Testspecial zum modernen LG-Laserbeamer

 

Die Ära der klassischen UHP-Lampe in Beamern neigt sich dem Ende: In unserem Mega-Special haben wir einen Überblick über die derzeitigen alternativen Lichtquellen zur UHP-Lampe und einen Ausblick auf zukünftige Möglichkeiten gegeben. Es wurde deutlich: Neben der längeren Lebenszeit bieten Laser und LED auch in nahezu allen anderen Aspekten das Potenzial zur Verbesserung.

Und immer mehr Projektoren mit alternativen Lichtquellen drängen auf den Markt, wenn auch (noch) nicht im gehobenen Heimkinosegment, sondern vornehmlich für den portablen oder professionellen Einsatz sowie im Bereich Schulung / Präsentation.

Eines der aktuellsten Modelle stellt der LG SA565 dar. Der koreanische Elektronik-Riese hat sich auf diesem Gebiet mittlerweile als innovativster Hersteller am Markt etabliert. In unseren Tests des LG PF80G und des LG Hecto hatte sich schon gezeigt, dass die Möglichkeiten neuen Lichtquellen keine Grenzen gesetzt sind.

Vom Mini-Beamer bis zum TV Ersatz
ist mit LED & Laser alles möglich

Das Modell SA565 ist gleichsam die professionelle Variante des Hecto-Konzepts, denn es kombiniert die langlebige Laser-Technologie mit einer Ultra-Kurdistanz-Projektion direkt vor der Leinwand. Mit diesen Grundeigenschaften, dem interaktiven Stift und der Whiteboard-Unterstützung ist der SA565 prädestiniert für den Schulungseinsatz.

Gegenüber dem Hecto wurde die Auflösung auf WXGA (1280×800) reduziert, dafür die Lichtleistung auf 2500 Lumen gesteigert, um eine bessere Tageslichttauglichkeit auf Whiteboards zu gewährleisten. In Anbetracht der modernen Technik ist der Straßenpreis von ca €1700.- verblüffend niedrig, bei einer Laser-Lebensdauer von 25,000 Stunden und den damit wegfallenden Ersatz-Lampen sogar konkurrenzlos sparsam.

Es verbleibt die Frage zu klären, ob der Projektor auch in Leistung und Bildqualität für seine beworbenen Einsatzzwecke geeignet ist, oder hier die UHP-Konkurrenz noch die Nase vorn hat. Wir geben die Antworten in diesem mehrteiligen Test-Special…

Teil 1: Ausstattung& Technik

Rein äußerlich sieht man dem LG SA565 seine innovative Technik nicht an, im Gegenteil: Für einen Kurzdistanz-Beamer zeigt er üppige Abmessungen (463x416x141mm), die aber bei der üblichen Deckenmontage durch das moderne runde Design in weißer Farbe nicht stören.

Auf der Unterseite befinden sich die für die Deckenmontage notwendigen M4 Gewinde im kompakten Quadrat, handelsübliche Halterungen aller Couleur sind somit kompatibel.

Eine unauffällige Kabelverlegung ist dank der wandseitigen Anschlüsse problemlos, sowohl für Strom als auch alle Bidsignale.

Nach der Verkabelung werden alle Stecker / Kabel elegant hinter einer Blende versteckt und werden nach unten aus dem Chassis geführt.

An Anschlüssen ist alles Notwendige mit an Bord, der Schwerpunkt wurde aber mit zwei RGB (SubD) Eingängen und durchgeschliffenem Ausgang auf die analogen Schnittstellen gelegt. Per USB / LAN /RS232 kann der LG SA565 auch mit der Außenwelt kommunizieren.

Das Modell SA565 ist zudem mit zwei interaktiven Stiften ausgestattet, mit deren Hilfe er als interaktives Whiteboard genutzt werden kann. Mehr dazu im zweiten Teil des Tests (Bedienung).


Zwei interaktive Stifte ersetzen zusammen mit dem SA565
Tafel & Kreide

Insgesamt wirkt das Chassis in Konzeption und Ausstattung solide und durchdacht, nur in der Detailverarbeitung zeigen sich Ungenauigkeiten, vor allem der Passgenauigkeit.

Technik

Wie bei allen Geräten mit innovativer Technik ist der Blick ins Innere besonders spannend, den wir nach guter Cine4Home-Tradition gewagt haben.


Der LG SA565 ohne Deckel

Nach dem Abnehmen des Deckels fällt auf den ersten Blick der besonders große Kühlkörper auf, der rund ein Viertel der Grundfläche belegt und aktiv von großen Lüftern unterstützt wird.

Der passive Kühlkörper mit
aktiver Lüfterunterstützung

Die dazugehörige „Wärmequellen“ sind über Heatpipes mit dem Kühlkörper verbunden: Blaue Lasermodule bilden im Carée angeordnet den Anfang des Lichtweges.

Die Kühleinheit mündet über sechs Heatpipes in zwei Lasermodule

Das Licht der zwei Laser-Array (eingefasst in den Kupferkörpern) wird über Spiegel eingefangen und in den weiteren Lichtweg gespeist.


Der sehr geradlinige Lichtweg des SA565

Dieser Aufbau macht klar, dass die Thematik der Kühlung auch bei modernen Laser Projektoren erhalten bleibt und nicht weniger aufwändig gelöst werden muss, als bei einem herkömmlichen UHP-Projektor. Durch die zusätzliche passive Kühlung sind aber eine bessere Geräuschoptimierung und ein erhöhter Staubschutz möglich.

