Seit geraumer Zeit mischt auch der taiwanesische Elektronik-Riese BenQ im LaserTV-Markt mit: Mit dem V6000 und seinen Nachfolgern brachten sie ein leistungsfähiges Modell auf den Markt, das vor allem in Hinblick auf seine präzise Wiedergabe von Spielfilmen zu überzeugen wusste. Doch seine eingeschränkte Geometriekorrektur (lediglich ein Trapezausgleich ist vorhanden), die eine perfekte Aufstellung erheblich erschwert, verhinderten hierzulande einen großen Erfolg, die Serie wurde kaum vertrieben.

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BenQ V6000: Sehr gute Leistungsdaten,
aber Aufstellung und Kinderkrankheiten hemmten seinen Erfolg

Nun wagt BenQ ein „Comeback“: Diesmal ist nicht nur eine vollständige Geometriekorrektur mit an Bord, sondern auch in fast allen anderen Aspekten hat der neue V5000i zugelegt: Echte RGB-Laserlichtquelle, niedriger Inputlag, vollständiges Smart-TV, leisere Belüftung, wuchtigerer Ton, dynamisches HDR, BenQ verspricht einiges.

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Schwarzer Riese:
Der neue BenQ V5000i RGB LaserTV

Wir hatten die Möglichkeit, das Gerät genauer unter die Lupe zu nehmen und haben seine Leistungsdaten auf Herz und Nieren überprüft. In diesem exklusiven Test präsentieren wir die ersten echten Fakten zu BenQs V5000i fernab der Katalogdaten…

Wichtige Ausstattungsmerkmale

Schon rein äußerlich wirkt der V5000i imposant, vor allem in der Größe: Mit 76cm x 16,4cm x 35,8cm überflügelt er alle Konkurrenten, sogar den LG Vivo. Zudem gibt es ihn nur in schwarzer Farbe, so dass er eine gewisse Dominanz auf dem Lowboard ausstrahlt.

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Da BenQ aber auf eine extravagante Formgebung verzichtet hat, passt er dennoch in moderne Wohnzimmer. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die die etwas geschwungene Lautsprecherfront, die das Trevolo-Soundsystem beherbergt, mehr dazu noch im Laufe dieses Tests.

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Bei RGB Laser wird jede Grundfarbe durch einen 
eigenen Laserkanal erzeugt

Wie bereits eingangs erwähnt kommt eine RGB-Lichtquelle zum Einsatz, die alle Farbräume bis hin zu BT2020 abdecken soll. Diese Farbenpracht kombiniert sie laut Hersteller mit einer Lichtleistung von 2500 Lumen, nicht mehr ganz so hell, wie sein Vorgänger V6000.

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Das Dongle wird im Beamer versteckt
per HDMI angeshlossen

In Sachen SmartTV setzt BenQ weiterhin auf die Lösung mit externem Android-Dongle, das rechts oben hinter einer eigenen Klappe untergebracht wird. Die sonstigen Eingänge befinden sich alle auf der Rückseite, neben drei HDMI Eingängen sind hier vor allem Steuerausgänge zu erwähnen, die eine Integration in die Infrastruktur erleichtern.

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Die Anschlüsse befinden sich allesamt hinten rechts

Vermissen tun wir einen LAN-Anschluss, der V5000 kann internettechnisch ausschließlich  per Funk (WLAN) mit der Außenwelt Kontakt aufnehmen.

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Für die Bilderzeugung ist typischerweise eine DLP-Engine mit FullHD DMD im Einsatz, die per XPR Pixelshift die Auflösung auf 4K vervierfacht. In dieser Hinsicht hat sich zum Vorgänger und anderen Modellen nichts verändert. Erfreulich: BenQ hat die 3D-Kompatibilität erhalten, die passenden Brillen (DLP-Link) sind von diversen Herstellern zu bekommen.

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Ebenfalls erfreulich: Durch seine Größe ist es den Ingenieuren gelungen, das Belfüftungssystem des V5000i so leise zu bekommen, dass es auch leise Filmpassagen nicht stört. Geht doch!

