Neben den bekannten LCD- und DLP- Technologien gibt es seit einigen Jahren
auch die sogenannte "D-ILA" Projektionstechnik der Firma JVC.
Bisher nur als professionelle Businessprojektoren vermarktet, haben dennoch
zahlreiche Heimkinofans die hervorragenden Video-Eigenschaften der Geräte
"entdeckt" und Gebrauchtgeräte (z.B. Modelle DLA G10 / G11)
für die Filmwiedergabe "optimiert". Solch kalibrierte D-ILA
Geräte können immer noch mit modernsten Heimkinoprojektoren anderer
Gattungen mithalten und in manchen Bereichen übertreffen. Jetzt hat
der Hersteller JVC dieses Potenzial erkannt und bringt mit dem DLA SX-21E
ein speziell auf Heimkino optimiertes Gerät auf den deutschen Markt.
Zahlreiche relevante Details (Lautstärke, Abmessungen, Design) wurden
gegenüber den Vorgängern verbessert. Mit ca. € 9800.- liegt
das Gerät preislich in der Oberklasse. Ob dieselbige auch von den technischen
Eigenschaften erreicht wird, untersucht unser Test.
Ausstattung und Technik
Auf den ersten Blick sieht man dem Gerät seine teure Preisklasse
an. Mit einem schlichten aber edlen Design hat JVC die D-ILA Projektion
wohnzimmertauglich gemacht.
![](Bild2.JPG)
Mit Abmessungen von 307 mm x 136 mm x 368 mm gehört der DLA SX-21
nicht zu den kleinsten und mit rund 6kg auch nicht zu den leichtesten
Projektoren, aber dennoch lässt er sich sehr gut sowohl als portabler
Tischprojektor als auch für die dauerhafte Deckenprojektion (mit
separat erhältlicher Halterung) einsetzen. Die Verarbeitung sowie
die verwendeten Materialien sind durchweg hochwertig.
Technik
Grob kann man die D-ILA Technologie als Mischung aus LCD- und DLP- Technik
umschreiben: D-ILA Projektoren benutzen spezielle Liquid Crystal Devices
(LCD), die sogenannten LCOS (Liquid Crystal on Silicon) Panels. Im Gegensatz
zur herkömmlichen LCD Technologie werden diese Panels jedoch nicht
wie Dias durchleuchtet, sondern sie arbeiten reflektiv, ähnlich wie
DMD Chips bei der DLP Technik.
![](Bild3.jpg)
Aufbau eines LCOS Devices
Die Pixelelektroden reflektieren wie kleine Spiegel. Davor befindet sich
die Flüssigkristall-Schicht, durch die das Bild erzeugt wird.
Durch einen halbdurchlässigen Spiegel wird das Licht der Projektionslampe
auf das LCOS Device geworfen, reflektiert und durch Optiken auf die Leinwand
projiziert.
![](Bild4.jpg)
Der Lichtweg einer D-ILA Projektion
Die LCOS Panels arbeiten monochrom, für jede Grundfarbe wird ein
eigenes Panel verwendet. Das Licht der Projektionsbirne wird in die drei
Grundfarben aufgeteilt, nach der Bildbearbeitung wieder zusammengebündelt
und verlässt den Projektor durch eine gemeinsame Optik.
Die entscheidenden Vorteile liegen in der enorm hohen Auflösung
(bei dem DLA SX-21 sind es 1400 x 1050 Pixel) und der nahezu perfekten
Füllrate: Ein Abstand der ohnehin schon winzigen Pixel ist praktisch
nicht mehr auszumachen. In beiden Kategorien sind sowohl LCD- als auch
DLP- Projektion noch deutlich unterlegen.
Die sonst übliche Xenon Lampe wurde im neuen Modell durch eine 250
Watt - UHP Birne ersetzt. Dadurch wurden die laufenden Kosten der Projektion
deutlich gesenkt: Bei einer Lebensdauer von ca. 2000 Stunden und einem
Lampen-Preis von unter € 500.- arbeitet das Gerät mit nur ca.
25 Cent / Stunde wesentlich kosteneffektiver als die Xenon Modelle der
Profischiene ( € 1.- / Stunde).