Die nächste Etappe im Lichtweg ist eine schwarze Kammer, in dem das blaue Laserlicht in andere Grundfarben umgewandelt wird. Dazu kommt, wie bei Single Chip DLP Projektoren üblich, ein Farbrad zum Einsatz, allerdings kein übliches, sondern ein spezielles Phosphorfarbrad.


Das Phosphor-Farbrad am Anfang des Lichtweges

Die Segmente dieses Farbrades sind mit speziellen Phosphorlagen beschichtet, die von dem blauen Laserlicht zum Leuchten angeregt werden. Interessant ist, dass das im SA565 eingesetzte Phosphorrad nicht reflektiv arbeitet wie im LG Hecto, sondern transmissiv. Das macht den optischen Aufbau wesentlich einfacher und trägt zur Kostenersparnis bei. Ob dies mit Einbußen in der Qualität erkauft wird, überprüfen wir im Bildteil dieses Tests (Teil3).

Der weitere Lichtweg verläuft sehr linear: Das Licht wird quer durch den Projektor geführt und über ein Prisma senkrecht auf den DMD-Chip geleitet. Letzterer erzeugt das eigentliche Bild und reflektiert dieses waagerecht in das Objektiv.


Weg des Lichtes bis zum Objektiv

Der waagerechte Lichteinfall auf den DMD-Spiegel, der erst durch das Prisma ermöglicht wird, ist notwendig, da ein Offset (diagonaler Lichtausfall) nicht mit dem speziellen nach außen gewölbten Spiegel am Ende des Lichtweges harmonisieren würde.

Von hier aus wird das fertige Bild nun in möglichst steilem Winkel und möglichst kurzem Abstand auf die Leinwand oder das Whiteboard reflektiert. Diese Spiegeltechnik wirkt auf den ersten Blick sehr aufwendig und im Bildteil wird sich zeigen, was für eine Randschärfe mit ihr gewährleistet wird.

Alles in allem zeigt unser Blick ins Innere des LG SA565, dass ein moderner Laserprojektor nicht wesentlich aufwändiger aufgebaut sein muss, als ein herkömmlicher UHP-Lampenprojektor. Der Hauptunterschied liegt in der anderen Lichtquelle mit Aktiv/Passivkühlung und dem Phosphorfarbrad statt einem herkömmlichen optischen Farbrad. Dies erklärt den günstigen Preis.


2. Installation, Bedienung & Einstelloptionen

Vor der eigentlichen Nutzung (und in diesem Test der Bildbewertung) stehen die Installation und Einrichtung des Projektors in seinen diversen Menüs. Je mehr Anpassungsmöglichkeiten ein Modell hier bietet, ohne dabei unübersichtlich in der Struktur zu werden, desto besser. Wichtig ist dabei aber, dass das Gerät auch vom Laien schnell verstanden und bedient werden kann.

Installation

Der SA565 kann wahlweise auf einen Tisch / Sideboard gestellt, oder an der Decke montiert werden. Besonders wenn er als Whiteboard mit Stiftbedienung genutzt werden soll, bietet sich die Deckenmontage an, da hier der Projektor nicht im Weg ist. Grundsätzlich sollte der Projektor waagerecht und rechtwinklig zur Leinwand positioniert werden, um eine optimale Bildqualität und Geometrie zu erreichen. Für den Fall, dass dies nicht möglich ist, stellt das Bildmenü eine digitale Trapezkorrektur zur Verfügung

Wie die Kategorie „Ultra-Kurzsdistanz“ impliziert, zeichnet sich der SA565 dadurch aus, dass er bereits aus sehr kurzen Entfernungen große Bilder projizieren kann. Mangels Zoom wird die Bildgröße dabei alleine von dem Abstand zur Projektionswand bestimmt.

Wie das Diagramm zeigt, sind Bildgrößen zwischen 1,8m und 2,8m möglich, die auch für größere Schulungsräume geeignet sind. Der Abstandsbereich liegt dabei mit 3cm bis 30cm auf einem hervorragenden Niveau, kürzer geht es kaum.


Fokus-Regler am Objektiv

Nach der Platzierung des Projektors kann die Schärfe manuell am Chassis justiert werden. Die Mechanik ist feinfühlig genug, so dass die Schärfeoptimierung schnell und ohne Geduldsspiel von statten geht.

Ist der Projektor installiert, verbleiben die elektronische Einrichtung und Justage des Bildes. Die Gerätesteuerung erfolgt wahlweise direkt am Chassis, über die Fernbedienung oder per Datenschnittstelle.

Nach Drücken der „Menü“-Taste der Fernbedienun erscheint auf der Leinwand die oberste Ebene mit LG-typischen, übergroßen Kategorie-Icons.

Sechs der acht Kategorien sind auch in dem eigentlichen Bildmenü aufgelistet, dass mit seiner vertikalen Anordnung wesentlich übersichtlicher ausfällt.

Hier befinden sich die einzelnen Kategorien am linken Rand, wie man es auch von den meisten anderen Projektoren oder Fernsehern gewohnt ist. Rechts daneben sind alle zur Kategorie gehörigen Parameter schriftlich aufgeführt.

