Seriencheck und HDR / UHD Premium Kalibrierung! |
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„JVC did it again“: Schon die Ergebnisse unserer X5000 Serienanalyse bescheinigte der neuen Beamer Serie aus Japan die Referenzposition in vielen Bildaspekten. Kein anderer Projektor kombiniert derzeit eine so hohe (kalibrierte) Helligkeit mit einem so hohen Kontrast, wie der neue JVC. Kein anderer, mit Ausnahme der Konkurrenz aus selbem Hause, denn die großen Brüder X7000 und X9000 sollen noch einmal sowohl in Helligkeit als auch Schwarz „einen drauf legen“.
Noch besseres Schwarz, noch helleres Weiß und damit noch mehr Dynamikumfang, das würde dem aktuellen UHD Premium Standard mit HDR, der diese Woche mit der 4K-Bluray auch hierzulande eingeführt wurde, gerade Recht kommen. Aus diesem Grunde widmen wir dem Thema UHD Premium /DCI / HDR in diesem Special ein eigenes Kapitel. Ferner ist die UHD-Premium Kalibrierung ab sofort fester Bestandteil der JVC Cine4Home Edition. Alle hier vorgestellten Messdaten wurden aus den einzelnen Ergebnissen aller von uns vermessenen X7000 gemittelt und repräsentieren somit den Serienschnitt, den wir in diesem Special unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. In dieser aktualisierten Variante sind nun auch die Ergebnisse zum Top-Modell X9000 enthalten, das wir inzwischen auch vermessen konnten. Was hat sich in diesem Jahr getan und wie groß ist die Serienstreuung? Gibt es evtl. Probleme? Wir geben wie immer unabhängig die Antworten.
1. Der protokollierte Check-Up (Serienstreuung) Wie immer überprüfen wir für die „Cine4Home Edition“ jedes einzelne Gerät individuell auf die Einhaltung der serientypischen Toleranzen, im Falle der X7000/9000 können wir dabei folgende Beobachtungen machen…
1.1 Pixelfehler Pixelfehler ist nicht gleich Pixelfehler: Während grüne oder rote Leuchtpunkte dunkle Filmszenen nachhaltig stören können, bleiben dunkelblaue in der Regel unbemerkt und stellen keine Beeinträchtigung der Bildqualität dar. Dennoch beharren viele Anwender auf eine „Null Fehler Toleranz“ und suchen das absolut pixelfehlerfreie Gerät. Dies kann aber unter Umständen schwierig werden, denn die Hersteller garantieren diese keineswegs und im Falle des X7000 zeigt nahezu jedes von uns gesichtete Gerät einen dieser unsichtbaren dunkelblauen Pixelfehler auf, kein seriöser Händler kann eine absolute Pixelfehlerfreiheit garantieren, denn diese Geräte existieren einfach so gut wie nicht, dies gilt auch für den X9000.
Trotz dieser Bestandsaufnahme bleibt der Pixelfehlercheck fester Bestandteil der Cine4Home Edition, mit folgendem Ziel: Akzeptiert wird nur ein Pixelfehler, der ausschließlich aus nächster Nähe und ausschließlich in Vollschwarz zu sehen ist. Schon bei 2% Grau muss er funktionieren, so dass keinerlei Bildbeeinträchtigung für den Zuschauer entsteht. Dabei gehen wir wie folgt vor:
Im ersten Schritt wird ein bildfüllendes Schwarz projiziert und die Leinwand auf Pixelfehler abgesucht, die immer leuchten. Finden wir einen (dies ist wie gesagt quasi immer der Fall), wird untersucht, ob der Pixelfehler aus 1,5m Entfernung immernoch deutlich sichtbar ist. Ist dies der Fall qualifiziert sich das betroffene Gerät nicht für die Cine4Home Edition und wird aussortiert. Ist der Pixelfehler aus Betrachtungsabstand unsichtbar, gehen wir über in „Stufe 2“ und projizieren ein 2% Graubild: Hier muss die Pixelfehler komplett verschwunden sein, der betroffene Pixel muss(!) also einwandfrei funktionieren. Bleibt ein heller Punkt sichtbar, wird das Gerät ebenfalls aussortiert und qualifiziert sich nicht für die Cine4Home Edition. -> -> Nach diesen Untersuchungen geht es weiter mit „Stufe 3“: Mit den drei Grundfarben werden eventuelle tote Pixelfehler mit bildfüllenden Grundfarben enttarnt, die hier als schwarze Punkte auftauchen. Die Ergebnisse dieses Checks: Wie bereits erwähnt, weisen nahezu alle Geräte einen „unsichtbaren“ Pixelfehler, dieser gehört demnach offensichtlich zu der von JVC geplanten Serientoleranz. Aber: Ein Gerät haben wir mir mit einem zu hellen Pixelfehler aussortieren müssen, ein weiteres hatte gleich drei Pixelfehler, was ebenfalls außerhalb der Toleranz liegt. Genaues Hinsehen lohnt sich also!