Die Kühlluft wird an der Gerätevorderseite angesaugt und an
der Geräterückseite wieder hinausgeblasen. Die jeweiligen Lüfter
arbeiten leise genug, um den Filmgenuss auch in ruhigen Szenen nicht zu
stören. Zu den "Leisesten" gehört der DLA SX-21 insgesamt
jedoch nicht.
Bildsignale
Wie die hohe Auflösung vermuten lässt, verarbeitet das Gerät
praktisch alle nur erdenklichen Formate: NTSC & PAL interlaced (480i
/ 576i), NTSC & PAL progressive (480p / 576p), HDTV (720p / 1080i)
und PC-Signale. Die akzeptierten Signalarten sind ebenso vollständig:
Composite, S-Video, RGB (H/V), YUV, DVI . Letztere leider nur ohne den
neuen HDCP Standard. Zukünftige DVI-Quellen mit digitalem Kopierschutz
(z.B. Marantz DV-8400) werden somit leider für den Käufer unzugänglich
bleiben.
Anschlüsse
Der hohen Anzahl an darstellbaren Signalquellen entsprechend bietet der
DLA SX-21E außergewöhnlich viele Eingangbuchsen: 1 x Composite
(Cinch), 1 x S-Video (Hosiden), 1 x DVI, 1 x PC RGB (SubD), 1 x YUV bzw.
RGBH/V (BNC).
![](Bild5.JPG)
Zahlreiche Eingänge
Diese fünf verschiedenen Eingänge lassen im Alttagsbetrieb
keine Wünsche übrig. Besonders lobenswert ist auch die Verwendung
von BNC Steckern, da diese immer noch die hochwertigste und zuverlässigste
Verkabelung zulassen.
Aufstellung
Auch die Heimkinovariante zeigt bei der Aufstellung immer noch den D-ILA
typischen großen Projektionsabstand. Für eine Bildbreite von
2,5 m ist ein minimaler Projektionsabstand von ca. 5 m notwendig (siehe
Liste). Mit solchen Werten sind große Bilddiagonalen auch nur in
großen Räumen möglich, zumal durch die Lüftung ein
Abstand zur Rückwand eingehalten werden muss. Dies ist schade, da
gerade die D-ILA Technologie aufgrund ihrer hohen Auflösung und des
kleinen Pixelabstands einen sehr kurzen Bild<->Betrachter Abstand
zulässt.
Die Aufstellung gestaltet sich wie bei jedem Digitalprojektor als sehr
leicht: Nach der Positionierung des Projektors muss lediglich die Bildgröße
und die Schärfe manuell an dem Projektorobjektiv mit wenigen Handgriffen
eingestellt werden. Von einer eventuellen Trapezkorrektur (per Fernbedienung)
bei schräger Aufstellung raten wir wieder einmal ab, da sie ungewollte
Nebeneffekte wie Auflösungsverlust und Skalierungsartefakte mit sich
bringt.
Projektionsabstandstabelle
Bildgröße (Diagonale 4:3)
|
Projektionsabstand
|
(ca. 106,7cm)
|
(ca.1,56m) ~ (ca. 2,05m)
|
(ca. 152,4cm)
|
(ca. 2,37m) ~ (ca. 3,10m)
|
(ca. 203,2cm)
|
(ca. 3,18m) ~ (ca. 4,15m)
|
(ca. 254,0cm)
|
(ca. 3,99m) ~ (ca. 5,20m)
|
(ca. 304,8cm)
|
(ca. 4,80m) ~ (ca. 6,25m)
|
(ca. 355,6cm)
|
(ca. 5,61m) ~ (ca. 7,31m)
|
(ca. 406,4cm)
|
(ca. 6,42m) ~ (ca. 8,36m)
|
(ca. 457,2cm)
|
(ca. 7,22m) ~ (ca. 9,41m)
|
(ca. 508,0cm)
|
(ca. 8,03m) ~ (ca. 10,46m)
|
Bedienung
Die On Screen-Menus lassen sich direkt am Gerät oder mit der beiliegenden
Infrarotfernbedienung bedienen. Letztere ist wenig beindruckend: Sehr
klein und nicht beleuchtbar erinnert sie eher an die Fernbedienung eines
Billig-DVD-Players.
