Thema: N5-Serienstreuung
Letzter Samstag war ein interessanter Tag. Vielen Dank an Gunnars Behörden-Boutique, dass sie immerhin eine halbe Stunde überzogen hat für Cornelius Heiden und mich. Wir haben mal wieder einiges an Erkenntnis gewonnen. Vor allem zur Serienstreuung (hier Gunnars Vorführer).
– Die Konvergenz war ab Werk bisher die schlechteste: Nach dem Einschalten mehrere Pixel Versatz. Korrigieren ist aber auch keine gute Idee, denn in einer Stunde sind die Panels „gewandert“, dann war die Konvergenz auf einmal gut. Das ist aber zu lang als Aufwärmzeit. Der N5 aus München war da besser.
– DCI-Rot war hingegen wirklich gut und tatsächlich besser, als beim daneben stehenden VW270. Definitiv auch besser, als alle anderen N-Geräte, die ich bisher gesehen habe. Konnte leider noch nicht nachmessen, aber werde ich noch nachholen. Hier gibt es offensichtlich eine nicht unerhebliche Serienstreuung, werde ich auch noch dokumentieren.
– Schwarzwert war gut, aber es gab eine heftige helle Ecke links unten. Eigentlich kennen wir das Phänomen eher von den älteren X7x00 Modellen. Nach 4 Stunden war auch die rechte untere Ecke aufgehellt. Helle Ecken kommen übrigens von der LCD-Verklebung auf dem Chip. Die anderen N5, die ich gesehen habe, hatten zwar auch leicht aufgellte Ecken, aber nicht so stark.
– Gut hingegen die optische Schärfe, hier habe ich auch noch keine große Serienstreuung erkennen können.
– Nicht gut die Lichteflektionen: Schon ein kleines weißes Feld wird von einem großen, streifenartigen Halo umgeben. ADL Messungen sind da quasi sinnlos, denn je nach Messpunkt wird das Ergebnis extrem divergieren. ANSI messe ich noch, aber wahrscheinlich wieder die üblichen 190:1.
– Horizontal Streaking war auch wieder recht heftig, scheint Serienfeature zu sein.
– Die Spiegelungen stören mich persönlich sehr: Ständig hat man in den Letterboxstreifen hier und da helle Flecken, man muss da nicht lange suchen. Auch der Inbildkontrast wird sichtbar reduziert, weil helle Bildinhalte als Geisterflecken auch in dunklen Partien landen können.
– Rauschen unterliegt definitiv der Serienstreuung: Der in München hat in manchen Stufen sehr stark gerauscht, der von Karsten hat fast nirgendwo gerauscht. Auswirkungen auf Verstärkungen von Filmrauschen habe ich noch nicht untersucht, ist aber wahrscheinlich.
Alles in allem scheint Gunnars ein „durchschnittlicher“ N5 zu sein. Er hat ein paar Stärken / Ausreißer nach oben (Rot, Schwarzwert), aber auch störende Ausreißer nach unten. Die Konvergenz und die helle Ecken (eine davon temperaturabhängig) machen das Gerät meiner Meinung nach aber zu einem Grenzfall.
Trotz aller Kritik machte aber auch das Gerät ein insgesamt schönes Bild. Ein Vergleich zum VW270 wird noch folgen