Ein besonders ausführlicher und objektiver Vergleich aller derzeit relevanter TV-Technologien

Die Art und Weise, wie wir TV schauen, ändert sich exponentiell: Fast 50 Jahre wurden kleine Röhrengeräte mit 30 bis 50cm genutzt, bis Anfang des neuen Jahrtausends mit den Plasma-Fernsehern die Flat-TV Revolution ausbrach:

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Revolution zur Jahrtausendwende:
Einer der ersten Flat TVs

Ab jetzt konnte man sie direkt an die Wand hängen und die Diagonalen wuchsen von Generation zu Generation. Inzwischen wurde Plasma von LCD und OLED abgelöst, die Geräte dadurch leichter und die Diagonalen wuchsen weiter auf bis zu über 80 Zoll (rund 2m Diagonale). Bei dieser Größe erreichen sie aber nun langsam das Limit des „Handle-baren“, zumindest bis flexible / einrollbare Displays den Markt erreichen werden.

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Nach oben gibt es zwar keine Grenzen,
aber Preise explodieren und Transport wird fast unmöglich

Denn mit zunehmender Größe und Gewicht sind die starren Riesenscreens immer schwerer durch Treppenhäuser und Räume an den Zielort zu bringen. Ein weiteres Problem: 80 Zoll ist bereits sehr groß, aber echtes Kinofeeling stellt sich noch nicht ein, das beginnt erst bei 100 bis 120 Zoll Diagonale. Diese Größen sind im TV-Bereich aber noch nicht bezahlbar.

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Wer sich mit „nur“ 98 Zoll begnügen kann:Der chinesische Hersteller TCL bietet mit zunehmendem Erfolg sehr große TVs zu bezahlbaren Preisen
(Danke an Sebastian Pöhler für dieses nicht nachbearbeitete Original-Foto)

Die einzige Alternative für größere Bilddiagonalen waren lange Zeit die klassischen Heimkinobeamer. Tatsächlich wurden sie durch spezielle Hochkontrastleinwände wie die „VNX Black Horizon“ oder „Celexon DarkVision“ ebenfalls wohnzimmertauglich. Allerdings erfordern sie immer noch ein gewisses Maß an Abdunklung und viele möchten einfach keinen „Beamer unter der Decke“ hängen haben. Als 100%iger TV Ersatz kommen Beamer daher nur selten zum Einsatz.

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Die meisten Heimkinofans schwören
auf den klassischen Projektor

Aber die Ingenieure aus Fernost sind einfallsreich und Pioniere wie Hisense und LG machten den „LaserTV“ marktreif, der seit rund vier Jahren auch hierzulande sich einer wachsenden Beliebtheit erfreut. Sie sind eine Alternative für alle, die TV-größentechnisch  „noch mehr“ wollen.

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Der LG Hecto leitete eine neue Ära ein

Ein LaserTV ist gleichsam eine  Mischung aus herkömmlichem TV und Beamer: Statt unter die Decke stellt man ihn einfach auf ein Lowboard, direkt an die Wand, an der das Bild erscheinen soll. Aus kürzester Entfernung projiziert der LaserTV ein Bild zwischen 90“ und 130“ Diagonale. Das Besondere an ihm ist seine Laser-Lichtquelle, die für den LaserTV auch namensgebend ist: Sie macht den „Ultra-Short-Throw“ Projektor energieeffizient, langlebig, lichtstark und besonders farbintensiv (mehr Details dazu noch im Laufe dieses Specials).

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Der LaserTV braucht nur wenige Zentimeter Abstand
für einen 100 Zoll großen Screen
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Die Tageslichttauglichkeit erhält der LaserTV aber erst durch den passenden Screen: So genannte „CLR“ (Ceiling Light Reduction) oder „Fresnel“ Screens reflektieren ausschließlich das Licht aus Richtung des LaserTVs und absorbieren ein Großteil des Fremdlichtes im Raum. Zusammen mit der Lichtstärke des LaserTVs wird so ein helles Großbild erzeugt, das gleichzeitig auch noch einen ansprechenden Kontrast hält, eine echte Alternative zum herkömmlichen TV in groß!

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Doch sind LaserTVs wirklich die erste Wahl für jeden Wohnraum? Ganz so einfach ist es nicht, denn bei der Installation eines LaserTVs sind einige Dinge zu beachten und einiges zu planen. Wer die Sache zu blauäugig angeht, der wird anschließend nicht selten enttäuscht. Um dies zu verhindern, zeigen wir in diesem Special objektiv und sachlich auf, wo die Stärken und Schwächen eines LaserTVs liegen, was sie besser können, als ein herkömmlicher TV, und was sie nicht so gut können, wie ein TV. Dabei betrachten wir alle Aspekte wie Ausstattung, Installation, Haltbarkeit, Bildqualität etc… Und auch die FlatTVs kommen nicht zu kurz: Sowohl LCD als auch OLED beleuchten wir in allen Facetten  und stellen ihre Stärken und Schwächen gegenüber…


1. Ausstattung

Rein äußerlich und technisch könnten ein LaserTV und ein herkömmlicher TV kaum unterschiedlicher sein:  Der TV besteht fast ausschließlich aus einem selbstleuchtenden Screen aus Kunststoff oder Glas, während der LaserTV einen kompakten Beamer darstellt, der sein Bild auf einen separaten Screen projiziert.

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Einen TV stellt man entweder auf das Möbel
oder hängt ihn an die Wand

Ein LaserTV steht immer auf einem Lowboard (oder versteckt in einem Möbel) und der Screen wird auf der Wand dahinter montiert.

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Streng genommen hat die Technologie an sich nichts mit dem Erlebnis „TV Schauen“ zu tun, denn diese hat sich in den letzten Jahren schon oft geändert. Wichtig ist bei einem TV vielmehr die Nutzung im Alltag und Bedienung. Wie problemlos und autark arbeiten die TVs?

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1.1 Empfänger (Tuner)

Konservativ versteht man unter „TV“ noch das lineare Fernsehen mit klassischen Sendern wie ARD, ZDF, RTL, Sat1, etc.. etc.. . Diese vertreiben ihr Programm noch hauptsächlich über Satellit, Kabel oder Antenne, weshalb herkömmliche TVs (LCD, OLED) über entsprechende „Triple-Tuner“ verfügen: Antennenkabel einstecken, Suchlauf starten, danach sind alle LinearTV Sender gespeichert. Für PayTV braucht es evtl. noch einen SmartCard Reader, obwohl viele Anbieter hier auf eigene Receiver setzen.

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Mit dieser Ausstattung können auch einige LaserTVs dienen: Vor allem die Geräte der renommierten TV Hersteller Hisense (L5F, L9G) und Samsung (LSP7T, LSP9T9) haben gleichwertige TripleTuner verbaut und verwenden auch dieselbe SenderSteuerung, wie bei den entsprechenden „normalen“ TVs.

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Tuner-Anschlüsse eines Hisense L5F

Die meisten LaserTVs verfügen allerdings über keinen herkömmlichen TV-Tuner, sondern arbeiten eher als Displays. Wer hier noch LinearTV nutzen will, muss auf einen externen TV-Tuner zurückgreifen, die inzwischen schon für wenige Euros im Supermarkt zu bekommen sind.

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Externe Tuner bekommt man für ein paar Euros,
aber vergrößern den Geräte-Fuhrpark

Allerdings hat man hier dann wieder ein Gerät mehr zu verstauen. Im Gegensatz zu herkömmlichen TVs sollte man also bei einem LaserTV vorher die Ausstattungsliste studieren, wenn man einen TV-Tuner wünscht.

