Am Wochenende war es endlich wieder soweit:  Zum sage und schreibe 16-ten Mal fuhren wir zu der jährlichen Heimkinomesse „unserer Sound Brothers“, die mit der „Home Cinema Trends“ die spannendste und größte Heimkinomesse des Jahres veranstalten.

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Mit dieser Meinung stehen wir nicht alleine, denn tatsächlich hat die Home Cinema Trends die 30-Jahres Marke geknackt! Viele andere Messen kamen und gingen, doch in Kassel freut man sich einer stetig wachsenden Beliebtheit aus einem ganz einfachen Grund: Sie bleibt am Puls der Zeit.

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Zum dritten Mal in Folge fand die Home Cinema Trends 2019 in den Räumlichkeiten des Wyndham Garden Konferenz-Hotels statt, das sich wegen seiner hervorragenden Infrastruktur und Lage direkt an der A7 bewährt hat.

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Ansturm:
Voller Parkplatz schon am Mittag

Früh ging es los für uns, denn von Bonn bis Kassel sind es gut drei Stunden Fahrt. Ein Stau hielt uns auf und wir gelangten schließlich zur Mittagszeit auf den Hotel-Parkplatz, der zu dieser Zeit bereits packend voll war.

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Und wie es sich für eine ordentliche Heimkino-Messe gehört: Kaum waren wir durch die Tür, schallte uns eine unglaublich starke Klangkulisse entgegen.

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Doch statt brachial großer (und meist hässlicher) Standboxen erblickten unsere Augen lediglich zwei futuristisch anmutenden Stahlkugeln, die auf passenden Ständern wie zwei Außerirdische Wesen uns anstarrten.

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Als „All in One“ Lösung beschallten diese „Cabasse Pearl“ die gesamte Eingangshalle ohne jeglichen Subwoofer. Das war Liebe auf den ersten Blick und Ton und wir erkundigten uns später nach der Surroundtauglichkeit dieses außergewöhnlichen Aktiv-Systems. Die Antwort war überraschend positiv: Tatsächlich hat der Hersteller Cabasse, eine Traditionsmarke aus Frankreich, die dort auch Großkinos wie Imax ausstattet, ebenfalls das Surround-Potential der Pearls erkannt und wird dazu in Kürze innovative Neuerungen auf den Markt bringen. Vielleicht ist hier die optimale Kombination aus HighEnd-Audio und optischer Extravaganz (die dennoch bezahlbar bleibt) auf dem Weg in hochwertige Wohnzimmerkinos. Wir waren jedenfalls begeistert und bleiben im wahrsten Sinne des Wortes am Ball, denn auch wir suchen derzeit ein adäquates System für die „offene Cine4Home Redaktion“, in die wir ab November regelmäßig Leser einladen werden.  Mehr zu dem Thema in Kürze.

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Ein Blick zum Beratungstresen zeigte, dass das Team der Soundbrothers hoffnungslos belagert war. Der Kunde geht vor und deshalb begaben wir uns auf eigene Faust auf die Erkundungstour. Die nächste Station: Das aktuelle TV-Sortiment aus dem Hause Sony.

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Mit einer einfachen Rezeptur hat Sony sich erfolgreich in den letzten Jahren zurück an die qualitative Spitze unter den gehobenen TVs gekämpft: Man nehme die besten Panels am Markt (z.B. OLED), kombiniere die mit der eigenen Referenz-Signalverarbeitung für die digital beste Bildaufbereitung und verpacke das alles in das typische Sony Design, für das die Firma seit Jahrzehnten berühmt ist und sogar von Marken wie Apple bewundert wird.

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Für jeden Geldbeutel und jeder Wohnzimmergröße ist etwas dabei, das Fazit hier ist daher einfach: Mit einem Sony Fernseher macht man nie etwas falsch!

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Ein toller Anfang, aber dennoch war das eigentliche TV Highlight im nächsten Raum beim koreanischen Elektronikriesen LG zu finden, der allen anderen TV-Marken die Show stahl. Zunächst verblüffte ein in Glas eingelassener OLED der W-Serie die Zuschauer.

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Der ultraflache TV auf Magnetfolie ist zwar keine Neuheit mehr, doch die neue Funktion des interaktiven Bilderrahmens sorgt auch bei Nichtgebrauch für angenehmes Wohnraumambiente. Es war verblüffend, wie echt und dreidimensional der Rahmen auch aus naher Betrachtung wirkte.

