Für die Europapremiere seines neuen Premium-Produktes hat BenQ sich einen besonders repräsentativen Rahmen ausgesucht: In einer eigenen Lounge auf der Berlinale Medienboard Party 2020 im Ritz Carlton wurde der brandneue LaserTV „V6000/V6100“ erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Ausgewählten Journalisten und Bloggern wurde die neuen
BenQ V6000/6100 auf der Berlinale ausführlich vorgestellt
Auch beim Setup wurde nicht gespart: Hier wurde eine Musterinstallation aus LaserTV, zugehörigem Lowboard mit integriertem und einfahrbaren Spezialscreen (Celexon CLR) und zwei Cabasse Pearl als Stereo Setup präsentiert, eine Konzeptlösung wie gemacht für luxuriöse Wohnzimmer. Dementsprechend positiv war die Resonanz unter den Filmschaffenden, viele hätten das System am liebsten direkt mitgenommen.
Perfektes Team:
Benq V6100 für das Bild und Cabasse Pearl für den Ton
Wir hatten die Möglichkeit, schon vorab uns ausführlich mit BenQs neuer Geheimwaffe gegen herkömmliche Flat-TVs zu beschäftigen und präsentieren in diesem Preview-Special die ersten „harten Fakten“ in Sachen Leistungsfähigkeit.
An dieser Stelle sei noch angemerkt, dass alle Ergebnisse auf einem Vorseriengerät basieren und sich die Ergebnisse zur finalen Markteinführung noch ändern können.
Das Konzept
Die zwei Modellnummern bezeichnen ausschließlich die unterschiedlichen Farbvarianten, die technischen Daten bleiben identisch: Bei dem Modell „V6000“ handelt es sich um die weiße Variante, „V6100“ entspricht dem schwarzen Modell.
Links: V6100, rechts V6000
Außer der Farbe unterscheidet die beiden nichts
Die Farbauswahl, die eine bessere Anpassung an die heimischen Möbel ermöglicht, zeigt, dass sich BenQ besonders viele Gedanken zu einer eleganten Wohnraumintegration gemacht hat. Dies wird auch deutlich an der Aluminiumplatte, die bei Nichtgebrauch die optischen Elemente vor Staub und unbeabsichtigter Beschädigung schützt.
Sie öffnet / schließt sich motorisch betrieben vollautomatisch und verleiht dem V6000/6100 nebenbei einen eleganten Akzent.
Eine wirkliche Hilfe bei der Aufstellung sind die integrierten Abstandshalter, die die notwendigen Abstände für die gängigsten Bilddiagonalen direkt angeben. Sie könne nach Gebrauch wieder in Chassis geschoben, oder dauerhaft fixiert werden.
Eine einfache Bedienung und Funktionen wie eine automatische, per Sensor gesteuerte Leuchtstärkenanpassung usw. lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass BenQ mit dem V6000/6100 dem herkömmlichen TV Konkurrenz machen will. „Living-Room-Convenience“ ist das Motto.
Bei geöffneter Aluplatte kommen diverse Sensoren (schwarz)
zum Vorschein
Bisher haben sich Beamer als TV-Alternative eher schwer getan: Mit ihren teuren UHP Lampen als Leuchtmittel mit begrenzter Lebensdauer und notwendiger Abdunklung des Raumes, waren sie eher als Spielfilmmaschine für das Heimkino geeignet, als für den nachmittäglichen Fernseh-Ersatz. Dies ändert sich mit dem V6000/V6100 grundlegend.
Die herkömmliche Lampe ist einer Laserengine mit einer Lebensdauer von 20,000 Stunden und mehr gewichen, was vielen Flat-TVs ebenbürtig ist. Selbst bei täglichem Gebrauch von 5 Stunden entspricht das elf Jahren wartungsfreier Nutzung.
Per Spiegel projiziert der BenQ V6000/6100
„um die Ecke“
Streng genommen handelt es sich beim BenQ V6000/6100 ebenfalls um einen Projektor, der aber wesentlich kürzere Abstände benötigt, als ein herkömmliches Gerät (Ultrakurzdistanzprojektor). Rechnet man die Gerätetiefe mit ein, so reicht ein 63cm breites Lowboard bereits aus, um ein 100 Zoll großes TV Bild zu erzeugen. Wie ein Beamer braucht der V6000/6100 eine weiße Fläche, die das Bild Richtung Zuschauer reflektiert. Nutzt man dafür eine weiße Wand, bleiben die Nachteile der Projektion (Abdunklung des Raumes erforderlich) bestehen. Die Alltagstauglichkeit, die den LaserTV erst zu einer Alternative zum herkömmlichen Fernseher macht, erhält man erst bei Verwendung eines speziellen CLR (Ceiling Light Reduction) Screens, der durch eine spezielle Lamellenbeschichtung fast ausschließlich nur das Licht reflektiert, das aus dem steilen Winkel des Projektors strahlt.