1.2 Color Uninformity / Ausleuchtung in Schwarz Bei JVC D-ILA Projektoren handelt es sich um klassische 3Chip Modelle. Das bedeutet, dass das weiße Licht der Projektionslampe in seine drei Grundfarben aufgespaltet wird und drei einzelne D-ILA Panels jede Grundfarbe gesondert modulieren. Anschließend wird das Licht wieder durch ein Glasprisma zusammengeführt und trifft auf die Leinwand als „echtes“ farbiges Bild: Die Vorteile liegen in einer augenfreundlichen Farbenpracht, feinerer Nuancierung und hohem Color Light Output. Der Nachteil liegt aber in einer unvermeidbaren Schwankung der Farbtemperatur über die Bildfläche. Kurz gefasst: Ausnahmslos jeder 3Chip Projektor unterliegt einer leichten Schwankung in der Color-Uniformity des Bildes. Wenn also grundsätzlich unvermeidbar, gilt es, nicht störende Toleranzen einzuhalten, die wir messtechnisch untersuchen: Dabei haben wir uns an dem Verfahren der ANSI-Kontrastmessung orientiert und das Bild in neun Bereiche unterteilt. Die Referenz stellt die Bildmitte da (kalibriert auf 6500K/D65), an der sich die anderen Bereiche im wahrsten Sinne des Wortes messen lassen müssen. Nur wenn alle(!) einzelnen Messergebnisse unter der von uns (bedingt durch die Serienstreuung) für das Modell ermittelten Toleranzgrenze liegen, qualifiziert sich das Gerät für die Cine4Home Edition. Unsere aktuellen Tests führen erneut zu vergleichbaren Ergebnissen der Vorgänger-Generation: Grundsätzlich war zu beobachten, dass der Zoom-Faktor einen leichten Einfluss auf die Color-Uniformity hat, weshalb wir uns entschieden haben, eine Einstellung im am häufigsten verwendeten oberen Drittel des Zooms zu wählen, um möglichst praxisgerechte Ergebnisse zu erzielen. Die meisten X7000/9000 liegen wie die X5000 im tolerablen Rahmen von <270K Abweichung, eine leichte Verbesserung zur vorherigen X-Serie. Die Grenze für die CIne4Home Edition ziehen wir bei konservativen 250 Kelvin, um Beeinträchtigungen im Filmbetrieb zu vermeiden. Ausreißer, die diese Grenzen überschreiten (und so auch bei Filmen sichtbar werden), gibt es bei JVC äußerst selten, aber Geräte mit fast perfekt homogener Farbtemperatur finden sich ebenso selten.
Kritische Großbildfans kritisieren bei der neuen X-Serie auch vermehrt helle Ecken, die den Schwarzwert in den äußersten Randbereichen etwas aufhellen. Diese hellen Ecken sind kein neues Phänomen, sondern technisch bei allen(!) LCOS Projektoren vorhanden. Verursacht werden sie durch die Verklebung der Panels mit dem Siliziumchip. Allerdings werden sie durch die extrem hohe Lichtausbeute der neuen Serie (siehe unten) unter Umständen etwas deutlicher als bisher. Hier zeigt der X7000 eine größere Toleranz, als der kleine Bruder X5000: Projiziert man ein reines Schwarzbild, so sind hier bei vielen Geräten leichte Aufhellungen in den äußeren Ecken erkennbar. Dabei gibt es jedoch einen Zusammenhang zum nativen Kontrast: Die Geräte mit ausgeprägteren Ecken zeigen einen höheren nativen Kontrast, als die Geräte mit weniger Kontrast. Die absolute Helligkeit in den Ecken ist demnach konstant. Auch der X9000 zeigt minimal aufgehellte Ecken, die aber in Betracht zu seinem noch einmal dunkleren Schwarz zu vernachlässigen sind. In der Regel sind diese Ecken aber so schwach ausgeprägt, dass sie im Filmbetrieb nicht sichtbar sind. Geräte, die diesen Maßstab nicht einhalten, sortieren wir aus.
