Es geht voran: Während die Projektion von modernen UHD Material mit 4K Auflösung in den letzten drei Jahren ausschließlich den hohen Preisklassen vorbehalten blieb, beherrschen mittlerweile auch immer mehr günstige Projektoren entsprechende Leistungsdaten: Dank geschickter Pixelshift-Technologien wird die Auflösung erhöht und mit aktuellen HDMI Schnittstellen das Zuspielen hoher Auflösungen mit 10bit-HDR-Signaltiefe ermöglicht. Einige Modelle, wie z.B. der Optoma UHD51 machten in der Preisklasse deutlich unter €2000.- von sich Reden.

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Doch nahezu alle günstigen UHD-Einstiegsbeamer ließen ein wichtiges Thema ausgeklammert: Kein DLP Modell unterstützte bisher den originalen Kinofarbraum (DCI P3),  der auf modernen UHD Premium Blurays aufgezeichnet ist. Sie alle konvertierten die Farben auf den herkömmlichen FullHD / SDR Farbraum (sRGB / Bt709). Das Ergebnis kann sich zwar sehen lassen, aber der Farbvorteil der originalen Kinofarben geht verloren.  Bis heute, denn der BenQ W2700 ist der erste günstige DLP Projektor, der das Thema Kinofarben aufgreift.

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Schon auf dem Karton macht Benq seine Philosophie deutlich:  „Reproduce Cinematic Color Accuracy“, also die farbliche Kinoauthentzität daheim reproduzieren. Die technischen Daten untermauern das: Der W2700 soll den DCI Kinofarbraum zu 95% abdecken, mehr als viele HighEnd-Heimkinoprojektoren jenseits der €5000.- Euro Marke. In seiner Preisklasse (ca. €1700,-) wäre dies ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Aber auch bei anderen Aspekten verspricht BenQ viel: Mit UHD Auflösung, dynamischer HDR-Anpassung, Vollglasobjektiv und 4K Zwischenbildberechnung soll der W2700 ein rundum ausgewogenes UHD Premium Erlebnis vermitteln und in dieser Preisklasse Maßstäbe setzen. Ob das wirklich gelungen ist, haben wir anhand des ersten Testgerätes überprüft…

Ausstattung und Technik

Direkt nach dem Auspacken deutet der nächste Hinweis auf den Schwerpunkt des authentischen Bildes: Dem Gerät liegt tatsächlich ein individuelles Einmessprotokoll bei, allerdings nur für SDR / BT709. Doch immerhin, den Aufwand des individuell kalibrierten Beamers inkl. Protokoll hat noch kein anderer Hersteller betrieben, erstrecht nicht in dieser Preisklasse. Im Laufe des Bildtests überprüfen wir, wie genau die Werksabstimmung tatsächlich ausfällt.

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Das Chassis des W2700 wurde neu entworfen und zeigt die Ausrichtung auf das heimische Wohnzimmer: Die mattweiße Oberseite vermittelt nicht nur ein hochwertigere Anmutung, als die meist glatten Konkurrenten, sie passt sich auch den hellen Wohnzimmerwänden eleganter an. Die Front aus bronzefarben eloxiertem Aluminium gibt dem Projektor einen edlen und warmen Akzent.

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Ebenfalls selten: Auch die Rückseite des W2700 mitsamt der Anschlüsse ist optisch ansprechend, der Projektor „gefällt“ in beide Richtungen. In Anbetracht seiner Projektionsabstände ist dies nicht überraschend denn je nach Aufstellung sieht man ihn des Öfteren auch von hinten.

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Das verwendete Objektiv macht den W2700 zu einem Kurzdistandprojektor, der relativ wenig Abstand für die gewählte Bildbreite benötigt. So kann die typische Heimkinodiagonale von 100″ schon ab 2,4m Entfernung. Der Hersteller möchte damit eine möglichst vielseitige Nutzung gewährleisten, bei der der Projektor auch vor dem Zuschauer auf dem Tisch positioniert werden kann und bei Nichtgebrauch einfach weg geräumt wird.

