Weitere Fakten sind auf dem Tisch!
Am 18. September 2024 fand das JVC-„NZ500 / 700“ Event in Deutschland statt und nun liegen alle relevanten Informationen offen. Die gute Nachricht: Es haben sich nahezu alle Prognosen von Cine4Home zu den Leistungsdaten als zutreffend erwiesen. JVC Bildqualität wird endlich wohnzimmertauglicher!
Die schlechte Nachricht: Auch unser Appell und der von besonders ehrlichen und kritischen Fachhändlern wie z.B. Jörg Michels (AVITECT Luxemburg) konnten nichts mehr bewirken: Eine Zwischenbildberechnung für flüssigere Bewegungen bei Spielfilmen und mehr Bewegungsschärfe bei TV, Sport, Film und Serien wird es definitiv nicht geben. Hier alle Details im Überblick:
Bildqualität allgemein:
Wie für JVC typisch, überzeugt die Bildqualität durch einen hohen Kontrast sowie exzellente Schwarzwertdarstellung. Hier gibt es keinerlei unerwarteten Abweichungen. Positiv hervorzuheben ist, dass dies nun in einem kompakten und wohnzimmertauglichen Gehäuse realisiert wurde. Weitere Details finden Sie in unserem ersten NZ500 vs. NZ700 Special.
Farbraumabdeckung:
Besonders erfreulich ist, dass auch das Modell NZ500 eine beeindruckende Kino-Farbraumabdeckung bietet. Laut Herstellerangaben liegt diese bei über 90%, wodurch die Differenz zum NZ700 minimal ausfällt.
Die gute Farbraumabdeckung des NP5
bleibt beim NZ500 wohl erhalten.
Dies ermöglicht es, auf den lichtabsorbierenden DCI-Filter zu verzichten und so die volle „kalibrierte“ Lichtausbeute (1500 bis 1600 Lumen) auszunutzen.
24p-Wiedergabe:
Sowohl der NZ500 als auch der NZ700 bieten eine native 24p-Darstellung, ohne(!) Abweichungen hinsichtlich Flüssigkeit oder Ruckeln. Behauptungen, dass die Bewegungen „flüssiger“ erscheinen, haben sich nicht bestätigt.
Pulldown-Verfahren:
Es wird, wie bereits seit Jahrzehnten bei Heimkino-Projektoren üblich, ein 2:2 Pulldown mit einer Frequenz von 48Hz (nicht 96 Hz) verwendet. Auch das ist keine neue Technologie, sondern wird bei Heimkinoprojekoren diverser Hersteller und Preisklassen engesetzt, teilweise auch mit höheren Frequenzen.
Keine Zwischenbildberechnung:
Eine Zwischenbildberechnung, wie sie bei Heimkinobeamern aller Preisklassen seit vielen Jahren dem Standard entspricht, gibt es bei der NZ500/700 Serie nicht und wird auch nicht nachgereicht werden. Dies ist eine unverständliche Entscheidung, da sich für Bildmaterial aller Sorten Nachteile ergeben.
Schwarzbildeinblendungen:
Die „Clear Motion Drive“ Funktion des NZ500/700 aktiviert keine Zwischenbildberechnung, wie bei den großen JVC-Modellen, sondern lediglich Schwarzbildeinblendungen und diese auch nur bei 60Hz Bildsignalen, was in Anbetracht der Anwendungsfälle wenig Sinn ergibt.
Limitierter Chipsatz:
Der Grund für gerade beschriebenen Einschränkungen liegt in der Hardware: Der verwendete Bildprozessor scheint nicht leistungsfähig genug zu sein, um eine Zwischenbildberechnung (Frame Interpolation, FI) zu unterstützen. Folglich sind bei den Modellen NZ500 und NZ700 keine entsprechenden (Rechen)Leistungssteigerungen zu erwarten, was bedauerlich ist, da große Updates eine bedeutende Stärke der bisherigen N-Serien darstellten.
Fehlende Unterstützung für 1080i und 120Hz in 4K:
1080i-Signale werden nicht mehr unterstützt, da kein De-Interlacer mehr an Bord ist. Dies könnte insbesondere bei TV-Inhalten relevant sein, weshalb die Nutzung eines externen progressiven Receivers erforderlich ist. Darüber hinaus wird auch 120Hz bei 4K-Auflösung nicht unterstützt, was vor allem für Gamer von Nachteil ist.
Projektions-Objektiv:
Wie von Cine4Home richtig interpretiert, besteht das Objektiv nicht mehr vollständig aus Glas. Stattdessen kommt auch eine Kunststofflinse zum Einsatz. Dies muss nicht zu einer geringeren Bildschärfe führen (wir werden vergleichen), weicht jedoch von bisheriger Marketingstrategie ab, dass nur Vollglas hohe Qualität erlaubt.
Relevanz der Zwischenbildberechnung nicht nur bei Spielfilmen:
Die Frame Interpolation ist nicht nur für die Wiedergabe von 24p-Filmquellen von Bedeutung. Sie verbessert auch (oder gerade) bei 50Hz- und 60Hz-Signalquellen die Bewegungsschärfe erheblich, was insbesondere bei Sportübertragungen, TV-Programmen und Serien spürbare Vorteile bringt. Hier sind die großen Modelle von JVC, aber auch Konkurrenzmodelle wie Epson LS11/12000, QB1000, Sony XW5000, BenQ W5800 überlegen, detaillierte und objektive Vergleiche werden wir dazu veröffentlichen.
Fazit:
Insgesamt zeigt sich, dass die neuen Modelle NZ500 und NZ700 ihren Fokus klar auf die puristische Filmreproduktion legen und damit eine spezifische Zielgruppe ansprechen. Sie sind weniger als Allrounder für das Wohnzimmer optimiert, die auch für TV, Sport, Gaming oder Serien konzipiert sind, sondern eher als reine, puristische Filmprojektoren zu betrachten. In dieser Hinsicht öffnen sie die viel bewunderte JVC Bildqualität Dank ihres kompakteren Chassis endlich einem breiteren Publikum. Für Filmenthusiasten jedenfalls, die hauptsächlich 24p-Spielfilmaterial genießen (und weniger TV / Sport und Gaming), stellen sie zweifelsohne eine sehr gute Wahl dar. Mehr Details folgen in unserem ausführlichen Test bei Markteinführung!
Abschließend noch in eigener Sache: Cine4Home und seine Partner werden auch weiterhin objektiv ehrlich im Sinne der Kunden berichten und auch Nachteile nicht verschweigen oder „schönreden“, denn das zeichnet unabhängigen Journalismus und ehrliche Kundenberatung unserer Fachhandelspartner aus. Nicht die Marge oder die Produkt-Präferenz von uns selbst stehen im Vordergrund, sondern die optimale und vor allem ehrliche(!) Beratung und Betreuung der Kunden, für die ein Heimkinoprojektor schließlich eine entscheidende Investition darstellt.