1.2 SmartTV

Das Internet löst das lineare TV nach und nach ab: Nahezu jeder Fernsehsender stellt mittlerweile sein Programm auch als LiveStream ins Netz, Plattformen wie „Joyn“ etc. bieten zudem zeitversetztes Fernsehen oder Mediatheken für alte Sendungen zur Verfügung. Dazu gesellen sich reine Streaming-Dienste wie Netflix, AmazonPrime etc, die durch eigene Big Budget Produktionen dem privaten und öffentlich rechtlichen Fernsehen (mit ihren meist dürftigen Eigenproduktionen) das Wasser abgraben.

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Für den Empfang von Streaming Diensten verfügen moderne Fernseher über eine „SmartTV“ Oberfläche mit den entsprechenden Streaming-Apps. Die Datenübertragung erfolgt entweder über LAN oder WLAN. Wichtig ist, dass alle wichtigen Anbieter vertreten sind.

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Auch die meisten LaserTVs verfügen über eine SmarTV-Oberfläche, führend sind auch hier wieder die Modelle der großen TV-Marken wie LG (HU915, HU715), Hisense (L5F, L9G) und Samsung (LSP7T, LSP9T), weil sie die besonders ausgereiften Systeme ihrer TVs ohne große Veränderungen übernehmen können (WebOS, Vidaa, Tizen).

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Alle relevanten Streaming-Apps sind hier mit an Bord und die Bedienung geht schnell und intuitiv von der Hand. Sogar die Fernbedienungen werden hier von den Fernsehern ohne Abstrichen übernommen, allen voran LGs „Magic Remote“.

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Aber auch die LaserTVs der Beamermarken (Optoma, Viewsonic etc..) sind überwiegend smart. Wie schon bei den Smartphones ist hier Android meist die Lösung, von dem es auch eine spezielle „TV“-Variante gibt. Die Hersteller müssen so kein eigene Smart-Oberfläche programmieren, sondern können AndroidTV auf ihre LaserTV anpassen.

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AndroidTV

Bei den ersten Modellen war die Implementierung noch rudimentär, doch die aktuellsten Modelle weisen bereits leistungsfähige und gut angepasste AndroidTV Systeme auf, die zuverlässig funktionieren.  Vor dem Kauf sollte man sich aber unbedingt vergewissern, dass die Streaming-Dienste, die man nutzen möchte, auch wirklich dabei sind, denn nicht alle LaserTVs verfügen über alle Streaming-Dienste.

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Alternativ kann man jeden LaserTV mittels eines Amazon FireTV Sticks oder AppleTV smart machen: Die Geräte sind meist so klein, dass sie unsichtbar hinter dem LaserTV verschwinden und kosten nur wenige Euros.

1.3 Eingänge

Hauptanschlussquelle für externe Geräte ist und bleibt die HDMI-Schnittstelle. Demenstsprechend viele finden sich an der Rückseite / Unterseite der meisten TVs. Bei den LaserTVs sieht es nicht anders aus, auch hier tummeln sich oft mehr Eingänge, als man in der Praxis braucht.

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HDMI wird regelmäßig weiterentwickelt und so ist es wichtig, dass eine möglichst aktuelle Version verbaut wurde, wenn man alle Features nutzen möchte. Aktuell ist HDMI2.1, das allerdings nur Vorteile für 8K Zuspielung und Gaming bringt.

Sowohl bei herkömmlichen Fernsehern als auch LaserTVs variieren die  verbauten HDMI Versionen. Wer hier Wert drauf liegt, sollte vorher die technischen Daten genau studieren.

1.4 Lautsprecher

Zu einem Fernseher gehören auch integrierte Lautsprecher, denn die meisten Nutzer wollen tatsächlich keine externen Lautsprecher in das Wohnzimmer stellen. Akustisch war der Wechsel zu FlatTVs allerdings ein Rückschritt, denn sie bieten wesentlich weniger Resonanzraum, als die alten, tiefen Röhrenfernseher. Deshalb werden von den Herstellern ergänzend Soundbars angeboten, die man unterhalb des TV platzieren soll.

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Auch LaserTVs verfügen über interne Lautsprecher. Ihre kastenförmige Bauform kommt der Integration der Chassis sogar entgegen, verhält sich wie eine kleine Soundbar. Die entsprechenden Vergleichsergebnisse behandeln wir noch später in diesem Special.

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Wir man sieht, sind Fernseher und LaserTV in der Ausstattung nicht mehr weit voneinander entfernt. Ein voll ausgestatteter LaserTV ist weder im Anschluss noch in der Bedienung von einem herkömmlichen TV zu unterscheiden. Potenzielle Vorteile bieten sich sogar bei den integrierten Soundsystemen.

AusstattungTabelle_Ausstattung

2. Lebensdauer

Da ein Fernseher täglich genutzt wird (nicht selten sogar mehrere Stunden / Tag), kommen schnell viele Hundert / Tausend Stunden Nutzungsdauer zusammen. Wichtig ist es da, dass ein Fernseher eine entsprechend lange Lebensdauer aufweist, damit man viele Jahre Freude an ihm hat.

Streng genommen sind Fernseher „Leuchtmittel“, dementsprechend wird ihre Lebensdauer definiert: Ein Leuchtmittel ist nach Ablauf seiner durchschnittlichen Lebensdauer nicht unbedingt defekt (schwarz), sondern bietet dann noch eine Resthelligkeit von 50%, ist also „noch halb so hell wie neu“. Dieses Kriterium gilt auch für die Lichtquellen von Fernsehern und LaserTV. Und hier gibt es Unterschiede, die von den Herstellern aus marketingtechnischen Gründen nicht genau behandelt werden. Hier also die realistischen Nutzungsdauer aller Systeme:

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Am langlebigsten sind zweifelsohne LCD-Fernseher, denn die sie verwenden eine LED-Hintergrundbeleuchtung. LEDs sind für ihr Lebensdauer bekannt, zwischen 50,000 und 100,000 Stunden erreichen sie bis zur halben Helligkeit. Wenn man dazu berücksichtigt, dass moderne LCD/LED Fernseher eine sehr hohe Leuchtdichte von 500 bis 2000 cd/m² bieten, ist ein solcher Fernseher auch nach über 50,000 Stunden hell genug. Zudem sind LCD Fernseher unempfindlich gegenüber Einbrenneffekten, über Lauftexte, Senderlogos und Gaming muss man sich also keine Sorgen machen.

OLED-Fernseher bieten eine nicht ganz so lange Lebensdauer. Sie starten mit einer niedrigeren Leuchtdichte (realistisch 500 bis 600 cd/m²) und die winzigen kleinen OLEDs verlieren die Hälfte ihrer Leuchtkraft realistisch nach ca. 30,000 Stunden. Wie erläutert, ist der OLED TV danach nicht dunkel, aber auch nicht mehr strahlend hell.  Im Gegensatz zu LCD-TVs sind OLED empfindlicher gegenüber Einbrenneffekten, können also bei stehenden Einblendungen (Logos / Lauftexte / Gaminganzeigen) durchaus schaden nehmen (auch wenn der Hersteller dies gerne relativiert).

Auch die Laserdioden in LaserTVs sind sehr langlebig: Ihre Lebensdauer bis zur halben Helligkeit liegt je nach Nutzung zwischen 20,000 und 30,000 Stunden. Zu beachten ist aber hier, dass ihre Leuchtdichte etwas geringer ist (je nach Lichtleistung und Bildgröße zwischen 250 und 300 cd/m²). Wie ein LCD Fernseher ist ein LaserTV absolut unempfindlich gegen Einbrenneffekte, hier gibt es keinerlei Einschränkungen.