Die Hauptseite des Bildmenüs (oben) bietet neben den üblichen Standardparametern eine Funktion zur Steuerung des Energiesparmodus, der die Helligkeit der Laserlichtquelle reguliert (mehr dazu im Bildtest), sowie diverse Bild-Presets. Diese ab Werk vorprogrammierten Presets sind weitgehend selbsterklärend und auf verschiedene Einsatzzwecke zugeschnitten: „Lebhaft“ sorgt für ein besonders helles und kontraststarkes Bild, „Standard“ erlaubt einer natürlichere Darstellung, „Kino“ eine normnahe Wiedergabe von Filmen, „Spiel“ deaktiviert diverse Bildbearbeitungsprozesse und sorgt so für eine schnellere Reaktionszeit und der „Tafelmodus“ ermöglicht eine invertierte Projektion auf dunkle Tafeln (nur über RGB und HDMI). Entsprechend des gewählten Presets werden in den weiterführenden Bildmenüs unterschiedliche Optionen (de-)aktiviert. Wer zwecks einer eigenen Bildoptimierung den Zugriff auf alle Bildparameter wünscht, wählt eines der beiden „Expert“ Presets.

Das Untermenü „erweiterte Steuerung“ bietet diverse Einflussmöglichkeiten auf Kontrastdarstellung und Farbe. Von besonderer Bedeutung sind hier die Wahl der Farbtemperatur (siehe Bildtest), der Farbskala nach Norm (PAL, HD, etc) und des Gammas.

In der „Experteneinstellung“ können die Bildparameter vom Anwender noch weiter konfiguriert werden. Hier stehen ein 20-stufiger RGB-Equalizer für die Kalibrierung des Weißabgleiches und ein komplettes Color-Management für die Farbraumoptimierung zur Verfügung. Wie gut diese komplexen Werkzeuge funktionieren, untersuchen wir im Bildteil dieses Testspecials.

Das Untermenü „Bildoption“ bietet diverse Bildverbesserer, wie z.B. diverse Rauschunterdrücker oder eine 100/120Hz Zwischenbildberechnung für flüssigere Bewegungsabläufe und erhöhte Bewegungsschärfe. Wichtig ist die Funktion „Schwarzwert“ zur Anpassung des Schwarzpegels (HDMI-Zuspielung).

Alles in allem bietet das Bildmenü vorbildlich viele Parameter, so dass sowohl Laien als auch Profis ausreichend Einfluss nehmen können. Die Strukturierung in diverse Unterkategorien, die vom gewählten Preset beeinflusst werden, schadet aber erheblich der Übersichtlichkeit, so dass eine gewisse Einarbeitungszeit unerlässlich ist.

Der LG SA565 verfügt über interne Lautsprecher, deren akustische Eigenschaften im Ton-Menü konfiguriert werden können. In Anbetracht der sehr limitierten Ausgangsleistung sind diese ganzen Parameter aber nur limitiert nutzvoll.

In der dritten Hauptkategorie „Zeit“ wird festgelegt, nach welchen Mustern der Projektor sich von selber ausschaltet (z.B. nach längerer Nichtbedienung oder Abwesenheit eines Bildsignals). Auch Zeit-Warnungen oder ein Countdown sind aktivierbar, was die Einhaltung von Unterrichtszeiten unterstützt.

Im „Option“-Menü sind diverse Funktionen zur Beamer- und Bildkonfiguration zusammengefasst. Essentiell sind hier der Projektions-Modus (Decke / Tisch/ Front / Rück) sowie der Trapezausgleich für Schrägprojektionen. Mit „Werkseinstellung“ kann der Fabrik-Auslieferungszustand jederzeit wieder hergestellt werden.

Ein moderner Präsentations- / Schulungsprojektor lässt sich unter verschiedenen Gesichtspunkten in Computer-Netzwerken einbinden. De LG SA565 lässt sich auch in drahtlose Funknetzwerke problemlos einbinden und bietet dabei verschiedene Optionen:

Mit „Wifi-Screen Share“ sind über Wifi-Direct oder WiDi direkte drahtlose Bildübertragungen vom Computer zum Projektor möglich. Die etablierten Standards sind zu den meisten Computern kompatibel und sorgen für eine besonders problemlose Bildübertragung.

Zum echten Multimedia-Projektor wir der SA565 durch seine „Smartshare“ Funktion: Mit Ihr kann man Dokumente, Fotos, Videos und Musikdateien von USB-Speichermedien oder einem Heimnetzwerk ohne weitere Zuspieler direkt wiedergeben. Die Bedienung ist dabei übersichtlich modern und ausreichend schnell in der Reaktionszeit.

Der interne Mediaplayer ist dabei zu allen relevanten Codecs kompatibel, wie die Tabellen beweisen.

Vor allem der Dokument-Viewer sorgt dafür, dass der LG SA565 auch dann ein vollwertiger Präsentationsbeamer bleibt, wenn einmal kein PC zur Verfügung steht. Word, PowerPoint, etc, alles kein Problem. Lediglich die Bedienung per Fernbedienung ist in diesem Zusammenhang gewöhnungsbedürftig.

Über „Magical Mirroring“ ist auch die Bildschirmanzeige eines PCs per Netzwerk möglich.

Ein elektronisches Produkt des 21.Jahrhunderts kommt (leider) nicht mehr ohne eventuelle Software-Updates aus. Diese können in der letzten Hauptkategorie aktiviert werden. Auch eine Selbstdiagnose bei Funktionsstörungen kann hier bemüht werden.