1.3 Helligkeit & Kontrast nach Kalibrierung Für eine möglichst hohe Praxistreue ermitteln wir die Lumenleistung und den Kontrast nach der Kalibrierung bei verschiedenen Zoomfaktoren sowohl im leisen Standard-Lampenmodus, als auch im helleren hohen Modus. Hauptvorteil der neuen X-Serie soll eine merkliche Steigerung der Lichtleistung sein, 1800 Lumen gibt JVC für das 7000er Modell in den technischen Daten an, noch einmal 100 Lumen mehr, als bei der X5000 Serie. Der X9000 soll mit 1900 Lumen noch einmal rund 100 Lumen heller sein. Der native Kontrast des X7000 soll sich laut Hersteller auf bis zu 120,000:1 belaufen, das Dreifach gegenüber dem kleinen Bruder und genauso viel wie beim direkten Vorgänger X7000, trotz Lichtsteigerung. Noch besser ist nur der X9000, der bis zu 150,000:1 nativen Kontrast bieten soll, also ohne Blendentricks. Um derart hohe Kontrastwerte zu erreichen, muss man ungewolltes Streulicht aus dem Lichtweg filtern, bevor es den Projektor durch die vordere Optik verlässt. Eine Stelle ist dafür besonders gut geeignet: Der Brennpunkt des Objektivs, weil an dieser Stelle das Bild punktuell klein ist.
Das Prinzip einer Streulichtblende ist so alt, wie Digitalprojektoren und dabei einfach wie genial: Ein kleines rundes „Fenster“ lässt im Brennpunkt des Objektivs lediglich das Bild passieren, ungewolltes Streulicht „drumherum“ wird von dem schwarzen Rand aufgehalten und absorbiert. Je kleiner die Öffnung der Lichtblende ist, desto mehr Streulicht wird herausgefiltert, desto höher der native Bildkontrast. Aber: Streulicht hat nicht nur die unangenehme Wirkung der Kontrastminderung, es hat gleichzeitig die angenehme Wirkung der Bildaufhellung. Mit anderen Worten: Je mehr Streulicht wir aus dem Bild filtern, desto dunkler wird es auch! JVC bedient sich einer solchen Optik-Iris. Welches das beste Verhältnis zwischen Lichtverlust und Kontrastgewinn darstellt, liegt im individuellen Auge des Betrachters, weshalb die Iris in verschiedenen Öffnungsgraden frei vom Nutzer konfiguriert werden kann. Alle Modelle weisen diese Iris auf, die vom Anwender in ihrem Öffnungsgrad frei konfiguriert werden kann (elektrisch per Bildmenü). Zur weiteren Kontraststeigerung gegenüber dem X5000 wurde im X7000/9000 eine zweite Streulichtblende integriert: Diese zweite Blende verkleinert die Einstrahlwinkel in die LightEngine und verhindert so Reflektionen in den Randbereichen und damit Streulicht. Da sich eine Oberflächenreflektionen dennoch nicht gänzlich verhindern lässt, wird das Reststreulicht am anderen Ende des Lichtweges, in dem Objektv nach oben beschriebener Methode nachgefiltert.
Die neue X-Serie hat in dieser Hinsicht einen deutlichen Vorteil gegenüber den Vorgängern: Durch die höhere Lichtleistung kann die Dual-Iris wesentlich weiter geschlossen werden, ohne dass das Bild auf der Leinwand zu dunkel wird. Je nach Geschmack und Leinwandgröße kann man so eine Optimierung auf Schwarzwert oder Maximalhelligkeit präziser durchführen.
