Immer schnelllebiger: Es ist gerade einmal ein paar Monate her, da überraschte JVC die Beamerwelt mit neuen Modellbezeichnungen: X5500, X7500 und X9500 ersetzten X5000, X7000 und X9000. Anfängliche Euphorie schlug allerdings in Skepsis um, als durch unsere unabhängige Recherche deutlich wurde, dass es sich hierbei eher um ein notwendiges Kompatibilitätsupdate handelte, das statt per Software-Update direkt mit einem neuen Gerät verbunden wurde. Immerhin brachte der Low Latency Modus einen entscheidenden Vorteil für Hardcore-Gamer, denn mit einem Input Lag von 38ms brachten die Modelle das Bild schnell auf die Leinwand.

-JVC_web
Aus alt mach neu?
Auf der offiziellen JVC Webseite werden die alten Modelle
nach Monaten noch als neu angepriesen.

Nun aber wird die Schlagzahl so erhöht, dass JVC anscheinend selbst nicht mehr mitkommt. Während JVC Deutschland die letzte Serie auf seiner eigenen Webseite noch als Neuheiten anpreist (siehe obigen Screenshot von heute), werden auf der diesjährigen Funkausstellung bereits nach nur wenigen Monaten die Nachfolger angekündigt.

Die Erfahrung zeigt: Je kürzer die Intervalle zu neuen Modellen werden, desto geringer werden die Neuerungen. Skepsis ist also angesagt, gerade nach obigen Erfahrungen mit der letzten „neuen“ Serie. In diesem Special werden wir uns daher als „Developing Story“ mit dem neuen JVC D-ILA Lineup beschäftigen und die angekündigten Neuerungen einordnen. Derzeit präsentiert JVC seine aktuellen Geräte dem Publikum, hier die ersten technischen Daten:

 

JVC DLA X9900

DLA-X5900

Helligkeit: 2000 Lumen
Kontrast: Bis zu 160,000:1 nativ
Bis zu 1,600,000:1 dynamischer Kontrast
HDR
„Handselektierte“ Bauteile
xvColor,DCI
Hochglanzschwarz
Automatischer Objektivschutz

JVC DLA X7900

DLA-X5900

Helligkeit: 1900 Lumen
Kontrast: Bis zu 130,000:1 nativ
Bis zu 1,300,000:1 dynamischer Kontrast
HDR
xvColor,DCI
Schwarz oder weiß
Automatischer Objektivschutz

JVC DLA X5900

DLA-X5900

Helligkeit: 1800Lumen
Kontrast: Bis zu 40,000:1 nativ
Bis zu 400,000:1 dynamischer Kontrast
HDR
xvColor,DCI
Schwarz oder weiß

Bis dahin gibt es außer minimalen kosmetischen Änderungen wenig Neues zu verzeichnen. Ausgefallener ist da schon das neue Jubiläumsmodell „DLA 20LTD“: LTD steht hierbei für“Limited“, denn die Auflage ist laut Hersteller limitiert.

DLA20ck

Das nochmal „selektierte“ Gerät soll bis zu 200,000:1 nativ erreichen, also einen noch besseren Schwarzwert als ein X9500 aufweisen. Die rote Farbe ist extravagant und erinnert an italienische Beamer aus den 90er Jahren.

Zurück zur Serie: Die Verbesserungen der neuen Serie betreffen fast ausschließlich Software:

Dynamische Iris nun auch bei HDR 
Eine dynamische Gamma-Korrektur soll die HDR-Effizienz in Verbindung mit der dynamischen Blende im Objektiv weiter verbessern. Hier erwarten wir eine sichtbare Verbesserung des Schwarzwertes, denn bei der vergangenen Generation war die adaptive Blende stets inaktiv. Auch die Konfiguration soll nun einfacher werden (Auto Switching HDR), zudem kann der maximale auf der Bluray aufgezeichnete HDR Level nun angezeigt werden. Der Anwender kann dabei seinen persönlichen HDR Schwerpunkt legen (Farbe oder Helligkeit)

„eShift 5“ mit verbessertem Multi Pixel Control
Eine neue eShift Nummerierung ist bei JVC nahezu obligatorisch, bisher konnte JVC aber die Verbesserungen nie plausibel erklären. In Verbindung mit einem überarbeiteten Schärfealgorithmus, der „Multi Pixel Control“, soll die Detailschärfe verbessert worden sein (wir werden das nach Auslieferung überprüfen).

Niedriger Input Lag bei 4K 10bit und 12bit Quellen
Auch bei hochwertigen 4K Quellen soll der Input Lag für Gamer attraktiv niedrig sein. In Anbetracht der wachsenden 4K Spiele ist dies eine gute Neuigkeiten für alle „Zocker“

Höhere Bittiefen auch mit hohen Bildwiederholfrequenzen
JVC betont, dass der verbaute vollwertige 18Gbps HDMI Chipsatz auch bei 50Hz und 60Hz Farbauflösungen bis 4:4:4 oder 36bit zulässt. Dies ist ein klarer Seitenhieb auf die 4K Konkurrenz von Sony die in der Preisklasse auf 13,5 Gbps limitiert ist. Zurecht, wie wir finden, Ehre, wem Ehre gebührt.

Unser Fazit
Wie erwartet, wurde bei der neuen Serie eine relativ kleine Überarbeitung in neu bedruckte Kartons verpackt. Dennoch sind wir sehr gespannt, wie sich die neue Serie in Sachen HDR schlägt, denn mit aktivierter adaptiver Iris und verbesserten HDR-Algorithmen kann die Bildplastizität sicherlich noch einmal signifikant gesteigert werden, ohne dass der Eigner in tiefe Kalibrierorgien einsteigen muss.

Die kritischen Fragen müssen aber erlaubt sein, ob eine Software-Überarbeitung (abgesehen von dem nicht überprüfbaren „eShift5“) wirklich bereits wieder eine komplett neue Modellreihe rechtfertigt und in wieweit die Kunden der Vorgängergenerationen davon per Updates ebenfalls profitieren können. Auch in Sachen Drift-Problematik bleiben weiter Fragen offen. Dennoch: Wir freuen uns auf die neue Generation und auf den Direktvergleich zu Sonys neuen 4k-Konkurrenten, die preislich nun nahezu identisch zu JVCs neuen Modellen positioniert sind. Ein „heißer Herbst“ kündigt sich an…