Für die schnellere Gerätekonfiguration ohne die „Untiefen“ detaillierter Parameter kann alternativ auch ein Quick-Menü aufgerufen werden. Horizontal sind hier die wichtigsten Rubriken aufgefügt über die sich automatisch die entsprechenden Parameter aufklappen. So kann schnell zwischen Formaten, Bildmodi oder auch Quellen umgeschaltet werden.

Stiftbedienung / Whiteboard-Funktion

Eines der wesentlichen Features und das Unterscheidungsmerkmal zum kleineren Modell SA560 ist die interaktive Stiftbedienung. Sie soll es dem Anwender erlauben, seinen Computer nicht über die Maus, sondern direkt an der Leinwand / Whiteboard mit dem Stift zu steuern.

Zunächst gilt es, die Geräte zu vernetzen: Der Stift verbindet sich über Funk mit dem Projektor, dafür muss hinten das spezielle Kommunikationsdongle in den USB-Steckplatz „Interactive“ eingesteckt werden.

Da der Computer / Laptop von dem Projektor als Eingabegerät gesteuert werden soll, muss auch er mit dem SA565 per USB Kabel verbunden werden. Nach der Verbindung installieren sich die notwendigen Treiber automatisch und nach wenigen Sekunden wird das System als „betriebsbereit“ in der Statusleiste deklariert.

Nun muss der Stift noch angemeldet werden, dazu konfiguriert man die „Interaktiv“ Parameter in der Rubrik „Option“: Es können auch zwei Stifte gleichzeitig genutzt werden, für Anwendungen mit „Multitouch“ Unterstützung.

Nach wenigen Sekunden wird der Stift in unserem Praxistest erkannt und der Mauszeiger folgt dem Stift mit guter Genauigkeit. Die Bedienung erinnert ein wenig an den Controller einer „Nintendo Wii“ oder der „Magic Remote“ von LG-Fernsehern oder dem LG Hecto: Der Mauszeiger des Computers wandert an die Stelle auf der Leinwand, auf die man mit dem Stift zeigt.


Der Sensor im Bedienstift

Technisch wurde dieses System ungesetzt durch eine „Kamera“ auf der Vorderseite des Stiftes, der die Stelle, auf die man zeigt „erkennt“. Dementsprechend wird dem PC / Notebook die Position des Zeigers mitgeteilt.

Vorne am Stift befindet sich eine „Soft Tip“ Spitze, mit der ein Berühren der Leinwand oder des Whiteboardes erkannt wird. Alternativ befinden sich auch auf Daumenhöhe zwei Tasten direkt am Stift, mit denen aus der Entfernung die linke oder rechte Maustaste simuliert werden.

In unserem Praxistest beeindruckte das System durch seine Unkompliziertheit, „Plug&Play“ ist hier wirklich Programm. Die Stiftsteuerung arbeitet besonders aus der Entfernung als Maus-Pointer gut, aus nächster Nähe, sprich als Touch-System mit Stiftspitze können aber auch Abweichungen von 2cm bis 3cm zwischen Mauszeiger und tatsächlicher Stiftposition entstehen und die Bedienung erschweren. Auch erkennt der Stift in den Randbereichen die genaue Zeigerposition nicht immer eindeutig, wenn diese dunkel sind (z.B. Taskleisten).

Gute Stiftgenauigkeit,
aber keine Perfektion

Der Stift als Computer-Fernbedienung ist akkubetrieben und kann nach Gebrauch per USB aufgeladen werden. Sollte der Akkustand während des Betriebes niedrig werden, erscheint im Bild eine Warnmeldung. Da sich zwei Stifte im Lieferumfang befinden, hat man aber immer einen in Reserve und wird keinen Totalausfall befürchten müssen. Insgesamt ist die Stiftoption eine gute Ergänzung zu den sonstigen Multimedia-Eigenschaften des SA565, die eine direkte Interaktion mit Software

Fazit Bedienung / Optionen

Alles in allem beeindruckt der LG SA565 mit ungemein vielseitigen Einbindungsmöglichkeiten in jedwede Infrastruktur. Ob herkömmliche analoge Bildeinspeisung per Kabel, digital per HDMI, per Funk über Netzwerk, WiDi oder direkt von exterrnen Massenspeichern, der SA565 zeigt nahezu alle Formate an. Und auch die Steuerung kann neben herkömmlicher Fernbedienung alternativ per Netzwerk oder seriell vorgenommen werden. „Last but not least“ ist mit den beiliegenden Stiften auch eine „Rücksteuerung“ des Computers über den Projektor möglich, wodurch er zum interaktiven Medium für Präsentationen oder Schulungszwecken wird. Vielseitiger kann und muss ein Projektor nicht sein, hier erreicht der LG SA565 Höchstnoten.


3. Bildqualität

Die aufwendige Technik hinter dem LG SA565 und ihren Mehrwert gegenüber der herkömmlichen UHP-Lampentechnologie haben wir in den ersten beiden Teilen bereits ausführlich erläutert. Doch neben langer Lebensdauer, geringem Energiebedarf etc, ist vor allem eine Frage entscheidend: Zu was für einer Bilddarstellung ist der SA565 in der Lage? Schließlich sind unsere Videonormen alle nicht für moderne Lichtquellen wie Laser oder LED ausgelegt. Wir klären die Frage in Bezug auf die wichtigsten Bildaspekte eines Präsentationsbeamers.