Messergebnisse / Serienschnitt
Unsere ausführliche Messtabelle beweist, dass der neue X7000 in der Helligkeit gegenüber seinem direkten Vorgänger bis zu 60% zugelegt hat. Das ist eine dramatische Steigerung, mit der JVC tatsächlich mit Sony nun gleichzieht. Die Werksstreuung liegt hier im üblichen Rahmen: Der hellste von uns gemessene X7000 erreichte mit 1780 Lumen die Werksangabe nahezu kalibriert, die untere Grenze ziehen wir bei 1480 Lumen. Mit 1740 – 1820 Lumen Maximalhelligkeit erfüllten alle Geräte die Werksangaben. Der X9000 legt in der Tat auch rund 80 Lumen „drauf“, seine höhere Lichtleistung ist also kein reiner Katalogwert. Messergebnisse / Serienschnitt
Die Kontraststeigerung bis hin zu sechsstelligen Werten müssen mit einem Teil der Lichtleistung erkauft werden: Im Schnitt erreicht der neue X7000 einen kalibrierten nativen Kontrast von 38000:1 der mit der Iris auf bis zu 100,000:1 gesteigert werden kann. Die Streuung ist nicht unerheblich: Der geringste von uns gemessene Kontrast /Iris auf, Zoom max) lag bei 29,000:1, der höchste bei 48,000:1, die untere Grenze ziehen wir bei „gesunden“ 31,000:1 Wer in Anbetracht der Serienstreuung jetzt auf ein „Golden Sample spekuliert“: Geräte, die sowohl in Helligkeit als auch Kontrast „Ausreißer nach oben“ darstellten, gibt es praktisch nicht, es ist vielmehr ein „entweder (mehr Licht) oder (mehr Kontrast)“. Ausnahme ist der X9000: Er kombiniert eine höhere Helligkeit mit einem noch besseren Schwarzwert durch seine selektierten Panels, was sich JVC aber auch mit einem deftigen Aufpreis bezahlen lässt. Die optional aktivierbare adaptive Blende steigert den Dynamikumfang um den Faktor 10 auf durchschnittliche 400,000:1, was von der Werksangabe zwar deutliche entfernt ist, aber in Anbetracht der guten Praxistauglichkeit einen hervorragenden Wert darstellt. Ganz ohne Nebenwirkungen ist sie aber nicht, bei manchen Hell <-> Dunkel Wechseln kann man ein leichtes Bildpumpen vernehmen. In Bezug zu den Werksangaben bei Helligkeit & Kontrast ergeben sich folgende, weitere praxisrelevante Aspekte: a) Die von JVC versprochenen Werte im nativen Maximalkontrast werden auch im Serienschnitt annähernd eingehalten, im Serienschnitt allerdings nur unkalibriert unter Ausnutzung aller Lichtreserven. Doch auch nach der Kalibrierung zeigt sich ein moderater Verlust in Kontrast, der nach wie vor die Referenz im Heimkinosegment darstellt. Der X9000 setzt sich deutlich im Kontrast ab, er erreicht seinen Katalogwert auch kalibriert. b) Die Messdaten machen ebenfalls klar, dass die jeweiligen Spitzenwerte nicht miteinander kombiniert werden können: Eine Kontraststeigerung durch Streulichtfilterung bedeutet immer auch gleichzeitig einen Helligkeitsverlust im selben Verhältnis wie der Gewinn. Durch die gesteigerte Lichtleistung ist aber eine bessere persönliche Gewichtung möglich, als bei der Vorgängergeneration. Auch die nachlassende Lampenlichtleistung im Laufe der Zeit kann effektiver ausgeglichen werden. c) Der ANSI (Schachbrett) Kontrast hat sich in der neuen Generation nicht geändert, er liegt im Serienschnitt bei 320:1 (alle Modelle). Hier ist eine Steigerung gegenüber der Vorgängergeneration zu verzeichnen, die hellen Bildszenen zu mehr Plastizität verhilft. d) In den gebotenen Helligkeiten bewegt sich die neue X-Serie auf einem hervorragenden Niveau übertrifft die Spitzenmodellen von Sony sogar teilweise. Über ein dunkles Bild muss man sich beim X5000/7000/9000 garantiert keine Sorgen machen, zumindest bei neuer Lampe. Der Lichtverlust mit fortschreitender Nutzung bleibt noch zu untersuchen.
1.4 Farbraum Gemäß unserer Qualitätsauffassung (und der der meisten Heimkinofans) sollte ein HighEnd-Projektor der €6500.- bis €9000.- Preisklasse vollständig auf die Videonorm kalibrierbar sein. Um dies zu erreichen, bietet der X7000/9000 ein komplettes Color-Management im Bildmenü, mit dem alle Primär- und Sekundärfarben in Helligkeit, Farbton und Sättigung beeinflusst werden kann. Doch auf diese ganzen nachträglichen Korrekturmaßnahmen muss man in dieser aktuellen Generation kaum zurückgreifen, denn die Farbräume „Custom“ sind bereits ab Werk absolut hervorragend in allen drei Primärfarben auf die HD-Videonorm abgestimmt.
Eine genaue Abstimmung ist für eine adäquate Farbreproduktion unerlässlich, bei allen von uns gesichteten X7000/X9000 war diese möglich.