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Bei der klassischen Deckenmontage können sich die kurzen Projektionsabstände aber auch zum Nachteil entwickeln, denn je nach Bild- und Raumgröße kann der Projektor nicht in hinterer Wandnähe aufgehängt werden, sondern muss mehr in Richtung Raummitte installiert werden.  Dieses sollte bei einer Raumplanung vor dem Kauf berücksichtigt werden, ebenso der kleine Lensshift, der unterschiedliche Raumgrößen nur zu ca. 10% ausgleichen kann.

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Alles in allem sind die Aufstellungseigenschaften des W2700 mit durchschnittlich zu bewerten, bis heute erreichen DLP Projektoren in dieser Preisklasse nicht die Flexibilität der LCD-Konkurrenten.

Das Bild wird erzeugt durch einen klassischen FullHD DMD (Spiegelchip), dessen Auflösung mittels eines vibrierenden Aktuatorglases optisch vervierfacht wird. Jeder Pixel wird gleichsam 3 mal gespiegelt.

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Rechnerisch wird so die Auflösung sequentiell auf über 8 Millionen Pixel erhöht, weshalb der Projektor mit „UHD“ beworben werden kann. Praktisch entspricht dies allerdings nicht einer nativen 4K Auflösung, denn nicht jeder Pixel hat den notwendigen Platz auf der Leinwand, es gibt viele Überlagerungen. Immerhin unterscheidet auch der Hersteller zwischen dieser Technik und nativem UHD, die eiene Shift Variante wurde „True UHD“ getauft. Mehr zu der gewonnenen Auflösung erläutern wir im Bildtest.

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Für das notwendige Licht sorgt eine ebenfalls klassische UHP Lampe, wie sie sich über die letzten 20 Jahre bei Heimkinoprojektoren durchgesetzt hat. Auf neue alternative Lichtquellen wie Laser oder LED muss man in dieser Beamerklasse derzeit noch verzichten.  Für die Filterung der Grundfarben kommt ein „RGBRGB“ Farbrad zum Einsatz, auf Heligkeitsfördernde „Brilliant Color“ Varianten mit Sekundärfarben wurde verzichtet. Dies war im Sinne einer adäquaten Farbreproduktion die richtige Wahl, auch hier bestätigt sich die konsequente Prioritätensetzung der Ingenieure. Dafür wurden auch niedrigere Werte in der Lichtausbeute in Kauf genommen, die Werksangabe von 2000 Lumen ist überraschend moderat. Entscheidend ist eh nur, was netto nach der Kalibrierung auf der Leinwand verbleibt (siehe Bildtest).

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Zur Erzeugung des DCI Farbraumes verfügt der W2700 über einen speziellen Farbfilter, der bei Bedarf in den Lichtweg geschoben wird. Dort filtert er Gelbanteile aus dem Spektrum des Lampenlichtes und erzeugt so vor allem ein reineres Grün

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Zur Erhöhung des Dynamikumfanges wurde dem W2700 zudem eine adaptive Lichtblende spendiert, die den Lichtstrom in Abhängigkeit vom Bildinhalt regelt. Dies soll vor allem bei HDR Inhalten dem Schwarzwert auf die Sprünge helfen.

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Die Anschlüsse konzentrieren sich auf moderne Zuspielung via HDMI oder USB. Erstere bieten die volle für HDR notwendige Bandbreite von 18Gbps, für letztere hat der BenQ W2700 einen eigenen Mediaplayer integriert, der nicht nur zahlreiche Videoformate unterstützt sondern auch Präsentationsformate wie Powerpoint oder PDF.

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Die Bedienung erfolgt durch BenQs aktuellstem Infrarotgeber, der im letzten Jahr eingeführt wurde. Alle wichtigen Grundfunktion sind vorhanden und können bei Bedarf beleuchtet werden.