3.1 Farben

Im Präsentations- / Schulungsbereich ist die Einhaltung der sRGB Farbnorm für eine akkurate Farbreproduktion entscheidend. Je besser ein Projektor sich in seinen Grundfarben und der Farbtemperatur auf die vorgegebenen sRGB-Werte eichen lässt, desto neutraler reproduziert er alle Farbnuancen.

Optimiert ist der sRGB Farbraum auf inzwischen veraltete Röhren-Monitore, bei denen die Farben durch von einem Elektronenstrahl zum Leuchten angeregte Phosphor-Partikel erzeugt werden. In dieser Hinsicht ist das von LG eingesetzte Phosphorfarbrad zur Erzeugung der Grundfarben Rot und Grün „artverwandt“. Für Blau kommt hingegen das originäre Laser-Blau der Laserdioden zum Einsatz, das sich durch ein sehr enges / reines Spektrum auszeichnet.


Phosphor-Grün…

Deutlich wird der spektrale Unterschied zwischen Farberzeugung per Phosphor und Laserlicht in der Spektralanalyse: Obiger Messgraph zeigt die Grundfarbe Grün des LG SA565, die durch das grüne Phosphorsegment des Farbrades erzeugt wird. Das Spektrum ist sehr breit und deckt alle Wellenlängen zwischen 500nm und 600nm ab.


…Phosphor-Rot…

Auch das „Phosphor-Rot“ des SA565 zeigt ein breites „natürliches“ Spektrum zwischen 600nm und 700nm. Dies kommt der Videonorm entgegen.


Laser-Blau.

In starkem Kontrast dazu verbleibt das „Laser-Blau“, das ungefiltert durch das Klarglassegment des Farbrades gelangt. Es beschränkt sich auf einen sehr schmalen Wellenbereich um 450nm. Alle anderen Blautöne des Farbspektrums bleiben außen vor.

Projiziert man eine weiße Fläche, so kommen alle Grundfarben zeitgleich zum Einsatz und addieren / mischen sich zu Weiß. Dieses Weiß zeigt für unsere Augen keine Auffälligkeiten, doch die Spektralanalyse zeigt das außergewöhnliche Spektrum, bei dem von Grün über Gelb bis Tiefrot alle Spektralanteile abgedeckt werden, das sich bei Blau aber auf einen schmalen „Peak“ beschränkt, der dafür in seiner Intensität umso stärker ausfällt. Was für eine Farbtemperatur / was für einen Weißabgleich ergibt dieses Farbspektrum in Bezug zur 6500K/ D65 Norm des Videostandards?


Farbtemperatur Werkseinstellung „Warm“

Der LG SA565 bietet in seinem erweiterten Bildmenü diverse Presets zur Farbtemperatur (vgl. Kapitel 2), von denen die Voreinstellung „Warm“ der Norm am nächsten kommt. Doch auch hier verbleibt ein Blauüberschuss, wie ihn die Spektralanalyse vermuten ließ:

Mit dieser Einstellung zeigt der Projektor eine etwas zu kühle Farbdarstellung, die aber über alle Helligkeitspegel gleichmäßig ausfällt. Vielen Laienaugen kommt diese kühle Bilddarstellung entgegen und wird als nicht störend empfunden, doch Anwender, die auf eine präzisere Farbreproduktion wert legen, kommen um eine nachträgliche Feinjustage nicht herum. Das vielseitige Bildmenü des SA565 bietet dafür alle relevanten Parameter:


RGB-Equalizer des SA565

Hier kann man mit Hilfe des RGB-Equalizers die Grundfarb-Mischung beliebig gewichten, je nach Anspruch sogar für bis zu zwanzig Graustufen getrennt. Mit ein wenig Erfahrung und entsprechenden Messinstrumenten hat man die Farbtemperatur in wenigen Minuten auf die Norm geeicht:


Kalibrierte Farbtemperatur

Nach Spektrum und Farbtemperatur bleibt der Aspekt des sich ergebenden Farbraumes zu klären, wie nahe liegt der LG SA565 bei der sRGB Norm? Verblüffend nahe, wie unsere CIE-Messung zeigt:


Farbraum des LG SA565

Auch wenn nicht alle Primär- und Sekundärfarben ihre Zielkoordinaten punktgenau treffen, so sind sie doch überraschend nahe. Wie vermutet zeigt sich aber in Blau eine deutliche Übersättigung mit leichtem Hang zu Violett. Dies hat auch einen Einfluss auf die Mischfarbe Magenta, die in Richtung „Blau“ gezogen wird.

Eine Farbraummessung via Primär- und Sekundärfarben ist sicherlich notwendig, aber keinesfalls hinreichend, um einem Laser-Projektor wie dem LG SA565 eine akkurate Farbreproduktion zu bescheinigen. Daher haben wir eine umfangreichere Vermessung des Farbraumes vorgenommen und in Bezug zu tatsächlichen Bildern gesetzt.

Betrachtet man gezielt die Sekundärfarben, die sich mit Blau mischen, so kann man in Bezug zu den Helligkeitsstufen folgende Beobachtungen machen:

Die Sekundärfarbe Zyan (Grün + Blau) driftet mit abnehmender Helligkeit in Richtung Blau ab. Bei Magenta verhält es sich umgekehrt, je heller, desto bläulicher. Je nach Bildhelligkeit ergeben sich so verschiedene Farbkompositionen.