1.5 Optische Schärfe / Schlieren In den vergangenen Jahren sind uns bei der X-Serie bei unseren Qualitätschecks immer wieder Geräte aufgefallen, die eine zu starke Schlierenbildung bei starken Kontrastübergängen aufwiesen, die wir konsequent ausgemustert haben. Dies hat sich in der aktuellen Generation leider nicht verändert, alle von uns gesichteten Modelle zeigten eine leichte Schlierenbildung, die vor allem bei weißer Schrift vor schwarzem Hintergrund aus nächster Nähe sichtbar werden. Wir können aber Entwarnung geben: Aus normalen Betrachtungsabständen fallen diese nicht auf. Ausreißer mit zu deutlichen Schlieren mustern wir aus. 2. Die Kalibrierung Eine Grundkalibrierung setzt das Abgleichen des Projektors auf die Videonormen voraus. Ist der Projektor in seinen Grundfarben, der Farbtemperatur und im Gamma auf diese Normen abgestimmt, so gibt er neutral die Bildinformationen aus Fernsehen, von DVD oder Bluray wieder. Die Einhaltung der Videonormen ist daher unter vielen Heimkinofans ein notwendiges Qualitätsmerkmal in der Farbdarstellung. Selbstverständlich gehört eine Norm-Kalibrierung zum Grund-Repertoire der Cine4Home Edition.
2.1 Normkalibrierung Der DLA-X7000/X9000 bietet bereits ab Werk Presets, die den Normen hervorragend nahe kommen, mit leichten Korrekturen lässt sich aber die Perfektion noch erhöhen. Wie bereits erwähnt, bieten die „Custom“ Farbräume bereits ab Werk eine Perfektion, die man auch in dieser Preisklasse nur selten vorfindet.
Farbraum X7000 / 5000 / 9000
Nicht nur in Farbsättigung und Farbton werden die Zielfarben der Videonorm eingehalten, sondern auch in der Farbhelligkeiten aller Primär- und Sekundärfarben (siehe oben). Die DeltaE Diagramme zeigen, dass unsichtbare Toleranzen eingehalten werden. Wenn überhaupt sind nur minimale Korrekturen im Color-Management notwendig.
Soweit die direkten Kalibriergraphen. Wie genau der Projektor Farbtöne fernab der Grundfarben abbildet, zeigen unseren DeltaE-Analysen des Farbraumes. Die Ergebnisse sind identisch zu denen der Vorgänger:
Links: Videonorm, Mitte: JVC Wie unsere Farbanalyse zeigt, gelingt es den Beamern, alle Farben des Videostandards ohne sichtbare Abweichungen darzustellen (DeltaE <3). Wer spezielle Korrekturen wünscht, kann das Color-Management für eine weitere Kalibrierung bemühen. Parallel zur Farbraumoptimierung erfolgt die Kalibrierung der Farbtemperatur, dafür stehen die typischen RGB-Regler für Gain und Offset zur Verfügung. Mit ihnen ist ein schneller Abgleich für einen geübten Kalibrierer möglich, insbesondere, wenn das Gerät ab Werk nicht stark vom Soll abweicht. Bei der Farbtemperatur sind auch beim X7000 / X9000 die größten Abweichungen ab Werk zu verzeichnen. Die meisten von uns gesichteten X5000 haben mit dem „6500K“-Setting einen leichten Blau- und Grünüberschuss, der aber mit den Gain-Reglern zuverlässig korrigiert werden kann.
Die Farbtemperatur lässt sich genau justieren
Auch beim Gamma sind die Werkseinstellungen als hervorragend einzustufen: Mit den Presets „Normal“ oder „Custom / 2.2“ wird der von der Norm genutzte 2.2 Anstieg der Helligkeitsverteilung punktgenau getroffen.
Nachträgliche Korrekturen sind dennoch erforderlich: Der „Sweetspot“ in Schwarz wird mit dem Werksgamma / Schwarzpegel nicht punktgenau getroffen, dadurch geht Durchzeichnung verloren. Mit Hilfe des „Helligkeits“-Reglers und des Dark-Levels der Gammakorrektur kann die Durchzeichnung signifikant verbessert werden.
Diese Regler greifen gezielt nahe an Schwarz, wo die Nachkorrektur erforderlich ist. Doch Achtung: Übertreibt man es mit der „Korrektur“, verlieren dunkle Szenen an Subtilität oder der Kontrast bricht ein.