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Nicht modernisiert wurde hingegen die Menüstruktur des Projektors, die in ihrem Aufbau aus weißer Schrift und lilafarbenen Kategorien etwas antiquiert wirkt. Dafür werden alle Kalibrieroptionen geboten, die das Herz begehrt (Farbtemperatur, ColorManagement, usw.)

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Kritikwürdig ist das Belüftungssystem: Im hohen Modus ist der W2700 deutlich hörbar, erst im Eco-Modus erreicht erein angenehm leises Niveau. Zudem tritt aus den Belüftungsschlitzen Licht aus, was bei einer Positionierung des Beamers vor dem Zuschauer stören kann.

Bildtest

Sein extravagantes Äußeres und der technische Aufbau machen Lust auf mehr. Umso gespannter waren wir bei unserem Test auf die „Real World Perfomance“, die wir in diesem Teil des Tests ausführlich aufschlüsseln:

Farbdarstellung

Da BenQ den Schwerpunkt auf die Farbtreue seines neuen Heimkinomodells gesetzt hat, beginnen wir mit entsprechenden Untersuchungen zur Farbdarstellung. Wir beginnen mit herkömmlichem SDR, das nach dem altbekannten Videostandard BT709 gemastert ist. Hierzu lag dem Projektor ein Messprotokoll bei, das eine individuelle Kalibrierung bescheinigen soll.

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Tatsächlich ist der Farbraum nahezu perfekt auf die Videonorm kalibriert, alle Primär- und Sekundärfarben liegen so nahe an ihren Sollwerten, dass eine nachträgliche Kalibrierung nicht notwendig ist.

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Das Gleiche gilt für die Farbtemperatur, durch die die Mischung der drei Grundfarben bestimmt wird. Hier sind in der Regel die meisten Abweichungen in dern Werkseinstellungen zu finden. Nicht so bei unserem Testgerät: Die Abweichungen vom Soll sind gering genug, dass man dem Gerät eine Kalibrierung bescheinigen kann.

Die guten Messergebnisse bestätigen sich in unserem Sichttest: Alle Farben erscheinen auf der Leinwand so, wie beim Mastering beabsichtigt. Hier zahlt sich der puristische Ansatz des RGBRGB Farbrades offenbar aus, in dieser Preisklasse ist uns diese Präzision bisher noch nicht begegnet.

Soweit zur Farbtreue bei herkömmlichen FullHD/SDR Quellen, doch ein UHD Projektor wie der W2700 muss auch mit den neueren Standards zurecht kommen, in Sachen Farben bedeutet dies: Original Kinofarbraum (DCI P3), nach dem neuen Standard BT2020 codiert. Wie eingangs erwähnt wirbt BenQ gerade mit der DCI Kompatibilität von ca. 95%, mittels eines DCI Filters, der im Bildmenü aktiviert werden kann.

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Unsere Messung bescheinigt dem W2700 in der Tat eine sehr gute DCI Abdeckung, der Hersteller hat nicht zuviel versprochen. Anlass zur Kritik gibt es dennoch: Einerseits kostet der zuschaltbare Filter ca. 45% Licht (vgl. nächstes Kapitel), andererseits ist die Primärfarbe Grün ein wenig in Richtung Zyan verschoben. Für Grün selbst ist das viel weniger ein Problem (die Abweichungen sind mit bloßem Auge bei Grüntönen schwer zu erkennen), doch Gold-Töne erscheinen nicht ganz so kräftig, wie sie sein könnten.

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Mit entsprechenden Inhalten kann man den großen Farbraum mit kräftigem Grün auch bei Filmbildern aufzeigen. So sind die Gesichter (Avengers: Endgame) farblich wesentlich differenzierter, als bei herkömmlicher sRGB Darstellung. Hier sieht man: Es sind nicht nur kräftige Grüntöne, bei denen der erweiterte Kinofarbraum zum Tragen kommt, es ist gerade auch die feine Nuancierung.