Funktionsweise eines CLR-Screens
Solche CLR Leinwände gibt es von diversen Herstellern und werden wie ein Bild an die Wand gehangen. Durch ihr geringes Gewicht sind sie wesentlich einfache in der Installation als herkömmliche LCD-Fernseher. Bei Nichtgebrauch verbleibt aber eine große dunkle Fläche an der Wand, wie bei einem Fernseher.
Dass es auch eleganter geht, hat BenQ beeindruckend auf der Berlinale bewiesen: Hier kam ein spezielles Low-Board zum Einsatz bei dem eine elektrisch aufrollbare CLR Variante eingelassen war, die von der renommierten Leinwandmarke Celexon dieses Jahr auf den Markt gebracht wird
Demnächst erhältlich:
Spezielle, elektrisch aufrollbare Tageslicht-Screens für LaserTV
(hier Celexon CLR)
Bei Nichtgebrauch fährt die Leinwand ein und gibt den Blick auf die dahinter liegende Wohnzimmerwand frei, an der sich Bilder oder andere Dekoobjekte befinden können. Erst auf Knopfdruck fährt die Leinwand nach oben. Hier haben wir es gleichsam mit einem echten „Rollable TV“ zu tun, die eleganteste Wohnraumintegration die denkbar ist.
In der Demo-Lounge herrschten normale Lichtverhältnisse,
wie abends in einem Wohnzimmer
In dieser Kombination wird das LaserTV Bild weitgehend immun gegen Fremdlicht und erhält auch in nicht abgedunkelten Räumen eine kontraststarke Projektion, wie unsere nicht nachbearbeiteten Fotos beweisen.
Erste Bildergebnisse
Um sich gegen Fremdlicht durchsetzen zu können und eine zum herkömmlichen Fernseher vergleichbare Leuchtkraft zu erhalten, braucht ein LaserTV eine hohe Lichtleistung. Diese gibt BenQ mit 3000 Lumen an, was wir messtechnisch überprüft haben: Unser Vorseriengerät erreichte Brutto (bei nativer Farbtemperatur) maximal 3200 Lumen und übertraf damit die Werksangabe. Kalibriert auf die Videonorm verbleiben rund 2800 Lumen, was für die gängige Leinwandgröße von 100 bis 120 Zoll für eine strahlende Leuchtkraft sorgt, die sich gegen Fremdlicht gut durchsetzen kann. Schön ist die Tatsache, dass diese Leuchtkraft auch weitgehend in Farben umgesetzt werden kann, die Farbhelligkeit entsprechend hoch ist.
Apropos Farbtreue: BenQ bewirbt den V6000/6100 mit einer hohen Farbpräzision sowohl für herkömmliche FullHD Quellen (Bt709), als auch UHD Quellen mit HDR und originalem Kinofarbraum DCI P3. Auch dies haben wir im Rahmen dieses Preview-Tests überprüft.
Farbraumabdeckung BT709 (HDTV / SDR)
Der herkömmlichen SDR-Farbraum wird sowohl in den Primär, als auch Sekundärfarben vorbildlich eingehalten. Alle Abweichungen bleiben in einem guten Toleranzbereich, so dass eine nachträgliche Kalibrierung notwendig ist. Wenn diese aber dennoch gewünscht wird: Dank eines vollständigen Color-Managements können alle Farbwerte perfekt auf die Zielkoordinaten kalibriert werden.