Diese Unterschiede relativieren sich allerdings, wenn man die Stunden in Nutzungsjahre umrechnet: Im Jahr 2022 lag die durchschnittliche, tägliche Nutzung bei rund 3 Stunden am Tag, was rund 1000 Stunden im Jahr entspricht. Ein LaserTV hält demnach 20 bis 30 Jahre bis zur halben Lichtleistung, ein OLED mindestens 30 Jahre (wenn man auf das Einbrennen achtet) und 60 bis 100 Jahre bei einem LCD TV. Es ist leicht einzusehen, dass man alle Geräte also längst freiwillig gegen ein neueres Modell getauscht hat, oder sie aufgrund eines anderes Defektes unbrauchbar werden, bevor ihre Lichtquelle „schlapp“ macht. Bei keiner Technologie muss man sich große Sorgen machen.

Lebensdauer
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3. Aufstellung / Installation

In den zwei ersten Rubriken waren keine allzu großen Unterschiede zwischen LaserTV und Flat-TV zu verzeichnen, was sich in dieser Rubrik ändert. Wie bereits eingangs erwähnt, ist die Funktionsweise grundsätzlich unterschiedlich und dementsprechend unterscheidet sich auch die Installation.

Bei einem herkömmlichen FlatTV hat man grundsätzlich die Wahl zwischen zwei Installationsvarianten: Tischaufstellung oder Wandmontage. Für die Aufstellung liegt jedem FlatTV ein eigener Standfuß bei, der mit wenigen Handgriffen an das Display geschraubt wird.

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Mit ihm kann der TV dann auf einen niedrigen Tisch, in einer Regalwand oder auf einem Lowboard positioniert werden. Manche Modelle haben sogar einen Drehfuß, können also in Richtung Zuschauer ausgerichtet werden. Die Tischmontage ist zweifelsohne die unkomplizierteste Variante der Installation.

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Da FlatTVs (wie ihr Name schon sagt) sehr  flach sind, können sie auch wie ein Bild an die Wand gehängt werden. Dafür benötigt man ein passendes Aufhängekreuz, das im Zubehörhandel separat erhältlich ist. Da gerade große Fernseher alles andere als leicht sind, sollten nur Fachleute oder geübte Heimwerker die Wandmontage in die Hand nehmen. So ist es z.B. äußerst gefährlich, einen  TV an eine herkömmliche Trockenbauwand zu hängen, weil diese ohne Verstärkung nicht für solche Lasten ausgelegt ist und so regelrecht „ausbrechen“ kann. Hat man alle Hürden genommen, kann ein wandmontierter TV optisch durchaus eine Bereicherung sein, vor allem in Kombination mit entsprechenden Designwänden. Benutzt man den TV aber nicht, bleib immer eine schwarze Wand zurück und je größer der TV, desto störender der „dunkle Fleck“.

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Ausgeschaltet bleibt ein „schwarzes Loch“ 

Entscheidet man sich für einen LaserTV, so müssen zwei Komponenten installiert werden, einmal der Screen und einmal der LaserTV selbst. Der Vorteil in dieser Kombination liegt darin, dass der Screen trotz seiner Größe nur wenige Kilogramm wiegt. Er kann so problemlos auch an Leichtbau- und Trockenbauwand montiert werden, ohne dass die Gefahr des „Zusammenbruchs“ besteht.

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Ein Nachteil wiederum besteht aber darin, dass die Höhe des Screens durch den LaserTV vorgegeben wird und zwar von der Höhe, auf dem der LaserTV steht und der Bildgröße (je weiter der LaserTV entfernt und je größer die Bilddiagonale, desto höher muss der Screen platziert werden). Einen optischen Lensshift gibt es nicht, so dass hier wirklich sehr genau gearbeitet werden muss. Besonders pfiffige Screen-Modelle haben auf der Rückseite eine Höhenverstellung, so dass der Screen auch nachträglich perfekt in der Höhe auf den LaserTV abgestimmt werden kann.

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Hängt der Screen, muss noch der LaserTV möglichst genau ausgerichtet werden. Er sollte absolut waagerecht stehen und sein Bild möglichst genau auf die Bildfläche des Screens passen. Die Feinarbeit wird dann mit der Geometriekorrektur des LaserTVs vorgenommen, was selbst von einem Laien in wenigen Minuten geschafft wird. Danach ist das System einsatzbereit. Ein weiterer Nachteil: Der LaserTV sollte ab jetzt keinen Millimeter mehr bewegt werden, was beim Staubwischen passieren könnte. Verrutscht dabei der LaserTV, muss er wieder neu ausgerichtet und die Geometriekorrektur erneut angepasst werden.

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Wie bei einem herkömmlichen TV ist bei Nichtgebrauch eine große Fläche an der Wand, weil der Screen aber so extrem flach und grau ist, trägt er nicht so groß auf wie ein herkömmlicher Fernseher. Eine Schönheit ist er aber ebenfalls nicht. Wer Design und Innenarchitektur in den Vordergrund stellt und es noch eleganter will, der hat mit einem LaserTV mehr Möglichkeiten, das Großbild bei Nichtgebrauch verschwinden zu lassen. LaserTV Spezialscreens gibt es nämlich nicht nur als Rahmen, sondern auch elektrisch aufrollbar, sowohl von unten als auch oben.

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Ein elektrischer LaserTV-Screen kann bei Nichtgerbauch
unsichtbar eingerollt werden

Damit ist es möglich, den Screen bei Nichtgebrauch komplett einzufahren und so den Blick auf Wand dahinter freizugeben, an der wiederum ein Bild hängen kann.

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Elegante und höchstwertige Spezialmöbel
fertigen engagierte Fachhändler wie z.B.
Kino-im-wohnzimmer.de (Berlin)

Auch für den LaserTV gibt es von einigen Fachhändlern speziell angefertigte Möbel, in denen der LaserTV versteckt ist. So ist es möglich, den GroßbildTV elegant und sogar unsichtbar im Wohnraum zu integrieren.

Installation
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4. Tageslichttauglichkeit

Auch wenn ein TV am häufigsten für den „Fernsehabend“ genutzt wird, sollte ein TV auch tagsüber ein möglichst ansehnliches Bild erzeugen. Ausschlaggebend dafür sind die Lichtleistung sowie die Kontrasteigenschaften, die tagsüber wiederum von der Absorptionsfähigkeit des Screens abhängig ist: Je schwärzer der Screen, desto mehr Kontrast ist möglich.  In dieser Disziplin sind herkömmliche Fernseher derzeit überlegen: „Obenrum“ erreichen sie eine höhere Strahlkraft, „untenrum“ ist ihr Schwarzwert aufgrund der dunklen Glasscheibe tiefer, was vor allem in dunklen Szenen sichtbar wird. Dennoch haben beide Systeme ihre Limitationen und individuellen Stärken und Schwächen.

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FlatTVs bieten eine sehr dunkle Grundfärbung

Grundsätzlich stellt sich im jeden Wohnzimmer die Frage „Welcher Standort ist der beste für den TV?“. Intuitiv bemerkt auch jeder Laie schnell, dass eine direkte (rechtwinklige) Aufsicht auf den Screen am angenehmsten und natürlichsten wirkt, vergessen werden dabei aber oft die Lichtverhältnisse:

Eine direkte Sonneneinstrahlung verträgt kein Fernseher, weil die Strahlkraft der Sonne stärker ist, als jeder Fernseher. Eine Positionierung neben dem Fenster kann zu bestimmten Tageszeiten immer ein Problem werden. Abhilfe schaffen Außenüberdachungen, Gardinen oder Vorhänge, weil sie die eintretenden Lichtmengen reduzieren. Liegen Screenhelligkeit und Umgebungslicht auf ungefähr einem Level, wirkt das Fernsehbild hell genug.

