einmal verstanden, kann man "professionell" bestimmte Teilbereiche der Bildkalibrierung durchführen oder gar die Qualität der jeweiligen Zuspieler objektiv beurteilen. Wir gratulieren dem Hersteller zu diesem beeindruckenden Feature, das auch uns den Test und die Einmessung des Gerätes sichtbar erleichtert. Hier haben sich Ingenieure ernsthafte Gedanken darüber gemacht, welche sinnvollen "Tools" man dem Anwender zur Verfügung stellen kann, die nicht weiter verwirren, sondern helfen.
Insgesamt beeindruckt das Bedienkonzept des PT-AE 1000 durch einen gelungenen Mix aus übersichtlicher aber leistungsfähiger Menüstruktur, hervorragender Fernbedienung und dem Analysetool. Alle üblichen Bildparameter zur Kalibrierung sind vorhanden, sichtbar vereinfacht wird die Bildkalibrierung zudem durch den Waveform-Monitor, wie wir oben ausführlich dokumentiert haben. Besonders lobend wollen wir an dieser Stelle die Universal-Fernbedienung hervorheben, die den Projektor als vollwertige Komponente in die Heimkinokette integriert. Denn gerade beim Projektor ist man täglich mit der Bedienung konfrontiert, da liegt es nahe, zusätzliche Optionen wie Makros und Bedienung anderer Komponenten zu integrieren. Panasonic hat dies als erster aller Herstellermarken erkannt. Zu bemängeln an dem Bedienkonzept und seinen Funktionen ist hauptsächlich der zu spartanisch ausgefallene Gammaequalizer, der nur wenig Einflussmöglichkeiten auf die Helligkeitsverteilung zulässt. Hier ist man daher auf die Werkseinstellungen im beträchtlichen Maße angewiesen, die wir im dritten Kapitel, dem Bildtest, ausführlich überprüfen werden. Der Bildteil folgt in Kürze, man darf gespannt sein, ob sich die zahlreichen hervorragende Features und der technische Aufbau auch in der Bildqualität bezahlt machen. Wir sind guter Dinge...
Die ersten beiden Kapitel haben einen gewissenhaften technischen Aufbau und gute, wenn auch nicht perfekte, Einstellmöglichkeiten des Bildmenüs zu Tage gebracht. Nun wird sich zeigen, wie gut der PT-AE1000 die hohen Erwartungen an seine Bildqualität erfüllen kann:
Mit wachsender nativer Auflösung relativiert sich das LCD-typische Problem des "Fliegengittereffektes" immer mehr. Aus angemessenem Betrachtungsabstand stört sich praktisch niemand mehr an den schwarzen Trennstreifen zwischen den einzelnen Pixeln bei FullHD LCD-Projektoren wie z.B. einem Mitsubishi HC5000. Dennoch hat Panasonic an der "Screen-Smooth"-Technologie auch im Falle des zwei Megapixel Projektors PT-AE1000 festgehalten. Durch eine spezielle Optik werden die Kanten der einzelnen Pixel weichgezeichnet, so dass die schwarzen Lücken nahezu verschwinden.
Die Technik bewährt sich auch beim PT1000, wie man im Screenshot oben erkennen kann, sind einzelne Pixel kaum bis gar nicht mehr auszumachen, aber dennoch voneinander getrennt. Dadurch wird das Bild homogener und sehr kurze Betrachtungsabstände werden möglich. Gerade in Verbindung mit FullHD Bildquellen kann man so dem Kino-Original auch in den Dimensionen näher kommen. Die hartnäckige These, dass die Technologie signifikant die Bildschärfe reduziert, können wir nicht bestätigen. Wie ein LCOS Projektor bietet der Panasonic LCD ein homogenes aber dennoch detailreiches und scharfes Bild. Dies wird besonders bei HD-Quellen mehr als deutlich.
Kommen wir zu den ersten Messergebnissen, in diesem Kapitel beschäftigen wir uns mit dem Farbumfang. Wie bereits im zweiten Kapitel erläutert, umfasst das Bildmenü des PT-AE1000 diverse Bildmodi, die für verschiedene Einsatzzwecke gedacht sind. Unsere Untersuchungen haben dabei ergeben, dass diese Bildmodi auch zu unterschiedlichen Farbräumen führen, die wir an dieser Stelle erläutern wollen.
3.2.1 "Color 1"-Modus Besonders interessant erschien uns zunächst der "Color1"-Modus, da er laut Angaben des Herstellers genau auf die D65-Videonorm abgestimmt sei und eine besonders akkurate Videofarbdarstellung erlauben soll. Dazu gehört entsprechend ein Video-konformer Farbraum, den wir gemessen haben:
Das Ergebnis (siehe oben) verblüfft. Absolut perfekt ist hier der Farbraum ab Werk auf die HDTV-Videonorm abgestimmt. Sowohl alle Primär- als auch Sekundärfarben treffen geradezu punktgenau ihre Sollwerte, besser würde es auch ein geübter "Kalibrator" kaum hinbekommen. Legt man Wert auf videogerechte Farbdarstellung, bietet der Panasonic mit dem Color1-Modus einen klaren Vorteil gegenüber seinen Konkurrenten, die ab Werk weniger genau abgestimmt sind. Unsere Erwartungen wurden hier weit übertroffen, Kompliment an die Ingenieure.