![](Bild7.JPG)
Das "Fernbedienungs-Ei"
Die wenigen Tasten haben überwiegend unwichtige oder selten gebrauchte
Funktionen (z.B. Digitalzoom). Sinnvolle Tasten hingegen (z.B. direkte
Eingangswahltasten) sucht man vergebens. Wenigstens ist die Reichweite
außerordentlich gut: Mit den Richtungstasten lassen sich die On-Screen
Menus schnell und zuverlässig bedienen.
Am Projektor selber sind ebenfalls alle relevanten Tasten sehr gut erreichbar
auf der Oberseite vorhanden:
![](Bild8.JPG)
Bedientasten und Fokussierung auf der Geräteoberseite
Als besonderes Extra ist der Projektor auch über seine RS232 Schnittstelle
vollständig PC-Steuerbar. Heimkinoprofis, die ihre komplette Anlage
automatisieren wollen, werden dieses durchaus sinnvolle Feature zu schätzen
wissen. Die Steuercodes befinden sich in der Bedienungsanleitung.
![](Bild9.JPG)
Die "Standard" On-Screen Menus sind außerordentlich übersichtlich
und machen einen sehr professionellen Eindruck. Die Grundparameter für
eine Bildkalibrierung sind alle vorhanden: Kontrast, Helligkeit, Farbe,
Farbphase, Schärfe, Farbtemperatur. Die Farbtemperatur kann separat
für Rot, Grün und Blau eingestellt werden. Dies ist aber gar
nicht unbedingt notwendig, da die voreingestellte Option "6500K"
verblüffend genau ist (siehe Bildtest). Hierdurch wird eine akkurate
Kalibrierung besonders dem Laien ungemein erleichtert.
![](Bild10.JPG)
Insgesamt erhält man ohne viel Fachwissen ein ausgesprochen gutes
"out of the Box" Bild.
Bild
Für eine akkurate Filmwiedergabe sollten der Kontrastumfang und die
Farbtemperatur eines Projektors kalibriert sein. Wie gerade erwähnt,
ist der JVC DLA SX-21E schon ab Werk sehr gut voreingestellt. Der folgende
Bildtest bezieht sich auf die Werkseinstellung mit leicht nachkalibrierten
Kontrast- / Brightnesswerten.
Screendoor Raster (Fliegengitter)
Bei dem Digitalprojektionsproblem des Fliegengitters glänzt die
D-ILA LCOS Technologie wie keine andere: Die Füllrate (Flächenanteil
der Bildpunkte am Gesamtbild) liegt bei über 93%. In Verbindung mit
der hohen Auflösung (= kleine Pixel) ergibt sich ein nahezu perfekt
durchgehendes Bild, auch bei höchster Schärfeeinstellung sind
selbst aus kurzen Betrachtungsabständen heraus keine sichtbaren Trennungslinien
(Fliegengitter oder engl. "Screendoor") zu sehen. Das Bild wirkt
dadurch natürlicher und nicht digital. DLP- und LCD- Projektionen
können hier bislang nicht mithalten.
Farbumfang
Der Farbumfang umschreibt den darstellbaren Farbbereich. Je größer,
desto mehr Farben können akkurat dargestellt werden und desto mehr
Farbnuancen können unter Umständen unterschieden werden. Das
sogenannte "CIE Chart" zeigt das Farbvolumen im Verhältnis
zu dem für das menschliche Auge wahrnehmbaren Farbspektrum an.
Das Farbvolumen des JVC DLA SX-21E ist ausgesprochen gut und entspricht
weitgehendst dem HDTV Standard. Im Grün und Rotbereich sogar deutlich
besser als gefordert, zeigt sich nur im Blaubereich ein kleiner Intensitätsmangel.
![](Bild11.JPG)
Weißes Dreick: Farbumfang
des JVC DLA SX-21E
Farbtemperatur
Für eine Video-optimierte Bildwiedergabe muss die Farbtemperatur
aller Graustufen (IRE Level) auf 6500K eingestellt werden. Dies entspricht
der Temperatur, in der aktuelle DVDs etc. gemastert werden.
Gerade die bei DILA Technologie bisher verwendeten XENON Lampen bieten
hier Vorteile, da ihr Licht sehr nahe an 6500K herankommt. Experten werden
skeptisch zur Kenntnis nehmen, dass bei dem DLA SX-21 eine UHP Birne zum
Einsatz kommt, die in der Farbtemperatur mehr Abweichung zeigt.