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Bemerkenswert und als eine mögliche Alternative für alle Fans von hoher Lichtleistung zeigt sich der native Farbraum ohne DCI Filter. Zwar wird ohne Filterung das Grün gelblicher, aber der Zielwert für Rot bleibt weiterhin voll erhalten. Bei Single-Chip DLP Projektoren ist dies einzigartig und weist auf besonders „reine“ Rotsegmente im Farbrad hin.

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In Praxistests zeigt sich, dass dieser alternative Farbraum ebenfalls hervorragend zur Reproduktion von UHD Premium Material geeignet ist: Zwar ist das Grün etwas zu gelblich, was aber im laufenden Filmbild vom Auge „verziehen“ wird. Aufgrund der hohen Sättigung und des starken Rotes ist es möglich, Gold- bis Orangetöne hervorragend abzubilden, was in Verbindung mit der hohen Lichtausbeute besonders beeindruckend wirkt. Allerdings: Die feine grüne Nuancierung aus dem ersten Beispiel geht verloren. Der persönliche Geschmack sowie die Parameter des Heimkinos entscheiden über den besseren Kompromiss.

Alles in allem sind die Farbleistungen des BenQ W2700 für die Technik und Preisklasse beeindruckend. Die versprochene DCI-Farbraumabdeckung wird erreicht, ist allerdings nicht frei von Kompromissen. Absolut hervorragend ist die Farbtreue bei SDR Inhalten, die beiliegende Werkskalibrierung scheint authentisch.

Helligkeit & Kontrast

Im HDR Zeitalter ist neben Kontrast und Schwarzwert vor allem auch die Helligkeit in den Mittelpunkt gerückt: Für die „Highlights“ braucht ein TV oder Beamer hohe Lichtreserven, um diese authentisch zu reproduzieren. Durch die „originale“ Helligkeit werden Inbildkontrast und subjektiver Eindruck realistischer. Bei herkömmlich „kleinen“ Fernsehern ist die erforderliche Helligkeit wesentlich leichter zu realisieren, als bei einem Beamer, erstrecht in Kombination mit einem erweiterten Farbraum. „Gute“ Heimkinomodelle erreichen zwischen 1200 und 1800 Lumen und sind (gut eingestellt) damit in der Lage, HDR Inhalte bis 4m glaubwürdig abzubilden. Wichtig ist dabei eine optimierte Gammakurve.

Doch wir beginnen erneut mit der SDR Performance: Im Dynamik Modus erreicht der W2700 seine maximale Lixhtleistung von 2100 Lumen und übertrifft damit die Werksangabe leicht. Allerdings ist dieser Modus mit einem extremen Grünstich gekoppelt, der eine akkurate Farbreproduktion unmöglich macht. Bei korrekter Farbdarstellung (vgl. oben) verbleiben je nach Zoom und Modus 1200 bis 1400 Lumen, was dem guten Durchschnitt bei Heimkinoprojektoren entspricht.

Dieselbe gute Helligkeit ergibt sich für die HDR / DCI Projektion, wenn man den erweiterten Farbraum ohne DCI Filter nutzt (vgl. oben), womit genügend Lichtreserven für HDR Highlights vorhanden sind. Schaltet man den DCI Filter für ein kräftigeres Grün und die 95%ige DCI Abdeckung hinzu, so sinkt die Lichtleistung auf 680 bis 750 Lumen (je nach Modus / Zoom). Dies limitiert die  maximale Bildbreite für HDR Inhalte auf ca. 2,5m. Was oben rum die Helligkeit limitiert, ist unten rum willkommen: Der Schwarzwert wird durch den DCI Filter sichtbar verbessert, was wiederum der Durchzeichnung bei dunklen Szenen hilft. Was uns zum nächsten Bildaspekt „Kontrast“ leitet:

Um den Dynamikumfang des W2700 zu erhöhen, hat man in seinem Lichtweg eine dynamische Blende integriert, die sich dem Bildinhalt anpasst und so den Lichtstrom der Lampe regelt.