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Da LaserTVs weniger Helligkeit erreichen (ca. 200 bis 300cd/m² gegenüber 500+cd/m² bei einem TV), muss die Schattenbildung für ihn noch stärker ausfallen. Besonders bewährt haben sich hier Lamellenvorhänge, da sich mit ihnen das Licht an dem TV vorbei in das Wohnzimmer „steuern“ lässt.

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So bleibt der Wohnraum schön hell, während der LaserTV seinen benötigten Schatten erhält. Plant man hier vor der Installation sorgfältig, ist auch mit dem LaserTV ein sehr guter Kontrast tagsüber zu erreichen, ganz so hoch wie bei einem TV gleicher Preisklasse wird er aber nicht. Für helle Wohnräume sollte man unbedingt auf einen möglichst hellen LaserTV mit über 3000 Lumen zurückgreifen.

Der Schwarzwert des Screens ist aber nicht der alleinige Faktor, der die Tageslichttauglichkeit ausmacht. Leider sind viele TV-Hersteller in den letzten 10 Jahren dazu übergegangen, die Glasoberflächen ihrer TVs auf Hochglanz zu polieren, weil dies auf den ersten Blick für ein klareres Bild sorgt.

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Doch all diese Klarheit bringt einem Zuschauer im Wohnzimmer wenig, wenn sich die gesamte Umgebung darin spiegelt. Das Problem wird ebenfalls besonders gravierend, wenn der TV in der Nähe zu einem Fenster platziert wird, aber auch andere Dinge spiegeln sich im TV, selbst bei direkter Aufsicht.

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Bei schräger Aufsicht wird das Phänomen noch verstärkt, hier wirkt der TV wirklich wie ein Spiegel. Mittlerweile findet bei den TV-Herstellern zum Glück ein Umdenken statt und zumindest größere Fernseher ab 70“ werden wieder teilentspiegelt.

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Eine Patentlösung gibt es nicht: Wie die Bilder unseres Fachhandelspartners Raum-mit-Funktion.de (Wiesbaden) zeigen, gerät auch ein massiv entspiegelter Fernseher wie der aktuelle Samsung „The Frame“ bei Sonnenlicht an seine Grenzen. Dunkle Inhalte verschwinden im Tageslicht und trotz guter schwarzer Grundfärbung gehen Konturen weitgehend verloren.

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Erst bei heruntergelassener Jalousie kommen
die Bildkonturen zum Vorschein

Ausgerechnet viele OLED-TVs, die technisch den besten Schwarzwert bringen, sind nach wie vor hochspiegelnd. Wer den TV in einem hellen Wohnzimmer einsetzen will, sollte unbedingt auf Entspiegelung achten.

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Entspannter ist die Situation bei LaserTVs: Da Ihr Spezialscreen aus tausenden kleinen Lamellen besteht, ist er von Haus aus vollkommen matt und spiegelfrei. Auch bei sehr schräger Aufsicht spiegelt sich keinerlei Umgebung im Screen.

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Etwas anders sieht es bei LaserTV Screens aus, bei denen die Fresnell-Struktur in einer Acrylscheibe eingearbeitet ist: Sie haben zwar eine seidenmatte Oberfläche und spiegeln ebenfalls nicht, aber reflektieren schräg einfallendes Licht diffus weiter. Wir empfehlen daher die komplett matten Varianten. Alles in allem sind LaserTVs in Sachen Spiegelung deutlich überlegen und mach damit einen Teil ihres geringeren Kontrastes und Helligkeit wieder wett.

Aufstellung im Wohnzimmer
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5. Blickwinkelstabilität

Ungeachtet des Fremdlichtes unterliegen viele TVs einer eingeschränkten Blickwinkelstabilität. Betroffen sind vor allem LCD-Fernseher: Günstige Modelle verlieren bei schräger Aufsicht (sowohl horizontal als auch vertikal) deutlich an Schwarzwert, Kontrast und Farbtreue, bei ihnen muss man stets auf eine direkte Aufsicht achten. Die Hersteller haben dieses Phänomen bei höheren Preisklassen über die Jahre deutlich minimiert, aber ganz frei ist ein LCD-TV von diesem Phänomen grundsätzlich nicht. Gute Modelle erlauben aber durchaus ein leicht schräge Aufsicht, ohne störenden Qualitätsverlust.

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Vollkommen blickwinkelstabil sind TVs mit OLED-Technologie: Die winzig kleinen LEDs leuchten gleichmäßig in alle Richtungen und das Bild verändert sich auch bei flacher Aufsicht weder in Farben, Helligkeit oder Kontrast (Spiegelungen nicht berücksichtigt). Ein teilentspiegelter OLED-TV ist also die erste Wahl, wenn nicht immer eine direkte Aufsicht auf den TV möglich ist.

Bei LaserTVs entscheidet die Screen-Variante, die man dazu wählt: Ein klassischer CLR-Screen ist nicht nur (wie schon erläutert) komplett spiegelfrei, sondern auch absolut blickwinkelstabil. Er führt von allen Varianten in dieser Hinsicht zu den besten Ergebnissen, weil sein Bild von allen Richtung identisch und vollkommen frei von Spiegelungen ist. Besser geht es diesbezüglich nicht.

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Nicht so blickwinkelstabil sind hingegen die sogenannten „Fresnel-Screens“. Sie erreichen gegenüber den CLR-Screens eine deutlich höhere Lichtausbeute und Kontrast, indem sie das Licht in Richtung Zuschauer bündeln, aber dafür wird der Bereich der optimalen Bildqualität eingeschränkt.

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Bei schräger Aufsicht wirkt die Ausleuchtung ungleichmäßig
(Hotspot)

Wer Wert auf eine hohe Blickwinkelstabilität legt, sollte einen CLR-Screen in die engere Wahl nehmen.

Blickwinkelstabilität
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6. Gaming

Moderne TVs werden schon längst nicht mehr nur noch für das Fernsehen von herkömmlichen Programmen genutzt, inzwischen sind sie zum Universalbildschirm, auch für Gaming geworden. Gaming hat wiederum seine ganz eigenen Ansprüche an das Display.

Ist man richtig in ein Spiel vertieft, vergehen die Stunden schnell. Wie schon erläutert, sind alle Displays enorm langlebig, so dass man sich diesbezüglich keine Gedanken machen muss.

Allerdings zeigen Videospiele oft stehende Elemente für lange Zeit an genau der selben Stelle im Bild an, z.B.: Geschwindigkeitsanzeigen bei Autorennspielen, Munition und Radar bei Ego-Shootern, Inventar bei Adventuregames etc.. etc… Wenn diese sehr lange an derselben Stelle stehen, kann dies evtl. zu Einbrenneffekten führen.

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Keine Gedanken über Einbrenner muss man sich bei LCD-Fernsehern (QLED) machen, die Flüssigkeitskristalle und Farbfilter sind so langlebig, dass sich hier keine Abnutzung zeigt. Anders sieht es bei OLED aus: Auch wenn die Hersteller bei jeder neuen Generation versprechen, dass Einbrennen kein Problem mehr sei und ein „Pixelshift“ die beleuchtete Fläche verteilt, in der Praxis können lange Standbilder / Objekte weiterhin Einbrenneffekte bei OLED-TVs bewirken. OLED Fernseher sind daher nicht die erste Wahl für Gaming.

