In unserem Live-Ticker präsentieren wir alle Ergebnisse
ungefiltert…

Mit freundlicher Unterstützung
der ProjektorAG und:

 

Auf kaum einen anderen Beamer haben Heimkinofans in ganz Deutschland so sehnsüchtig gewartet, wie auf den neuen Epson TW9300/ 7300. Mit LensMemory, 4K Enhancmenet und HDR Kompatibilität zu einem bezahlbaren Preis scheint er den Nerv zu treffen. Seit Tagen gehen zahlreiche Anfragen bei uns ein, wann es mit den Seriengeräten endlich losgeht.

Die Antwort ist: Jetzt, eines der ersten Geräte ist bei unserem Cine4Home Partner Heimkino-Boutique in Lön eingetroffen. Um diesem Interesse gerecht zu werden, gehen wir daher neue Schritte: Erstmals präsentieren wir alle Ergebnisse in einem Live Test, der im Laufe dieses Nachmittages immer weiter vervollständigt wird.

Auch interaktiv kann man sich beteiligen: In unserer neuen Facebook Gruppe „Cine4Home V.I.P. Lounge“ kann jeder in Echtzeit Fragen stellen und wir werden die Anfragen unmittelbar berücksichtigen!


Cine4Home V.I.P. Lounge bei Facebook

Einfach auf den Link klicken, anmelden und loslegen. Es erwarten Sie Echtzeit-Berichte aus unserem Teststudio, Live-Ergebnisse der Cin4Home Edition uvm…

Also… los geht es!

Schritt 1: Der Beamer ist angekommen!!!!

So, zuerst gilt es den Beamer auszupacken: Der Pappgurt ist zwar wenig vertrauenserweckend, aber er hält!

Hier sehen wir nun einen der ersten TW9300 in Deutschland, das Gerät wurde vorher nicht berührt, ist also in dem Urzustand, in dem er in der Epson-Fabrik verpackt wurde:

Im beiliegenden Zubehörkarton befindet sich der 4K Funksender des W-Modells, auch auf diesen werden wir im Laufe dieses Live-Tests noch genau eingehen…

Schritt 2: Aufbau…

Der TW9300W ist positioniert und warmgelaufen. Alles funktioniert bisher bestens:

Die optische Schärfe ist hervorragend, genauso gut wie bei dem Vorserienegrät. Anscheinend macht sich das verbesserte Objektv tatsächlich bezahlt:

Auch die Konvergenz kann sich sehen lassen: Ein halber Pixel nach links liegt in den üblichen Toleranzen, werden wir jetzt korrigieren.

Im Foto oben sehen wir die korrigierte Konvergenz, so gefällt uns das, eine Einbuße der optischen Schöärfe kann man nicht erkennen, die Pixelzwischenräume werden aber minimal rötlich.

Am linken äußersten Rand haben wir einen leichet Schärfeabfall ausgemacht, aber die Pixel werden noch getrennt abgebildet.

Die letzten drei Ziffern geben die Firmware-Version an, dazu ein paar Informationen wegen falscher Gerüchte im Internet: Es gibt kein(!) nachträgliches Firmware-Update und die Projektoren werden unberührt mit der originalen Werks-Firmware ausgeliefert. Es ist auch derzeit keinerlei Update seitens Epson geplant. Epson Deutschland hat niemals ein Update angekündigt und auch die ProjektorAG Partner distanzieren sich von derartigen Falschmeldungen. Wir hoffen, dass die unnötige Verwirrung damit beendet wird.

Schritt 3: Kompatibilität UHD Premium

Aufgrund vieler Nachfragen in unserer Facebook-Gruppe galt unser erster Check der HDR-Kompatibiliät des Samsung K8500, mit dem es bei dem TW9300 Vorseriengerät nicht gelang, per Kabel eine HDR / BT2020 Übertragung zu erlangen. Nach dem Anschalten wurden wir überrascht von einer Update-Meldung des Players.

Sollte vielleicht nicht Epson, sondern Samsung das Verbindungsproblem gelöst haben? In Spannung haben wir den 8500er Player aktualisiert und anschließend die Konfiguration im Bildmenü geprüft.

Wir begannen mit den „Auto“-Optionen, hier sollte sich der Player eigentlich automatisch die optimale Übertragungsart suchen. Nach Starten des Filmes schöpften wir Hoffnung, tatsächlich gibt der K8500 ein HDR-Signal aus!