3.2.2 "Cinema 1"-Modus Mit "Hollywood Tuning" wird der Cinema1 Modus beworben, er entspricht einer Farbkomposition, die Hollywood Farbexperte David Bernstein für besonders Kinonah erachtet. Offensichtlich bevorzugte er dabei einen größeren Farbraum, als es die Videonorm vorsieht. Der Ansatz des vergrößerten Farbraumes ist leicht nachzuvollziehen: Analoge Kinoprojektionen weisen einen deutlich größeren Farbraum auf, als unser veralteter Videostandard. Daher erhalten bunte Szene im Kino eine viel intensivere Farbenpracht, als sie mit einem herkömmlichen Fernseher möglich wäre. Mit anderen Worten: Unsere Videonorm ist lange nicht so farbenkräftig, wie das Kino-Original. Zwar ist auch der vergrößerte Farbraum des Cinema1-Modus nicht so groß wie der des Kinooriginals, doch ist er offensichtlich der Versuch eines Kompromisses: Mit ihm sollen kräftigere Farben möglich gemacht werden, ohne das Bild unnatürlich bunt erscheinen zu lassen. Das Problem ist aber, dass unsere Software, sprich DVDs, TV etc., nicht auf einen vergrößerten Farbraum ausgelegt ist, so dass zwangsläufig Kompromisse in der Farbgenauigkeit eingegangen werden müssen. Im Laufe des Tests erläutern wir noch in einem speziellen Kapitel die Unterschiede in der Farbdarstellung, die sich durch obigen Farbraum ergeben.
3.2.3 "Cinema 2"-Modus Noch einen Schritt weiter geht der "Cinema2"-Modus, er soll laut Hersteller einen noch größeren Farbraum aufweisen, als der Cinema1-Modus. Unsere Messung bestätigt diese Angabe: Hier erscheint der Farbraum des PT-AE1000 vor allem in der Grundfarbe Grün noch einmal deutlich vergrößert. Die ungenaue Abstimmung der Sekundärfarben zeigt aber, dass dieser Modus mit einer akkuraten Farbdarstellung gemäß Videonorm nichts mehr zu tun hat. Dementsprechend "undefinierbar" bunt ist auch das Ergebnis im Filmbetrieb, nicht zu empfehlen.
3.2.4 "Color 2"-Modus Einen interessanten Ansatz zeigt das Color2-Preset: Hier ist die Farbtemperatur auf 6300K abgestimmt, gemäß dem Cinema Distribution Master (DCDM) Standard. Auch der Farbraum orientiert sich am Kino: Wie in der Messung zu erkennen, spielt der PT-AE1000 hier seinen maximal großen Farbraum aus, der wesentlich größer ist, als der HDTV-Standard (dunkles Dreieck). Die leichten Abweichungen der Sekundärfarben sind auf die andere Farbtemperatur zurückzuführen, auf die dieser Modus abgestimmt ist, mehr dazu im nächsten Kapitel. Für derzeitige Filmprojektionen mag der Modus zwar nicht empfehlenswert sein, doch man weiß nie, ob er in naher Zukunft nicht von Nutzen sein könnte. Er macht den Projektor in jedem Fall noch flexibler und ist daher willkommen.
Alle oben gemessenen Modi setzen den "Pure Color" Farbfilter ein, der im Lichtweg vor der Lampe platziert ist. Die Ergebnisse zeigen, dass dieser in Sachen Farbraum viele Möglichkeiten bietet. Es verbleiben die Modi "Cinema3", "Normal" und "Dynamik", bei denen der Pure-Color Filter nicht zum Einsatz kommt. Er fährt hier automatisch aus dem Lichtweg (vergleiche Kapitel1). Der resultierende Farbraum ist daher in allen drei Modi sehr ähnlich:
3.2.6 Fazit Farbräume Die Testergebnisse in Bezug auf den Farbraum haben uns auf ganzer Linie überzeugt. Das Konzept der verschiedenen Bildmodi mit individuell angepassten Farbräumen ist durchdacht und dabei vielseitig: Mehr Flexibilität ist bei einem Heimkinoprojektor kaum möglich, wodurch sich der PT-AE1000 in dieser Kategorie gute Noten verdient.
Ein guter Farbraum macht sich nur dann wirklich bezahlt, wenn die Mischung der Grundfarben, die Farbtemperatur, auch im Bild stimmt. Dafür muss der Projektor in seinem Weißabgleich auf die Videonorm getrimmt werden, die eine Temperatur von 6500K / D65 vorschreibt. Je besser die Abstimmung, desto natürlicher und akkurater die Farbdarstellung. Auch hier haben wir die einzelnen Modi separat untersucht:
Der Color1-Modus hielt sich in Sachen Farbraum nahezu perfekt an die Videonorm, es wäre ideal, wenn es bei der Farbtemperatur genauso wäre: Wie das Diagramm oben zeigt, wurden unsere Erwartungen nicht enttäuscht. Seit dem Model "PT-AE500" gelingt es Panasonic nun, bereits ab Werk eine optimal abgestimmte Farbtemperatur zu bieten. Verbesserungspotenzial besteht höchstens noch in dem kleinen Blaustich in dunklen Bereichen, der aber nicht komplett beseitigt werden kann und für LCD-Projektoren nahezu typisch ist. In Verbindung mit dem vorbildlichen Farbraum bietet der "Color1" Modus absolut adäquate Farben gemäß der Videonorm, und das ohne jegliche Nachkorrektur.
3.3.2 "Cinema1"-Modus Auch der Cinema1-Modus soll für die Spielfilmdarstellung geeignet sein, schließlich ist er der "Hollywood-Modus". Auch hier enttäuschen die Messergebnisse nicht: Mit minimal mehr Abweichungen gegenüber dem Color1-Modus ist auch eine sehr gute Kalibrierung ab Werk zu verzeichnen. Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass der Cinema1-Modus einen größeren Farbraum aufweist und deshalb zu anderen Bildergebnissen führt, als der Color1-Modus, mehr dazu im Kapitel "Color1 vs. Cinema1".