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LaserTVs sind hingegen genauso immun gegen Einbrennen, wie LCD-TVs. Das bei LaserTVs am häufigsten verbaute Panel-System ist DLP, das aus Millionen kleiner Spiegel besteht, denen lange Standbilder nichts anhaben können. Aber auch LCD oder LCOS basierende LaserTVs kennen keine Einbrenneffekte, genauso wenig, wie normale Heimkinobeamer.

Für anspruchsvolle Gamer wichtig ist auch der so genannte „Input Lag“, also die Zeit, die ein TV braucht, um das eingehende Bildsignal optisch auf den Screen zu bringen. Je länger diese Zeitdifferenz, desto mehr Zweit geht dem Gamer verloren. In der Praxis sind InputLags von über 40ms inakzeptabel, 20ms bis 40ms für Casual-Gaming akzeptabel, unter 20ms gut und unter 10ms sehr gut. Perfekt ist ein Inputlag von 0ms, wie ihn Gaming-Monitore erreichen, aber für Otto-Normal-Gamer eher unwichtig.

Die meisten modernen Flat-TVs sind für Gaming mit einem speziellen LowLatency Modus ausgestattet, bei dem ein Großteil der Signalverarbeitung deaktiviert wird, um so die Reaktionszeit zu verbessern. Gute Geräte erreichen so Werte um 10ms. Dies ist aber nicht selbstverständlich, hier sollte man sich vor dem Kauf immer kundig machen. Der InputLag ist weitgehend unabhängig von der Paneltechnologie, sowohl LCD auch als OLED ist bei hochwertigen Geräten sehr schnell in der Darstellung.

Bei LaserTVs wurde das Thema InputLag in den ersten Jahren etwas vernachlässigt: Viele Geräte bieten keinen effektiven Gaming-Modus und weisen einen Inputlag zwischen 40m und 80ms auf, zuviel für reaktionsschnelles Spielen. Aber mit zunehmenden Smart-Features rückt auch Gaming mehr in den Vordergrund, vor allem bei den renommierten Herstellern: Immer mehr Geräte kommen mit HDMI2.1 Schnittstelle und speziellen Gaming-Modes und Einstellmenüs. Erste Geräte erreichen einen Inputlag von nur noch 8ms. Auch hier gilt: Wer ernsthaft zocken will, sollte sich vorher genau informieren (bzw. im Fachhandel probezocken).

Gaming
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7. Bildqualität im Detail

In den Kapiteln Tageslichttauglichkeit und Blickwinkelstabilität haben wir uns schon etwas mit der Bildqualität beschäftigt. In diesem Kapitel zeigen wir detailliert auf, in welchen Bildmerkmalen welche Technologien ihre Stärken und Schwächen haben und was das für die Einsatzmöglichkeiten bedeutet.

7.1 Leuchtkraft

Wie bereits erläutert, hilft eine hohe Leuchtkraft einem Fernseher, sich tagsüber gegen das Tageslicht durchzusetzen. Abends hingegen wird diese Helligkeit nicht benötigt, hier ist „gedämpftes“ Licht wesentlich augenfreundlicher. Eine Sonderstellung nimmt wiederum HDR ein, denn hier können Highlights auch Mal so richtig strahlen. Herkömmliches SDR ist auf 100cd/m² ausgelegt.

Mit bis über 2000cd/m² erreichen Backlit-LCDs derzeit die höchsten Werte. Tatsächlich ist diese Strahlkraft nur für kleine HDR Inhalte notwendig, denn auf der gesamten TV-Fläche sind derartige Leuchtdichten schon augenreizend. Dennoch ist es gut, diese Lichtreserven zu haben. Normale LCD-TVs der Mittelklasse bewegen sich real zwischen 500 und 700cd/m², immernoch ein Vielfaches von dem, was man für 95% der Bildinhalte benötigt. Ein Nebenaspekt, der bei LCD-TVs ins Gewicht fällt, ist die Homogenität der Ausleuchtung: Je nach Back- / Sidelight kann das Bild leicht „wolkig“ erscheinen oder es gibt eine Hotspot-Bildung, was vor allem bei Kameraschwenks auffällt.

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OLED TVs erreichen nicht ganz so hohe Werte, sie liegen real zwischen 400 und 500cd/m² mit HDR Highlights bei 700cd/m². Doch die Entwicklung steht nicht still: Samsungs QD-OLEDs haben im letzten Jahr die 1000cd/m² Marke bereits durchbrochen, für die nächste Generation ist die 2000cd/m² Marke angekündigt. Man muss aber dazu wissen, dass OLED Fernseher die von den Herstellern angegebenen Spitzenhelligkeiten immer nur bei sehr kleinen Flächen erreichen, kleiner als bei der LCD-Konkurrenz. Dafür haben zusammenhängende Flächen bei OLED eine wesentlich gleichmäßigere Ausleuchtung, HotSpot oder Fleckenbildung gibt es bei OLED nicht.

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OLEDs erreichen die Werksangaben nur 
bei sehr kleinen Flächen

Die Lichtleistung von LaserTVs wird wie bei Beamern in Lumen beziffert und man muss die Leuchtdichte in Abhängigkeit zur Bildgröße selbst ausrechnen. Je nach LaserTV und Größe ergibt dies eine Leuchtdichte zwischen 200cd/m² und 350cdm². Dies liegt zwar etwas niedriger, als bei den FlatTVs, dafür steht diese Helligkeit aber auch dauerhaft über die gesamte Bildfläche zur Verfügung, denn die Beleuchtung bei LaserTVs ist nicht zonenbasierend. Auch die größere Fläche kompensiert den Unterschied, denn unser Gesichtsfeld wird durch den größeren Screen wesentlich mehr ausgefüllt, als bei den FlatTVs. Tagsüber sind sie zweifelsohne benachteiligt, doch abends wirkt die gleichmäßige, homogene Ausleuchtung mit beliebigem Blickwinkel wesentlich harmonischer, als bei manchem LCD-TV. Vorteil ist hier erneut die komplett matte Oberfläche, so dass sich keinerlei Lampen oder Kerzen im Bild spiegeln, wie es bei OLED der Fall ist.

7.2 Farbdarstellung

Bei den Farben gibt es inzwischen einiges zu unterscheiden, denn hier etablieren sich gleich drei Normen nebeneinander:

HDTV / SDR
Bei herkömmlichem SDR-Material, was nach wie vor einen Großteil der TV-Übertragungen ausmacht, haben wir es mit dem klassischen HDTV-Farbraum „BT709“ zu tun. Er basiert auf alter Röhrentechnologie und beschränkt sich auf das Nötigste, zu richtig tiefen Rot-, Grün- oder Blautönen ist er nicht in der Lage. Dennoch reicht er für eine größtenteils natürliche Bildwiedergabe.

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Alle Mittelklasse-TVs und LaserTVs sind in der Lage, diesen Farbraum abzudecken. Die meisten verfügen zudem auch über gut abgestimmte Werksabstimmungen und Korrekturmöglichkeiten. Nur wenige Modelle setzen sich über diese Standardnorm hinweg.

DCI P3 / HDR
Mit der Einführung des HDR-Standards kam auch (endlich) die vollständige Unterstützung des originalen Kinofarbraumes (DCI P3), der vor allem in Rot und Grün gegenüber der Standardnorm erweitert ist. Er lässt damit eine wesentliche intensivere Darstellung auch in Gelb, Orange und Goldtönen zu. Und er erlaubt die absolut unverfälschte Farbreproduktion des Kino-Originales.

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Eine vollständige Abdeckung dieses Farbraumes ist nach wie vor keine Selbstverständlichkeit, denn vor allem das besonders reine Grün kostet Helligkeit. Minimalanforderung von HD-Premium ist eine >90%ige Abdeckung.