Alles gut? Leider nein, die Ernüchterung kam nach dem Aufruf des vorbildlich detaillierten Info-Screens des Epson TW9300:


Der Samsung verweigert per Kabel 10bit / BT2020

Wie man sieht, gibt der Samsung Player tatsächlich HDR Pegel (1000nits) aus und der Epson TW9300 erkennt diese auch zuverlässig, doch leider werden diese nur mit 8bit 4:4:4 und dem herkömmlichen BT709 (HD) Farbraum kombiniert. Besser als nichts, aber streng genommen handelt es sich hierbei nur um „halbes UHD Premium“. Auch ein Umschalten des Players auf RGB brachte keine Verbesserung, es bleibt stets bei 8bit/709, hier gibt es also keine Veränderung zum Vorseriengerät.


Mit Wireless-Verbindung ist die Übertragung kein Problem

Bleibt der schon von uns veröffentlichte Workaround über den Wireless4K Sender des TW9300-W: Wie schon beim Vorseriengerät funktionierte hier die komplette UHD-Premium Kette ohne Probleme inkl. hoher Bittiefe und BT2020 Fabraum. Der Funksender arbeitet allerdings nur bis 30Hz Bildwiederholrate, genug für alle UHD-BD Spielfilme, nicht aber für 60Hz Streaming über Netflix oder Amazon Prime.

Zwischenfazit: Uns gelang es nicht, per HDMI Kabel eine vollständige UHD-Premium Übertragung zu erlangen, gegenteilige im Netz proklamierten „Testergebnisse“ können wir nicht bestätigen. Mehr noch: Epson bestätigte uns diese Einschränkung ebenfalls und verwies auf Samsung (dessen Player arbeitet auch mit den Sony 4K Projektoren nicht perfekt). Nach diesem Kenntnisstand raten wir allen TW7300 / 9300 Käufern derzeit vom Kauf des Samsung K8500 ab, da die Kompatibilität auch in Zukunft ungewiss ist. Alleine Nutzer des Wireless4K Senders, die ausschließlich UHD-BD Spielfilme genießen wollen, können unbesorgt zugreifen. Sollte es wider Erwarten in Zukunft noch einen (von uns übersehenen) „Trick“ geben, den Samsung zur UHD Premium Ausgabe ohne Zusatzgeräte zu überreden, werden wir darüber berichten.

Schritt 4: Check Pixelfehler und Color Uniformity

Der obligatorische Pixelfehler-Check darf nicht fehlen: Zum Glück wies der TW9300 bei unserem Check keine hell leuchtenden Sterne auf, einen blauen Pixelfehler haben wir aber entdeckt.

Ein wenig enttäuscht waren wir von der Color Uniformity, das Gerät wies einen sichtbaren Rotstich im rechten Bilddrittel auf (in Wirklichkeit nicht ganz so intensiv wie auf dem Foto oben). Aber wir sind ja pragmatisch: Dies ist eine gute Gelegenheit, die neue Color-Uniformity Korrektur zu testen!


Vor der Korrektur…

Die Korrektur war schwieriger als gedacht, weil die Verfärbung sich nicht auf den äußersten Rand beschränkte, sondern zur Bildmitte auslief. Wir mussten daher sowohl die gesamte Fläche, als auch das linke Drittel als auch das rechte Drittel iterativ anpassen. Wenn man das System verstanden hat, ist das Ergebnis entsprechend gut.


…nach der Korrektur!

Erreichen lässt sich selbstverständlich keine absolute Perfektion, aber wir erreichten relativ problemlos ein einheitliches Weiß, das einer sehr guten Werkstoleranz entspricht. Das Schöne an der Korrektur ist auch, dass man eventuelle Veränderungen durch Alterung ausgleichen kann, diesen Luxus bietet derzeit kein anderer Heimkinobeamer auf dem Markt!

