Die besten Einstellungen für den Farbfilter!

Es ist endlich soweit: LG hat die lang ersehnte smarte Luxusvariante „Largo“ der LED-Beamerserie PF1500 ausgeliefert und die ersten stolzen Kunden nehmen heute ihre Geräte in Betrieb. Etwas Verwirrung gab es um den speziellen Farbfilter, der im Lieferumfang des Largos enthalten ist (sollte der Filter bei Ihrem Gerät nicht beiliegen, kontaktieren Sie bitte Ihren Händler).


Das „Largo Paket“ mit Farbfilter

Aufgabe dieses Filter ist es, für Bildbreiten unter 3m eine optimale Balance zwischen Helligkeit, Schwarzwert und Farbtreue zu erzeugen. Der speziell entspiegelte Echtglasfilter wird einfach dauerhaft auf das Objektiv gesteckt und schützt zudem die Projektionsoptik vor Kratzern und Staub. Er kann mit jedem handelsüblichen Glasreiniger / Putztuch gesäubert werden.

Der Filter kann sein maximales Potential allerdings nur mit passenden Einstellwerten erreichen. Aus diesem Grund haben wir uns mit den Parametern auseinandergesetzt und erläutern in diesem Know-How Special die wichtigsten Konfigurationspunkte:

„Energie Sparen
Mit dieser Option wählt man den gewünschten Energie-Sparmodus, von dem aber auch die maximale Helligkeit, der Schwarzwert und die Lüfter-Lautstärke abhängt. Auch wenn der LG Largo seine Werksangabe von 1400 Lumen vor allem kalibriert deutlich verfehlt, so ist er alles andere als ein dunkler Projektor, sondern liegt auf dem üblichen Heimkino-Niveau (ca. 700 Lumen kalibriert). Diese Lichtleistung reicht in abgedunkelten Räumen für Bildbreiten bis 3,5m problemlos aus. Da der Schwarzwert die größte Schwäche des Beamers darstellt, empfehlen wir bei diesem Setting: Weniger ist mehr! Für Bildbreiten bis 2,6m ist der Eco-Modus geeignet, darüber der mittlere Modus. Den hohen Modus benötigt man nur, wenn man aufgrund von Restlicht alle Lichtreserven mobilisieren möchte.

„Bildmodus“
Jeder Bildmodus ist für bestimmte Anwendungsprofile vorkonfiguriert und entsprechend benannt. Er beeinflusst nicht nur direkt die Bilddarstellung, sondern auch die wählbaren Optionen. In diesem ersten Überblick beschäftigen wir uns mit den beiden wichtigsten Modi „Standard“ und „Expert“, in Updates dieses Specials werden wir andere Modi ergänzen.

„Standard“
Das Standard-Preset wurde vom Hersteller als TV-ähnlicher Allround-Modus konzipiert. In seiner Bilddarstellung ist er auf eine hohe Schärfe ausgelegt, die gebotenen Optionen sind anfängerfreundlich. Unsere Einstellempfehlungen für die Verwendung mit Filter sind wie folgt:

Kontrast“
Mit dem Kontrastregler beeinflusst man den maximalen Weißlevel und damit indirekt auch die Bildhelligkeit. Bei korrekt konfiguriertem HDMI-Pegel (siehe unten) kann dieser Regler bei den maximalen „100“ belassen werden.

„Helligkeit“
Der Helligkeitsregler beeinflusst in erster Linie den Schwarzlevel des Bildes, schon kleine Fehler an dieser Stelle bewirken einen zu hellen Schwarzwert oder eine schlechte Durchzeichnung in dunklen Bereichen. Wie beim Kontrastregler sollte man ihn (richtige HDMI Pegel vorausgesetzt) auf der Werkseinstellung von 50 belassen. Je nach Quellmaterial kann man minimale Korrekturen (+/-2) durchführen.

„Schärfe“
Die Schärfe ist ab Werk konservativ justiert, wer es etwas „knackiger“ mag, kann hier gerne nach Geschmack zugeben. Sobald sichtbare Doppelkonturen / Schatten an starken Kontrastübergängen zu erkennen sind, hat man es allerdings übertrieben.

„Farbe“
Dieser Regler bestimmt die allgemeine Farbsättigung. Die Werkseinstellung von 55 kann man hier belassen.

Die Format-Auswahl ist weitgehend selbsterklärend, bei nativer FullHD Zuspielung sollte man jedoch manuell „Just Scan“ auswählen, um eine pixelgenaue Darstellung ohne abgeschnittene Bildränder zu erzielen.

Weiter geht es in der „Erweiterten Steuerung“, in der sich weitere sinnvolle Bildparameter befinden:

„Dynamischer Kontrast“
Hierbei handelt es sich um eine adaptive Gamma-Korrektur. Wir empfehlen die Einstellung „Tief“, sie bewirkt merklich mehr Bildplastizität in dunklen Szenen, was in Anbetracht des Schwarzwertes willkommen ist. Höher sollte man den dynamischen Kontrast nicht einstellen, weil es sonst zu Übersteuerungen im Bild kommt.