Aufstellung und Bedienung

Bei der Aufstellung eines LaserTVs kommt es vor allem auf einen kurzen Abstand und eine gute Geometriekorrektur an. Erstere beziffert BenQ mit einem Projektionsverhältnis  von 0,25:1, was einen typischen Wert für einen LaserTV darstellt. Das bedeutet, dass die Gesamttiefe bei der typischen 100“ Bildgröße etwas über 60cm beträgt.

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Die Automatik wies bei unseren Tests
einen horizontalen Trapezverzug auf

Bei der Geometriekorrektur ging man von einem Extrem ins andere: Sie arbeitet dank einer integrierten Kamera vollautomatisch und passt dabei auch die Größe auf den Screen an, Knopfdruck genügt. So zumindest die Theorie, in unseren Praxistests war das Ergebnis zumindest nach unseren Ansprüchen nicht perfekt (siehe oben).

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Mit der manuellen Korrektur war das Bild
in wenigen Minuten genau angepasst

Das ist aber zum Glück kein Problem, denn auch manuell erlaubt die präzise Geometriekorrektur und das motorisierte Schärfeobjektiv eine schnelle Anpassung. Nach wenigen Minuten passt alles millimetergenau.

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Bild Grundparameter

Nach der Aufstellung folgen die Bildeinstellungen, die wieder durch das klassische BenQ Beamermenü erfolgen, das in der neuen Generation (seit dem W4000i) optisch ein klein wenig modernisiert wurde.

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Einstelloptionen für Profis

Hier sind alle relevanten Parameter für eine Bildkalibrierung mit an Bord: Grundeinstellungen, Color Management, RGB Equalizer, etc.. Doch BenQ gibt an, dass man die meisten von ihnen kaum braucht, denn wie alle anderen aktuellen Heimkinoprojektoren von BenQ soll auch der V5000i ab Werk „perfekt“ eingestellt sein. Eine Behauptung, die wir natürlich in diesem Test überprüfen werden.

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Ist alles eingestellt, kann endlich der Betrieb beginnen. Ausgangspunkt beim V5000i ist hier der Home-Screen des smarten Android-Betriebssystems, das über den integrierten Dongle gesteuert wird. Dafür liegt sogar eine zweite, reduzierte Fernbedienung mit Shortcuts zu den wichtigsten Apps bei. Netflix ist diesmal mit an Bord, so dass alle relevanten Streaming-Dienste dabei sind.

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Beide Fernbedienung übertragen die Grundfunktionen per Infrarot, lassen sich aber per Bluetooth einbinden. Gerade als TV-Ersatz machen sich zwei Remotes schnell bezahlt.

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Das smarte Android Betriebssystem hat zusätzlich ein eigenes
Konfigurationsmenü

Die Steuerung des Android-Smartsystems ist schnell und intuitiv, ein Nachteil zu einem guten SmartTV gibt es nicht, so dass der BenQ in dieser Hinsicht einen Fernseher ersetzen kann, ohne dass man auf einen FireTV-Stick oder AppleTV ausweichen muss.

 

Bildqualität

Bis hierhin macht der BenQ V5000i einen soliden, durchschnittlichen Eindruck, aber Alleinstellungsmerkmale können wir bisher noch keine erkennen. Umso spannender wird es, ob das Modell mit seiner Bildqualität überzeugen kann.

Lichtleistung
Mit der Werksangabe von 2500 Lumen bescheinigt der Hersteller dem V5000i eine gute, aber keine dramatisch hohe Lichtleistung. Wir haben den maximalen Output nachgemessen: Ein Wert von 2600 Lumen maximal beweist, dass BenQ bei den Werksangaben vorbildlich vorsichtig vorgeht. Durch die Kalibrierung geht zudem wenig Licht verloren, netto verbleiben immernoch rund 2400 Lumen, was einen soliden Wert darstellt. Flexibel geregelt werden kann die Lichtausgabe zudem im Bildmenü, allerdings mit einem Haken: Der Eco-Modus oder ein selbst eingestellter Lichtpegel kann nicht mit dem dynamischen Dimming kombiniert werden, letzteres wird nur im „Smart-Eco“ Modus aktiviert, was automatisch bis zur maximalen Lichtleistung regelt. Für einen bestmöglichen Dynamikumfang empfehlen wir daher den Smart-Eco Lichtmodus, mehr dazu im Kapitel „Kontrast“.