Doch diese Bedenken erscheinen weitgehendst unbegründet. Auch mit
UHP Lampe ist das Farbspektrum sehr gut auf die erforderlichen 6500K abgestimmt.
Selbst bei komplett überzogenen Kontrasteinstellungen überwiegt
kein Farbton in besonderem Maße.
Hinzu kommt, dass die Werks-voreingestellte 6500K Option sehr gut "trifft".
Fast in allen Helligkeitsbereichen zeigt sich eine durchgehend homogene
Farbtemperatur.
![](Bild12.JPG)
Homogene Farbtemperatur
Nur um 7,5 IRE (dunkles Grau) ist eine Abweichung mit leicht zu hoher
Farbtemperatur zu bemerken. Weiterer Kritikpunkt: Im Schwarz ist ein deutlicher
"Blaustich" zu erkennen, der mit keinem Bildparameter der Standardmenus
herausgeregelt werden kann.
![](Bild13.JPG)
Starker Blaustich in "Schwarz"
(Ganz links)
Neben der korrekten Farbtemperatur beeindruckt der Projektor im Filmbetrieb
durch seine unglaublich kräftige Farbdarstellung. Egal welcher Farbton,
der DLA SX-21E zeigt ihn mit einer sehr guten Intensität, ohne dabei
unnatürlich oder "digital" zu wirken. Auch kleine Farbunterschiede
werden sauber "herausgearbeitet". Die D-ILA Technik wird einmal
mehr ihrem Ruf als "Farbwunder" gerecht, das selbst DLP und
LCD der neuesten Generation noch in die Schranken weist.
Schwarzwert, Kontrast, Helligkeit
Die verwendete UHP Birne verleiht dem Gerät eine außergewöhnliche
Helligkeit, wie sie bei Heimkinoprojektoren kaum zu finden ist. Bei Bildbreiten
bis 2,5 m erscheint das Bild so hell, dass es den Zuschauer fast schon
blendet. Wer empfindliche Augen hat, kann mit der Brightness-Funktion
für Abhilfe sorgen.
Diese sehr guten Helligkeitsreserven ermöglichen auch bei großen
Bilddiagonalen eine fabelhafte Bildhelligkeit. Bildbreiten bis 3,5 Metern
stellen somit keinerlei Probleme dar (außer dem Projektionsabstand).
Der SX-21E ist im wahrsten Sinne des Wortes ein "Großbildprojektor".
Leider zeigt sich der Schwarzwert ebenso "lichtstark" wie die
Maximalhelligkeit. Gerade bei gängigen Bildbreiten bis 2,5 Metern
erscheint das Schwarz als durchaus wahrnehmbares Grau. Hierdurch geht
bei dunklen Bildinhalten Bildtiefe / Räumlichkeit verloren. Hinzu
kommt oben erwähnter Blau-Farbstich. Abhilfe schafft nur eine sehr
große Bildgröße (Helligkeit nimmt mit wachsender Bildgröße
ab, dadurch erhöht sich der Schwarzwert) oder ein grauer "ND"
Filter aus der Fotografie. Die enorme Helligkeit erlaubet dies ohne weiteres.
Aber Vorsicht: Mit einem Farbfilter erhöht sich der Schwarzwert deutlich,
aber allzu leicht werden Dynamik und Farbeigenschaften nachteilig beeinflusst.
Trotz des mäßigen Schwarzwertes ergibt sich dank der starken
Lichtleistung ein gemessener Kontrast von ca. 690:1. Ein in dieser Preisklasse
nur durchschnittlicher Wert, der eventuell durch professionelle Kalibrierung
(siehe Anhang) verbessert werden kann.
Homogenität
Die Gammaeinstellung des DLA SX-21 ist sehr gut auf die Bildeigenschaften
optimiert. Trotz des niedrigen Schwarzwertes zeigt das Bild in dunklen
Bereichen eine sehr gute Durchzeichnung. Dunkle Bildelemente werden nicht
verschluckt, das Bild bleibt glaubwürdig natürlich. Die Stufen
der unterschiedlichen Helligkeitsniveaus (IRE Level) sind homogen, frei
von ungewollten "Sprüngen". Dadurch ergibt sich eine sehr
gute Helligkeitsverteilung. Die Messungen bestätigen diesen guten
Eindruck. Die "Gammakurve" entspricht einer Steigung von 2.2,
ein für D-ILA Projektoren nahezu perfekter Wert.