Farbraumabdeckung DCI-P3
(mittels Farbfilterung)
Der DCI-P3 Farbraum wird durch einen speziellen Farbfilter erzeugt, der bei entsprechender Zuspielung in den Lichtweg geschoben wird, er filtert ein besonders reines Grün und die von BenQ versprochene 98%ige Abdeckung wird in der Praxis vorbildlich eingehalten. Hier kann man von originalem Kinofarbraum sprechen. Diese Farbreinheit wird allerdings durch einen gewissen Lichtverlust erkauft: Um rund 40% wird die Helligkeit vermindert, so dass der DCI-P3 Farbraum mit einer Lichtleistung von rund 1500 Lumen kombiniert wird. Für eine Projektion unter Tageslichtbedingungen wird das etwas knapp, aber in der Regel werden entsprechende Kinofilme erst abends in gemütlicher Runde geschaut, ohne Sonnenlicht oder starker Beleuchtung. Für diese gemäßigten Lichtverhältnisse sind die Lichtreserven des V6000/V6100 weiterhin hoch genug.
Ohne DCI Filter: Mehr Lichtausbeute
und immernoch guter Farbraum
Wer bei UHD Premium Inhalten keine Lichteinbußen in Kauf nehmen will, kann auf den internen DCI Filter auch verzichten. Ohne ihn spannt der V6000/6100 einen erweiterten Farbraum auf, der DCi P3 in Blau und Rot gut abdeckt, aber das Grün etwas zu gelblich darstellt. Den meisten Farben tut dies aber keinen Abbruch, so dass diese Option eine echte Alternative darstellt.
Farbtemperatur und Gamma sind vorbildlich
und können weiter nachkalibriert werden
Wir bleiben beim Thema UHD Premium, dessen Bestandteil auch der „High Dynamic Range“ Standard (HDR) ist. Zu ihm ist der V6000/6100 ebenfalls kompatibel. Voraussetzung hierfür ist ein hoher Dynamikumfang, der bei Projektionssystemen naturgemäß nicht so hoch ausfällt, wie bei selbstleuchtenden TVs. Wir haben nachgemessen: Das native Kontrastverhältnis entspricht mit 1500:1 dem typischen Technikdurchschnitt für eine DLP-Projektion. In Kombination mit der hohen Lichtausbeute führt dies zu einem eher gräulichen Schwarz, das dunklen Filmszenen die Plastizität nimmt. Um den Dynamikumfang effektiv zu erhöhen, hat man daher mit der Funktion „Smart Eco“ ein dynamisches Laser-Dimming integriert, das die Helligkeit der Laserdioden auf den Bildinhalt anpasst. Bei unserem Vorseriengerät funktionierte die adaptive Anpassung sehr gut und ohne sichtbare Nebeneffekte. Der Dynamikumfang wurde auf ca. reale 7500:1 gesteigert, was einen guten Schwarzwert auch in dunklen Szenen ermöglicht. Damit gehört der BenQ zu den derzeit kontraststärksten Ultrakurzdistanzprojektoren mit Laserlichtquelle.
Bleibt die Schärfe: Wie bei allen DLP-LaserTVs kommt auch beim BernQ V6000/6100 die XPR Shifttechnologie zum Einsatz, die die native Pixelauflösung auf die UHD Auflösung anhebt. Aufgrund von Überschneidungen ist dies zwar nicht gleichzusetzen mit nativen UHD Geräten, bei denen Pixel klar voneinander getrennt sind, im visuellen Ergebnis aber verblüffend nahe dran: Feinste Details werden mit einem absolut analogen Look sauber herausgearbeitet und erzeugen eine hervorragende Schärfe auf dem Screen, die den Namen „4K“ verdient.
Die optische Schärfe wird per Fernbedienung
und „BenQ“ Testbild justiert
Nicht leicht umzusetzen ist bei einer LaserTV Projektion die Randschärfe, da die optischen Elemente auf kürzeste Entfernung für eine starke Vergrößerung sorgen müssen. Dies wurde im Falle des V6000/6100 gut gelöst, zu den Ecken hin ist kein signifikanter Schärfeabfall zu verzeichnen.
Für eine hohe Bewegungsschärfe sorgt eine 120Hz Zwischenbildberechnung, die in drei Stufen dosiert werden kann: In niedriger Stufe sorgt sie für störendes Ruckeln, doch in mittlerer und höherer Stufe erzeugt sie eine ansprechende Bewegungsschärfe, ohne dem Bild einen zu großen Soap-Look zu verleihen. Deaktiviert man sie gänzlich, so arbeitet der BenQ V6000/V6100 mit echten 48Hz und behält die originale Kinofrequenz von 24Hz somit bei. Dies ist ein sehr großer Vorteil gegenüber vielen anderen DLP-Modellen, die 24p grundsätzlich auf 60p samt Bildruckeln konvertieren.