2400 Lumen reichen für eine Darstellung unter Restlichtbedingungen, bei  hellen Wohnzimmer mit großen Fensterfronten kann sich das Bild aber gegen Fremdlicht nicht so druchsetzen, wie bei besonders lichtstarken Modellen wie z.B. dem BenQ V6000 aus eigenem Haus oder dem LG Vivo. Für den Spielfilmabend hingegen sind 2400 Lumen auch für HDR Highlighs mehr als genug.

Farbdarstellung
Bei der Lichtleistung muss auch die Farbwiedergabe immer mit berücksichtigt werden, die große Frage dabei lautet immer: Mit was für einem Farbraum kann ein Gerät seine Lichtleistung verknüpfen? Hier kommt dem BenQ V5000i nun seine echte RGB-Laserlichtquelle zugute: Ohne jede verdunkelnde Filterung reicht sein maximale Farbraum bis an die Wahrnehmungsgrenzen der Augen und deckt sogar den BT2020 Farbraum ab.

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Größter von uns gemessene Farbraum, 
Bt2020 wird erfüllt

Der DCI P3 Kino-Farbraum ist deutlich kleiner und stellt den V5000i ebenfalls vor keinerlei Probleme. Während der Vorgänger V6000i hier noch einen Filter benötigte, schafft der neue BenQ auch hier die volle Lichtausbeute von 2400 Lumen.

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Perfekte DCI P3 Farbkoordinaten ab Werk

Hier zeigt sich auch, dass BenQ bei der Werkskalbrierung nicht zuviel versprochen hat: Kein anderer LaserTV hat ab Werk und ohne jegliche Korrektur bisher bei unseren Messungen so perfekte Ergebnisse gezeigt, wie der V5000i, eine Nachkalibrierung ist hier defnitiv nicht erforderlich.

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DeltaE Messungen belegen: 
Zusätzliche Kalibrierung unnötig!

Alle Farbabweichungen sind deutlich unter der Wahrnehmungsgrenze, die Ergebnisse sind ab Werk besser, als nach so mancher nachträglichen Kalibrierung. Hand anlegen bedeutet hier in den meisten Fällen „verschlimmbessern“.

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Als einer der wenigen RGB-LaserTVs hat der V5000i
auch bei BT709 (SDR) keine Probleme mit der Farbneutralität

Auch in der Farbtemperatur zeigt sich eine sehr gute Balance, hier muss ebenfalls nicht nachträglich Hand angelegt werden. Über alle Helligkeiten hinweg wird ein akkurater Weißabgeich geboten-

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Zusätzlich zu der Werkskalibrierung bietet der V5000i (wie viele andere BenQ Modelle auch) auch spezielle „CinemaMaster“ Modi, die die Farbintensität je nach Bildinhalt anpassen. Von „Messgraph-Fetischisten“ verachtet, zeigt sich spätestens seit diversen Vergleichen zwischen DCI-P3 und BT709 Transfer, dass herkömmliche FullHD SDR Versionen von Spielfilmen of farblich so schlecht abgestimmt sind, dass auch ein kalibrierter Projektor eine kinogetreue Farbwiedergabe nicht gewährleistet. Nicht selten bringen die zusätzlichen Farbalgorithmen solche Transfers wieder näher ans Kino-Original, als ein stur kalibrierter Projektor.