Die Topmodelle renommierter Hersteller wie z.B: die Q-LED TVs erreichen nahezu alle die DCI P3 Norm, günstigere Modelle erreichen mit nur einer 70% bis 80%igen Abdeckung keine echte Kompatibilität, auch wenn diese beworben wird. Dies gilt für alle Hersteller.

Bei OLED ist eine große Abdeckung des DCI P3 Raumes mittlerweile bei allen Herstellern die Regel, nur günstige Auslaufmodelle liegen darunter. Perfekt auf UHD Premium Norm getrimmt, geht aber Helligkeit verloren, weil die Weißanteile reduziert werden müssen.

Bei LaserTVs gibt es eine große Streuung, die an LCD-TVs erinnert: Günstige Einstiegsmodelle erreichen keine ausreichende Abdeckung des DCI P3 Farbraumes, Mittelklassemodelle erreichen ziemlich genau die erforderliche 90% Abdeckung. Topmodelle wiederum erreichen mühelos die 100% und noch mehr, was uns zur nächsten Farbnorm bringt.

BT/REC2020
Die neuste und leistungsfähigste Farbnorm ist der „2020“ Standard, mit dem man qualitätstechnisch gleichsam am Ziel ist. Denn dieser Farbraum ist so groß, dass er alle relevanten Farbtöne, die das menschliche Auge wahrnehmen kann, abbildet. Profitieren tun hiervon nicht nur besonders bunte Animationsfilme, sondern auch Landschaftsaufnahmen und Spielfilme.

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Der Rec2020 Farbraum übertrifft
die anderen Normen bei weitem.

Da viele Geräte diese Norm noch nicht annähernd erreichen, ist auch das Software-Angebot leider entsprechend gering. Nur vereinzelte Spielfilme machen Gebrauch, aber in den nächsten Jahren wird das Angebot wachsen. Bereits jetzt auf BT2020 beim TV-Kauf zu achten, gewährleistet eine besonders lange Zukunftskompatibilität.

Die meisten LCD Fernseher sind von der BT2020 Norm noch sehr weit entfernt, im Durchschnitt liegt ihre Abdeckung bei ca. 60%, von Kompatibilität kann hier noch nicht gesprochen werden. Einzige Ausnahmen: Die Top QLED Modelle von Hisense und Samsung erreichen knappe 80% von BT2020, haben dafür aber auch ihren Preis.

Nicht viel besser sieht es überraschenderweise bei den OLED TVs aus: Nahezu alle Modelle am Markt erreichen lediglich eine 70%ige Abdeckung, sind für BT2020 also tatsächlich noch zu „blass“.  Aber auch hier gibt es erste Durchbrüche: Samsungs erste QD-OLED Generation erreicht bereits auf Anhieb eine 90%ige Abdeckung, dank der echten RGB-Subpixel.

Während alle anderen Technologien bei BT2020 ihre Probleme haben, gibt es unter den LaserTVs eine Klasse, die BT2020 sogar übertrifft. Die Rede ist von den echten RGB-LaserTV, bei denen für jede Grundfarbe ein eigener Laser zum Einsatz kommt.

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Da Laser ein sehr reines Spektrum aufweisen, kann man sie sehr gut auf intensive Farben trimmen. Im Ergebnis wird ein Farbraum aufgespannt, der an die Wahrnehmungsgrenze geht.

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Die Anzahl dieser echten RGB LaserTVs wächst und die Preise fallen: Hisense bietet mit dem PX1 Pro ein entsprechendes Gerät für unter €2000.-, alternativ gibt es sie auch von Samsung oder Vava.

7.3 Kontrast / Dynamikumfang

Auch bei kontraststarken TVs kommt tagsüber nur ein Teil ihres Dynamikumfanges zur Geltung, weil Fremdlicht den Kontrast mindert. Abends hingegen kommt ein hoher Kontrast besonders zur Geltung, weil die Schattenzeichnung hier besonders dunkel und nuanciert ausfällt. Ein hoher Kontrast ist in der Realisierung immer aufwändig, weshalb es große Unterschiede zwischen den Technologien gibt.

Da LCDs nicht selber leuchten, kommt bei einem LCD-Fernseher das notwendige Licht stets von der Hintergrundbeleuchtung. Einfache und günstige Modelle nutzen eine Rand-Beleuchtung ohne Zonen, dementsprechend limitiert ist ihr Kontrast, der sich nativ auf 500:1 bis 2000:1 bewegt und durch dynamisches Dimming auf 5000:1 bis 10,000:1 gesteigert wird.

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Dies führt in dunklen Szenen zu einem nicht perfekten Schwarzwert mit Grauschleier. Ist die Ausleuchtung dann auch noch nicht ganz gleichmäßig, stören zudem helle Flecken.

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Gerade bei Spielfilmen wird der Spaß im wahrsten Sinne des Wortes „getrübt“.  Top LCD-Modelle verfügen hingegen über eine Zonenbasierende Hintegrundbeleuchtung, bei der mehrere Hundert / Tausend Bereiche getrennt voneinander gedimmt werden können (Mini LED)

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Ist z.B. ein Bereich dunkel, ein anderer hell, so wird der dunkle Bereich gedimmt und in diesem Bereich der Schwarzwert dunkler, die Bilddynamik steigt.

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In den schwarzen Bildpartien wird die Hintergrundbeleuchtung
einfach abgeschaltet

Je mehr Dimming Zones es gibt, desto kleiner ist jede Zone, desto genauer arbeitet das System. Von einer pixelgenauen Ansteuerung ist das Ganze aber nach wie vor weit entfernt. Denn sobald auch nur ein kleines helles Element leuchtet, muss die gesamte Zone angeschaltet werden.

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Ist in einer Zone ein helles Objekt, muss die Hintergrundbeleuchtung dort aktiviert werden. Die Umgebung wird dadurch aufgehellt.

Trotz dieser Einschränkungen ist eine zonenbasierendes Backlight eine große Bereicherung für LCD TVs und kann den Inbildkontrast in der Praxis auf über 10,000:1 steigern, was für eine sehr plastische Darstellung sorgt.

Bei einem OLED-TV leuchtet jeder Pixel für sich selbst. Und wenn ein Pixel ausgeschaltet wird, ist er auch komplett schwarz. Damit wird pixelgenau ein maximales Kontrastverhältnis von  „∞ : 1“ mit absolut perfektem Schwarzwert erreicht, auch innerhalb eines Bildes! Tagsüber kann dies wegen des Fremdlichtes kaum genutzt werden, abends kommt dieser Vorteil hingegen deutlich zur Geltung. Derzeit gibt es keine andere Technologie, die einem OLED in Sachen Schwarzwert und Kontrast das Wasser reichen kann.

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Einziger Wehrmutstropfen sind die spiegelnde Oberflächen, man sollte penibel darauf achten, dass keine Lampe oder Kerze im Bild spiegelt, denn dann geht der Tiefeneindruck verloren.

Da LaserTVs mit Projektion arbeiten, ist eine zonenbasierende Beleuchtung im Consumer-Bereich nicht möglich. Sie lassen sich daher mit einem herkömmlichen LCD Hintergrundbeleuchtung vergleichen und dementsprechend ähnlich sind die Ergebnisse: Je nach Qualität erreicht ein LaserTV ein natives Kontrastverhältnis von 1500:1 bis 3000:1, durch Dimming wird bei den Topmodellen der Dynamikumfang auf bis zu 15,000:1 gesteigert. Einfache LaserTVs zeigen einen mäßigen Schwarzwert, sehr gute LaserTVs haben keinen störenden Schleier, aber mit einem OLED oder zonenbasierendem LCD-TV können sie allgemein nicht mithalten. Dafür punkten sie wieder mit dem komplett entspiegeltem Screen, bei dem keinerlei Lampen und Lichter im Bild reflektieren.

