Es ist soweit: Heute hat uns ein erster JVC DLA-X7500 erreicht, der ab sofort über unserem renommierten Shopping Mall Partner „Heimkinoraum“ vorführbereit sein wird.

heimkinoraum-logo_16[1]

Wir bedanken uns beim Heimkinoraum Nürnberg
für die blitzschnelle Unterstützung!

Als die neue X-Modellreihe Ende letzten Jahres überraschend angekündigt wurden, schossen die Gerüchte aus dem Boden: Niedrigerer Input-Lag, kürzere Synczeiten, mehr Licht, mehr Kontrast, usw…, wieder einmal wird „alles viel besser“. In diesem ersten, unabhängigen Test, der heute und morgen regelmäßig „in Echtzeit“ geupdatet wird, nehmen wir uns „den Neuen“ zur Brust und präsentieren die „wahren Fakten“. Viel Spaß beim Lesen!

X7500b

Da ist es nun, eines der ersten JVC DLA-X7500 Serienmodelle in Deutschland. Kein „ausgewähltes“ Presse-Exemplar, sondern ein Beamer „von der Stange“. Dann packen wir ihn mal aus…

X7500c

Die gute Nachricht: Der Karton ist endlich aus stabiler Pappe und zerreißt nicht sofort, wie bei den Vorgängern. Die schlechte Nachricht: Das gilt leider nicht für die Styropor-Inlays (siehe Bild).

X75001

Rein optisch gibt es überhaupt keine Unterschiede zu verzeichnen, weshalb wir uns mit diesen „Äußerlichkeiten“ nicht weiter aufhalten.

X7500-2

Auch bei den Anschlüssen ist alles beim Alten geblieben, Der Schwerpunkt liegt ausschließlich auf digitaler Zuspielung per HDMI. In dieser Minute wärmt das Gerät auf, in der Zwischenzeit beschäftigen wir uns mit den gebotenen Optionen…

m1

Die Menüstruktur wurde beibehalten, neu arrangiert sind allerdings die verfügbaren Bildmodi. Der „High Dynamic Range“ wurde nun ein eigenes Preset spendiert. Einen speziellen „Game“ Modus können wir an dieser Stelle aber nicht finden.

m2

In dem HDR-Preset sind der notwendige BT2020/DCI Farbraum ebenso ab Werk aktiviert, wie das HDR10, Gamma. Dies weckt die Hoffnung auf „Plug & Play“ ohne große Frickelei, was wir im Test noch untersuchen werden.

m4

Alternativ zur Verfügung gestellt wird das „Hybrid Log Gamma“, wie es für 4K-Sportübertragungen vermutlich der gängige Standard werden wird.

m3

Auch bei der Farbtemperatur steht jetzt eine eigene HDR-Speicherbank zur Verfügung, sie basiert ab Werk auf dem 6500K Setting.

m5

Unter den „Custom“ Bänken findet man die HDR-Voreinstellungen wieder, auch eine „Import“-Funktion wird geboten.

m6

Wir schließen ein erstes Testsignal an und stellen fest: Mit 12 bis 16 Sekunden Sync-Zeiten (FullHD) muss man auch bei der X5500/7500 Serie Geduld beim Eingangs- und Signalwechsel haben.

m7

Auf der Suche nach dem versprochenen, geringen Input-Lag werden wir schließlich fündig. Gut versteckt in der „Blur Reduction“ Rubrik findet sich der begehrte „Low Latency Modus“. Er kann somit in jedem beliebigen Preset aktiviert werden und wurde nicht an einen eigenen Bildmodus gekoppelt. Dies halten wir für lobenswert, weil er dadurch flexibler einsetzbar wird. Bei deaktiviertem Low Latency Modus zeigt der X5500/7500 seinen typischen Input Lag von rund 140ms, viel zu viel zum „Gamen“.

m8

Aktiviert man den Low Latency Modus, so wird die die Zwischenbildberechnung, bei JVC „Clear Motion Drive“ genannt, zwangsweise deaktiviert. Dies ist keine Überraschung, denn Zwischenbildberechnungen arbeiten grundsätzlich mit mehreren Bildern Verzögerung, da diese für weitere Berechnungen zwischengespeichert werden müssen.