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Wer aufgeschlossen ist, kommt mit den zusätzlichen Farbalgorithmen
bei SDR Filmen näher ans Kinooriginal, als bei stur kalibrierten Beamer

Alles in allem erfüllt auch der BenQ V5000i die Prämisse von BenQ, Filme farblich so wiederzugeben, wie es die Filmemacher beabsichtigt haben, zumindest, wenn es das Quellmaterial zulässt. Die Möglichkeiten der RGB Laserlichtquelle sorgen dabei für noch mehr Brillanz und Zukunftssicherheit in Hinsicht auf kommende Standards. Außerdem stehen stets die vollen 2400 Lumen zur Verfügung, einen Verlust durch zusätzliche Farbfilterung entfällt.

Kontrast / Bildtiefe
Einer der großen Schwachpunkte vieler RGB-LaserTVs ist nach wie vor der Kontrast, insbesondere der Schwarzwert: Die meisten Konkurrenzmodelle erreichen hier nur knapp 1000:1 bei korrekter Farbgebung, was meist zu einem „milchigen“ Schwarzwert führt. Auch der BenQ V5000i zeigt mit einem kalibrierten nativen Kontrast von 1200:1 keine ausgesprochene Referenzleistung, aber: Als einer der wenigen Hersteller hat sich BenQ die Mühe gemacht, ein adaptives Laser-Dimming zu integrieren, das den Dynamikumfang auf 4200:1 steigert, ohne störende Nebeneffekte zu provozieren. Dadurch kann sich der V5000i von der RGB Konkurrenz sichtbar absetzen. Zu Bemerken ist, dass der Schwarzwert nur dann abgesenkt wird, wenn der Maximalpegel (Weiß) im Bildsignal nicht im Bildabgerufen wird, um ein Verdunkeln von Highlights zu vermeiden. Wir hoffen, dass in Zukunft auch andere Hersteller die Möglichkeiten des dynamischen LaserDimmings besser und effektiver nutzen. Im Ergebnis zeigt der V5000i einen besseren Schwarzwert, der aber immernoch leicht gräulich wirkt, vor allem in dunklen Szenen mit schwachen Kontrasten. Dies kommt vor allem bei der Kino-Nutzung im abgedunkelten Raum zum Tragen, unter Restlichtbedingungen entscheidet der Schwarzwert des verwendeten Screens.

Schärfe
Eine gleichbleibend scharfe Abbildung über die gesamte Bildfläche hängt bei einer Projektion auch immer von der optischen Güte des Lichtweges ab. BenQ legt hier selbst sehr hohe Maßstäbe an, denn offiziell wird nur eine hohe Schärfe bis zu einer Bilddiagonale von 100 Zoll zugesichert. Dies erschien uns im Vergleich zu anderen Modellen etwas gering, weshalb wir auch größere Diagonalen untersucht und verglichen haben, und siehe da: Ja, es lassen sich auch Bildgrößen jenseits der 100“ mit dem elektrischen Fokus scharf stellen und der Schärfeabfall fällt nicht höher aus, als bei den Konkurrenzmodellen von Hisense, Samsung, LG. etc…  Man kann den V5000i also auch für größere Bilder nutzen, er bietet eine gute optische Schärfe, ebenfalls identisch zur Konkurrenz.

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Typischer Nebeneffekt bei reinen RGB-LaserTVs

Wie alle anderen reinen RGB-LaserTVs zeigt auch der V5000i leichte Farbsäume an starken Kontrastübergängen. Ursache sind die unterschiedlichen Lichtbrechungen aufgrund des sehr schmalen Laserspektrums. Aus normalen Betrachtungsabständen bei Videobildern sind sie aber kaum auszumachen. Wer sich hieran stört, muss auf einen Laser/Phosphor oder RGB-Laser/Phosphor (ALPD4) ausweichen, was aber kleinere Farbräume bewirkt und den Vorteil der RGB-Lichtquelle relativiert.