3.3.3 "Cinema2"-Modus Ebenfalls akzeptabel ist der Weißabgleich des Cinema2-Modus, wenn auch nicht so genau wie Color1 und Cinema1.
Eine gewisse Annäherung an die D65-Norm ist erkennbar, ein Zyan-Stich verfälscht aber die Bilddarstellung unvorteilhaft. Kombiniert mit dem ebenfalls sehr grünlastigen Farbraum ist dieser Modus trotz des akzeptablen Weißabgleichs nicht empfehlenswert.
3.3.4 "Color2"-Modus Der Color2 Modus soll laut Hersteller gar nicht auf 6500K abgestimmt sein, sondern auf die Kinonorm von 6300K gemäß DCDM-Standard. Unsere Messergebnisse bestätigen diese Angabe. Das obige Diagram zeigt die absolute Farbtemperatur, sie liegt im Color2-Modus, wie angegeben, bei 6300 Kelvin.
3.3.5 "Cinema3"-Modus Wie bereits erläutert ist der Cinema3-Modus nicht auf Genauigkeit, sondern auf Leuchtkraft und bunte Farben getrimmt worden. Bei Digitalprojektoren mit UHP-Lichtquelle gilt aber nach wie vor: Je heller, desto ungenauer die Farben.
Eine Farbkalibrierung ist bei dem Cinema3-Modus dann auch nicht zu erkennen, im Gegenteil, "krummer" kann ein Weißabgleich gar nicht ausfallen. Insgesamt ist die Bilddarstellung zu blaulastig, in hellen und dunklen Bildinhalten schleicht sich ein starker Rotmangel dazu. Die Herstellerempfehlung, den Modus für Animationsfilme zu nutzen, können wir nicht bestätigen.
3.3.6 "Normal"-Modus Wer mehr Licht auf der Leinwand wünscht, ist mit dem Normal-Modus besser bedient als mit "Cinema3". Zwar ist auch hier die Bilddarstellung zu kühl, aber wesentlich gleichmäßiger.
Die Grundfarben fahren hier keine "Achterbahnen" sondern bleiben für hell und dunkel stabil. Dadurch wirkt die Bilddarstellung glaubhafter, auch wenn der Normal-Modus keinen Anspruch auf perfekte Farben erhebt.
3.3.7 "Dynamik"-Modus Noch mehr Licht als der Normal-Modus bietet "Dynamik", hier wird der Projektor in Sachen Kontrast und Helligkeit an seine Grenzen gebracht. Dabei waren wir erstaunt, dass auch hier die Farben gleichmäßig verteilt sind.
3.3.8 Fazit Farbdarstellung Wie schon bei dem Farbraum zeigt der PT-AE1000 auch in der Farbtemperatur eine unglaubliche Vielseitigkeit in den voreingestellten Werksmodi. Für jede Anwendung ist etwas dabei: Möchte man unter nicht optimalen Bedingungen z.B. TV schauen, so bieten sich die lichtstarken Modi Normal oder Dynamik an. Für die Filmwiedergabe im abgedunkelten Raum sind wiederum Color1 bzw. Cinema1 nahezu perfekt, und das ganz ohne dass der Anwender selbst Hand anlegen muss. Wenn er das will, kann er es aber trotzdem: Im Bildmenü sind die typischen RGB-Parameter für den Weißabgleich vorhanden. Vielseitige Presets, genau abgestimmte Kinomodi, wichtige Einstellparameter - besser kann ein Projektor ab Werk kaum ausfallen. Auch in dieser Disziplin überzeugt der neue Panasonic-Referenz-Beamer. Abschließend wollen wir uns in diesem Kapitel noch mit den farblichen Unterschieden zwischen dem "Color1" und dem "Cinema1"-Modus beschäftigen:
Wie der Bildtest bisher gezeigt hat, sind sowohl der Cinema1-Modus als auch der Color1-Modus vom Hersteller für die adäquate Filmreproduktion gedacht und auch am besten geeignet. Beide Modi zeigen einen fast perfekten Weißabgleich auf die D65-Norm. Die D65-Farbtemperatur verrät uns, dass bei beiden Modi die Farbmischung aus den Grundfarben, Rot, Grün und Blau, richtig abgestimmt ist und so der Projektor kein zu kühles oder warmes Bild ausgibt. Soweit so gut, doch gibt es gravierende Unterschiede im Farbraum: Während der Color1-Modus sich absolut punktgenau an die Videonorm hält, bietet der Cinema1-Modus einen erweiterten Farbraum, der dem des Zelluloid-Kinos näher kommt (wenn auch nicht erreicht).
Wie bereits erwähnt basieren aktuelle Kaufmedien wie z.B. DVDs auf unserem Videostandard. Das heißt, die Macher der DVDs legen den kleineren (linken) Farbraum des Color1-Modus für die Farbdarstellung zu Grunde. Alle Farbnuancen sind so abgestimmt, dass sie mit den relativ blassen Grundfarben auf der Leinwand so erscheinen, wie von den Machern beabsichtigt. "Prima, dann ist man mit dem Color1-Modus ja bereits am Ziel und hat perfekte Farben!" wird man sich jetzt sagen, "wozu macht der Cinema1-Modus überhaupt noch Sinn?". Tatsächlich sehen es manche Videopuristen genau so und vertreten die Meinung, dass der Videofarbraum genau eingehalten werden muss, um eine akkurate Filmreproduktion zu gewährleisten. Dieser Ansatz macht Sinn, nur vernachlässigt er einen grundlegenden Aspekt: Der Kinofarbraum ist viel größer, als der "bescheidene" Farbraum der HD-Videonorm. Im Kino haben wir, wo gewünscht, wesentlich kräftigere Farben, intensiveres Rot, leuchtenderes Grün, tieferes Blau. Der kleine Farbraum der Videonorm ist demnach viel zu eingeschränkt, um eine vollständige Farbreproduktion des Kinos zu gewährleisten. Aus diesem Grund vergrößern mittlerweile fast alle Digitalprojektoren-Hersteller den Farbraum, um ihm dem Kino näher zu bringen. Bekannte High-End Beispiele hierfür sind der Sony Qualia004, VPL-VW100 und der JVC DLA-HD1. Durch diesen großen Farbraum kommen kräftige Farben wesentlich ansprechender und Kino-näher auf die heimische Leinwand, als nach der Videonorm. "Die perfekte Lösung" mag man nun meinen, doch hier kommt uns der Vidostandard in die Quere. Nach ihm sind schließlich die DVDs gemastert, sprich unsere Kaufvideos setzen als Grundfarben die "schwachen" Töne voraus. Und aus den Grundfarben werden letztendlich alle Farben gemischt. Wie wirkt sich dies nun aus? Untersuchen lässt sich die Verzerrung durch Messen "blasser" Farbtöne.