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Das System funktioniert insgesamt gut und verbessert den Schwarzwert signifikant, sorgte aber in unseren Testszenen gelegentlich für subtile Helligkeitssprünge. Der Faktor ist moderat, um kein übertriebenes Bildpumpen zu erzeugen: Der Native Kontrast des W2700 von 1100:1 bis 1600:1 (je nach Zoom) wird so auf 4000:1 bis 6200:1 gesteigert. Alternativ zur dynamischen Blende kann auch ein adaptiver Lampenmodus genutzt werden. Dieser arbeitet unsichtbar, steigert den Dynamikumfang allerdings nur auf 2500:1 bis 3800:1. Eine Kombination beider Systeme ist nicht möglich.

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Bei FullHD / SDR Material wird der Kontrastumfang dank der Werkskalibrieurng optimal genutzt. Die Gammakurve entspricht ab Werk punktgenau der 2,2-Norm, was für eine korrekte Belichtung sorgt. Sehr dunkle Szenen werden aber durch einen Grauschleier aufgehellt, was sichtbar Bildtiefe kostet. Immerhin: Der graue Trauerrand um das Bild vergangener UHD DLP Beamer-Generationen ist beim W2700 Geschichte.

Aktiviert man den internen DCI Filter für HDR Inhalte, wird der Schwarzwert abgesenkt, was in dunklen Szenen sehr hilfreich ist. Wichtig ist bei HDR stets eine optimale Abstimmung des HDR Gammas auf die Möglichkeiten des Beamers, denn: Kein Projektor hat genügend Dynamikumfang, um HDR ohne Anpassung komplett abzubilden. Auch hier möchte BenQ den maximalen Luxus für den Nutzer bieten: Wenn die sogenannten „Metadaten“ vom Bluray Player zu einem Film übertragen werden, passt der W2700 seinen HDR Modus entsprechend an. Tatsächlich gelang unserem Testexemplar eine sehr ausgewogene HDR Darstellung bei allen Testfilmen, was in Anbetracht der limitierten Kontrast- und Helligkeitseigenschaften keine leichte Aufgabe ist. Lediglich helle Szenen mit Highlights könnten etwas strahlender sein, hier schlägt der Lichtverlust des DCI Filters durch. Mit etwas Tweaking ist es uns gelungen, alternativ den erweiterten Farbraum ohne DCI Filter zu konfigurieren, was einen großen Helligkeitsboost bewirkte, mit vertretbaren Kompromissen in Grün und Schwarzwert.

Schärfe und Detaildarstellung

Selbstredend sind Schärfe und Detaildarstellung für einen UHD Projektor besonders wichtig. Auch hier möchte BenQ Maßstäbe setzen und spendierte dem W2700 ein Vollglas-Objektiv, was in dieser Preisklasse ein Alleinstellungsmerkmal darstellt. Es soll eine optisch besonders scharfe Projektion erlauben.

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Tatsächlich sorgte es bei unseren Tests für eine vorbildlich scharfe Abbildung, wenn auch leichte Blausäume als „Chromatic Abberation“ verblieben sind. Der ANSI Kontrast, von dem die Schärf ebenfalls abhängt, ist mit 320:1 ebenfalls hoch und besser, als bei manchem Beamer weitaus höherer Preisklassen.

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Natürlich ist in der Preisklasse des W2700 keine native UHD Auflösung zu erwarten, die bekommt man derzeit erst ab ca. €4000.-. Das versucht BenQ auch nicht zu verheimlichen: Im W2700 werkelt ein FullHD DMD Chip, dessen Auflösung mangels eines vibrierenden Aktuators vervierfacht wird.

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BenQ tauft diese Technologie „True 4K“, weil auch sie sequentiell rechnerisch 8,3 Millionen Pixel erzeugt. Gleichwertig zum nativen 4K ist sie dennoch nicht, weil nicht jedem Pixel der volle Platz auf der leinwand eingeräumt wird, sondern sich die Pixel deutlich überlagern. Die resultierende Auflösung ist nicht genau zu beziffern, liegt aber sichtbar über der FullHD Auflösung.