Schritt 5: Messungen – Lichtleistung & Farben:

Beeindruckt hat uns das Vorseriengerät vor allem mit seiner Lichtausbeute bei normgerechten 6599K/D65 Weißpunkt. Nach der Korrektur der Color-Uniformity haben wir also den „Natürlich“-Bildmodus und das „6500K“ Farbtemperatur-Setting aktiviert und zum Luxmeter gegriffen:

Bei voll ausgereiztem Zoom (maximale Bildgröße) erreichte das Seriengerät tatsächlich fast punktgenau die selbe Lichtleistung wie die Vorserie: 2540 Lumen brutto, 1980 Lumen im 6500K Preset, damit gehört der TW9300 zweilfesohne zu den hellsten seiner Gattung. Jetzt heißt es, die Farbgenauigkeit zu überprüfen, ob auch nach der perfekten Kalibrierung diese Lichtleistung gehalten werden kann…

Farbtemperatur ab Werk

Ab Werk ist die Farbtemperatur vor allem in hellen Bereichen etwas blaustichig, der Lampenmodus hat einen erfreulich geringen Einfluass auf die Farbtemperatur.

Farbraum ab Werk

Auch der Farbraum ist ab Werk gut abe rnicht perfekt abgestimmt. Die Abweichungen in den Sekundärfarben sind der blaulastigen Farbtemperatur geschuldet. Abgesehen davon liegt alleine die Tönung von Grün etwas neben dem Zielwert für BT709.

Für diesen Live-Test waren wir inder Lage, die Farben schnell an die Sollwerte abzugleichen, Sowohl die RGB-Regler als auch das Color-Management reagierten so, wie von EPson Projektoren gewohnt.

Die Farbtempertaur lässt sich schnell
in enge Toleranzen bringen

Das Gleiche gilt für den Farbraum

Der Lichtverlust durch die Kalibrierung hielt sich in sehr angenehmen Grenzen, 1920 Lumen netto erreicht der TW9200 weiterhin im hohen Lampenmodus und bestätigt so unsere Ergebnisse der Vorserie.

Schritt 6: Weitere Messungen – Nativer Kontrast & Helligkeit

So, wir wissen dass die Kontrastmessungen bei unseren Lesern nach wie vor zu den beliebtesten Messungen eines jeden Beamertests gehören. Kann die TW9300 Serie hier der Vorserie das Wasser reichen? Nicht ganz, aber die Ergebnisse sind dennoch sehr gut:

Native Kontrastwerte
Modus „Natürlich“ kalibriert

Zoom
Objektiv-Blende
Kontrast
Maximum
Auf
4500:1
Maximum
Zu
6400:1
Mittel
Auf
5200:1
Mittel
Zu
6550:1
Minimum
Auf
6500:1
Minimum
Zu
6700:1

Mit einem nativen Dynamikumfang von 4500:1 bis 6700:1 liegt der neue TW9300 in ähnlichen Bereichen, wie sein direkter Vorgänger TW9200, kombiniert diese aber mit deutlich höheren Helligkeitswerten:

Lichtleistung
Modus „Natürlich“ kalibriert

Zoom
Objektiv-Blende
Lumen
Maximum
Auf
1920
Maximum
Zu
960
Mittel
Auf
1755
Mittel
Zu
800
Minimum
Auf
1300
Minimum
Zu
610

Seine maximalen Leistungsdaten erreicht der TW9300W zweifelsohne im Dynamik-Modus, bei dem alle Pegel ausgereizt werden: Zwischen 6300:1 (Zoom Max) und 8900:1 (Zoom Min) Kontrast erreicht der Projektor hier, ohne jegliche Hilfe der Optik-Iris, die hier auch gar nicht aktiviert werden kann. Je kleiner man das Bild zoomt, desto weniger steigert dei Iris den Kontrast und wird obsolet. Umgekehrt kann sie bei ausgreiztem Zoom das Verhältnis zwischen Helligkeit und Kontrast hervorragend dosieren.

Überraschend war für uns der Schachbrett (ANSI) Kontrast, der mit sage und schreibe 412:1 zu Buche schlägt, damit sogar deutlich vor den JVC D-ILAs liegt und mit den Sony 4K SXRDs gleichzieht. Das verwendete 4K Enhancement scheint den Inbild-Kontrast also nicht zu beeinträchtigen. Vermutlich ist dieser hoher Inbild-Kontrast auf das neue Objektiv zurückzuführen.


Gamma ab Werk

Ab Werk ist das Gamma unseres Seriengerätes ein wenig zu tief und hellt das Bild minimal auf. Aber auch das ließ sich kalibrieren:


Gamma korrigiert

Den leichten Gamma-Abfall nahe an Schwarz und Gammaanstieg nahe an Weiß haben wir bewusst für eine bessere Durchzeichnung so belassen. Im Filmbild ergibt sich eine ungemein plastische Darstellung, nativer On/Off Kontrast und Inbildkontrast harmonieren sehr gut.