Auf Kontrast und Durchzeichnung optimiertes 2,2 Gamma
Übrigens: Auch wenn der kommerzielle Vertrieb von Messsensoren und Software immer wieder versucht, einen neuen Trend in Sachen Gamma Kalibrierung zu proklamieren, so bleibt die beste Einstellung für den die JVC X-Serie ein Gamma zwischen 2,2 und 2,3. Eine steilere Helligkeitsverteilung (2,4) ist nicht zu empfehlen, da der Projektor hier zu sehr an Durchzeichnung verliert, die nicht komplett wieder ausgeglichen werden kann. Alles in allem bietet der X7000/9000 bereits ab Werk (nach Wahl der richtigen Presets) eine hervorragende Abstimmung in Farbraum und Gamma, signifikant korrigiert werden müssen lediglich die Farbtemperatur, Schwarzpegel und Durchzeichnung. Nach diesen verfeinerungen verhält sich der Projektor farbneutral und alle Farben erscheinen auf der Leinwand so, wie sie im Mastering Studio abgemischt wurden. 2.2 3D Kalibrierung Shutter-Brillen bewirken nicht nur einen gravierenden Helligkeitsverlust, sondern beeinflussen auch die Farbdarstellung, denn die Polfiltergläser der Brille sind keinesfalls farbneutral, sondern wirken sich wie ein externer Farbfilter auf die Darstellung aus. Eine gewissenhafte Kalibrierung muss daher die Brille mit in die Messung einbeziehen. Die eigentliche Messung gestaltet sich allerdings als sehr schwierig: Einfach durch die Brille messen funktioniert aufgrund des gepulsten Verfahrens und des Lichtverlustes nicht akkurat, die meisten Sensoren geben in dieser Konstellation lediglich Phantasiewerte an. Es gilt also, mittels Spezialverfahren die passenden Zielfarbtöne zu ermitteln und diese anschließend bei der Kalibrierung ohne Brille im Lichtweg zu kalibrieren. Diese Ergebnisse fließen ebenfalls ausschließlich in die kalibrierte Cine4Home Edition ein. Dies verhindert signifikante Abweichungen beim nachträglichen Kauf zusätzlicher Brillen. Anhand von Dutzenden Exemplaren haben wir die Farbtönung der Brillen ermittelt und die Kalibrierung der Graustufen dementsprechend angepasst. So gewährleistet die Cine4Home Edition auch in 3D eine akkurate Farbdarstellung. Besonders wichtig ist auch die Gamma-Kalibrierung, weil durch den hohen Lichtverlust der Brille eine feine Durchzeichnung nahe an Schwarz erschwert wird. Hier hilft die spezielle Filmtone-Funktion, die gezielt eine Verbesserung der Durchzeichnung auch in 3D erlaubt. Im Endeffekt bietet der 3D-Modus der Cine4Home Edition eine genauere Farbdarstellung und eine wesentlich bessere Durchzeichnung, als die Werkspresets. 2.3 ICC Profilierung Auf Sonderwunsch ist es auch möglich, gesonderte ICC Profile der Cine4Home Edition erstellen zu lassen. Dies erleichtert die Einbindung in Computersysteme, bei denen die farbliche Korrektur softwarebasierend durchgeführt wird. .
2.4 Spezialkalibrierung Auch spezielle Kalibrierungen auf andere Standards, wie zum Beispiel der Adobe RGB Farbraum für Fotografien, ist bei der Cine4Home Edition möglich.
3. UHD Premium Darstellung / Kalibrierung Es ist soweit, endlich ist die UHD-Bluray auf dem Markt. Und mit ihr kommt nicht nur die 4k Auflösung, sondern auch der originale Kinofarbraum (DCI) und ein deutlich gesteigerter Kontrastumfang, „High Dynamic Rang“, kurz HDR genannt.
Dieses Gesamtpaket an Bildsteigerung wird durch das „UHD Premium“ Logo gekennzeichnet, das auf den meisten Blurays zu finden ist. Es setzt auch Anforderungen an das wiederzugebende Gerät. Wie „UHD Premium“ tauglich ist der X7000/9000? Wir geben die Antworten:
4K Auflösung DCI Farbraum Für eine korrekte DCI Farbraumabbildung in Verbindung mit der UHD-Premium Blurays benötigt der X7000/9000 das spezielle „BT2020“ Farbprofil, das JVC zum Download im Internet bereit stellt und mittels der Autokalibriersoftware eingespielt werden kann.