Input Lag
„Low Latency“
37ms

Und da ist er nun, der Wert, um den sich viele Gamer und Gelegenheitsspieler seit Wochen Gedanken machen: Rund 37ms verzögert der JVC DLA X5500/7500 das Bildsignal, bis es auf der Leinwand erscheint. Dies ist zweifelsohne ein guter Wert für den Standard-Zocker, ambitionierte Spieler sehen ihn aber als „langsam“ an, denn man liegt im Schnitt stets zwei Bilder hinter der Spielekonsole. Interessant ist die Tatsache, dass das 4K eShift keinerlei Einfluss auf den Inputlag hat, man kann es also unbesorgt aktiviert lassen.

Mit 37ms braucht der neue X5500/7500 zwar immer noch doppelt so lange, wie seine direkte Sony-Konkurrenz (ca. 20ms), doch im Vergleich zur Vorgängergeneration (140ms) stellt dieser Wert schon eine kleine Revolution dar.

HDR „Plug & Play“?

Als nächstes schließen wir einen UHD Bluray Player an, um die verbesserte HDR-Komtabilität zu untersuchen. Um das Szenario „Plug & Play“ zu simulieren, belassen wir den „HDMI-Modus“ und die „Deep Color“ des Players auf „Auto“.

m9

Der DLA-X7500 verbindet sich bei unseren Tests stets zuverlässig mit dem Player (Sync-Zeiten 13 bis 16 Sekunden) und aktiviert gemäß seinen Fähigkeiten die 12bit Ausgabe. Auch das HDR Flag wird richtig erkannt und entsprechend ausgegeben, der X5500/7500 aktiviert automatisch sein HDR PictureMode und nicht nur das Gamma, wie beim Vorgänger.

m2

Interessant ist auch die Tatsache, dass im erweiterten Gamma Menü keine „krummen Werte“ mehr eingegeben werden müssen oder auftauchen. Die sieht alles sehr nach einer vereinfachten HDR-Nutzung aus, doch wie ist der Projektor mit diesem Werkspreset nun abgestimmt? Dafür bemühen wir die Pegel-Testbilder:

HDR1

Wie die Graurampe zeigt, liegt der Clipping-Pegel für Weiß nicht mehr bei 10,000nits wie noch beim Vorgänger, sondern wurde jetzt auf 2000nits abgesenkt. Dies ist zwar eine Verbesserung, berücksichtigt aber nicht, dass die Lichtleistung des Beamers für diesen Weißpegel nicht ausreichend ist. Ein Clipping Punkt über 1000nits sollte daher nicht angestrebt werden.

HDR2

Auch das Durchzeichnungsproblem nahe an Schwarz bleibt erhalten, unser Testgerät differenziert lediglich bis 0,1nits, darunter bleibt alles kollektiv „schwarz“. Auch ein Erhöhen der Gamma-Regler haben hier leide keine Abhilfe geschaffen.

Die automatische Blende kann man nach wie vor bei HDR-Zuspielung aktivieren, sie bleibt hier dennoch ohne Funktion, wie beim Vorgänger.  Der HDR_Schwarzpegel nutzt das dunkelste Schwarz bei Werkseinstellung jetzt aus, es bleibt aber die Frage offen, ob dieser nach einer Korrektur der Durchzeichnung voll erhalten bleibt (mehr dazu in den kommenden Tagen).  Im Sehtest zeigte sich ohne Korrektur ein durchaus ansprechendes HDR Bild auf der Leinwand, doch aufgrund des zu hohen Weißpegels wurden die Lichtreserven nicht adäquat ausgenutzt.

Alles in allem stellt das HDR-Werkspreset, das sich automatisch bei 4K/HDR Zuspielung aktiviert, eine deutliche Vereinfachung in der Nutzung von HDR-Quellen dar. Der unrealistische Clipping-Punkt und die beeinträchtigte Durchzeichnung zeigen aber, dass der Nutzer von „Plug & Play“ noch deutlich entfernt ist. Eine nachträgliche Anpassung von Schwarzpegel, Weißpegel und Gamma bleibt weiterhin notwendig.