Schritt 7: High Contrast Filter

Physikalisch passt der High Contrast Filter bereits sehr gut (hier die große Version) und schützt gleichzeitig die Optik vor Staub und Kratzern.

Noch nicht feingetunt ist leider der Farbton unseres Prototypen: Dieser hat eine Rotfärbung, dieses Serienexemplar benötigt aber einen Magenta-Filter für eine optimale Kontrastausbeute. Technisch möglich ist mit dem Filter eine Lichtleistung von 1850 Lumen bei einem nativen Kontrastumfang zwischen 7000:1 und 9000:1 ohne Einsatz der Optik-Iris. Auch der ANSI Kontrast bleibt stabil, wir messen 393:1. Mehr Details folgen nach unserem ersten C4H Edition – Serientest.

Schritt 8: Sehtest Zwischenbildberechnung

Schon bei unserem großen Preview-Event fiel uns und den Teilnehmern auf, dass die 120Hz (96Hz) Zwischenbildberechnung beim TW9300 anders prgrammiert war, als beim TW9200. Diesen Vergleich haben wir nun mit dem Seriegerät wiederholt:


Vorgänger & Nachfolger & Gunnar

Über ein Splitter spielen wir beiden Projektoren dasselbe 24p Signal zu und vergleichen das Ergebnis auf der Leinwand: Bei abgeschalteter FI (Frame Interpolation / Zwischenbbildberechnung) zeigen beide das typische 24p-Ruckeln, auch in der Bewegungsschärfe geben sich die beiden Geräte nichts. Beim TW9200 beliebt war die FI Stufe „normal“, die wir als nächstes getestet haben: Hier fällt auf, dass der TW9300 aggressiver abgestimmt ist, als sein Vorgänger. Das führt zwar zu eine höheren Bewegungsschärfe, aber auch zu einer größeren Anfälligkeit gegenüber Artefakten bei komplexen Bewegungen. In der Stufe niedrig dagegen ist die Frame Interpolation so subtil, dass sie sich schon bei mittelschnellen Bewegungen deaktiviert und in das 24p Filmruckeln fällt. Der hohe Modus ist schließlich bei beiden Geräten „too much“: Soap Opera Look und hohe Artefaktquote.

Schritt 9: Sehtest Dynamische Blende

Wie in unserem Preview-Test bereits erläutert, hat Epson die Mechanik der dynamischen Blende verbessert und ihre Effektivität erhöht, zumindest auf dem Papier. Auch hier haben wir gerade einen Direktvergleich zum Vorgänger TW9200 durchgeführt.

Die Blende hat nach wie vor zwei Modi, einen langsamen und einen schnellen, wobei auch der schnelle nicht in Echtzeit arbeitet. Der langsame Modus zeigt mehr Trägheit und hat weniger den Hang zum „Pumpen“, dafür muss eine Filmszene auch ein paar Sekunden lang dunkel sein, bis diese wirklich greift. Der schnelle Modus reagiert zeitnah und zeigt daher eine größere Effektivität, bei plötzlichen Hell / Dunkel Wechseln kann es aber gelegentlich zu einer sichtbaren Nachregelung kommen, doch diese waren bei unseren Sehtests die Ausnahme.

Insgesamt ist die Arbeitsweise der neuen und der alten Blende sehr vergleichbar, mit dem großen Unterschied, das die neue Mechanik in dem größeren Gehäuse des TW9300 wesentlich leiser arbeitet und auch ruhige Szenen nicht mehr stört, wie noch die Blende des TW9200. Mit anderen Worten: Auch empfindliche Ohren können endlich die Blende des Epson Beamers aktivieren. Wir empfehlen den langsamen Modus, weil ein Bildpumpen hier bei unseren Sichttests nur äußerst selten auszumachen war.

Schritt10: Schlafen gehen…

So liebe Leser, der Tag ist um und wir machen Feierabend… Morgen Mittag geht es weiter mit unserem großen Cine4Home Edition Seriencheck: Ein gutes Dutzend TW9300 wartet auf unsere Analysen… Bis „gleich“!

Eure
Cine4Home Redaktion
Ekki Schmitt