Der Ton
Ein Gerät, das man alternativ zu einem herkömmlichen Fernseher nutzen können soll, muss neben dem Bild auch Ton liefern. Dies ist bei Flat-TVs meist ein Schwachpunkt, da die flache Bauweise keinen ausreichenden Resonanzraum für tiefe Frequenzen bietet. Hier hat ein LaserTV dank seines kubischen Chassis einen Vorteil.
Das Stereo-Setup im V6000/6100 Chassis
Im BenQ V6000/6100 sind zwei Stereo Chassis mit breitem Frequenzgang integriert. Über verschiedene Klangprogramme und einen optionalen Equalizer kann die Klangcharakteristik beeinflusst werden.
Die Lautsprecher sind hinter einer eleganten
Stoffblende versteckt
Im Ergebnis zeigt sich eine ausgewogene Wiedergabe mit guter Sprachverständlichkeit, die bei Bedarf auch pegelfest ist. Insgesamt wird hier die Qualität einer Mittelklasse Soundbar erreicht und diese somit überflüssig.
Die aktuelle Konkurrenz
Soweit die ersten Ergebnisse, die sich durchweg positiv darstellen. Zeit für einen Wehrmutstropfen: Da der Hersteller das asiatische Modell, auf dem die Berlinale-Präsentation und unsere Testergebnisse basieren, vor allem im Betriebssystem noch einmal überarbeitet, wird der V6000/6100 erst im Herbst 2020 den europäischen Markt erreichen. Die Frage ist da, ob sich das Warten lohnt, oder es auch schon jetzt ähnlich leistungsfähige Modelle bereits auf dem Markt sind. Wir geben einen Überblick:
Optoma UHZ65UST
Der Optoma UHZ65UST, in anderen Ländern auch unter Cinemax P1 bekannt, ist zweifelsohne der härteste Konkurrent zum BenQ V6000/6100. Er kam bereits Ende 2019 auf den Markt, wird aber aufgrund von Fertigungs-Problemen in recht kleinen Stückzahlen gefertigt und ist daher notorisch ausverkauft. In einem eigenen Test-Special bescheinigen wir dem Optoma UHZ65UST eine sehr gute Leistung, die in vielen Bereichen mit der des BenQ V6000/6100 mithalten kann.
Im Direktvergleich hat der BenQ die Nase in folgenden Teilaspekten vorne: Sein Chassis in zwei Farben mit automatischem Staubschutz bietet neben einer luxuriöseren Ausstattung eine etwas bessere Randschärfe, im Direktvergleich wirkt der V6000 so ein wenig präziser in der Detailauflösung. In Sachen Farben wird oben beschriebene vollkommene DCI-P3 Kinofarbraumabdeckung geboten, der Optoma UHZ65UST verfügt nicht über solch einen Filter. In Sachen Dynamik ist das Laserdimming des BenQ ausgereifter ohne Pumpen mit leicht höherem Dynamikumfang. Auch in der nativen 24P Wiedergabe sehen wir Vorteile beim BenQ, bei der Zwischenbildberechnung hingegen sind beide gleichauf.
Alles in allem trennen die beiden Modelle keine Welten und sind beide derzeit mit die besten Vertreter ihrer Gattung. Für oben beschriebene Vorteile des BenQ V6000/6100 muss man etwas tiefer in die Tasche greifen, ca. €500.- wird sein Aufpreis gegenüber dem Optoma UHZ65UST betragen. Wer diesen Aufpreis nicht zahlen möchte und obige Vorteile keine Priorität einräumt, kann schon jetzt zugreifen.
LG HU85LS alias „Vivo“
LGs „Vivo“ erreichte ebenfalls im Herbst 2019 den Markt und war damit der erste waschechte LaserTV in Deutschland. Bei ihm haben die Ingenieure aus dem vollen geschöpft und ein Modell geschaffen, das sich in einigen Grundparametern unterscheidet.
Als bisher einziger LaserTV am Markt verfügt er über drei diskrete Laser-Farbkanäle und benötigt daher keinerlei Farbrad mehr. Rot und Blau werden direkt durch Laser erzeugt, Grün durch einen Laser / Phosphor Hybrid.
Im Ergebnis erzeugt der LG Vivo vor allem in Rot & Blau sehr reine Farben und erfüllt hier sogar BT2020 Standards, in Grün verfehlt er aber selbst DCI P3 deutlich.