Neben der optischen Schärfe ist auch die Signalverarbeitung für die Schärfe eines LaserTVs relevant. Hier punktet BenQ mit der Signalverarbeitung, die über viele Jahre über bei den Heimkinobeamern aus selbigem Hause entwickelt wurde: Die Grundschärfe des V5000i nutzt die zugespielte Auflösung (2K/4K) angemessen aus und bildet sie originalgetreu ab. Aufgrund des Pixelshifttechnologie ist bei 4K keine pixelgenaue Wiedergabe möglich, es wird aber dennoch eine sichtbar höhere Detailabbildung erreicht, die zudem einen angenehmen analogen Look aufweist. Zu dieser Grundperformance lassen im Bildmenü Schärfealgorithmen aktivieren, die den Pixelkontrast anheben und so mehr Schärfe suggerieren, auch wenn die Details dadurch nicht mehr, aber prägnanter werden. Der Unterschied ist zu sehen, auch wenn das Bild dadurch etwas „digitaler“ erscheint.

Bleibt die Bewegungsdarstellung, die ein eigens Kapitel der Schärfe ausmacht: Je schneller die Bildfolge aktualisiert wird, desto schärfer können Bewegungen erscheinen. Unsere Videoquellen füttern den Projektor lediglich mit 24Hz bzw. 50/60Hz, was nur eine mäßige bzw. durchschnittliche Bewegungsdarstellung erlaubt. Zuschaltbar ist hier im Bildmenü eine 120Hz-Zwischenbildberechnung, die, wie der Name schon sagt, durch Ergänzen von Bildern die Bildabfolge und damit die Bewegungsschärfe erhöht. Gleichzeitig werden Bewegsabläufe auch flüssiger in der Darstellung. Das System funktioniert gut und erzeugt auch bei komplexen Bewegungen nur selten Artefakte. Bei Spielfilmen ist aber der so genante „Soap Opera Effekt“ die Folge, die Filmpuristen als „billig“ wahrnehmen. Aber auch an sie hat BnQ gedacht: Der V5000i ist (wie schon sein Vorgänger) einer der wenigen LaserTVs am Markt, die die 24p Spielfilmfrequenz penibel einhalten und so den Filmlook optimal erhalten. Eine Verdopplung auf 48Hz und Wiedergabe mit 120Hz sorgt für eine schärfere Bewegung, ohne den Filmlook zu zerstören.

Bei Gaming gelten wieder andere Regeln, hier steht vor allem die Schnelligkeit der Signalverarbeitung (Input Lag) im Vordergrund: Je schneller die Bilderzeugung, desto weniger Reaktionszeit wird dem Spieler „geklaut“. Im Falle des V5000i ist der Input Lag von der Zuspielfrequenz abhängig: Bei klassischer 60Hz Zuspielung beträgt besagter Inputlag unter 20ms, was auch gehobenen Zocker-Ansprüchen genügt. Noch schneller wird es bei 120Hz Zuspielung, dann sinkt der Inputlag auf unter 10ms. Alle diese Werte beziehen sich auf FullHD Zuspielung, 4K Pixelshift (XPR2) ist für Gaming grundsätzlich nicht empfehlenswert.

HDR Wiedergabe
Die größte Baustelle bei Projektoren und LaserTVs ist nach wie vor die HDR-Wiedergabe, denn sie setzt eigentlich einen viel höheren Dynamikumfang voraus, als LaserTVs liefern können. Sichtbare Verbesserungen schaffe hier dynamische Echtzeitanpassungen des Gammas, um eine ausgewogene Balance aus Helligkeit, Inbild-Kontrast und Durchzeichnung zu erzeugen. Diese Anpassung kann entweder aufgezeichnet sein (HDR10+/ Dolby Vision), oder durch den Videoprozessor berechnet werden. Zwar unterstützt der BenQ V5000i HDR10+, der Schwerpunkt liegt aber auf der eigenen dynamischen HDR-Anpassung, die im Bildmenü als zugeschaltet werden kann. Uns ist das System bereits beim LED Frontrpojektor W4000i begeget,mit identischen Ergebnissen:

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Nach dem Vorbild von Sonys „Xtended Dynamic Range“ hat BenQ einen dynamischen Kontrastalgorithmus integriert: Der „lokale Kontrastverstärker“ untersucht das darzustellende Bild in zahlreichen Abschnitten und analysiert die entsprechenden Pegelstärken. Im zweiten Schritt werden die Pegel bei relevanten Kontrastübergängen gespreizt und so die hellen Details weiter angehoben, ohne Überstrahlungen zu provozieren. Auch die Schattenzeichnung soll verbessert werden, um ein „Versumpfen“ zu verhindern.