Wir wählen als Testbilder farbige Flächen mit wachsender Farbsättigung aus. Die Messergebnisse werden als Punkte im Farbkoordinatensystem eingetragen. Im obigen Diagramm ist es so wie es sein soll: Die blauen Pfeile markieren Farbtöne, wie sie im Film z.B. bei Naturfarben vorkommen. Der Punkt im roten Bereich könnte z.B. der Farbton einer Gesichtsfarbe sein, der im Grünen der einer Wiese. Was passiert nun bei dem vergrößerten Farbraum? Da die DVDs nicht für diesen Farbraum gemacht sind, verschieben sich alle Farbtöne in kräftigere Bereiche, je mehr man in den Randbereich kommt, umso stärker. Obiger Messung liegen die selben Testbilder zu Grunde. Wenn man aber die Diagramme vergleicht, so bemerkt man, dass keinesfalls die selben Farbtöne auf der Leinwand erscheinen. Um dies anschaulicher zu machen, haben wir beide Messungen in einem Diagramm zusammen gefasst:
Das weiße Dreieck zeigt den vergrößerten Farbraum des Cinema1-Modus, das dunkle den des Color1-Modus. Mit den grünen und roten Pfeilen haben wir die Farbverschiebung zwischen den beiden Modis verdeutlicht. Man sieht: Im Cinema1-Modus ist jeder Farbton deutlich kräftiger, als im Color1-Modus. Dies kann aber gerade bei Gesichts oder Naturufnahmen das Bild unnatürlich "bunt" erscheinen lassen. Wir halten als Fazit fest: Ein großer Farbraum ist dann von Vorteil, wenn im Film kräftige Farbtöne vorkommen, z.B. bunte beleuchtete Reklametafeln wie in Star Wars, Signalfarben oder Animationsfilme. Andererseits sind die DVD-Filme nicht für so einen großen Farbraum ausgelegt, wodurch so manche Naturfarbe, sprich blassere Farbtöne, zu kräftig dargestellt werden. Hier wiederum liefert der auf die Videonorm abgestimmte Modus die besseren Ergebnisse. Hier aber sind keine wirklich kräftigen Farben möglich, auch wenn sie im Kinoorginal vorkamen. Für welche Variation man sich auch entscheidet, beide beinhalten Kompromisse. So hilft es nur, selbst mit Filmbildern zu vergleichen und sich für den Modus zu entscheiden, den man als Kino-ähnlicher empfindet. Im Falle des PT-AE1000 empfehlen wir aber klar den Color1-Modus, da bei CInema1 die Verschiebungen in Richtung Grün besonders groß ausfallen (wie im Diagramm oben zu erkennen) und dadurch das Bild teilweise unnatürlich grün erscheint. Dem "Hollywood Tuning" können wir an dieser Stelle nicht viel abgewinnen.
In den vorangegangenen Kapiteln haben wir uns ausführlich mit der Farbdarstellung des PT-AE1000 beschäftigt, nun wollen wir die Bildtiefe, sprich Kontrast und Helligkeitsausnutzung untersuchen. Die Bildtiefe hängt vornehmlich von drei Aspekten ab: Schwarzwert, maximale Helligkeit und Gammaverteilung. Letzteres beschreibt den Anstieg von dunkel nach hell dem Signalpegel entsprechend. Selbstverständlich gelten auch für die Gammaverteilung Videonormen. Sie basieren bei gängiger Mastering-Praxis auf einem Anstieg von 2,2.
3.4.1 "Color1"-Modus Besonders normgerecht hat sich bisher der Color1-Modus gezeigt, da liegt die Hoffnung nahe, dass dies auch für das Gamma gilt.
Unsere Hoffnung wird erfüllt, absolut gleichmäßig wird ein Anstieg von 2,23 eingehalten. Dadurch erscheint alles im Bild so hell, wie von den Filmemachern beabsichtigt. Die Bildkomposition ist stimmig und glaubwürdig. Dunkle Details werden dabei vom Projektor sehr gut sichtbar herausgearbeitet, im Hellen wirkt nichts überstrahlt.
3.4.2 "Cinema1"-Modus Wie schon bei den Farben ist der Cinema1-Modus auch hier wieder ein wenig auf Effekt getrimmt. Er weist einen höheren Anstieg auf:
Mit einer Gammakurve von 2,3 werden Kontraste leicht stärker herausgearbeitet, als es die Norm vorsieht. Dadurch steigt der subjektive Plastizitäts-Eindruck. Allerdings werden auch mehr Bildbereiche ins Dunkle verschoben, so dass die Gefahr des Überstrahlens durch Streulicht in weißen Räumen steigt. Die Durchzeichnung ist nicht mehr ganz so gut, wie bei dem Color1-Modus.