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Kein Gemälde, sondern ein LG TV

Alle TV Stationen im LG Raum waren gut besucht und wie ein Prunktstück wachte die Mutter aller Fernseher, der neue 8K OLED „Z9“ mit einer monumentalen Größe von sage und schreibe 88 Zoll.

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Niemand(!) kann sich der Faszination aus Bildtiefe, surrealer Detailschärfe, Farbenpacht und Leuchtstärke entziehen, wenn man vor diesem TV steht. Der Z9 ist zweifelsohne nicht nur die Referenz unter den TVs, sondern aller(!) bilderzeugenden Geräte im Jahre 2019.

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In jeder Hinsicht bombastisch:
Der LG Z9

Da schreckt auch sein Preis nicht ab, zumindest wenn man über das notwendige Kleingeld verfügt: Trotz eines Preisschildes von €30,000.- fand das Modell auf der Messe gleich 2 neue Besitzer, wie uns die Sound Brothers später stolz mitteilten. Ja, wir hätten auch gerne einen, waren aber nicht die „Käufer“ an diesem Wochenende.

So toll OLED TVs auch sind, auch ein Z9 erreicht noch nicht die Größe, um wahres Kinofeeling zu erzeugen, dies bleibt weiter eine Domäne der Beamerfraktion. Und hier sind wir auch schon wieder bei Sony, denn ihre nativen 4K „VW“-Modellreihe ist seit Jahren Marktführer in Sachen High-End Projektion.

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Im ersten Kinoraum stellte das Modell „VW570“ sein Können in Kombination mit einer VNX „Black Horizon“ Kontrastleinwand in der Breite von über 3m unter Beweis. Bei letzterer handelt es sich um eine so genannte „ALR“ (Ambient Light Reduction) Leinwand, die das Streulicht aus dem Raum filtert. Dies gelang ihr beeindruckend, denn trotz weißer Wände ringsum konnte der Kontrast des Bildes weitgehend erhalten bleiben.

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Der hohe Inbildkontrast ist eine Stärke der Sony VW-Serie, die vor allem bei HDR Inhalten zur Geltung kommt, die bei der Vorführung durch Erik Jäger (Sony) und Günther Holzhofer (VNX) regelmäßig gezeigt wurden.

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Erik Jäger und sein Sony VW570

Eine Etage höher hatte die Audiofraktion ihren Platz, hier sorgten z.B. Elac und Yamaha für echtes Konzertfeeling und waren auch dementsprechend gut besucht. Es gelang uns kaum, uns zu den Geräten vorzukämpfen, so hoch war das Interesse an kompromisslos gutem Klang.

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Das Interesse für gute Lautsprecher & Verstärker
ist ungebrochen
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Doch immer mehr legen bei Audio auch viel Wert auf ein bequemes Netzwerkstreaming im eleganten Wohnzimmer-Design, unangefochtene Marktführer auf diesem Gebiet sind Bose und Sonos.

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Beide Hersteller beweisen, wie elegant unauffällig Audio-Systeme für Musik und TV sein können und dabei dennoch eine beeindruckende Klangkulisse aufbauen.

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In weiteren Heimkinoinstallationen auf der zweiten Etage zeigten Sony und JVC ihre bezahlbaren Einstiegsgeräte in die 4K Welt:

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Der Sony VW270 harmonierte dabei besonders gut mit einer Elite-Screens 5D Kontrastleinwand, die nicht nur das Streulicht aus dem Raum filtert, sondern dabei auch noch gleichzeitig die Helligkeit erhöht, ohne dabei allzu störende Nebeneffekte zu erzeugen. Viele Besucher waren hin und weg von dem Bild, wunderten sich aber über die Gerätegröße des VW270.

Dass es noch größer geht, sahen sie dann im Nachbarraum, denn der JVC N5 ist ein wahrer Koloss unter den Heimkinoprojektoren, nichts für kleine Wohnzimmer!

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Ein Koloss von Beamer

Dementsprechend  groß ist aber auch seine Leistung auf der Leinwand, mit adaptivem HDR und voll motorisiertem Objektiv fehlt es selbst dem JVC-Einstiegsmodell an fast nichts.

Einen Raum weiter erhielt der geneigte Besucher schließlich einen Blick auf das Großbild von Morgen, denn unter der unscheinbaren Bezeichnung „UHZ65UST“ präsentierte der taiwanesische Beamer-Hersteller Optoma eine kleine Revolution:

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Kein TV,
sondern eine Laser-Projektion!