Besonders ersichtlich ist dieser Farbdrift daher in dunklen Bildszenen. Obiger Screenshot zeigt, wie dunkle Bildinhalte (hier Wald) von der blauen Farbe dominiert werden und so einen bläulichen Farbstich erhalten.

Umgekehrt und sehr überraschend zeigt sich in hellen Bildern mit gemäßigter Sättigung ein Blaumangel, das Bild wirkt eher grünlich. Auch eine kühlere Farbtemperatur (D75) schafft hier nur wenig Abhilfe. Gesichtsfarben wirken hingegen glaubhaft.

Alles in allem bietet der LG SA565 für seine neuartige Technologie und seine Gattung als Daten- / Schulungsprojektor eine ausreichend gute Farbreproduktion, eine absolute Neutralität gemäß Videonorm ist aber nicht gegeben. Dennoch muss sich der Projektor in Sachen Farben vor seinen UHP-Lampen-Konkurrenten nicht verstecken, denn diese zeigen meist auch keine Farbperfektion.

3.2 Helligkeit & Kontrast

Schulungsräume sind selten abgedunkelt und dementsprechend muss ein interaktiver Whiteboard Beamer wie der LG SA565 genügend Lichtreserven bieten, um sich auch in helleren Räumen „durchsetzen“ zu können.

Der Hersteller gibt in den technischen Daten eine Leuchtkraft von 2500 Lumen an. Um die maximale Helligkeit zu erzielen, muss man die Option „Energie sparen“ auf „Minimum“ setzen und die native Farbtemperatur des Projektors, die fälschlicherweise mit „Natürlich“ gekennzeichnet ist, aktivieren. Mit dieser Konstellation ergibt sich ein Peak-Whitelevel von 2400 Lumen, das ist vorbildlich nahe an den Herstellerangaben, LG hat also nicht zuviel versprochen.

Doch wie bei nahezu jedem Präsentationsprojektor lässt sich diese Helligkeit nicht unter farbkalibrierten Bedingungen erreichen. Vor allem die Farbe Rot wirkt im Verhältnis zur Weißhelligkeit merklich zu dunkel. Der „Color Light Output“, sprich die realistische Helligkeit bei der Projektion von Farbfotos, liegt rund 28% unter dem Maximalweiß bei ca. 1800 Lumen. Optimiert man die Farbwiedergabe weiter, verbleiben rund 1400 Lumen, was aber weiterhin guten Wert darstellt.

Für einen Datenprojektor überraschend hoch ist die Herstellerangabe bzgl. des Kontrastverhältnisses: Rund 35000:1 soll der SA565 bieten, das wäre mehr, als so mancher Heimkinoprojektor. Messtechnisch lässt sich dieser Wert sogar abbilden, denn je nach Preset werden die Laserdioden bei einem Schwarzbild gedimmt. Dadurch schnellen die Messwerte zwar in die Höhe, aber praxisgerecht sind diese nicht. Realistisch, sprich nativ bei der Bildprojektion, verbleibt ein Kontrastverhältnis von ca. 1500:1. Dies stellt für einen DLP-Präsentationsprojektor einen soliden Wert da, der eine angemessene Bildplastizität erlaubt. Lediglich der Schwarzwert in komplett abgedunkelten Räumen zeigt einen deutlichen Grauschleier, was aber in Anbetracht des Einsatzzweckes in nicht abgedunkelten Schulungs- / Konferenzräumen nicht wesentlich ins Gewicht fällt.

Wichtig für eine plastische Bilddarstellung ist eine normgerechte Helligkeitsverteilung zwischen Signalpegel und Ausgangshelligkeit (Gamma). Im Bildmenü kann das Gamma beeinflusst werden, je nach zu Grunde liegendem Preset sind aber die Bezeichnungen unterschiedlich:

In den Standard-Presets wird das Gamma relativ nichtssagend mit „niedrig“, „mittel“ oder „hoch“ bezeichnet, im Expertenmodus hingegen ist es direkt nominell angegeben und auswählbar:

Die Videonorm verlangt einen Gamma-Anstieg von 2.2, so dass es in der Theorie damit getan ist, hier den passenden Wert auszuwählen. In der Praxis hat aber auch noch der gewählte Energiesparmodus einen Einfluss auf den Helligkeitsanstieg.


Gamma für Räume mit Restlicht

In den meisten Modi fällt das tatsächliche Gamma des LG SA565 niedriger aus, als es die Norm vorsieht. Dies verfremdet zwar die Bildkomposition in Form einer leichten Überbelichtung, sorgt aber gleichzeitig dafür, dass in nicht abgedunkelten (Seminar) Räumen der gesamte Bildinhalt trotz Restlicht sichtbar bleibt. Besonders dunkle Bildanteile werden dafür aufgehellt (links im Diagramm oben).


Kalibriertes Gamma gemäß Norm

Wer ein normkonformeres Gamma zu Gunsten einer akkuraten Bildkomposition bevorzugt, kann dieses mit dem Gamma-Equalizer des Bildmenüs ebenfalls erreichen.