3.4.3 "Normal"-Modus Noch steiler fällt unser TV-Modus "Normal" aus. Da er aber insgesamt wesentlich heller ist, ist die Gefahr, dass dunkle Bildelemente in Schwarz verschwinden, nicht so groß.
Auch im Gamma ist dieser Modus für seinen Einsatzzweck gut geeignet, er kommt unserem PAL-Standard entgegen. Der gleichmäßige Anstieg sorgt für eine glaubwürdige Bildtiefe.
3.4.4 Cinema2, Color2 und Color3 Modus Ebenfalls steilere Gammakurven bieten die verbleibenden Cinema und Color-Modi:
3.4.5 "Dynamik"-Modus Das letzte Preset ist "Dynamik", der lichtstärkste Modus des PT-AE1000. Er ist für die Projektion in helleren Räumen gedacht, dementsprechend ist auch seine Gammakurve programmiert:
Die Helligkeit steigt hier schnell an, flacht aber nach oben ab. Dadurch wird das Bild künstlich aufgehellt, so dass möglichst viel Bild auch in nicht abgedunkelten Räumen erhalten bleibt. Für eine akkurate Filmdarstellung ist dieser Modus aber so nicht geeignet.
3.4.6 Fazit Gamma Wie bei den Farben zeigt das Preset-System des PT1000 auch in Sachen Gamma eine gute Auswahl für jeden Bedarf. Für die Filmprojektion im dunklen Raum sind wieder besonders der Color1 und der Cinema1 Modus zu empfehlen, weil sie sich nach der Videonorm richten und dabei eine gute Durchzeichnung gewährleisten. Zu den vielseitigen Presets kann der Anwender die Gammakurve mit Hilfe des Bildmenüs nach eigenen Vorstellungen nachkorrigieren. "Gamma Lo / Mid / Hi" sind dort getrennt beeinflussbar: Wirklich zu verwenden sind aber nur "low" und "mid", denn "high" beeinflusst gleichzeitig den Weißpegel und damit den Kontrast , was eine Gammakorrektur nicht darf. Somit sind die Optionen hier nicht gerade üppig, aber besser als nichts.
Als "Höhepunkt" eines jeden Tests kommen unsere Messergebnisse bzgl. Kontrast und Helligkeit. Gerade LCD-Projektoren bekleckern sich in dieser Domäne nicht immer mit Ruhm, so dass es wie immer spannend wird.
Ohne ein zusätzliches Projektor-Tuning muss sich der Anwender zwischen natürlichen Farben und Spitzen-Kontrast entscheiden. Doch hat Panasonic nicht bereits ab Werk ein Tuning implementiert? Beworben wird der Projektor schließlich mit "Hollywood Tuning". Wie wir bereits festgestellt haben, eignen sich "Color1" und "Cinema1" besonders gut für die akkurate Reproduktion des Filmoriginals. Bei diesen Modi wird auch ein spezieller Farbfilter mechanisch in den Lichtweg geschoben, der den Kontrast bei akkuraten Farben erhöhen soll. Dies tut er auch: Bei optimierter Farbdarstellung bleibt immernoch ein sehr gutes Kontrastpotenzial erhalten. Bei perfekten Farben erreicht der PTAE1000 immerhin noch ein Kontrastverhältnis von durchschnittlich 1500:1 nativ, bis zu 4500:1 bei eingeschalteter Autoblende. Diese Werte liegen ebenfalls noch deutlich über dem bisherigen LCD-Standard und ermöglichten eine gute Bilddynamik: Neben dem Kontrast sind aber auch Schwarzwert und maximale Bildhelligkeit für die Tiefenwirkung entscheidend. Und hier sind wir auf eine technische Limitation gestoßen: Der interne Pure Cinema Filter reduziert die Lichtmenge des Projektors um rund 70%, so dass netto nur noch rund 300 Lumen übrig bleiben. Damit gehört der PT-AE1000 nicht zu den lichtstärksten seiner Sorte und ist nur für Bildbreiten bis ca. 2,5m zu empfehlen. Dieser Lichtverlust hat uns sehr überrascht, denn normalerweise wird ein Helligkeitsverlust von 50% zu Gunsten der Farben selten überschritten.
Der Projektor ermittelt elektronisch anhand des Videosignals, ob der darzustellende Bildinhalt überwiegend dunkle oder helle Bildelemente enthält. Dementsprechend passt sich die adaptive Blende an: In dunklen Szenen schließt sie sich und verringert so die Lichtmenge und verbessert den Schwarzwert. Damit das Bild aber nicht insgesamt an Durchzeichnung verliert, werden die Gammawerte des Bildes entsprechend angehoben.
Durch diese einfache wie geniale Technik können alle Vorteile einer Iris-Blende genutzt werden, ohne Kompromisse in der Maximalhelligkeit einzugehen. In der Praxis ist Panasonic diese Technik so gut gelungen, dass das Auge im normalen Filmbetrieb von dieser ständigen Helligkeitsanpassung nichts bemerkt. Nur wenn man sich genau z.B. auf die Letterbox-Streifen eines Cinemascope (21:9) Filmes konzentriert, kann man die Anpassung eventuell beobachten.
An dieser Stelle geben wir einen Überblick über Kontrast und Lichtleistung der einzelnen Bildmodi:
Wie bei fast allen Projektoren mit einem so außergewöhnlich großen Zoombereich wirkt sich dieser auch bei dem PT-AE1000 merklich auf die Lichtleistung aus. Es gilt: Je weiter der Projektor von der Leinwand steht, desto dunkler wird er. So bietet der Projektor z.B. im "Normal"-Modus eine Lichtleistung von 530 Lumen, wenn man den Zoom ausreizt und ihn so nahe wie möglich an die Leinwand stellt. Bei gleicher Bildbreite sinkt die Lichtleistung aber auf 310 Lumen, wenn man den Abstand zwischen Projektor und Leinwand maximiert. Je heller man demnach das Bild haben möchte, desto näher sollte man den Projektor platzieren. Der Unterschied in Sachen Licht beträgt bis zu 30%!!