![](Bild14.JPG)
Akkurate Gammakurve
Ausleuchtung (Shading)
Hauptproblem bisheriger D-ILA Projektoren war der sogenannte "Shading
Effekt": In Graustufen und in Weiß waren leichte Farbverschiebungen
zu den Rändern hin (Farbflecken) zu erkennen. JVC hat sich bei dem
DLA SX-21 diesem Problem angenommen und den ungewollten Effekt auf ein
fast nicht mehr sichtbares Minimum reduziert. Das Bild zeigt eine einheitliche
Farbtemperatur, Farbflecken gehören der Vergangenheit an. Die Ausleuchtung
ist dabei ebenso perfekt: In hellen Flächen ist keine Abdunklung
zu den Rändern hin zu erkennen. Nur im Schwarz (Grau) sind leichte
Schwankungen aufgrund des Blaustichs sichtbar.
De-Interlacing
Jeder Digitalprojektor muss eventuelle Eingangssignale im Halbbildverfahren
intern auf die "progressive" Darstellung ohne Zeilensprung umrechnen,
"de-interlacen". Die De-Interlacing Eigenschaften des DLA SX-21
liegen auf hohem Niveau. Videomaterial (mit verschiedenen Bildinhalten
pro Halbbild) wird auch bei schnellen Bewegungen ohne nennenswerte Artefakte
dargestellt. Die Detailschärfe leidet durch die Interpolation nicht.
Bei Filmmaterial werden zwei aufeinanderfolgende Halbbilder des Signals
zu einem Vollbild "verflochten". Auch diese Aufgabe erfüllt
die De-Interlace Elektronik akkurat: Das Filmbild wird ohne Zeilenflimmern
mit sehr guter Detaildarstellung und Schärfe rekonstruiert.
Insgesamt arbeitet das De-Interlacing so gut, dass nur durch hochwertige
Progressive Scan DVD Player bzw. Home-Theater-PCs eine deutliche Steigerung
erzielt werden kann.
Detailtreue / Skalierung
Der JVC DLA SX-21 projiziert das Videobild mit einer Auflösung von
1400 x 1050 Pixeln im 4:3 Format bzw. 1400 x 788 Pixeln im 16:9 Format.
Beide Auflösungen liegen deutlich über der unseres PAL DVD Standards
(720 x 576). Der Projektor muss daher intern die Auflösung hochrechnen,
"skalieren". Je nach Qualität der Skalierung ergeben sich
ungewollte Artefakte in kleinen Details. Sowohl die horizontale als auch
die vertikale Anpassung des Projektors arbeitet vorbildlich. Linearitätsprobleme
(Proportionsänderungen innerhalb des Bildes) sind nur bei äußerst
kleinen, bewegten Bilddetails (z.B. kleine Laufschrift oder dünne
Linien) zu erkennen.
Die Bildqualität profitiert durch eine sehr gute Detaildarstellung
mit sehr guter Schärfe. Das Bild wirkt nicht überschärft
sondern bewahrt den gewollten "Filmcharakter" des Originals.
Insgesamt liegt die Skalierung auf sehr hohem Niveau, so dass progressive
DVD Player als Zuspieler in Frage kommen. Noch bessere Ergebnisse können
durch spezielle "Scaler" bzw. HTPCs erzielt werden (siehe unten).
Digitale Artefakte: False
Contour, Rainbow-Effekt, Rauschen
Digitalprojektoren bringen oft ungewollte Artefakte mit sich (vgl.
Know How Special: Großbildprojektion - Eine Einführung).
Die LCOS D-ILA Technologie zeigt keine dieser ungewollten Bildprobleme.
Bildrauschen ist auch bei schwierigen Farben nur dann im Bild sichtbar,
wenn es von der Signalquelle stammt. Durch den Projektor wird kein Rauschen
"hinzugemogelt" wie es z.B. bei der DLP- Projektion der Fall
ist. Gleiches gilt für den "False Contour Effekt": Auch
bei Bewegungen werden die Farbcharakteristiken von Bildelementen beibehalten.