Trotz aufwändiger Technik:
Der Farbraum des LG Vivo weicht sehr vom
Kinofarbraum ab
In Bezug auf die Kinofarben bleibt er daher hinter dem BenQ V6000/6100 und hinter dem Optoma UHZ65UST zurück. Ähnlich sieht es beim Regenbogeneffekt aus: Obwohl er ohne Farbrad in der Theorie zu einer höheren RGB-Frequenz in der Lage sein müsste, erreicht er durch eine unterdimensionierten Laser-Driver lediglich eine RGB-Frequenz von 200Hz bis 240Hz, deutlich weniger, als BenQ und Optoma (300 bis 360Hz). Empfindliche Augen werden beim LG Vivo störendes Farbblitzen wahrnehmen.
In Sachen Schärfe profitiert der LG Vivo von seinem größeren DMD-Chip mit höherer nativen Auflösung, im Direktvergleich wirkt er noch etwas schärfer, als seine beiden Konkurrenten. Auch seine Zwischenbildberechnung arbeitet hervorragend, lediglich in der 24p Wiedergabe behält der BenQ V6000/6100 die Nase vorne.
In der Helligkeit liegen alle drei Modelle mit knapp unter 3000 Lumen gleich auf. Der LG Vivo erreicht den besten nativen Kontrast (bis 2700:1) mangels dynamischen Laserdimmings verliert er aber im absoluten Schwarzwert bei dunklen Szenen. Auch hier liegt das Problem nicht im Lichtweg, sondern in der zu einfach gewählten Steuerelektronik.
4K Smart Streaming ist beim Vivo integriert,
doch FireTV oder Chromecast leisten gleich gute Dienste
Ein TV Tuner bietet keines der drei Modelle
Als einziger im Feld ist der LG Vivo als smart einzustufen, tatsächlich verfügt er über das von den TVs aus selbem Hause bekannten „WebOS“ Betriebssystem. Alle relevanten Streaming Apps sind mit 4K / HDR Unterstützung mit an Bord und können über die innovative Magic-Remote gesteuert werden. Leider hat man aber auch hier keinen TV-Tuner (auch nicht beim Optoma oder BenQ) integriert, so dass man auf einen externen Receiver angewiesen ist. Und somit wird der Smartvorteil wieder verspielt, denn wenn man ohnehin auf externe Empfänger angewiesen ist, kann man auch auf smarte Zuspieler mit Streaming Apps (nahezu alle am Markt) oder auf einen kostengünstigen FireTV oder Google Chromecast zurückgreifen.
2in1: Die Fernbedienung des V6000/6100 ist so konzipiert, dass mit ihr auch
ein FireTV problemlos gesteuert werden kann
Im Ton kann der Optoma UHZ65ZST das Feld knapp für sich entscheiden, denn bei einer ausgewogenen Klangqualität bietet er auch eine hohe Leistung. Der BenQ V6000/6100 landet hier auf dem zweiten Platz mit einer etwas leiseren Wiedergabe, der LG Vivo wirkt im Vergleich klanglich dünner mit weniger Bass.
Vergleichs-Übersicht
Unserer übersichtliche Vergleichs-Tabelle zeigt,
die individuellen Stärken (++) und Schwächen (O)
aller Modelle
Unsere Tabelle zeigt: Für Ungeduldige kann der Optoma also eine Alternative sein, denn die etwas geringere Leistung drückt sich auch in einem geringeren Preis aus. Der stattliche Aufpreis des LG Vivo (UVP €6000.-) ist zwar dem technischen Aufwand geschuldet, der sich aber leider in der Bildqualität nicht auszahlt, vom Preis-Leistungsverhältnis ist er daher leider keine Alternative mehr, hier empfiehlt es sich, auf eine Preissenkung zu warten, die zwangsläufig folgen muss.
Alles in allem ist BenQ mit seinem ersten echten LaserTV V6000/6100 einer geschickten Strategie gefolgt: Statt als erster auf den Markt zu drängen, hat man die Konkurrenz genau analysiert und im Detail verbessert, so dass der V6000 bei seinem Erscheinen dieses Jahr das ausgereifteste Modell zum attraktiven Preis darstellt. Wie lange er diese Referenz-Position dann halten kann, wagen wir aber nicht zu prognostizieren und hoffen auf die gute alte Formel: „Konkurrenz belebt das Geschäft und sorgt für einen Qualitätswettbewerb, von dem vor allem der Konsument profitiert!“.
24. Februar 2020
Ekki Schmitt
Cine4Home