Mit einem nativen Kontrastumfang von rund 30,000:1 bis 100,000:1, der durch die adaptive Blende auf bis zu 400,000:1 gesteigert werden kann, erfüllt der JVC DLA X7000/9000 dieses Kriterium problemlos. Auch das notwendige St2084 Gamma ist bei ihm unter dem „Gamma D“ Setting implementiert, das bei HDR Zuspielung automatisch aktiviert wird. Anders sieht es bei der Helligkeit aus: Die für die Fernseher verlangten 1000cd/m² verfehlt der Projektor, denn die hierfür erforderliche Lichtleistung von 10,000 bis 15,000 Lumen sind technisch nicht realisierbar. Aus diesem Grund empfiehlt Dolby für die Großbildprojektion eine Beleuchtungsstärke von 32ftL, die der JVC bei Bildbreiten bis 3m problemlos einhält, bei kleineren Breiten sogar mit bis zu 50ftL übertrifft. Signalkompatibilität Mit diesen technischen Eckdaten steht der UHD-Premium Projektion also nichts im Wege, allerdings müssen hierfür noch weitere Parameter angepasst werden:
Die Kalibrierung
Out of the box führt HDR am JVC nicht zum
In diversen veröffentlichten Previews wurde der Grund auf die geringere Lichtleistung von Beamern als Ursache genannt und Projektoren daher als „inkompatibel“ gebrandmarkt, was sich aber als voreilig falsche Schlussfolgerung und mangelnde Kompetenz herausstellte. Von wegen nicht geeignet! Der eigentliche Grund sind tatsächlich falsch justierte Grundpegel und Farbhelligkeiten. Erst nach einem gewissenhaften Pegelabgleich und entsprechender Farbkorrektur erscheint das HDR Bild authentisch mit seinen deutlichen Vorteilen gegenüber SDR. -> -> Bei der Cine4Home Edition aller X7000 / 9000 führen wir diese notwendige UHD-Premium Kalibrierung durch. Benötigt werden dafür spezielle HDR-Farbtestbilder und Grautreppen.
Der DCI / Kinofarbraum ist nach Rec2020 Standard aufgezeichnet, das BT2020 Farbprofil des X7000 „interpretiert“ diesen und setzt diesen auf den nativen Farbraum des X7000/X9000 um. Mit Hilfe der DCI Grundfarben (nach BT2020 codiert) überprüfen wir die Genauigkeit der X7000/9000 Werkseinstellung und korrigieren alle Primär- und Sekundärfarben für eine korrekte Kinofarbdarstellung nach. Dadurch wird vor allem der werksseitige Rotstich korrigiert. Wie die Messbeispiele zeigen, erfüllt der X7000/9000 den DCI Farbraum tatsächlich beinahe zu 100% und erlaubt eine sehr gute Farbraumabdeckung. Im zweiten Schritt gilt es, die Pegel zwischen UHD-Player und JVC Projektor abzustimmen. Aufgrund der optischen Serienstreuung der Projektoren schwanken diese optimalen Werte von Gerät zu Gerät und sind aufgrund der feinen 10 Bit Abstufungen schwer zu ermitteln. Die ermittelten „Sweetspots“ passen wie ein Fingerabdruck zum jeweiligen Gerät.
Mit der Cine4Home Edition erzeugt der JVC X7000/X9000 „out of the Box“ eine perfekte HDR Wiedergabe, der Anwender muss lediglich das so benannte „HDR“ Preset auswählen. Anmerkung: 4. Fazit & Bezugsquellen Wie immer haben wir die „wahren“ Leistungsdaten der neuen JVC X-Reihe (hier X7000/9000) objektiv ermittelt und in Bezug zum praxisorientierten Einsatz gesetzt. Die Ergebnisse zeigen viele Vorteile, bieten aber auch etwas Anlass zur Kritik: Mit dem X7000 haben die Ingenieure vor allem einen Wunsch vieler Großbildfans erhört: Mehr Licht. Mit durchschnittlich 1650 Lumen bei perfekten Farben gehört das Modell zu den hellsten Projektoren im Heimkinomarkt. Erfreulich ist dabei, dass die Lüfterlautstärke trotz erhöhter Lichtausbeute gegenüber der Vorgängergeneration nicht zugenommen hat. Im Gegensatz zum kleinen Bruder X5000 müssen beim X7000 keine Einbußen in Sachen Kontrast zu Gunsten der Helligkeit eingegangen werden, im Gegenteil: Der neue X7000 kombiniert Helligkeit und Kontrast, wie kein anderer JVC zuvor. Für den X9000 gilt das noch mehr, denn er ist tatschlich noch heller, als der X7000. Mit nativen, kalibrierten Werten von 30,000:1 bis 100,000:1 (X9000 sogar 40,000 bis 140,000:1) erreicht auch die Serie vorbildlich die Werksangaben, JVC liegt hier weiterhin unangefochten an der Spitzenposition. Und auch wenn ein JVC Beamer es eigentlich nicht nötig hat: Die zuschaltbare adaptive Blende arbeitet durchaus dezent genug, um zusätzlich zum Einsatz zu kommen, wenn man weder in der Maximalhelligkeit, noch im Schwarzwert Kompromisse eingehen will.