Durch die separate, zeitgleiche Darstellung der Grundfarben ist auch der
allseits bekannte und unbeliebte "Rainbow Effekt" nicht vorhanden.
Im Digitalbereich ist die der DLA SX-21 somit der augenfreundlichste Projektor.
Fazit Bild
Der JVC DLA SX-21E spielt die Stärken der D-ILA Technologie konsequent
aus. Das Bild wirkt durch die hohe Auflösung und den hervorragenden
Füllfaktor unglaublich detailliert und scharf, dabei nicht künstlich
oder digital. Die Farbdarstellung ist ebenfalls außergewöhnlich
und bietet eine Dynamik und Genauigkeit, wie sie nur selten zu finden
ist. Eine ungemein hohe Lichtstärke ermöglicht auch sehr große
Bilddiagonalen. Die Signalverarbeitung zeichnet sich durch ein gutes De-Interlacing
und eine genaue Interpolation aus. Deutliche Abstriche müssen beim
mäßigen Schwarzwert und dem nur durchschnittlichen Kontrast
gemacht werden.
Bewertung
Bild gesamt : 1,4 (Sehr Gut -)
|
Schwarzwert & Kontrast
|
2,4 (Gut - )
|
Schärfe & Interpolation
|
1,3 (Sehr gut -)
|
Farbwiedergabe
|
1,2 (Sehr gut)
|
De-Interlacing
|
1,5 (Gut +)
|
Sonstige Aspekte
|
1,2(Sehr gut)
|
PC Anschluss / HTPC Tauglichkeit
Wie bereits erwähnt, kann die ohnehin schon sehr gute Bildqualität
durch einen Home-Theater-PC, kurz HTPC, noch einmal gesteigert werden.
Die Detaildarstellung wird durch noch besseres De-Interlacing und noch
genauere Interpolation verbessert. Der Projektor stellt das Bild nur noch
"Pixel für Pixel" dar, ohne interne "Umrechnungen"
vorzunehmen. Voraussetzung hierfür ist eine sehr gute PC-Bildwiedergabe,
die bei Digitalprojektoren auch höherer Preisklassen leider immer
noch nicht die Regel ist.
Die PC Darstellung des JVC DLA SX-21E zeigt zum Glück kaum Mängel.
Das Gerät kann grundsätzlich in seiner "nativen" Auflösung
von 1400 x 1050 Pixeln angesteuert werden. Hier zeigen sicht keinerlei
Interpolationsartefakte. Die automatische Tracking & Phase Funktion
stimmt das Bild "punktgenau" ab, kann bei Bedarf aber auch manuell
nachgeregelt werden. Alle für HTPC gängigen Bildwiederholfrequenzen
(48Hz, 50Hz, 60Hz, 72Hz, 75Hz) werden unterstützt, müssen aber
eventuell durch einen "Trick" optimiert werden: So erkennt der
Projektor z.B. eine Auflösung von 1400 x 1050 bei 50Hz nicht akkurat,
es wird eine falsche Bildgröße angenommen (ein manuelles "Erzwingen"
von Auflösungen wie bei einem DLA G10 ist nicht möglich). Dennoch
skaliert der Projektor nicht, und der Bildinhalt kann durch die horizontale
und vertikale Bildanpassung "richtig gerückt" werden.
Einmal angepasst, zeigt der JVC SX-21 eine fehlerfreie PC Darstellung
ohne ungewolltes Bildruckeln oder Tearing (Zereißen von Bildinhalten).
Diese positiven Eigenschaften machen ihn zu einem absolut HTPC tauglichen
Projektor, dessen Bildeigenschaften optimal angepasst werden können.
Nur bei einer eventuellen DVI Ansteuerung können Frequenzprobleme
auftauchen.
HDTV Wiedergabe
Die hohe Auflösung von 1400 x 1050 (bzw. 788) Pixeln ist mit der
Standardauflösung von PAL DVDs geradezu unterfordert. Zur absoluten
Hochform steigert sich das Gerät bei HDTV Signalen, z.B. von einem
D-Theater
Recorder JVC HM-DH 30000U.