Genau umgekehrt verhält es sich beim Kontrast: Je weiter der Projektor weg steht, desto höher sein Kontrast, desto besser sein Schwarzwert. Bei maximalem Zoom verbleiben dem Beamer in unserem Beispiel 3500:1 Kontrast, bei minimalem Zoom und größtmöglichem Abstand immerhin 5200:1. Auch hier sind es rund 30% Unterschied!!
Wer die Tabelle sehr genau studiert wird sich über den Umstand wundern, dass der Projektor in manchen Modi bei abgeschalteter Blende weniger Licht bietet, als bei aktivierter Blende. So bietet der Projektor z.B. im "Normal"-Modus bei aktivierter Blende 530 Lumen, bei abgeschalteter lediglich 480 Lumen. Der Grund für diesen Unterschied ist leicht zu verstehen: Schaltet man die Blende ab ("OFF"), so öffnet sie sich nicht ganz, sondern verharrt in einer mittleren Position, wodurch sie die Lichtleistung leicht reduziert. Man entschied sich wahrscheinlich für diese Lösung, um den Schwarzwert des Projektors zu verbessern.
Der PT-AE1000 bietet in seinem Setup-Menü die Option "Lamp: Eco". Tatsächlich beeinflusst dieser Modus aber die Lichtleistung des Projektors so gut wie gar nicht (<4%). Auch die Belüftung wird nicht leiser, so dass der eigentliche Nutzen der Funktion im Unklaren bleibt.
Wie zu erwarten war bietet der Projektor im Dynamik-Modus die meiste Helligkeit. Maximiert man den Zoom, so erreicht er tatsächlich knapp die Werksangabe von 1100Lumen, bei minimalem Zoom sind es, wie schon erläutert, 30% weniger. Zusätzlich fällt aber der hohe Kontrast bei eingeschalteter adaptiver Blende auf. Hier haben wir ein weiteres Phänomen beobachtet: Grundsätzlich ist die adaptive Blende im Dynamik-Modus so programmiert, dass sie einen Kontrast von rund 8000:1 gewährleistet. Stellt man den Lampenmodus aber auf "Normal", so sind sogar 10000:1 bis 25000:1 (kein Messfehler!) möglich. Die Blende arbeitet dabei nach einem überraschenden Prinzip: Nach "normaler" Arbeitsweise schließt sich die Blende in Echtzeit schlagartig, so dass 8000:1 auch bei schnellen Filmsschnitten von hell nach dunkel gewährleistet sind. Nach einer Wartezeit von ca. 3 Sekunden schließt sich die Blende dann weiter in kleinen Schritten, ähnlich zu der Blende eines Sony VPL-HS60. Dies macht sie ebenfalls unsichtbar, so dass Filmszenen, die lange dunkel bleiben, in den folgenden Sekunden weiter "nachdunkeln". So wird ein optimaler Schwarzwert in dunklen Passagen gewährleistet. Diese Methode funktioniert außergewöhnlich gut, so dass wir nicht verstehen, warum sie nicht in Kinorelevanten Modi wie Cinema1 oder Color1 implementiert wurde.
Allerdings lassen sich leider nicht alle Höchstwerte miteinander kombinieren. So ist ein maximaler Kontrast nur bei kleinem Zoom und mit weniger Licht möglich, und umgekehrt. Wer auf akkurate Farben Wert legt, muss zudem sichtbare Einbußen in der Helligkeit in Kauf nehmen. Es zeigt sich, bei der Aufstellung sollte sich der Anwender zunächst mit seinen persönlichen Präferenzen auseinander setzen. Wünscht er viel Licht, so sollte er den Projektor nahe platzieren, ist er ein "Schwarzwert-Fetischist", empfiehlt sich ein weiter Abstand. Wir hoffen, mit obiger Tabelle bei der Wahl des passenden Modis und Aufstellungsstandorts zu helfen.
3.6 Schärfe / Ausleuchtung / Konvergenz (Know How Link hier) Laut Hersteller wurde für das FullHD Modell eigens eine neue Optik entwickelt, um eine maximale Bildschärfe der 2-Megapixel-Auflösung auf der Leinwand zu gewährleisten. Die Optik ist auch designtechnisch sehr auffällig mit einem großen Aluminiumring hervorgehoben.
Wir haben die Bildschärfe des PT-AE1000 kritisch untersucht und es sind tatsächlich Verbesserungen gegenüber den Vorgängermodellen zu verzeichnen. Das Bild ist auch bei Ausnutzung des Lensshifts über die gesamte Fläche gleichbleibend scharf, es gibt keine verschwommenen Ecken. Auch in Sachen Konvergenz gibt unser Testgerät eine gute Figur ab. Wie im Screenshot oben zu erkennen, ist lediglich Blau um maximal einen Pixel versetzt. Aus normalen Betrachtungsabständen sind diese Farbsäume aber nicht zu erkennen. Erfreulich ist es, dass auch der Lensshift keine Farbsäume mehr provoziert, wie bei den kleineren Panasonic-Modellen. Die Ausleuchtung ist ebenfalls über das gesamte Bild so gleichmäßig, dass keine Bereiche künstlich aufgehellt oder abgedunkelt wirken. Alles in allem wird hier eine der Preisklasse entsprechende solide Leistung abgeliefert.
3.7 Overscan (Know How Link hier) Auch beim Overscan ist eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Die abgeschnittenen Ränder können nicht nur deaktiviert, sondern in zehn Stufen reguliert werden. So ist es möglich, wahlweise den gesamten Bildinhalt darzustellen oder störende Ränder auszublenden.