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Die Funktion lässt sich ebenfalls ähnlich zum Sonys Contrast Enhancer in drei Stufen (Niedrig, Mittel, Hoch) dosieren.

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Die Ergebnisse sind durchweg positiv: Nicht nur der Inbildkontrast wird angehoben, die Bilddarstellung wird insgesamt merklich heller, ohne dass das Bild überbelichtet oder farblich verfremdet wird.  Der BenQ V5000i ist neben dem LG Vivo einer der wenigen LaserTVs, der eine eigene, effektive, dynamische HDR-Anpassung mit sich bringt. Zusammen mit dem Laser-Dimming und der lichtstarken DCI-P3 Wiedergabe ist er damit besonders für die Filmwiedergabe geeignet.

Tonqualität
In Anbetracht der üppigen Maße des V5000i und des viel beworbenen „Trevolo“- Soundsystems haben wir von der Tonwiedergabe viel erwartet.

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Wir wurden nicht enttäuscht: Die Lautsprecherfront ist nicht nur fast so groß, wie eine gute Soundbar, sondern klingt auch so gut: Eine breite Soundkulisse tut sich vor dem Zuschauer auf, mit klarer Sprachverständlichkeit und genügend Volumen auch im Bassbereich.

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Ein herkömmlicher Fernseher wird deutlich geschlagen und auch eine externe Soundbar benötigt der V5000i nicht. Sogar für Spielfilme ist er gewappnet, aber mit einem vollständigen Surroundset kann er natürlich nicht mithalten, zahlreiche Dolby Logos hin- oder her.

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Lobenswert ist die Tatsache, dass der Anwender im Soundmenü zahlreiche Konfigurationen selbst vornehmen kann und so den Klang noch besser auf die persönlichen Bedürfnisse trimmen kann.

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Der V5000i ist insgesamt einer der LaserTVs mit dem beste integrierten Sound am Markt.

Fazit
Das neue Jahr startet sehr gut: Der BenQ V5000i, der bald in den Verkauf geht, setzt sich mit an die Spitze der LaserTVs:

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Seine RGB Laserlichtquelle erlaubt ihm eine tolle Farbenfrohheit bei allen Standards, seine hervorragende Werkskalibrierung bietet eine Farbneutralität auch ohne Kalibrierung, die stets zur Verfügung stehenden 2400 Lumen machen ihn tagsüber unter Restlichtbedingungen nutzbar, lediglich für besonders helle Wohnzimmer gibt es noch geeignetere Modelle.

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Als einer der wenigen RGB-LaserTVs sorgt er durch dynamisches Dimming für einen akzeptablen Schwarzwert. Dies alles und seine für Filme und HDR besonders gut optimierte Signalverarbeitung machen ihn zu einem hervorragenden Spielfilm LaserTV, der aber auch für Fernsehen und Gaming sehr gut nutzbar ist.

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Seine sehr guten tonalen Eigenschaften und das gut funktionierende Android-Betriebssystem mit zwei Fernbedienungen runden den insgesamt sehr guten Eindruck weiter ab. BenQ hat in dieser zweiten Generation die Fehler des Vorgängers nachhaltig behoben, in zukünftigen Modellen sehen wir noch Verbesserungspotenzial in der Lichtleistung, Kontrast und optischen Schärfe.

Im Hier und Jetzt gehört er zu den besten LaserTVs am Markt und wir empfehlen einen persönlichen Vergleich bei einem unserer zahlreichen Shopping-Mall Partner.