„Dynamische Farbe“
Dies ist eine dynamische Farb-Sättigungs-Anpassung. Wie empfehlen die Einstellung „Niedrig“, mit „Mittel / Hoch“ wird es sehr bunt, was für Animationsfilme aber sehr gut geeignet sein kann.

„Farbskala“
Hiermit soll der Farbraum des Beamers beeinflusst werden, in der Praxis hat dies jedoch kaum Einfluss, mit „Standard“ macht man nichts falsch.

„Super Resolution“
Diese Funktion hebt den Pixelkontrast an und sorgt so für eine höhere Bildschärfe. Bei HD-Zuspielung arbeitet die Funktion äußerst subtil, so dass man de Funktion auf „Mittel“ oder „Hoch“ stellen kann.

„Gamma“
Das Gamma beeinflusst die Belichtung des Bildes. Die Voreinstellung „Mittel“ führt zu einer guten Plastizität.

In den „Bildoptionen“ finden sich weitere relevante Optionen, hier die wichtigsten Justagen:

„Schwarzwert“
Hierbei handelt es sich um die Konfiguration des HDMI Pegels, es ist essentiell wichtig, diese richtig auf den Zuspieler abzustimmen! „Tief“ umschreibt die HDMI-Video Pegel, wie sie von den meisten Bluray Playern in der Grundkonfiguration ausgegeben werden. „Hoch“ wählt man für die vollen HDMI-Pegel, wie sie PCs ausgeben.

„TruMotion“
Hiermit lässt sich die beliebte 120Hz Zwischenbildberechnung des Largos konfigurieren. Wir empfehlen „Nutzer 6“ oder „7“ für eine gute Balance aus Bewegungsschärfe und originalem Filmlook.

„Farbtemperatur“
Sehr wichtig ist die richtige Wahl der Farbtemperatur. Ohne Filter führt die Einstellung „Warm“ zu einer normnahen Farbbalance, allerdings wird hierfür intern die rote LED heller geschaltet, so dass der Schwarzwert merklich bräunlich erscheint. Mit externem Filter ist der Schwarzwert ausgewogener, hierfür muss die Farbtemperatur auf „Mittel“ gestellt werden.

Soweit die Empfehlungen für den „Standard“ Modus, noch präziser lässt sich der Expert-Modus konfigurieren. Für das Hauptmenü gelten dieselben Empfehlungen wie für Standard, mit folgender Ergänzung:

„H-Schärfe“ / „V-Schärfe“
Im Expertenmodus lässt sich die Schärfe für die horizontale und vertikale Auflösung getrennt justieren. Die Werkseinstellung ist hier sehr moderat und bewirkt einen recht weichen Eindruck, hier kann man nach Geschmack deutlich Schärfe „nachwürzen“.

Die „Bildoptionen“ sind identisch zum Standard-Modus, hier gelten dieselben Empfehlungen. Bei der „Experteneinstellung“ gibt es hingegen noch ein paar zusätzliche Optionen:

Kantenverstärkung
Diese Funktion unterstützt die Super Resolution in der Schärfeanhebung. Wir empfehlen „Aus“ oder „Niedrig“, Schärfefetischisten ohne Angst vor Überschärfung können aber auch „Mittel“ oder „Hoch“ nutzen.

Farbfilter
Diese Funktion ist nur zum Kalibrieren der Sättigung gedacht, sie schaltet bei Bedarf zwei der drei Farbkanäle ab.

Gamma
Im Expertenmodus wird das Gamma akkurat mit seinem nominellen Anstieg angegeben. Wir empfehlen hier das „2.4“ Preset, weil es für eine höhere Bildplastizität sorgt.

Weißabgleich
Hiermit kann die Farbtemperatur („Mittel“ für den Filter) weiter optimiert werden, was allerdings nur Profis zu empfehlen ist. Dafür muss der „20 Punkt“ Equalizer genutzt werden, denn der „2 Punkt“ Modus arbeitet nicht in dunklen Graustufen.

Farbmanagement
Gleiches gilt für das Farbmanagement. Hier können die Primär- und Sekundärfarben des Farbraumes justiert werden. Ohne Kalibrierkenntnisse sollte man hier ebenfalls nicht verändern.

Fazit

Mit unseren Einstellungsempfehlungen erlangt man für die meisten Anwendungen ein sehr gutes Bildergebnis mit dem zusätzlichen Farbfilter, ohne einen zusätzlichen Kalibrieraufwand zu bemühen.

Im nächsten Update dieses Specials werden wir Empfehlungen für den Game-Modus und die Foto-Wiedergabe geben.

29.September 2015
Ekki Schmitt