Bei Projektoren in der Preisklasse von über €3000.- kann der Anwender erwarten, dass auch die Signalverarbeitung eingehende Halbbilder hochwertig verarbeitet. Bei Panasonic haben schon die kleinen Modelle gute Ergebnisse gezeigt, da ist Ähnliches vom neuen Referenz-Modell aus selbigem Hause zu erwarten:
Videomaterial Videomaterial (z.B. Fernsehshows, Sportübertragungen Making-Ofs etc), sind mit 50 verschiedenen Bildern / Sekunde aufgezeichnet. Obwohl jedes Halbbild hier nur die halbe Auflösung bietet, stellt es eine eigene Momentaufnahme dar. Bei Videomaterial zeigt der PTAE1000 gleich gute Ergebnisse, wie seine kleinen Brüder. Nach dem "Motion Adaptive" Verfahren werden stehende Bildelemente aus zwei aufeinander folgenden Halbbildern zusammengefügt, während bewegte Elemente von der internen Skalierungselektronik "hochinterpoliert" werden. Das Verfahren ist gut umgesetzt worden, Videobilder (z.B. von einem Satelliten Receiver) werden mit sehr guter Schärfe ohne große Bewegungsartefakte oder Ausfransungen auf die progressive Darstellung umgerechnet. Zum Fernsehen ist der PT-AE1000 damit hervorragend geeignet.
Kino-Material (Spielfilme), werden mit „nur“ 24 Bildern (Momentaufnahmen) pro Sekunde aufgezeichnet. Für eine höchstmögliche Bildqualität muss aus je zwei aufeinander folgenden Halbbildern ein Vollbild durch Verflechten gewonnen werden. Dieses Verfahren wird "Filmmode" bezeichnet. Der Filmmode des PT1000 rekonstruiert die originalen Kinobilder zuverlässig ohne Auflösungsverlust, Ausfransungen oder Zeilenflimmern. Selbst bei schwierigen Szenen unseres Testmaterials erkannte der Projektor zuverlässig, welche zwei Halbbilder zu einem Kinobild gehören. Hin und wieder fiel der Filmmodus aber aus seinem Takt, was vereinzelt zu Zeilenflimmern führt. Daher ist es wie immer ratsam, einen hochwertigen Progressive-Scan-Player anzuschließen, wenn man keine Kompromisse bei Filmmaterial eingehen will.
In Sachen De-Interlacing bietet der PT-AE1000 so eine solide Leistung, die weder durch besonders schlechte noch besonders hervorragende Ergebnisse ausfällt.
3.9 Detailtreue / Skalierung / Schärfe (Know How Link hier) Panasonic Projektoren waren bislang immer durch ihren Hang zu Doppelkonturen und künstlichen Überschärfungen bekannt. Ein FullHD Beamer wie der PT-AE1000 hat dies eigentlich nicht nötig, weshalb wir hier die Messlatte sehr hoch ansetzen:
Analog / Digital
Erfreulich ist dabei, dass die Bildschärfe bei reduzierten Doppelkonturen nicht nachlässt, wie sich mit Multiburst-Auflösungstestbildern belegen lässt:
3.9.2 Skalierung Horizontal Die DVD-Auflösung liegt mit 720x576 Pixeln deutlich unter der nativen Auflösung des Projektors (1920x1080). Daher muss sie von der internen Skalierungs-Elektronik umgerechnet werden:
Selbst der schwierige Auflösungsbereich um 6MHz zeigt kaum Interferenzen in der Skalierung auf. Ebenfalls positiv zu vermerken ist der geringe Pegelabfall, auch kleinste Details erscheinen nahezu gleich hell, wie grobe, selbst bei reduzierter Schärfe. Dadurch wird die Schärfe des Bildes sichtbar gefördert. Auch bei der Farbauflösung sorgt eine gute Skalierung für eine angemessene Auflösungsanpassung ohne störende Artefakte. Die Farbtrennung ist bis zur höchsten Auflösung gewährleistet, könnte aber stellenweise noch präziser ausfallen.
3.9.3 Skalierung Vertikal Eine Skalierung ist nicht zu bemerken, Linearitätsschwankungen liegen auf einem unmerklichen Niveau, wodurch gerade vertikale Kameraschwenks in Film und Fernsehen deutlich profitieren. Sogar einzeilige Details (Bild oben) werden ohne Artefakte auf der Leinwand abgebildet, als würde keinerlei Skalierung stattfinden. So bleiben auch feine Strukturen im Filmbild vor Interferenzmustern verschont.
Anmerkungen:
3.10 Shading (Know How Link hier) Shading, sprich die nicht ganz gleichmäßige Farbtemperatur über das gesamte Bild, ist und bleibt ein Thema für jeden 3-Chip Projektor, egal welcher Preisklasse. Selbst High-End Projektoren jenseits der €5000.- haben mit diesem Phänomen zu kämpfen Ziel muss es daher sein, die unvermeidbare Farbwolkenbildungen auf einem möglichst geringen Niveau zu halten, so dass sie während des Filmbetriebs nicht auffällt. Dies gelang bei unserem Testgerät sehr gut: Zwar zeigte er bei bildfüllenden Grauflächen eine leichte Rotverschiebung in der rechten Bildhälfte (Tischaufstellung), doch war dies im Film nicht zu bemerken. Es gilt: Wird dieser Standard bei allen Geräten gehalten, so sind hier keine Probleme zu erwarten.