Erste Kalibrierergebnisse:
Mit Hilfe der Gamma-Regler ist es uns gelungen, den Weißpegel auf 1000nits zu begrenzen und die Durchzeichnung bis 0,01nits zu verbessern mit nur minimalem Schwarzwertverlust. Sollte sich dies im Serienschnitt so bestätigen, ist eine Kalibrierung hier durchaus einfacher, als noch bei der Vorgängerserie.

 

Helligkeit & Kontrast

Ebenfalls vom Hersteller beworben werden erhöhte Helligkeit und Kontrast: 1900 Lumen (X7000 1800 Lumen) Lichtleistung und 130,000:1 dynamischen Kontrast (X7000 120,000:1) soll der neue X7500 „auf die Waage“ bringen. Die Steigerung von 100 Lumen und 10,000:1 fallen allerdings so minimal aus, dass sie eigentlich von der normalen Serienstreuung schon „aufgefressen“ werden, zumal die meisten Geräte der Vorgängergeneration schon „overperformed“ haben. Also nur ein Marketing Gag? Diese Frage lässt sich an dieser Stelle nicht mit letzter Sicherheit beantworten, da nur die Vermessung mehrerer Geräte für einen verlässlichen Serienschnitt sorgen kann (diese wird im Rahmen der Cine4Home Edition erfolgen).

Die Ergebnisse bzgl. des ersten Seriengerätes lassen sich aber bereits einordnen: Die maximale Helligkeit wird auch bei der neuen X-Serie erreicht, indem man die Farbtemperatur „erhöhte“ Helligkeit wählt. Dies mobilisiert alle Lichtreserven zum Preis eines sichtbaren Zyanstichs in der Farbtemperatur. Mit gemessenen 1880 Lumen (Zoom Max / Iris auf) gelingt unserem Testgerät in Sachen Helligkeit nahezu eine Punktlandung gemäß der Werksangabe. Doch auch viele 7000er haben diesen maximalen Wert schon „geknackt“,.

Kalibriert verbleiben maximal 1580 Lumen, was ziemlich genau dem Serienschnitt der 7000er Reihe entspricht (siehe hier). Ein Steigerung der Helligkeit lässt sich bei diesem Probeexemplar bisher nicht feststellen, wir wissen an dieser Stelle aber noch nicht, wo dieses im Rahmen der Serienstreuung einzuordnen ist.

Helligkeit & Kontrast
JVC DLA-X7500

Lampe Iris Zoom Kontrast ANSI Lumen Lumen DCI
     
Hi Auf Max 38000:1 290:1 1580 1390
Lo Auf Max 38000:1 290:1 1075 950
     
Hi Mittel Max 61000:1 260:1 1050 920
Lo Mittel Max 61000:1 260:1 715 620
     
Hi Zu Max 121000:1 230:1 400 350
Lo Zu Max 121000:1 230:1 270 230
     
Hi Auf Min 54000:1 280:1 1240 1090
Lo Auf Min 54000:1 280:1 840 730
     
Hi Mittel Min 81000:1 250:1 740 640
Lo Mittel Min 81000:1 250:1 500 430
     
Hi Zu Min 160000:1 220:1 370 320
Lo Zu Min 160000:1 220:1 250 220

 

Die Kontrastwerte hingegen sind als leicht überdurchschnittlich im Vergleich zur X7000 Serie einzustufen. In obiger Messtabelle zeigen wir den Zusammenhang zwischen Helligkeit und Kontrast auf, der durch Lampenmodus, Iris und Zoomfaktor beeinflusst wird. Interessant: Der ANSI Kontrast wird vor allem durch die Iris-Blende im Objektiv beeinflusst. Erfreulich: Der geringe Lichtverlust durch den DCI Filter von nur ca. 12%.

Alles in allem zeigt unser X7500 Seriengerät die von JVC gewohnten, hervorragenden Ergebnisse in Helligkeit und Kontrast, eine signifikante Steigerung der neuen Serie können wir allerdings mit dieser ersten Stichprobe nicht ableiten.  Auch die Ausleuchtung in Schwarz hat sich nicht verändert, die bei den meisten 7000ern leicht aufgehellten Ecken sind auch hier bei Vollschwarz erkennbar. Es bleibt aber dabei: Die JVC X7-Serie bleibt die Referenz, wenn es um nativen Kontrast geht.