Zu der hohen Helligkeit und Kontrast auf Referenzniveau gesellt sich eine nahezu perfekte Farbwiedergabe, die nur wenig Nachkorrektur bedarf, so muss es sein, hier kann sich die Konkurrenz eine Scheibe von abschneiden. So beeindruckend der X7000/9000 auch in den wichtigsten Aspekten Helligkeit, Kontrast Schärfe und Farbtreue auch sein mag, Nachlässigkeiten im Detail und in der Serienstreuung geben dennoch ein wenig Anlass zur Kritik: Dass man einen LCOS Beamer auch ohne Pixelfehler bauen kann, beweisen Sony und Epson (und früher auch JVC selbst), Unschärfen, Schlieren und helle Ecken könnte man durch eine bessere Qualitätskontrolle ab Werk verhindern, gerade in der Preisklasse eines X7000 oder gar eines X9000. Alles in allem bietet der neue JVC DLA-X7000/9000 trotz des gehobenen Preisschildes ein hervorragendes Preis- / Leistungsverhältnis, das nur wenig Konkurrenz kennt. Besonders anspruchsvolle Heimkinofans kommen hier gerade in Verbindung mit einem UHD / HDR Player auf ihre Kosten, wenn sie ein geprüftes Gerät ihr Eigen nennen. – Check und Protokollierung von Pixelfehlern – Check / Justage von Konvergenz und Schärfe – Messtechnische Erfassung und Protokollierung der kalibrierten Helligkeit – Messtechnische Erfassung und Protokollierung des kalibrierten Kontrastes – Messtechnische Erfassung und Protokollierung der Color Unfiformity Unser Seriencheck hat damit gezeigt, dass selbst (oder gerade) in diesem anspruchsvollen Preissegment eine Überprüfung der wichtigsten Bildmerkmale sinnvoll ist. Im Falle des X7000 / X9000 ergaben sich durch unseren Check neue Erkenntnisse in der Serienstreuung. Durch die Ermittlung des Serienschnittes für unseren Referenz-Test konnten wir einen realistische Toleranzen ermitteln und so gewährleisten, dass alle Cine4Home Editions der JVCs nahe an der Gerätetypischen Leistungsfähigkeit arbeiten und eine so gute Bildqualität liefern, wie in der Vorführung unserer Partner (siehe Liste unten). Neu: Jetzt mit UHD Premium / HDR Kalibrierung! – 10 jährige Test / Kalibriererfahrung mit über 3000 Heimkinobeamern – Verwendung spezieller Hardware und Messalgorithmen für: – Normkalibrierung – Zusätzliche Kalibrierung auf Beamer-Optimum – 3D Kalibrierung – ICC-Profilierung (optional) – Kalibrierung auf andere Normen (optional)
Auch bei der Kalibrierung konnten wir das gesamte Leistungsspektrum der Cine4Home Edition ausschöpfen: – In dem Modus „Nat“ zeigt sich der JVC DLA X7000/9000 von seiner normgerechten und farbneutralen Seite, weil hier gewissenhaft alle Parameter gemäß Norm kalibriert wurden (siehe Kapitel 2). – In dem Modus „3D“ bietet sich ein Bild, das trotz Einhaltung der Normen in der Durchzeichnung verbessert wurde und die Brillentönung in der Farbkalibrierung berücksichtigt. – In dem Modus „UHD Premium“ optimieren wir den DCI Farbraum und das HDR Gamma auf eine perfekte Bildwiedergabe ohne Frust! – Der X9000 legt in den Bereichen Helligkeit & Kontrast gegenüber dem X7000 noch einmal nach. Er bietet das letzte Quentchen für Perfektionisten. Alles in allem ist die Cine4Home Edition das Rundum-Sorglos-Paket: Der Projektor wurde auf unserem „Messstand“ auf seine Leistungsfähigkeit überprüft und anschließend gemäß seiner beeindruckenden Möglichkeiten kalibriert bzw. optimiert. Nur mit diesem Aufwand wird man der HighEnd-Klasse dieser tollen Modelle gerecht.
Die D-ILA X7000/9000 Cine4Home Edition nach oben vorgestelltem aufwändigen Verfahren gibt es exklusiv(!) bei ausgewiesenen Cine4Home Partnern.
„Calibration only“ war gestern, die neuen Cine4Home Editions!
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