7.4 Auflösung & Schärfe

Auch in Sachen Schärfe und Detailauflösung gab es in den letzten Jahren große Entwicklungen: Nachdem sich FullHD etabliert hatte, gelang der Sprung auf 4k mit immerhin 8 Megapixeln Auflösung sehr schnell und ist bei TVs derzeit quasi Standard. Die Auflösung wächst aber weiter….

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Top-LCD Fernseher sind mittlerweile schon an der 4K Auflösung vorbei gezogen und bieten „8K“ Auflösung mit sage und schreibe 32 Megapixeln Auflösung. Das klingt wie ein enormer Schritt nach vorne, wenn es nicht zwei Haken gäbe: Einerseits gibt es kaum entsprechende Software, weil die erforderliche Bandbreite zu hoch ist, andererseits ist auch ein 80 Zoll TV zu klein, um eine solche Auflösung für das menschliche Auge sichtbar zu machen. Mit anderen Worten: Unsere Augen sind aus normalen Sichtabständen nicht gut genug, um diesen Auflösungsgewinn wahrzunehmen (erstrecht bei Bewegungen). Aus diesem Grund ist der große 8K Hype bei den Käufern bislang ausgeblieben und 4K Geräte sind weiterhin am beliebtesten. Zudem machen neue EU-Energiesparvorschriften den 8K-Modellen Probleme, Hersteller kündigen bereits an, auf 8K in Europa demnächst zu verzichten.   4K ist bei LCD Fernsehern Standard, auch günstige Modelle verfügen über diese Auflösung.

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OLED Fernseher sind nahezu durch die Bank 4K-Fernseher: FullHD Modelle sind nicht mehr auf dem Markt, 8K Modelle gibt es nur im Ultra HighEnd Segment für mittlere fünfstellige Summen. Aus oben erläuterten Gründen ist dies kein realer Nachteil.

Auch bei LaserTVs ist die 4K Auflösung der Standard, wenn auch technisch etwas anders realisiert. Das Panel eines LaserTVs ist mit nur rund 2cm zu klein, um dort acht Millionen Pixel unterzubringen, das bezahlbare Maximum liegt bei vier Megapixeln. Diese werden anschließend sequentiell durch einen optischen Aktuator verschoben (Pixelshift). DLP und LCD Panels sind so schnell, dass ihre Pixel mit bis zu 240Hz „geshiftet“ werden können und so die Auflösung verdoppelt wird.

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Die XPR1 Technologie

Auch wenn dieses System streng genommen nicht dem nativen 4K entspricht, ist das Ergebnis auf dem Screen von nativem 4K kaum zu unterscheiden: Die UHD Auflösung wird adäquat abgebildet, Kleinstdetails sind deutlich zu erkennen und gleichzeitig wirkt das Bild absolut analog und pixelfrei.

Bei günstigeren LaserTVs kommt nur ein FullHD Chip zum Einsatz, dessen Pixel viermal geshiftet werden.

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Die XPR2 Technologie

Auch dieses Verfahren ist in Auflösung und Schärfe verblüffend hoch, kann aber nicht ganz mit XPR1 oder FlatTVs mit nativem 4K mithalten.  Je nach Qualität der Objektive kann es bei LaserTVs auch zu leichten Farbsäumen kommen, die die Pixel etwas ineinander verschwimmen lassen.

Trotz dieser Einschränkungen haben alle LaserTVs aber einen entscheidenden Vorteil, der sie bei 4K besonders beeindruckend aussehen lässt und UHD zu einem besonderen Erlebnis macht: Ihr Bild ist mit 100 bis 130 Zoll groß genug, dass der Zuschauer auch 4K ausreizende Kleinstdetails wirklich erkennen kann. Er sitzt quasi näher an einer Vergrößerung und sieht mehr, als bei einem FlatTV bis 80“. Erst ab 90“ stellt sich bei FlatTVs eine vergleichbare Detailpracht ein. Auch bei einem Foto werden die Megapixel der Kamera erst bei gewissen Vergrößerungen sichtbar.

7.5 Bewegungsschärfe

Selten sieht man sich auf einem TV Standbilder an, in der Regel hat man es mit bewegten Bildern zu tun. Und diese sollten im Idealfall nicht viel unschärfer sein, als ein entsprechendes Standbild, was in der Praxis kaum erreicht werden kann. Vor allem Sportübertragungen bringen den TV an seine Grenzen.

Die mögliche Bewegungsschärfe hängt bei einem Display von zwei Faktoren ab: Reaktionszeit des Panels und Interpolation einer Zwischenbildberechnung. Die Reaktionszeit umschreibt die Zeit, die benötigt wird, ein Bild aufzubauen und / oder zu löschen. Je schneller dies erfolgt, desto klarer werden Einzelbilder voneinander getrennt, desto weniger Nachleuchten gibt es, desto mehr Bilder können dargestellt werden. Da das eingespeiste TV Material aber meist auf 24 Bilder (Filme) oder 50 bis 60 Bilder (Serien / TV Programm) limitiert sind, müssen die fehlenden Zwischenbilder vom TV selbst berechnet werden. Auch hier gilt: Je schneller die Rechenpower, desto genauer kann interpoliert werden, desto mehr Bilder sind möglich, desto schärfer werden Bewegungen.

Die LCD Technologie galt vor allem am Anfang als langsam, bis vor wenigen Jahren ein echter Frequenzkampf zwischen den Herstellern ausbrach: 100Hz, 200Hz, 400Hz usw.. nach oben gab es kaum Grenzen, zumindest in den (teilweise erschummelten) Marketingwerten der Hersteller. Die 4K Auflösung beendete den Wettkampf, weil hierdurch die Panels erst einmal wieder ausgebremst wurden und die Hersteller diesen Rückschritt nicht öffentlich machen wollten. Inzwischen sind LCD-TVs aber wieder recht schnell: Gute Modelle erreichen eine reale Reaktionszeit von 3ms, womit über 300 Bidler / Sekunde möglich sind. Das ist schnell genug, auch für Videospiele mit hohen Frequenzen. Doch viele Mittelklasse oder günstige Modelle erreichen im Schnitt nur eine Reaktionszeit von 10ms, dies ist für schnelle Bewegungen bereits zu langsam.

Eine schnellere Reaktionszeit bieten OLED Fernseher: Oft werden sie mit unter einer Millisekunde beworben, doch bestimmte Farbübegänge benötigen über 2ms. Doch auch mit konservativen Werten sind bei einem OLED theoretisch 400Hz und mehr möglich. Dementsprechend gut ist ihrer Bewegungsschärfe, wenn die Signalverarbeitung entsprechend gut ist.

Die mit Abstand schnellste Reaktionszeit haben DLP-basierende LaserTVs. Die einzelnen Spiegel des Texas Instrumenst DMD (Digital Mirror Device) haben eine Umschaltzeit von nur 16 Mikrosekunden, sind als mindestens 10 Mal schneller als ein OLED. Das ist aber wiederum nur die halbe Wahrheit, denn in einem LaserTV muss ein einziges DMD alle drei Farben sequentiell erzeugen, ebenso die 4K Auflösung (vgl. oben). Zudem setzen einfachere Modelle Farbräder ein, was den DMD Chip zusätzlich ausbremst. In der Summe sind DLP LaserTVs nicht bewegungsschärfer als OLED oder LCD Fernseher.