Alles in allem zeigt sich der LG SA565 in Helligkeit und Kontrast so, wie man es von einem Kurzdistanz-Projektor dieser Klasse erwartet: Mit über 2000 Lumen Lichtreserven ist er als interaktive Tafel in nicht abgedunkelten Räumen problemlos einsetzbar. Sein „echtes“ Kontrastverhältnis liegt zwar nicht so hoch, wie in den technischen Daten angegeben, doch gewährleistet es dennoch eine angemessene Bildplastizität. Insgesamt gibt es keine erkennbaren Nachteilegegenüber herkömmliche Lampenbeamer, im Gegenteil: Die von uns ermittelten Helligkeitswerte überdauern einen viel längeren Zeitraum (mehrere Tausend Std.) und gewährleisten damit eine wesentlich höhere Langzeitstabilität, als ein UHP-Lampen-Beamer. Nach spätestens 1500 Stunden ist der SA565 Laserprojektor nahezu doppelt so hell, da er nach dieser Zeit noch keine Abnutzungserscheinungen zeigt.

3.3 Schärfe / Detaildarstellung

Wenn ein Projektor eine Tafel ersetzen soll, muss er eine entsprechende Detailauflösung und Schärfe gewährleisten können. Die native Auflösung des SA565 ist bekannt: WXGA bzw. 1280 x 800 Bildpunkte entsprechen dem derzeitigen Präsentationsstandard und bieten genug Reserven für kleine Details und Schriften, zumindest in der Theorie. Denn in der Praxis ist es für einen Ultra-Short-Distance Projektor ungemein schwieriger, diese Auflösung auch optisch angemessen scharf auf die Leinwand zu projizieren und viele Modelle dieser Kategorie zeigen in dieser Hinsicht auch deutliche Schwächen.

Statt eine extreme „Fischaugen“-Optik, kommt bei dem LG SA565 ein gewölbter Spiegel (auf der der Leinwand weg gewandten Seite) zum Einsatz. Dadurch wird die gesamte Projektorenlänge als Abstand gewonnen und das eigentliche Objektiv kann kleiner ausfallen. Diese Technik ist nicht absolut neu und auch nicht LG exklusiv, die resultierende Bildqualität, genauer Schärfe und Geometrie, hängen dabei vornehmlich von der Güte und Abstimmung zwischen Objektiv und Spiegel ab.

Nicht minder wichtig ist aber auch die elektronische Verarbeitung des Bildsignals, allem voran eine pixelgenaue Ansteuerung. Diese kann erreicht werden, indem man die Bildschirmauflösung des Computers / Grafikkarte auf WXGA stellt und im Bildmenü des LG SA565 die Funktion „Just Scan“ aktiviert. Damit entspricht ein Computer-Pixel genau einem Projektor-Pixel und es können keine Unschärfen / Auflösungsverluste durch eine Skalierung (Umrechnung der Auflösung) entstehen.

Auf optischer Ebene ist die Pixel-Abbildung des LG SA565 überraschend scharf. Zwar zeigen sich im Randbereich des Bildes leichte Farbsäume (Chromatic Abberations), doch beinträchtigen sie die Schärfe so gut wie nicht und sind für einen Ultrakurzdistanzprojektor gering. Auch kleine Schriften werden so angemessen scharf auf der Leinwand / dem Whiteboard abgebildet.


Auch kleine Desktop-Symbole werden scharf projiziert

Positiv überraschend ist es auch, dass LG diverse Schärfefunktionen seiner Consumer-Varianten (TVs und Heimkino Beamer) dem SA565 spendiert hat, die gezielt für Videobilder nützlich sind. Besonders hervorzuheben sind hier die „Super Resolution“ und „TruMotion“. Bei ersterer Funktion handelt es sich um einen speziellen Skalierungsalgorithmus, der Bildinformationen, die bei der Kompression der Video-Daten verloren gegangen sind, wieder herzustellen versucht.

Das Ergebnis auf der Leinwand soll ein subjektiv schärferes und natürlicheres sein, die Bildqualität im Ergebnis besser. Soweit die Theorie, in der Praxis zeigt sich, dass das Prinzip der Super Resolution bei moderater Anwendung durchaus das Bild aufwerten kann.

Super Resolution:
Oben aus, unten an

Für die Erhöhung der Bewegungsschärfe kommt die 120Hz Zwischenbildberechnung, „TruMotion“ genannt, zum Einsatz:

Neben verschiedenen Presets kann der Anwender mit einem Schieberegler selbst die Gewichtung zwischen „Kinoruckeln“ und „Soapeffekt“ vornehmen. Leider nehmen mit zunehmend flüssiger Bewegtdarstellung auch die Artefakte zu, nicht selten ist bei komplexen und vor allem schnellen Bewegungen Kantenflimmern auszumachen. Dennoch ist die Integration des Systems lobenswert und wertet in vielen Bereichen die Bewegungsdarstellung merklich auf. Auch bei schlechter Frame-Rate des zuspielend Computers (z.B. ruckelnde Schriften) kann sie für Abhilfe sorgen.

Der LG SA565 wird signaltechnisch und optisch den Anforderungen an einen nativen WXGA Projektor gerecht. Bei entsprechender Zuspielung lässt er sich pixelgenau und ohne Pegelabfall in kleinen Details ansteuern. Auch die interne Skalierungselektronik ist gut geeignet, um niedriger oder höher aufgelöstes Ausgangsmaterial der nativen Projektorenauflösung anzupassen.