Hier zeigt sich eine Detaildarstellung und Farbauflösung, die ebenbürtig
bzw. sogar über durchschnittlicher Kinoprojektion liegen. Das Gerät
zeigt sich hier zukunftssicher. Schon jetzt ist D-Theater, das in den
USA immer günstiger wird, geradezu ein Muss für den optimalen
Bildgenuss des JVC SX-21E.
Fazit
JVC ist mit dem DLA SX-21 E ein grandioser Einstieg in den High-End Heimkinomarkt
gelungen. Das Gerät vereint erstmals die im professionellen Markt
etablierte D-ILA Technologie mit wesentlichen Aspekten der Home-Theater
Projektion: Kompakte Ausmaße, geringe Lautstärke, gutes Design,
gute Bedienung und sehr gute Verarbeitung.
Durch die LCOS - typischen Stärken bei der Farbdarstellung und artefaktfreien
Bildwiedergabe liegt die Bildqualität in vielen Bereichen über
dem Niveau vieler Konkurrenzprodukte der selben Preisklasse. Eine sehr
gute Auflösung und ein hoher Füllfaktor ohne Fliegengitter sorgen
für eine detailreiche, scharfe und dennoch Kino-ähnliche Bildcharakteristik.
Die enorme Helligkeit ermöglicht auch außergewöhnliche
Bildgrößen. Punktabzüge ergeben sich durch die großen
Projektionsabstände und den nur mäßigen Schwarzwert bei
durchschnittlichem Kontrast. Hier zeigen viele andere Geräte Vorteile.
Doch ein Bild besteht nicht nur aus Kontrast (vgl.
Know-How: Kontrast bei Digitalprojektoren) und fast jeder, der einmal
ein richtig kalibriertes D-ILA Projektionsbild gesehen hat, kann sich
dem Bann dieser jungen Technologie nur schwer entziehen. Näher kann
man dem Kinoerlebnis mit Digitalprojektion zur Zeit kaum kommen.
Bewertung
+ Viele Eingänge
+ Hohe Auflösung
+ Hoher Füllfaktor
+ Hervorragende Farbwiedergabe
+ Keine Digitalartefakte
+ Hohes Helligkeitspotenzial
+ Gute Werkseinstellung
- Dürftige Fernbedienung
- Mäßiger Schwarzwert
- Nur durchschnittlicher Kontrast
- Große Projektionsabstände
Bewertung
gesamt : 1,68 (Gut +)
|
Ausstattung
|
1,8 (Gut +)
|
Bedienung
|
2,2 (Gut -)
|
Technik
|
1,3 (Sehr gut)
|
Bild
|
1,4 (Sehr gut -)
|
Preis Leistung
|
1,7 (Gut +)
|
Anhang: Weiterführende
Bildverbesserung
Software-Kalibrierung
Neben den Standard-Menu-Einstellmöglichkeiten sind D-ILA Projektoren
komplett über ihre RS-232 Schnittstelle per Computer kalibrierbar.
Während die erforderliche JVC hausinterne Software für den Heimanwender
nicht zu bekommen ist, bietet eine amerikanischer Dritthersteller, Milori,
eine automatisierte Kalibrierungssoftware für D-ILA Projektoren an:
"DILARD". Mit Hilfe eines optischen Sensors kalibriert die PC-Software
fast vollautomatisch den Projektor auf perfekte Videoprojektion. Die neueste
Version soll auch das hier getestete Modell SX-21 unterstützen. Die
Bildeigenschaften können mit dieser Software eventuell noch einmal
verbessert werden (Schwarzwert / Kontrast). Zum Zeitpunkt dieses Tests
war die passende Softwareversion noch nicht erhältlich. Wir werden
einen ausführlichen Kalibrierungstest nachreichen, sobald das neue
Modell unterstützt wird.
Auflösungssteigerung durch Anamorph-Optik
Da es sich beim DLA SX-21 um einen Projektor mit 4:3 Darstellung handelt,
kann die Auflösung von 16:9 Bildmaterial durch eine externe Anamorphoptik
noch einmal deutlich gesteigert werden. Mit Vorschaltoptik erhöht
sich die 16:9 Auflösung auf die "vollen" 1400 x 1050 Bildpunkte.