3.11 Vertical Banding Es scheint erneut belegt: Mit der neuen anorganischen D6-LCD-Geneartion aus dem Hause Epson ist das Problem der vertikalen Streifenbildung ein für allemal beseitigt. Auch der PT-AE1000, bei dem diese LCDs zum Einsatz kommen, zeigt keinerlei Streifen, der Projektor hat kein Vertical Banding, wie seine kleinen Vorgänger.
In unseren Einzeldisziplinen machte der PT1000 durchweg eine überraschend gute Figur, in fast keiner Domäne leistet er sich große Schwächen. Abschließend lassen wir uns daher nicht das Vergnügen nehmen, mit ihm ein paar Filme in voller HD-Auflösung, kommend von Blu-ray, HD-DVD oder Festplatte, Probe zu schauen. Dazu benutzen wir den Color1-Modus, der sich auf verblüffende Weise an die Videonorm hält und kaum noch nachkorrigiert werden muss. Die Ergebnisse dieses "out of the box"- Modus waren dabei durchweg hervorragend: Die Farbdarstellung ist durch einen genau abgestimmten Farbraum und dem dazu passenden D65-Weißabgleich nahezu perfekt. Alle Farben erscheinen auf der Leinwand, so, wie es von den DVD-Machern beabsichtigt wurde. An keiner Stelle wirkt das Bild künstlich übersättigt oder zu blass. Die 14bit Signalverarbeitung unterstützt dabei fließende Farbübergänge und minimiert störende Farbreduktionen, soweit möglich. Wenn sich auf der Leinwand einmal ein farbliches Artefakt zeigt, so kommt es von der Quelle, nicht dem Projektor. Wer ist dennoch lieber bunter mag, dem bleibt der Cinema1-Modus mit seinem vergrößerten Farbraum. Zwar wird das Bild dadurch ein wenig zu "poppig" aber besonders Animationsfilme profitieren von den leuchtenden Farbtönen. Ähnlich gut sieht es bei der Bildplastizität aus: Der PT-AE1000 ist derzeit der LCD_Projektor, mit dem höchsten nativen Kontrast auf dem Markt. Dazu gesellt sich eine in Echtzeit (50 bis 60x /Sekunde) arbeitende adaptive Blende, die ohne störendes Flackern den Lichtstrom reguliert. Dadurch beeindrucken dunkle Szenen mit einem hervorragenden Schwarzwert, während helle Szenen glaubwürdig lichtstark ausfallen. Ebenfalls vorbildlich arbeitet die Gammakorrektur, die auch bei geschlossener Blende eine gute Durchzeichnung von dunklen Partien bietet. Allerdings sollte man es mit der Bildgröße zumindest im Color1 / Cinema1 Modus nicht übertreiben, da der Pure Color Filter die Lichtleistung des Projektors merklich beschränkt. An dieser Stelle ist noch deutliches Steigerungspotenzial für Geräte kommender Generationen. Interessant war besonders die Bildschärfe, da hier Panasonic-Projektoren nicht selten Ziel von Kritik wurden. Da war es bei dem ersten FullHD Beamer aus dem Hause spannend, wie gut er seine hohe native Auflösung nutzen kann. Auch hier zeigen sich verblüffend gute Ergebnisse. Der Projektor ist zweifelsohne in der Lage, das volle Schärfepotenzial von HD-Signalquellen auszunutzen. Selbst kleinste Details werden glaubwürdig scharf abgebildet, ein störender Schleier durch die Smooth-Screen Technologie ist nicht auszumachen. Besonders beeindruckend waren native FullHD Videolandschaftsaufnahmen, die wir zur Verfügung hatten. Geradezu surreal scharf wirkten die Bäume, Wiesen und Pflanzen, vollkommen frei von Artefakten. Doch auch bei PAL.-Signalquellen gibt sich der PTAE1000 keine Blöße und das, obwohl er über keine externen Scaler renommierter Marken verfügt. Technikbedingte Artefakte halten sich ebenfalls auf einem Minimum: Mit Smoothscreen können auch verkürzte Betrachtungsabstände realisiert werden, fast so, wie bei einem LCOS Projektor. Vertical Banding existiert nicht mehr, da verbleibt nur noch eine leichte Farbwolkenbildung, die zumindest in Testbildern sichtbar bleibt. LCD entwickelt sich mittlerweile zu einer der Artefakt-freiesten Technik am Markt. Mit anderen Worten: Die Bilddarstellung des PT-AE1000 hat uns rundum gefallen, sowohl messtechnisch als auch beim Probeschauen.
4. Fazit Auch dieser Test hat wieder deutlich gemacht, auf welch hohem Niveau die digitale Heimkinoprojektion bereits angekommen ist. Gerade im LCD-Bereich sind hier von Generation zu Generation verblüffend große Sprünge zu verzeichnen. Während die Technik noch vor zwei Jahren als günstige Einstiegsvariante belächelt wurde, hat sie sich nun mit an die High-End Spitze gesetzt. Und ein beeindruckender Vertreter dieser neuen Gattung ist der Panasonic PT-AE1000. Äußerlich mag er durch seine kantige Form und die schwarze Farbe nicht jedermanns Geschmack sein, doch ist seine Verarbeitung sowohl äußerlich als auch vor allem innerlich hochwertig und der Preisklasse angemessen.
Die resultierende mögliche Bildqualität haben wir im letzten Kapitel bereits ausführlich beschrieben. Der Projektor leistet sich in praktisch keiner Domäne Schwächen: Er verbindet hervorragende Farben mit guter Bildschärfe und ansprechendem Kontrast. Besonders in letzerer Disziplin weist er seine LCD-Konkurrenten in ihre Schranken, zumal er als einziger über ein nahezu perfekt arbeitendes Iris-System verfügt.
5. Bewertung - Große Abmessungen
25. Mai 2007, Ekkehart Schmitt
6. Technische Details (Herstellerangaben!):
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