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Unterstützt wird die optische Schärfe durch die Signalverarbeitung, die mit einem „Pixel Enhancer“ ausgestattet ist. Dahinter verbirgt sich eine pixelgenaue Kontrastanhebung, die Konturen betont und so subjektiv die Schärfe verbessert. Bekannt geworden ist dieses System unter dem Namen „Super Resolution“

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Bleibt die Bewegungsschärfe, die durch eine Zwischenbildberechnung signifikant gesteigert werden kann. Auch der BenQ W2700 verfügt über ein solches System, das nicht nur bei FullHD, sondern auch bei vollwertiger UHD Zuspielung voll aktiv bleibt. Hier hat der kleine BenQ vielen seiner Mitbewerbern etwas voraus.

Die Schärfe und Detailabbildung des W2700 wusste bei unseren Sichttests zu gefallen: Auch wenn sie nicht so scharf wie bei einem nativen 4K Beamer erscheint, so musste sie sich keinesfalls verstecken und wir der UHD Zuspielung durchaus gerecht. Wie bei anderen Modellen harmoniert der DMD Chip besonders gut mit dem optischen „eShift“ und sorgt Dank des hohen Pixelkontrastes (unterstützt von der Signalverarbeitung) für eine sehr feine Abgrenzung. Allein die Bewegungsschärfe können wir derzeit noch nicht abschließend bewerten, denn unser Testexemplar war noch nicht für den europäischen Markt konfiguriert.

Fazit

BenQ geht mit dem W2700 in der Preisklasse deutlich unter €2000.- neue Wege: Statt der üblichen inflationären Werksangaben in Helligkeit und Kontrast, hat man sich diesmal auf eine möglichst ausgewogene Darstellung von UHD Premium Inhalten konzentriert. Dazu gehören neben der UHD (kompatiblen) Auflösung und der HDR Unterstützung auch ein (real) möglichst hoher Dynamikumfang und vor allem ein erweiterter Farbraum mit möglichst guter DCI Abdeckung.

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All diesen Bereichen haben sich die Ingenieure des W2700 gewidmet: Ein Vollglas-Objektiv sorgt für eine gute Schärfe, eine moderne Signalverarbeitung bietet eine gute HDR Anpassung, eine dynamische Blende erhöht den Dynamikumfang, ein farblich optimiertes Farbrad sorgt für einen großen Farbraum und ein zusätzlicher DCI Farbraum für eine gute DCI Nutzung. Damit gelingt dem W2700 eine für diese Preisklasse überraschend ausgewogene UHD Bildreproduktion mit natürlichem Bildlook, die viele andere Modelle so vermissen lassen.

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Dies alles ist in einem wohnraumfreundlichen, hellen Chassis integriert, das große Bildbreiten auch in kleinen Räumen zulässt. Leider lässt der BenQ W2700 aber (wie alle DLP Projektoren dieser Preisklasse) etwas Aufstellungsflexibilität vermissen, so dass eine gewisse Raumplanung vorab unerlässlich ist, um anschließend keine böse Überraschung zu erleben.

W2700_28Der BenQ W5700 wird noch spannender:
Was kann er noch besser?

Alles in allem leitet BenQ mit dem W2700 qualitativ die richtige Richtung in der Heiminobeamer-Preisklasse unter €2000.- Euro ein und es ist zu erwarten, dass der kleine Neue in viele Wohnzimmerkinos einziehen wird. Wir verbleiben an dieser Stelle vor allem noch gespannt auf den großen Bruder W5700, der noch besser in Farben und Kontrast optimiert sein soll und eine wesentlich flexiblere Aufstellung inkl. doppeltem Lensshift bietet. Bald dazu mehr in unserem exklusiven Referenz-Test…

19. März 2019,
Ekki Schmitt

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