Das laserbeleuchtete Modell mit der Lebensdauer eines Fernsehers projiziert aus einem Abstand von nur wenigen Zentimetern eine Bildgröße von 100 Zoll und mehr. In Kombination mit einer speziellen „CLR“ Leinwand kann dieser Projektion auch Fremdlicht nicht viel anhaben, wie das Einschalten der Raumbeleuchtung deutlich machte. Diese neue Gattung des „LaserTV“ könnte sich zu einer ernsthaften Alternative zu herkömmlichen Fernsehern entwickeln, denn in der Anwendung stehen sie diesen kaum in etwas nach, nur erzeugen sie ein viel, viel größeres Bild. Der ideale Kompromiss aus Heimkino und TV!

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Auch Epson ist dafür bekannt, das Großbild möglichst wohnraumkompatibel zu gestalten und war mit seinem Evergreen „TW9400“ ebenfalls vertreten. Zu diesem „Beamer der Beamer“ ist wohl alles gesagt worden, ungebrochen ist sein Erfolg.

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Im Aufzug ging es dann schließlich in den sechsten Stock des Hotels, in dem JVC und Quadral noch einmal zeigen wollten, was in Sachen Heimkino möglich ist, wenn Geld keine Rolle spielt.

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Ein JVC DLA-N7 ließ es hier auf einer Stewart ALR Leinwand in Kombination mit den mannshohen Quadral Aurum Titan9 mit Ausschnitten aus „Queen“ derart „krachen“, dass selbst die Leinwand anfing, wie eine Membran zu vibrieren.

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Damit das Wissen nicht zu kurz kommt, gab Peter Hess (JVC Vertrieb) einen detaillierten Einblick in die adaptive HDR Bildanpassung, die JVC als nachträgliches Update für alle Modelle der N-Serie ab sofort als Download bereitstellt.

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Vor dem “Großkino“ nahmen wir die Gelegenheit war, uns mit Stefan Eisenhart (Quadral) ausführlich über die „Platinum+ Seven“ Surround-Serie auszutauschen, die als elegantes Set ebenfalls ein heißer Anwärter auf unseren offenen Redaktionsraum darstellt.

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Wir konnten viele Fachgespräche mit
Heimkino-Enthusiasten aus ganz Deutschland führen

Apropos Austausch: Früher schlenderten wir noch weitgehend unerkannt über Messen, doch in Zeiten von Social Media und Youtube Videos bleibt niemand mehr unerkannt und so kam es, dass wir nahezu überall spontan von Heimkino-Fans aus ganz Deutschland gegrüßt und in interessante Gespräche verwickelt wurden. Es macht einfach Spaß unter Gleichgesinnten sich auszutauschen, ein weiterer Ansporn für unsere offene Redaktion.

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Ihm haben wir jedes Jahr die tolle Messe zu verdanken:
Wolf Tauer (links), hier mit Stefan Eisenhart von Quadral

Und endlich, endlich, konnte auch „Mister Soundbrother himself“ alias Wolf Tauer ein paar Minuten zwischen Kundenbratungen frei machen und mit uns ein bisschen über die tollen Neuentwicklungen und die Szene im Allgemeinen zu „schnacken“.

Sein Credo dabei: Im Mittelpunkt steht nicht nur der erfahrene Heimkino-Enthusiast oder Audio-Purist, sondern jedermann und -frau, egal, ob nur ein Neukauf eines TVs oder eines ganzen Kino ansteht. Denn der Spaß, der von Film, TV und Musik ausgeht, ist im Grunde unabhängig von Geldbeutel und Platz, vorausgesetzt, man wird fair, ehrlich und kompetent beraten.

Und genau das ist bei den Sound Brothers höchste Priorität, weshalb sie sich im Laufe der Jahrzehnte erfolgreich in Kassel gegen alle „geizgeilen“ Großketten durchgesetzt haben. Heute ist die „Home Cinema Trends 2019“ eine feste Institution in Kassel, die auch überregional immer mehr an Bedeutung gewinnt. Unser Fazit dieses Jahr: Es braucht mehr Macher wie Wolf Tauer, die mit so viel Freude und Leichtigkeit eines der schönsten Hobbys der Welt jedermann näher bringen. Es braucht einfach noch mehr „Soundbrothers“.

Vielen Dank an Wolf & sein Team und wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Home-Cinema-Trends, die einzige Messe, die auch wir niemals ausfallen lassen!