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Die zugehörige Zwischenbildberechnung ist technologieübergreifend unabhängig von der verwendeten Display-Technologie. Hier verbauen die Hersteller meist eigene Systeme oder kaufen diese von Zulieferern ein. Wer sie nutzen möchte, sollte unbedingt im Fachhandel Probe schauen, denn die resultierende Bildqualität kann man den technischen Daten des Katalogs nicht entnehmen.

Bildqualität
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8. Tonqualität

Natürlich, ein echtes Heimkino benötigt auch den passenden Ton und nichts kann in dieser Hinsicht eine Surroundanlage ersetzen, aber viele wollen für herkömmliches TV diesen Aufwand vermeiden. Wichtig ist es daher, dass ein TV auch selbst den passenden Ton liefern kann. Zu Röhrenzeiten war das kein Problem, denn die Fernseher brachten von Haus aus schon viel Volumen mit sich, zwei Leistungsstarke Lautsprecher ließen sich leicht dazu integrieren.  Mit dem Wechsel auf FlatTVs ist das Volumen entfallen und die Physik lässt sich nicht aushebeln: Flache, kleine Lautsprecher haben auch einen flacheren Ton.

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Viele LCD-Fernseher beinhalten noch die gesamte Elektronik und weisen so eine Tiefe von mehreren Zentimetern auf. Bei geschickter Konstruktion ist hier durchaus eine akzeptable Tonqualität zu erreichen, von der man aber auch nicht zuviel erwarten darf.

OLED Fernseher benötigen keine Hintergrundbeleuchtung und können so nur wenige Millimeter tief gestaltet werden. Dann bietet sich aber keinerlei Platz mehr für Signalelektronik und Lautsprecher, weshalb die meisten OLED unten deutlich tiefer sind als oben. Akustisch ist das ungünstig, sie klingen meist dünn. Einzige Ausnahme sind die Topmodelle von Sony, die tatsächlich den Screen als Klangkörper mit nutzen.

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Sonys Acoustic Surface nutzt den Screen
zur Schallverstärkung

Sowohl bei LCD als auch bei OLED gibt es auch den Trend, das Display komplett von Lautsprechern und Signalplatinen zu befreien und dies alles in einer externen Box samt Soundbar auszulagern. Dies ist ein guter Ansatz, denn eine gute externe Soundbar hat deutlich mehr Klangvolumen, als interne Lautsprecher. Allerdings geht durch dieses Zwei-Komponenten-System die Eleganz des TVs teilweise verloren. Empfehlenswert ist der unsichtbare Einbau in einem Lowboard.

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Bei einem LaserTV ist die Projektionseinheit grundsätzlich vom Screen getrennt, was akustisch Vorteile bringt: Der LaserTV selbst bringt nämlich einen relativ großen Resonanzraum mit sich, der in Klangvolumen umgesetzt werden kann.

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Besonders hochwertige Modelle haben integrierte Soundsysteme von HarmanKardon, Yamaha oder B&W, die sich auch vor gehobenen Soundbars nicht verstecken müssen. LaserTVs bieten so eine der Bildgröße enstprechende Klangkulisse, aber können eine Surroundanlage natürlich nicht ersetzen.

Ton
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Fazit

Wir kommen zum Ende dieses besonders ausführlichen XXL-Technikvergleichs. Wir haben viele Einzelergebnisse gesammelt (siehe Tabelle) und wollen abschließend jede Technik noch einmal charakterisieren:

Tabelle

Herkömmliche LCD-Fernseher haben ihre Stärke zweifelsohne in ihrer hohen Leuchtkraft und Langlebigkeit. Bei teureren Modellen kommt noch ein guter Kontrast und ein großer Farbraum hinzu.

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Dies alles macht sie zur ersten Wahl im lichtdurchfluteten Wohnzimmer tagsüber. Abends trennt sich schnell die Spreu vom Weizen: Viele günstigere Modelle stören mit ungleichmäßigem Schwarzwert, Bildpumpen, grauem Schwarz und eingeschränktem Sichtwinkel. Das stört vor allem beim Spielfilm- oder Serienbetrieb, denn hier ist der Anteil dunkler Szenen wesentlich höher, als bei anderem TV-Material. Wer auch hier Perfektion wünscht, muss entsprechend tief in die Tasche greifen und eines der HighEnd Modelle kaufen. Unbedingt achten sollte man auf eine Entspiegelung, die leider immer noch nicht bei allen Herstellern üblich ist.

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OLED ist in diverser Hinsicht komplementär zu LCD: Ein OLED TV ist nicht so lichtstark und kann sich im hellen Wohnzimmer nicht so gut durchsetzen, er braucht es schattiger. Dafür hat er keinerlei Einschränkungen im Sichtwinkel, hervorragende Farben und eine höhere Bewegungsschärfe. Abends spielt er hingegen seine Kontraststärke gnadenlos aus: Das perfekte Schwarz bei gleichzeitig strahlenden HDR Highlights und vollem Kinofarbraum ist eine Klasse für sich, die man einmal gesehen haben muss. Damit ist ein OLED wie gemacht für Spielfilmabende. Leider nimmt die Spiegeloberfläche des Displays ein wenig Kinofeeling und reflektiert jedes noch so kleines Lämpchen Richtung Zuschauer.

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LaserTV punkten mit ihrer Bildgröße. Dank ihrer hellen Laserlichtquelle und Spezialscreen sind sie auch tagsüber nutzbar, brauchen aber mehr Schatten, als ein herkömmlicher FlatTV, weil sie nicht ganz so hell sind und der Screen nicht ganz schwarz. Dafür sind sie als einzige Technologie komplett entspiegelt, auch bei dicht positionierten Lichtquellen. Abends werden sie schließlich zu einem Erlebnis für sich: Ansprechende Strahlkraft, sehr hoher Inbildkontrast, bei Topmodellen eine atemberaubende Farbenpracht. Nur im Schwarzwert müssen sie sich geschlagen geben. Dennoch: Mehr Kinofeeling, als mit einem homogenen 100 bis 130 Zoll Bild geht nicht. LaserTV sind der optimale Hybrid aus Heimkinoprojektor und Fernseher, für alle, die den Schwerpunkt auf abendliche Film- und Seriensessions legen.

Doch trotz aller Detailvergleiche: Das Angebot an Modellen ist bei allen drei Kategorien (LCD, OLED, LaserTV) so groß, dass eine einzelne Empfehlung nicht gegeben werden kann. Wir empfehlen daher einen persönlichen Vergleich, der sich aber in der Praxis auch nicht leicht durchführen lässt. Die meisten TV-Modelle finden sich in den bekannten Flächenmärkten, hier jedoch unter nicht wohnzimmerähnlichen Bedingungen und meisten im typischen hoch gedrehten Shop-Bildmodus.

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Neonlicht und hochgedrehte TVs erlauben
keinen adäquaten Eindruck

LaserTVs wird man hier nur selten bis gar nicht finden, denn hierbei handelt es sich um ein platzintensives Spezialistenprodukt, weshalb sie fast ausschließlich über den Fachhandel vertrieben werden. Dort aber ist wiederum die Auswahl bei den TVs kleiner.

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Glück haben alle Interessenten im Umkreis von Kassel, denn in der dortigen Innenstadt sind die SoundBrothers. Hier finden sich alle TVs mit Rang und Namen in passender Vorführumgebung, aber auch die besten LaserTVs verschiedener Preisklassen. Hier wird jeder fündig.

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25. Februar 2023
Ekki Schmitt
Cine4Home