4. Fazit

Ultrakurzdistanz Projektoren sind für den täglichen Einsatz in Schulen oder Konferenzräumen konzipiert und sollen auch von nicht technikaffinen Nutzern problemlos bedienbar sein. Dementsprechend hoch ist dieses Anforderungsprofil an Zuverlässigkeit und Lebensdauer. Letzteres ist bei herkömmlichen Lampen-Projektoren ein grundsätzliches Problem, denn mit einer Lampenlebensdauer von nur 3000 Stunden kommt man bei täglicher Nutzung um einen jährlichen Lampenwechsel nicht herum. Dadurch steigen die laufenden Kosten erheblich und übertreffen nach wenigen Jahren die Anschaffungskosten des Beamers bei weitem, ähnlich wie bei Druckerpatronen.

Die innovative Lasertechnologie des LG SA565 behebt dieses Manko: Mit einer Lebensdauer von über 20,000 Stunden arbeitet er selbst bei täglicher Nutzung vollkommen wartungsfrei und, abgesehen vom Strom, ohne laufende Kosten. Dies macht ihn ökonomisch sehr effektiv, zeitgemäß und gibt ihm einen Preisvorteil von mehr als Tausend Euros im Vergleich zu herkömmlichen Lampen-Beamern.

Doch Kosten sind nicht alles, auch die Leistungsfähigkeit und Bildqualität müssen den Anforderungen gerecht werden und zu große Kompromisse sollten nicht eingegangen werden. Da es sich bei dem SA565 um einen Laserprojektor erster Generation handelt und die Technik noch in ihren Anfängen steht, galt es besonders genau nach Defiziten zu suchen. Bei unserem Test stellte sich dabei heraus, dass die Laserbeleuchtung kaum Kompromisse erforderlich macht:

Mit über 2000 Lumen ist der LG SA565 so hell wie die herkömmlichen Konkurrenten seiner Preisklasse, das Gleiche gilt für seinen Kontrast. Die WXGA Auflösung wird voll umgesetzt und für einen Ultrakurzdistanzprojektor überdurchschnittlich scharf projiziert. Mit diesen Grundeigenschaften ist der SA565 konkurrenzfähig und ein vollwertiger Ersatz zu herkömmlichen Projektoren.

Bei all dem Lob gibt es aber auch Defizite und Anlass zur Kritik. Diese treffen vor allem die Farbdarstellung, denn die Mischung aus Phosphor- und Laserspektrum sorgt zwar für ein helles und farbenfrohes Bild, doch eine ganz naturgetreue Farbreproduktion gemäß der Videonorm ist noch nicht gewährleistet. Dass es auch mit Laser besser geht, zeigt die Consumer-Variante „Hecto“ desselben Herstellers, die farblich noch wesentlich präziser abbildet. Auf der anderen Seite muss aber auch gesagt werden, dass die Lampen-Konkurrenz ebenfalls keine präzisere Farbabstimmung gewährleistet, so dass der SA565 sich auch in dieser Hinsicht nicht verstecken muss.

Neben der Bildqualität sind die vielseitigen Schnittstellen, Kompatibilität zu diversen Medien / Dateiformaten und die einfach zu bedienenden Funk-Stifte für den Whiteboard-Einsatz hervorzuheben, für die wir uns in der nächsten Generation noch etwas mehr Ortungs-Präzision wünschen. Auch die Größe des Chassis ist in dieser Generation etwas üppig, was aber zumindest bei der Deckenmontage nicht groß ins Gewicht fällt.

Bleibt der Preis: Mit ca. €1650.- ist der LG SA565 in der Anschaffung ein wenig teurer, als seine Konkurrenz aus Taiwan oder China, doch durch das Wegfallen der Ersatzlampen amortisiert sich das Gerät schnell und bietet nach einigen Jahren einen Preisvorteil von weit über €1000.-, je nach Nutzungsdauer auch mehr. Alles in allem ist er daher als besonders günstiger Schulungs- und Konferenzbeamer mit soliden Leistungsmerkmalen einzustufen. Der Hersteller LG schafft mir dem SA560/565 erfolgreich die neue Produktkategorie des „Laser only“ Beamers, die herkömmliche Modelle schnell unter Druck setzen wird. Die Tage der herkömmlichen Lampen sind gezählt…

 

Test-Ergebnisübersicht

Helligkeit: 2400 Lumen maximal, 1800 Lumen Color Light Output , 1400 Lumen kalibriert
Schärfe / Konvergenz: WXGA Auflösung. Gute optische und signaltechnische Bildschärfe über die gesamte Fläche-
Farbdarstellung: Ansprechend hell, mit eingeschränktem Color Management, keine absolute Perfektion gemäß Videonorm
Chassis: Großes Chassis, leise Belüftung. Wartungsarm, langzeitstabil. 24/7-tauglich.
Aufstellung: Ultrakurz-Distanz. Dauerhafte Festinstallationen vorzuziehen.
Bedienung: Übersichtlich strukturiert, hoher Funktionsumfang, Zuverlässiger Infrarotgeber, Netzwerktauglich, Funkstifte / Whiteboard Funktion (SA565)

Empfohlener Einsatzzweck:

Als Daten- und Whiteboardprojektor in kleinen und mittelgroßen Konferenz-/ Schulungsräume. Für Projektionen unter schlechten Lichtbedingungen, aber auch in abgedunkelten Räumen. Für automatisierte System im täglichen Betrieb, usw…

14. Mai 2014
Ekkehart Schmitt
Cine4Home