Besonders in Verbindung mit HDTV Signalen kann hier die Detailwiedergabe
noch einmal sichtbar verbessert werden (fast 400 Zeilen mehr). Zusätzlich
verschwinden die störenden "grauen Letterboxbalken" und
der Füllfaktor wird noch einmal gesteigert. Nähere Informationen
finden sich im Know
How Bereich: Auflösungsverbesserung durch Anamorphoptik. Einen
Test des derzeit günstigsten Modells finden Sie hier: Test
Prismasonic V-200.
Technische Daten (Herstellerangaben!):
- Modellname/Artikelbezeichnung Multimedia Projektor DLA-SX21U/E
DLA-SX21SU/SE D-ILA
- Emissionsmethode D-ILA (r) * (Reflective Active Matrix Principle)
- Darstellungsgröße D-ILA /0,7 (1.400 Pixel x 1.050
Pixel) x 3 (Anzahl der Bildelemente: 4.410.000 Pixel)
- Projektionslinse 1,3-fache Zoomlinse (2,1: ~2,6:1) (DLA-SX21U/E)
(Manueller Zoom und Fokus)
- Feste 1:1-Linse (DLA-SX21SU/SE) (Autofokus)
- Lampe 250 W Quecksilber-Ultrahochdruck-Lampe [Ersatzteilnr.:
BHL5006-S/Leistung: 250 W]
- Leinwandgröße DLA-SX21U/E : 40 ~ 200 /DLA-SX21SU/SE:
40 ~ 100 [empfohlen] (mit Bildformat: 4:3)
- Projektionsentfernung DLA-SX21U/E : ca. 1,6 m ~ 12 m/DLA-SX21SU/SE:
ca. 7,8 m ~ 19,9m
- Farbsystem NTSC, NTSC4.43, PAL, SECAM (Automatische/manuelle
Umschaltung)
- Auflösung 1.400 x 1.050 Bildpunkte (volle S-XGA-Auflösung
bei RGB-Eingang)
- 1.000 TV-Zeilen (Horizontale Auflösung, Bildformat 4:3 bei Video-Eingang)
- Abtastfrequenz Horizontal : 15 kHz ~ 120 kHz
- Vertikal : 50 Hz ~ 120 Hz
- Audio Ausgangsleistung: 1 W (mono), runde Mikrolautsprecher x 1, 4 cm
Eingänge
- VIDEO IN Y/C 1-Line, Mini-DIN 4-Pol. x 1, Y: 1.0 Vp-p, 75 Ohm C:0. 286
Vp-p, 75 Ohm (NTSC), 0.3 Vp-p, 75 Ohm (PAL)
- VIDEO 1-Line, RCA Pol x 1 1.0 V(p-p), 75 Ohm, synchronisiert
- PC1 1-Line, 15-pol. Sub-D3 x 1
- PC2 1-Line, BNC x 5
- Y, C B,CR :Komponentensignal (Y, B-Y, R-Y), (Farbdifferenzsignal)
- Y, P B, PR : DTV-Formatsignal (Y, PB, PR)
- R, G, B : Analoges RGB-Signal
- H/Cs, V : Horizontal (H) Sync/Composite (Cs) Sync, Vertical (V) Sync
- PC3 1-Line, DVI-D-Anschluss (24-pol. einzeln)
- AUDIO AUDIO 1-Line, RCApin X 1 (Y/C, VIDEO, PC1, PC2, PC3) 0,5V (rms),
hohe Impedanz
- CONTROL RS-232C : 2-Line, D-Sub 9-pol. x1 (Externer Controller)
- REMOTE : 1-line, Stereo-Mini-Jack x1 (Fernbedienung)
Ausgänge
- DC OUT 5 V, 1,5 A DC Power Jack
- Leistungsaufnahme AC 100V ~ 240V AC, 50Hz/ 60Hz
- Stromverbrauch 3,4 A (100 V AC) ~ 1,42 A (240 V AC)
- Betriebsumgebung Temperatur : +5°C ~ +35°C
- Luftfeuchtigkeit : 20 % ~ 80 % (nicht kondensierend) (Lagertemperatur
: -10°C ~ +60°C)
- Abmessungen (Breite x Höhe x Länge) Ungefähr 307
mm x 136 mm x 368 mm
- Gewicht Ungefähr 5,9 kg (DLA-SX21U/E), ungefähr 6,3
kg (DLA-SX21SU/SE)
E. Schmitt
|